Vorteile von Upside-Down-Gabeln

Hallo ...
Wo liegen also die Vorteile einer solchen Konstruktion? Und sind die tatsächlich so groß dass sie den Nachteil der grösseren ungefederten Masse ausgleichen?

mfg GS_man
Ein Blick und Erklärung: https://www.motorradonline.de/ratgeber/upside-down-gabel-upside-down-gabel/
Nicht angesprochen wurden hier bis jetzt die größer realisierbaren Federwege, da das klassische Standrohr sonst tiefer ragt als die Achse, im Moto-Cross ein nogo. Würde man da höher, über die Achse, bauen, wäre der Schwerpunkt auch höher.
Grüße
Gerd
 
Hallo,

die Upside-Down-Gabeln ist spätestens bei BMW seit 1935 ein alter Hut. Wird immer wieder einmal neu aufgekocht. Alle Gabeln mit Standrohren haben den Nachteil, daß beim Bremsen ein Teil vom Federweg verloren geht.

Gruß
Walter
 
Gaaanz einfach: Das Standrohr taucht und das Tauchrohr steht.
Weitere und eher akademische Vorteile mal außen vor gelassen — USD Gabeln sind wesentlich verwindungssteifer. Das liegt zum einen an den großen Bauteildurchmessern und zum Anderen an der größeren Einbindetiefe von Stand und Tauchrohr. Um auf der Straße einen großen Vorteil auch zu spüren, setzt Mut und Fahrkönnen, besonders in langgezogenen Kurven die am Limit gefahren werden, voraus.
Bei einem „Ring Tool“ habe ich seinerzeit mal eine USD verbaut. Auf der Nordschleife waren die Unterschiede Signifikant. Das war aber auch keine BMW...
 
Warum erwähnt hier nicht einer mal die Nachteile einer USD-Gabel?
z.B.
Geringere Alltagstauglichkeit weil eingeschränkter Lenkeinschag aufgrund der nötigen massiven Brücken oben??
Verschmutzungs- und steinschlaganfällige Standrohre.
Oft schlechteres Ansprechverhalten durch höhere Gleitreibung und stärker vorgespannte Simmerringe (nicht bei "Premiumprodukten").
Aufwändigere Wartung...

ich habe in meiner GS seit 25 Jahren eine USD-Gabel (die nie geschont wurde), aber kann keinen der von dir aufgeführten Nachteile bestätigen.

Ganz im Gegenteil. Die originale GS-Gabel war (ohne Unfall, nur ein wenig ambitioniert im Gelände bewegt) nach zwei Jahren kaputt.

Die WP Nachfolgerin (die für mich ein neues Motorrad ausmacht) lacht immer noch darüber, was ich so "ambitioniert" nenne ;)
 
Hallo,

hier die Konstruktion von BMW 1935 immerhin vor 85 Jahren. Voll gekapselt.
PICT0744.jpg

Für mich ist die beste Konstruktion immer noch die geschobene Vorderradschwinge. Dort kann man konstruktiv leicht die Bremskräfte von der Federung trennen. Ist auch ein alter Hut, der hin und wieder mal aufgewärmt wird.

Gruß
Walter
 
Ich schlage als Sprachregelung vor:
  • Innenrohr
  • Aussenrohr

Das andere kann ich mir eh nicht merken.

Moin Thomas, das versuche ich schon seit Jahren (mit Erfolg) bei unseren Azubi´s durchzudrücken. Hat man das einmal verinnerlicht, ist es egal, um welches System es geht: jeder weiss, von welchem Bauteil die Rede ist.;)

Zumal die Begriffe "Gleitrohr/Tauchrohr/Standrohr", wie man liest, permanent verwechselt werden......
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumal die Begriffe "Gleitrohr/Tauchrohr/Standrohr", wie man liest, permanent verwechselt werden......

Verstehe die Konfusion ehrlich gesagt nicht. Eigentlich muß man sich nur zwei Dinge merken: Gleitrohr = Tauchrohr und ein Gleitrohr/Tauchrohr ist etwas, wo etwas anderes drin gleitet bzw. eintaucht.

Der Rest (Standrohr) ergibt sich dann von selbst, egal ob oben oder unten.

Wer sich's dann besser merken kann, kann sich auch eine biologische Analogie basteln (da ist's eigentlich auch egal ob oben oder unten), aber das tret' ich jetzt nicht weiter aus.
 
Nachtrag:

Warum erwähnt hier nicht einer mal die Nachteile einer USD-Gabel?
z.B.
Geringere Alltagstauglichkeit weil eingeschränkter Lenkeinschag aufgrund der nötigen massiven Brücken oben??
Verschmutzungs- und steinschlaganfällige Standrohre.
Oft schlechteres Ansprechverhalten durch höhere Gleitreibung und stärker vorgespannte Simmerringe (nicht bei "Premiumprodukten").
Aufwändigere Wartung.

Gruß

Kai
Zumindest das letzte trifft m.E. zu. Gabelölwechsel war früher einfach...
Eine Verschmutzung am Simmerring mit Ölverlust hatte ich jedenfalls bis vor die USD noch nie.

