Zylinderkopfschrauben rostfrei

Hallo Peter,

Du kannst Edekstahl-Stehbolzen und -Muttern aus A4-80 nehmen. "A4" = V4A und "-80" = Festigkeitsklasse mit Rm=800 N/mm², was einer Stahlschraube der Festigkeitsklasse 8.8 entspricht. Das wahrscheinlich leichter zu bekommende A4-70 reicht für diesen Anwendungsfall aber auch völlig aus, denn wie schon oben Michael in Posting #6 geschrieben hat, reißt eher das Gewinde aus dem Aluminium als daß der Stehbolzen abreißt.

Infos über das oben Beschriebene findest Du z. B. hier. Die Festigkeitsklassen sind in Abschnitt 4.4.2 beschrieben.

Gruß
Steffen


:fuenfe::fuenfe::fuenfe:
Hoffentlich sind damit endlich die immer wieder auftretenden Ängste für längere Zeit beruhigt. Vielleicht gibt es die Möglichkeit das Datenblatt in die Datenbank zu übernehmen.

Gruß, Sucky
 
Ich schraube mir nichts technisch minderwertiges an Motorrad nur weil es glänzt. :D
Vor allem schraube ich nichts wichtiges damit fest.

Auch Krupp sagt, dass das nix taugt: KLICK
 
Ganz so schlimm wird es nicht sein.
(Ich übertreibe immer ein wenig...) :pfeif:

Du hast ja keine Edelstahl-Edelstahl-Verbindung.
Deshalb wird das da auch nicht fressen.
Und die Anzugsmomente sind niedrig.
Also an der Stelle spricht wahrscheinlich nichts gegen Edelstahl.



Ausser natürlich dass es glänzt. :D
 
Hallo...

...- VA gestrahlt mit Korund...da glänzt nichts mehr...


Grüße, Jörg
 

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Wir reden hier aber immer noch über die vier M6-Muttern der Zylinderkopfhaube (Ventildeckel), oder? Und über die speziellen zwei Hutmuttern M8 der mittigen Befestigung?

Wo soll da ein Problem entstehen?
 
Ganz so schlimm wird es nicht sein.
(Ich übertreibe immer ein wenig...) :pfeif:

Du hast ja keine Edelstahl-Edelstahl-Verbindung.
Deshalb wird das da auch nicht fressen.
Und die Anzugsmomente sind niedrig.
Also an der Stelle spricht wahrscheinlich nichts gegen Edelstahl.



Ausser natürlich dass es glänzt. :D

Hast aber erstmal für Verunsicherung gesorgt...

Nochmal zum Fressen der Gewinde (und Erfahrung mit Edekstahlschrauben): Ich arbeite in einem Sonder-Maschinenbauunternehmen, was sehr viele Edelstahl-Komponenten in den Maschinen verwendet. Manche Schrauben müssen tatsächlich bis zur Streckgrenze angezogen werden und da tritt dann das Problem des Fressen schon mal auf. In diesen Fällen verwenden wir ein teflonhaltiges Fett. Und ja, die Reibung zwischen den Gewindegängen der Schraube und dem Gegenstück sinkt (ist ja Sinn des Fettes), und nein, die Reibung sinkt nicht so stark, daß sich die Schraubverbindung löst (Selbsthemmung bleibt erhalten). Das wäre dann bei manch' unserer Maschinen auch fatal - denn dann würde schon mal ein 8 t schweres Bauteil durch die Halle sausen (was noch nie vorgekommen ist!).

Also nochmal:
Bei dem in diesemThread angesprochenen Anwendungsfall ist eine A2-70- oder A4-70-Schraube, Stehbolzen und Mutter KEIN Problem. Und nur die Mutter aus oben angegebenen Material mit Stahlbolzen ebenfalls nicht! Und bei den geringen Anzugsmomenten frißt da auch nichts!

Gruß
Steffen
 
Noch ein Kleiner Tipp gegen das Fressen. Ich habe mir angewöhnt, die Gewinde aller Schrauben in Fahrzeugen, egal ob Niro oder Stahl mit transparentem Kettenfett leicht einzusprühen. Das haftet gut, ist Preiswert und einfach zu handeln.

Gruß, Sucky
 
....Ich selbst halte es sowieso schon lange mit dem Schrieb vom Rabenbauer! ....

Hallo Volker,

sehr guter Artikel, der von Rabenbauer.

Hätte von mir sein können ;) !

