Zündspule durchgebrannt, Anzeige DZM 0 rpm

Louis64

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15. Sep. 2025
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Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und war bislang nur stiller Mitleser, daher stelle mich erst einmal kurz vor, bevor ich zu meinem Problem komme.

Ich fahre eigentlich mit einer kurzen Unterbrechung mein ganzes Leben lang Motorrad, angefangen mit einer kleinen Enduro (als einziges Fahrzeug auch im Winter). Vor über 30 Jahren hatte ich auch schon einmal eine R100 RS, die ich heute gerne noch hätte, damals aber leider verkauft habe. Nach diversen anderen Marken habe ich mir 2014 eine KTM 1190 Adventure gekauft, mit der ich mittlerweile auch schon 115000 schöne km zurückgelegt habe. Im letzten Jahr habe ich mir dann als Alternative zur KTM noch eine 91er R100 GS Paris Dakar zugelegt, mit der ich auch schon eine Menge Spaß hatte.

Jetzt zu meinem Problem:
Als Vorabinfo, die GS ist von ihrem Vorbesitzer bei Sport-Evolution Franzen unter anderem auch auf Doppelzündung inkl. neuer Zündspulen umgebaut worden.
Optisch sieht die Zündbox aus wie eine Ignitech, auf der Rechnung für den Umbau ist aber kein Name genannt.

Bei einer Ausfahrt fiel der DZM aus (Anzeige 0 rpm) und gefühlsmäßig lag danach auch die Leerlaufdrehzahl etwas niedriger. Einen Leistungsverlust habe ich bei meiner Fahrweise nicht feststellen können.
Beim Motorstart mit kaltem Motor ein paar Tage später sprang die Q schlechter an als gewöhnlich und ging auch im Leerlauf immer wieder aus, bis der Motor etwas wärmer war. Ein Blick unter den Tank zeigte, dass die Zündspule für die Primärkerzen durchgebrannt war, die Vergussmasse kam zwischen der Abgängen für die Zündkabel heraus.
Ich bin also nur noch mit den Sekundärkerzen gefahren, Zündfunke an den Primärkerzen kam natürlich keiner mehr.
Ich habe dann mal die Zündkabel für die Primärkerzen an die noch intakte sekundäre Zündspule angesteckt und den Motor gestartet, der Motor lief, Anzeige DZM immer noch 0 rpm. Daher denke ich dass Zündkabel, Stecker und Kerzen OK sind.
Also schnell bei Sport-Evolution eine neue Zündspule bestellt, diese dann eingebaut und die Zündkabel wieder wie vorher angeschlossen. Motor gestartet und ca. 30 Sekunden laufen lassen, Anzeige DZM immer noch 0 rpm und meine schöne neue Zündspule sah so aus wie die alte durchgebrannte mit der herausquellenden Vergussmasse.
Mein Fragen:
Da der DZM ja am Zündsignal für die Primärspule hängt, ist es vorstellbar dass ein defekter DZM zum Durchbrennen der Zündspule führt?
Kann man den DZM mit Hausmitteln (Multimeter) prüfen?
Ich habe da eher die Zündbox in Verdacht, kann ich hier etwas prüfen?
Einfach nur tauschen wird dann doch etwas teuer, zumal ja der Versuch mit der neuen Zündspule gezeigt hat, dass man sich da ja auch direkt wieder etwas
schrotten kann.

Vielen Dank schon mal.

Gruß, Jörg
 
Hallo Jörg, ich kann mir nicht vorstellen, wie der DZM, der ja nur die Zündimpulse pro Zeiteinheit misst, die Zündspule beeinflussen soll. Wenn die Zündspule wie beschrieben wiederholt durchbrennt, wird sind entweder zu lange geladen, hat einen zu geringen Primärwiderstand oder ist einfach zu schlecht gekühlt (unwahrscheinlich, weil eine Zündspule mindestens so lange wieder Motor im Stand funktionieren muss).

Ich halte Doppelzündungen bei serienmäßigen R100 Motoren für überflüssig. Eine elektronische Zündung mit "Heusler" Kerzen leistet nicht weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi.

Ich würde als ersten test statt der Zündspule eine Prüflampe einsetzen und schauen, was die tut. Bleibt sie dauerhaft an wird die Spule gebraten.
Schau mal, ob ein Kabel einen Masseschluss hat, wo der nicht sein sollte. Also, elektronische Zündung überbrückt.

Nach meiner Meinung deutet ansonsten alles auf defekt an der Zündelektronik hin. Der Sekundärkreis basiert eh auf Kurzschluss. Im primären Kreis braucht es Schalter und Strombegrenzer, beides macht die Elektronik (wenn kein Kabel dazwischen durchgescheuert ist)

Wenn Du nichts akut umgebaut hast muss man fragen, was ist jetzt anders? Danach kann man suchen. Dabei erst den DZM dran lassen und später auch entfernen.
 
