Bin ja der Meinung, dass ich im Thema Elektrik ganz gut unterwegs bin. Diese Woche habe ich u.a. zwei Silent-Hektik Twin-Coil Spulen zum testen bekommen - Vielen Dank an Eckhard!! Erst mit meinen Komponenten alles durch getestet, dann die erste Spule angeschlossen.

Nichts :schock:, also fast nichts. So EIN kümmerlicher Funke war sichtbar. Kabel getauscht, der Funke wandert mit und bleibt kümmerlich, der andere Funke funkt wohl im Nirgendwo. Nächste Spule, gleiches Bild ?(. Spulen durchgemnessen, sehen beide auf den ersten Blick gut aus. Nochmals angeschlossen und ein Bild geschossen:

SH-2000_I-KL1_U-KL1_fail.jpg

So was habe ich noch nie gesehen. Wollte schon kurz beim Eigner anklopfen, dann kam mir folgender Satz aus der Webseite in den Sinn:

Im Gegensatz zu den Mitbewerbern werden zwei symmetrische + phasengleiche Funken erzeugt,da unsere Zündspulen mechanisch, elektrisch und magnetisch zwei getrennte Hochspannungskreise haben.

Die werden doch nicht :schimpf:

Doch, haben sie. Nachdem ich meinen Zündkerzenhalter mit Minus meines Labornetzteils angeschlossen hatte, haben die Kerzen wie gewohnt wunderbar gefunkt. Glaubt mir, ich habe dumm aus der Wäsche geschaut. Da sind wirklich zwei nahezu unabhängige Spulen drin. Die ersten Messungen sind fertig, heute kommen die restlichen dran.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin ja der Meinung, dass ich im Thema Elektrik ganz gut unterwegs bin. Diese Woche habe ich u.a. zwei Silent-Hektik Twin-Coil Spulen zum testen bekommen - ................

Hans

Ha ha, die sogenannte "Handgranate". :D
Diese hat SH schon lange nicht mehr im Angebot.

Das schwere Trumm hab ich auch noch hier liegen, diese wurde bei Umbau auf Doppelzündung durch zwei nur halb so große ersetzt.

SH "Handgranate", kleine SH DualCoil von 2015 und Serie.034.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin ja der Meinung, dass ich im Thema Elektrik ganz gut unterwegs bin. Diese Woche habe ich u.a. zwei Silent-Hektik Twin-Coil Spulen zum testen bekommen - Vielen Dank an Eckhard!! Erst mit meinen Komponenten alles durch getestet, dann die erste Spule angeschlossen.

Nichts :schock:, also fast nichts. So EIN kümmerlicher Funke war sichtbar. Kabel getauscht, der Funke wandert mit und bleibt kümmerlich, der andere Funke funkt wohl im Nirgendwo. Nächste Spule, gleiches Bild ?(. Spulen durchgemnessen, sehen beide auf den ersten Blick gut aus. Nochmals angeschlossen und ein Bild geschossen:

Anhang anzeigen 346009

So was habe ich noch nie gesehen. Wollte schon kurz beim Eigner anklopfen, dann kam mir folgender Satz aus der Webseite in den Sinn:

Im Gegensatz zu den Mitbewerbern werden zwei symmetrische + phasengleiche Funken erzeugt,da unsere Zündspulen mechanisch, elektrisch und magnetisch zwei getrennte Hochspannungskreise haben.

Die werden doch nicht :schimpf:

Doch, haben sie. Nachdem ich meinen Zündkerzenhalter mit Minus meines Labornetzteils angeschlossen hatte, haben die Kerzen wie gewohnt wunderbar gefunkt. Glaubt mir, ich habe dumm aus dem Wäschen geschaut. Da sind wirklich zwei nahezu unabhängige Spulen drin. Die ersten Messungen sind fertig, heute kommen die restlichen dran.

Hans

das gelbe ist Zündkerzen Spannung ?
 
Hier nun die Messungen der SH 2,2 Ohm Typ "Handgranate"* (C3116, 102 mJ)


Den Aufbau habe ich mal wie folgt Standardisiert:
Zündmodul Telefunken 1992 mit Kickstarter
Labornetzteil, 13,8 Volt, 8 Ampere max.
Bosch Zündkerzen W7DC
Bosch Kerzenstecker/Kabel 5 kOhm
Bosch Hallgeber Serie

Messungen wurden bei 1.000, 2.000, 3.000, 4.000, 6.000 und 8.000 1/min gemacht. Der max. Strom lag zwischen 4,7 A / 2.000 1/min und 3,3 A bei 8.000 1/min. Bis 2.000 1/min wurde der Strom durch die Spulen-Charakteristik begrenzt (drum hier die höchste Stromstärke von 4,7 A, danach wurde der Strom durch das Zeitfenster des Zündsteuergerätes begrenzt. Mit 2,6 ms bei 1.000 1/min bis runter auf 1,6 ms bei 8.000 1/min hat sie bis jetzt die längste Brenndauer, bei Spannungen auf der Primärseite beim Zünden von 408 bis 300 Volt (1.000 - 8.000 1/min). Brennspannung Primärseite zwischen 24 und 26 Volt.