Und genau so mache ich das auch z.T. seit mehreren Jahrzehnten. Z.B. sind sämtliche Maschinenelemente, also auch Schrauben, Muttern, Gewindestreben usw., die an meinem inzwischen 25 Jahre alten Gespann den Seitenwagen mit der Zugmaschine verbinden, aus VA. Es gab noch nie ein Problem, kein Lockern, kein Abreißen, kein Festgammeln oder- fressen. Alles funktioniert immer noch trotz der hohen Belastung einwandfrei und ist jederzeit leicht zu lösen.

Letzteres sicherlich, weil alle Gewinde vor der Montage beim Gespannbauer und danach bei jeder Demontage mit geeignetem Fett versehen worden sind. Bewährt hat sich ein auch bei der Erstmontage verwendetes schwarzes Fett mit MOS2-Zusatz.

Im Laufe der Zeit habe ich fast alle Schraubverbindungen durch VA-Teile ersetzt. Selbst an der heikelsten Stelle - Bremssättel vorn und deren Abstützung - gab's nie ein Problem; auch nicht bei den bis jetzt 12 HU's. Kein Prüfer hat auch nur Eines der hier vorgetragenen Bedenken gehabt; und ich habe kompetente Prüfer, ehrlich!

Mit rostfreiem Gruß Werner
 
Hallo
Am Zylinderkopf halte ich fett nicht für geeignet.Sonst sicher eine gute Idee eine Schraubverbindung gangbar zu halten.Am Kopf könnte ich mir keramikpaste vorstellen.Das wird beim Diesel beim injektortausch eingesetzt.Da wird es auch richtig heiß.Das schmiere ich auch auf meine auspuffgewinde.

gruss Peter
 
"Weicon Anti-Seize High-tech", seit Jahren;

nicht, weil ich selbst drauf gekommen wäre :-)

Temperaturbereich laut Datenblatt: -40 bis +1400 °C

Das Zeug wird z. B. bei der Montage von VA-Verschraubungen an Landmaschinen verwendet. Ohne kriegt man die Verbindungen sonst nie wieder auf, sagt mein Nachbar.

Gruß Ferdi
 
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Das einzige Problem beim fetten ist, dass das eingestellte Drehmoment nicht mehr passt. Die Schraube wird evtl. zu fest angezogen.
 
....Am Zylinderkopf halte ich fett nicht für geeignet.Sonst sicher eine gute Idee eine Schraubverbindung gangbar zu halten.Am Kopf könnte ich mir keramikpaste vorstellen.Das wird beim Diesel beim injektortausch eingesetzt.Da wird es auch richtig heiß.Das schmiere ich auch auf meine auspuffgewinde....

Hallo Peter,

wir/ich sind sicher davon ausgegangen, daß es eine Selbstverständlichkeit ist, thermisch belastete Gewinde NICHT mit Fett welcher Sorte auch immer zu behandeln, sondern eine zur Materialpaarung passende Hochtemperaturmontagepaste zu verwenden.

Für die VA-Schrauben, die ich am Motor / Getriebe usw. - also mit ALU als Muttergewinde - verbaut habe verwende ich PROLINE Pro 102 LA. Das ist eine laut Hersteller bis 1200 Grad Celsius verwendbare Montagepaste mit Aluminiumanteilen. Die funktioniert auch sehr gut auf dem Gewinde der Auspuffsternmuttern.

Gruß Werner
 
Das eingestellte Drehmoment passt schon (außer der Drehmomentschlüssel ist nicht in Ordnung), aber mit diesem Drehmoment wird nicht mehr die gewünschte Vorspannkraft in der Schraube erreicht um die es ja eigentlich geht.

geschmiert > weniger Reibung > bleich gleichem Drehmoment mehr Vorspannkraft > eventuell zu viel Vorspannkraft für die Verbindung > Gewinde reißt aus oder irgendwas verbiegt sich ...

Ein Hinweis kann das Tabellenbuch geben, da sind ja für die Schraubverbindungen Drehmomente angegeben und welche Vorspannkraft damit erricht wird und das ganze noch für den Fall trocken und geölt. Damit könnte man das ja Überschlagsmässig kontrollieren/anpassen.

Find die Tabelle wo alles drin kommt online nicht:

Hier also mal für ungeschmiert (Reibwert 0,14):
http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html


Und dann noch für verschiedene Schmierarten (Reibwert 0,12 und 0,1):
http://www.schraubenfibel.de/Anziehdrehmomente.html

Leider sind die Werte nicht direkt miteinander vergleichbar (wie die Tabelle im Tabellenbuch), aber das für eine bestimmte Vorspannkraft benötigte Drehmoment kann ja mit dem Dreisatz umgerechnet werden.
 
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