Danke euch beiden.
Da ich nichts an der Anlage geändert habe und ich davon ausgehe, dass die bei Sport-Evolution wissen was sie tun, halte ich einen zu geringen Primärwiderstand für unwahrscheinlich. Die Zündspulen sind JMP ZS4210, an der intakten Spule habe ich primärseitig ca. 1,3 Ohm, sekundärseitig ca. 6,5 kOhm. an der defekten 90 Ohm und 6,5 kOhm. Scheint also die Primärseite beschädigt zu haben. Die neue Spule, bei der ebenfalls die Vergussmasse herausgequollen ist, hat übrigens die gleichen Werte wie die intakte !?
Die Zündanlage ist übrigens eine Ignitech V96.
Die Doppelzündung hat der Vorbesitzer neben anderen Umbauten (1070 ccm, 325er Nockenwelle, 44er Einlassventile) machen lassen, da macht's wahrscheinlich Sinn. Fährt auf jeden Fall schön.:D
Danke für die Tipps, ich forsche mal weiter und werde berichten.

Gruß, Jörg
 
Ich würde auf jeden Fall mal Franzen kontaktieren - auch wenn sie sagen sollten "Hatten wir noch nie."
Und außerdem muss man die Parametrierung der Ignitech gründlich anschauen.
 
So, ich habe jetzt mal an Stelle der Zündspulen die Prüflampe angeschlossen. Wie du vermutet hast, Andre, ist bei dem einen Stecker Dauerlicht, bei dem anderen blinkt es. Was mich jetzt etwas wundert ist dass das Kabel für die defekte Zündspule aus dem "alten" Kabelbaum kommt und dass dass original Steuergerät auch noch angeschlossen ist. Kann der Fehler dann evtl. am alten Steuergerät liegen? Hatte vermutet, dass das Ignitech das alte Steuergerät komplett ersetzt und das Kabel für die defekte Zündspule zum Ignitech geht. Hab's beim durchklingeln aber nicht gefunden, bin aber auch mittlerweile etwas verwirrt und mach jetzt Schluss für heute und ein Bier auf. Muss mich wohl Mal mit dem Anschluss des Ignitech beschäftigen.

Allen bis hierher vielen Dank und Gruß, Jörg
 
Abend.

Das ist schon mal ein gutes Ergebnis.

Den Kabelweg musst Du eh suchen und weißt danach, wo die Spule angeschlossen ist. Zwei unterschiedliche Zündanlagen mit unterschiedlichen Sensoren fände ich aber sehr komisch.

Wenn du das Ende gefunden hast dort abklemmen und auf der andern Seite schauen, ob Masse anliegt. Also ob das Kabel defekt ist.

Prost.
 
Hallo Jörg.
Das alte Steuergerät wird nicht aktiv sein.
Was du mit altem Kabelbaum meinst, wird nur der weiße 3pol Stecker ( Fastin Faston ) sein, der eigentlich das Steuergerät und den Hallgeber mit Spannung versorgt sowie das Signal vom Hallgeber ans SG leitet und das Zündsignal an die Zündspule. An dem 3pol. Stecker hängt jetzt aber die Ignitech. Und am anderen Ende hängt die 1. Zündspule mit Klemme 15 geschaltet 12V grün/blau ( das wiederum vom NotAus kommend ) , Klemme 1 der ZS schwarz und Masse Rahmen braun.
Das ursprüngliche Gegenstück des weißen 3pol. Steckers hängt am Zündkabelbaum und sollte da frei rum chillen.
 
So wie es für mich aussieht, wird der Zündkabelbaum genutzt. Das Kabel von ZS1 geht in den Kabelbaum (die Stelle an meinem Daumen). Das schwarze Kabel (da sind zwei schwarze Kabel an einem Zwischenstecker zusammengefasst) am Zündspulen Stecker hat permanent Masse, das grüne Kabel 12V bei Zündung an. Kann es sein, dass eines der schwarzen Kabel zum Drehzahlmesser geht und doch da das Problem liegt?
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Das ist der Stecker, den du meinst. Der rechte Teil geht zur Ignitech, der linke kommt aus dem Kabelbaum, ich vermute von ZS1.
 
Ja den Stecker meine ich. Der linke kommt von der Zündspule 1 mit grün geschaltet Plus Klemme 15, schwarz getaktet Masse Klemme 1 und braun Masse. Das ist Teil des eigentlichen Kabelbaums. Der Zündkabelbaum ist xtra. Da steckt das Steuergerät drin, ein Ende würde in den oben gezeigten linken Stecker passen und ein weiterer Strang geht runter zum Hallgeber.
Und ja, an der Zündspule sind original 2 schwarze Kabel. Eins kommt über den oben gezeigten 3-pol. Stecker vom Steuergerät ( über den Zündkabelbaum ) und geht zur Zündspule Klemme 1 und von da weiter zum Drehzahlmesser.