Nach meinem Verständnis ist es so, daß eine USD zusammenfassend einen höheren Qualitätsanspruch an die Fertigung stellt als konventionelle Gabeln. Heutzutage alles machbar, aber m.E. muß eine USD teurer sein, um z.B. gleiches Ansprechverhalten / Losbrechmoment zu zeigen.

Die konstruktiven Vorteile sind natürlich nicht wegzudiskutieren. Die Frage ist halt, ob man als "Normalo" das ausreizt.
 
Gaaanz einfach: Das Standrohr taucht und das Tauchrohr steht.

Verstehe die Konfusion ehrlich gesagt nicht. Eigentlich muß man sich nur zwei Dinge merken: Gleitrohr = Tauchrohr und ein Gleitrohr/Tauchrohr ist etwas, wo etwas anderes drin gleitet bzw. eintaucht.

Der Rest (Standrohr) ergibt sich dann von selbst, egal ob oben oder unten.

...wenn man "Standrohr" als das Bauteil definiert, das in den Gabelbrücken steckt, dann ergibt sich der Rest von selbst.

https://www.hyperpro-shop.de/epages/61863095.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61863095/Products/Rohre-KTM

https://biker.de/magazin/lexikon/gabel-tauchrohr-standrohr

ich würd's ja gerne mal lernen, aber was stimmt den jetzt?

Gruß

Walter
 
Die Konfusion betrifft jedenfalls beide Bauarten gleichermaßen, so daß nicht schon dadurch ein Vorteil ableitbar ist, und die resultierende Sprachakrobatik zwecks Begründung der Eselsbrücken ist echt zum :lautlach:.

Ich pers. handhabe das jedenfalls seit langem gemäß Thomas's Vorschlag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Konfusion betrifft jedenfalls beide Bauarten gleichermaßen, so daß nicht schon dadurch ein Vorteil ableitbar ist, und die resultierende Sprachakrobatik zwecks Begründung der Eselsbrücken ist echt zum :lautlach:.

Ich pers. handhabe das jedenfalls seit langem gemäß Stefan's Vorschlag.

Stefan ist zwar Thomas, aber in heutigen Tagen ist das ja fast egal.

















































Aber nur fast.:D
 
Halösche ,

vielleicht kann man das so erklären

das, welches wo rein taucht, also verschwindet, das ist das Tauchrohr.
Weil sonst wärs ja auch kein Taucher, sondern ein Wasserer :schock:

Aber leider ist das bei einer Motorradgabel halt grad anders, und da eben auch wieder zwischen Klassisch und UpSideDown.

Also, nach meinem Verstand und Wissen wird das Teil, welches sich bewegt Tauchrohr genannt.

Gruß Holger
 
Bei USD stecken aber die Tauchrohre in den Brücken :nixw:
Nein, es stecken die Standrohre, bei USD gleichzeitig auch die Außenrohre, in den Brücken!

Aus dem Vorlesungsscript "Krafträder" S. 158


Teleskopgabel
"Kinematisch gesehen handelt es sich um eine Schwinge mit unendlicher Schwingenlänge. Die Bewegung des Rades erfolgt entlang einer Graden.

Die Teleskopgabel besteht aus den gegenüber dem Rahmen drehbar gelagerten Standrohren, die zu den gefederten Massen gehören. Auf deren hart verchromten Laufflächen gleiten die zugehörigen Elemente der mit dem Rad verbundenen Gleitrohre, die zu den ungefederten Massen gehören und aus diesem Grund zumeist in Aluminium gefertigt werden."

Diese Begrifflichkeiten waren schon damals ein Problem, Anfang der 80er, und UpsideDown war noch kein Thema.

Entscheidend ist die Zuordnung zu den gefederten/ungefederten Massen. Das "Stand(!)rohr" ist immer das Teil, das mit dem Rahmen über die Gabelbrücken und die Lenkkopflager die Lenkung ermöglicht.
"Gleit" oder "Tauchrohr" beschreiben schon im Namen eine Relativbewegung und zwar relativ zum Standrohr. Sie ermöglichen die Federbewegung des Rades und gehören zu ungefederten Masse.

Dabei ist eben nicht entscheidend welches das größere oder kleinere Rohr also welches Rohr innen oder außen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm....welches Teil bewegt sich denn?.....im Verhältnis zum Erdboden...im Verhältnis zum Rest des Motorrads... Fragen über Fragen tun sich da auf.
Wir bilden am Besten mal nen Arbeitskreis!:D:D:D

Gruß

Kai
 
Hmmm....welches Teil bewegt sich denn?.....im Verhältnis zum Erdboden...im Verhältnis zum Rest des Motorrads... Fragen über Fragen tun sich da auf.
Wir bilden am Besten mal nen Arbeitskreis!:D:D:D
Gruß
Kai

Tauchrohr längs des Standrohres zum Rest des Motorrades, Standrohr nur um die Lenkachse.

Mensch, Kai, der Mond ist jedenfalls nicht Bezugspunkt!
 
Tauchrohr kann man verstehen als Rohr, dass in etwas eintaucht oder als Rohr in das etwas, hier die Standrohre, eintaucht.

Wenn wir sagen, das Motorrad taucht beim Bremsen vorne ein, dann meinen wir, dass sich das Standrohr in das Tauchrohr schiebt/eintaucht.
 
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