Hier der Zündkabelbaum
 
Da ich ja permanent Masse am schwarzen Kabel des ZS Steckers habe, konnte es also doch der Drehzahlmesser sein. Ich werde den morgen mal abklemmen.
 
Hallo Jörg,zu

schön, dass du dich angemeldet hast und herzlich willkommen in der "Anstalt". )(-:

Mach doch bitte mal ein Foto von der anderen Seite des Oberrohrs. Also da wo die ganze Elektrik sitzt. Da sollte die Ignitech sein und vielleicht auch das original Steuergerät. Ich vermute man hat es als Rückfalllösung am Mopedd gelassen, sodasss mann durch umstecken der Steuergeräte bei einem Defekt der Ignitech weiterfahren kann.
Dann sollte aber den Stecker nicht im originalen Steuergerät sein, sondern in dem Kabelbaum zur Ignitech.

Ich hatte letztes Wochenende sc hon mit Jörg über das Problem diskutiert und ihm geraten sich mal hier anzumelden. Eine Frage an die Experten: Wenn der Drehzahlmesser einen Kurzschluss zur Masse hat, könnte doch auch dauerhaft Masse an der Zündspule anliegen und zur Überbelastung führen. Oder ist das total abwegig? Es kann natürlich auch ein durchgescheuertes Kabel sein, was am Oberrohr anliegt.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe hat Jörg eine rot weiße Paralever PD mit Original Verkleidung. Das heißt Tacho und Drehzahlmesser sind gleich groß.

Falls erforderlich, könnte ich dir eine Ignitech leihen um den Fehler ggf. einzukreisen. Das ist ja nicht weit bis zu mir.

Viel Glück/Erfolg bei der Suche und schönen Gruß
Udo
 
Umstecken wird nicht funktionieren.
Bei ihm ist statt des Hallgebers ein induktiver Geber verbaut.
Beim ausprobieren mit anderen Igniboxen unbedingt drauf achten, dass diese auch min. einen induktiven Eingang hat.
Die Leitung zum DZM würde ich als nächstes mal an der ZS trennen und dann erneut testen/messen.
 
Das kann man systematisch durchmessen. Spule, DZM und Zündung vom Kabel entfernen. Alles messen.
Ausprobieren würde ich da erstmal nix, da dauerhaft Masse ja schon identifiziert ist. Jetzt also suchen, woher das kommt.

Jedes Teil inklusive Kabel kann einen Masseschluss verursachen. Da würde ich mit neutraler Neugier ran gehen und nichts frühzeitig ausschließen.
 
Eine Frage an die Experten: Wenn der Drehzahlmesser einen Kurzschluss zur Masse hat, könnte doch auch dauerhaft Masse an der Zündspule anliegen und zur Überbelastung führen. Oder ist das total abwegig?
Einen Kurzen im DZM, d.h. Klemme 1 nach 31 Masse könnte theoretisch die Spule himmeln. Ich kenne es immer so, dass ein defekter DZM die Zündung lahmlegt. Am DZM mal messen: Ohmmessung zwischen dem schwarzen und braunen Kabel, DZM nicht angeschlossen.
Hans
 
Ist es vorstellbar dass ein defekter DZM zum Durchbrennen der Zündspule führt?
Kann man den DZM mit Hausmitteln (Multimeter) prüfen?
Reden wir vom originalen Motometer-DZM? Dessen Eingangsschaltung ist ziemlich hochohmig (siehe Bild). Zwischen Klemme 1 (schwarz) und Klemme 31 (braun, Masse) des DZM solltest du (bei abgeklemmtem DZM) ca. 35 kOhm messen können.
Motometer-DZM-SLP.png
Um da einen (stromtragfähigen) Kurzschluss zu erzeugen, müssten sich die Widerstände in niederohmige "Drahtbrücken" verwandelt. Die verwendeten Kohleschichtwiderstände werden bei Überlastung aber eher hochohmig.
Was anderes ist der Kabelbaum. Da kann man die schwarze Ader von Klemme 1 bei abgeklemmtem Zündmodul und DZM kontrollieren. Da müssen dann bei aktivierter Zündung die 12,x V der Bordnetzspannung (über die Zündspule anliegen.

Edit: In der Zeichnung steht zwar "/7", diese Schaltung wird aber auch in den "kleinen" DZM und dem "großen" 80mm-DZM verwendet.
 
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