Bild bei 4.000 1/min: oben Strom der Zündspule, unten die Spannung an Klemme 1

SH-4000_I-KL1_U-KL1_05.jpg

Dann hat mich mal der "Strombedarf" der SH in Bezug auf die Bosch-Zündspule interessiert: Die Stromkurven der Oszi-Bilder suggerieren ja eher, dass durch den niedrigeren A-Wert der SH diese auch weniger "Strom" aus dem Motorsystem benötigen würde.


Vergleich-Bosch-SH-Ampere.jpg

Hier zeigt sich aber ein sehr interessantes Bild: Im Bereich bis 5.000 1/min ist die Bosch-Spule deutlich genügsamer als die SH-Spule. Verglichen wurden beide Spulen mit dem gleichen Zündmodul. Hier kann natürlich eine SH-Zündgerät ganz andere Werte bringen.

Im ganzen eine wertige Spule, die wohl so nicht mehr gebaut wird (könnte zu aufwendig sein). Wenn ich das richtig sehen, werden die Spule heute von SH ähnlich wie der anderen aufgebaut.

Später will ich die Energiebilanz mal aufstellen, brauche dazu aber noch etwas Zeit.

Hans


* laut Fritz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier nun die Messungen der SH 2,2 Ohm Typ "Handgranate"* (C3116, 102 mJ)


Den Aufbau habe ich mal wie folgt Standardisiert:
Zündmodul Telefunken 1992 mit Kickstarter
Labornetzteil, 13,8 Volt, 8 Ampere max.
Bosch Zündkerzen W7DC
Bosch Kerzenstecker/Kabel 5 kOhm

Messungen wurden bei 1.000, 2.000, 3.000, 4.000, 6.000 und 8.000 1/min gemacht. Der max. Strom lag zwischen 4,7 A / 2.000 1/min und 3,3 A bei 8.000 1/min. Bis 2.000 1/min wurde der Strom durch die Spulen-Charakteristik begrenzt (drum hier die höchste Stromstärke von 4,7 A, danach wurde der Strom durch das Zeitfenster des Zündsteuergerätes begrenzt. Mit 2,6 ms bei 1.000 1/min bis runter auf 1,6 ms bei 8.000 1/min hat sie bis jetzt die längste Brenndauer, bei Spannungen auf der Primärseite beim Zünden von 408 bis 300 Volt (1.000 - 8.000 1/min). Brennspannung Primärseite zwischen 24 und 26 Volt.

Bild bei 4.000 1/min: oben Strom der Zündspule, unten die Spannung an Klemme 1

Anhang anzeigen 346037

Dann hat mich mal der "Strombedarf" der SH in Bezug auf die Bosch-Zündspule interessiert: Die Stromkurven der Oszi-Bilder suggerieren ja eher, dass durch den niedrigeren A-Wert der SH diese auch weniger "Strom" aus dem Motorsystem benötigen würde.


Anhang anzeigen 346038

Hier zeigt sich aber ein sehr interessantes Bild: Im Bereich bis 5.000 1/min ist die Bosch-Spule deutlich genügsamer als die SH-Spule. Vergleichen wurden beide Spulen mit dem gleichen Zündmodul. Hier kann natürlich eine SH-Zündgerät ganz andere Werte bringen.

Im ganzen eine wertige Spule, die wohl so nicht mehr gebaut wird (könnte zu aufwendig sein). Wenn ich das richtig sehen, werden die Spule heute von SH ähnlich wie der anderen aufgebaut.

Später will ich die Energiebilanz mal aufstellen, brauche dazu aber noch etwas Zeit.

Hans


* laut Fritz

in der gelben Kurve sieht man schön den Vorwiderstand 5kOhm.
 
Später will ich die Energiebilanz mal aufstellen, brauche dazu aber noch etwas Zeit.

Ich hatte das mal überschlagen.
Das "Problem" bei den hochohmigen Spule ist meines Erachtens, dass man sie sehr lange bestromen muss und dann in einem Teil der Ladekurve unterwegs ist, der sehr flach ist.
Also ist dann der Zugewinn an im Magnetfeld gespeicherter Energie gering, die ohmschen Verluste hoch.

Bei den niederohmigen Spulen wird der Strom im steilen Teil der Kurve begrenzt und idealerweise bei Erreichen des maximalen Stroms schon gezündet.

Der Wirkungsgrad bei den niederohmigen Spulen also höher.

Mit welchem Steuergerät hast Du die SH getestet?
 
Ein kurze Frage zu den SH Twin Coil Spulen aka "Handgranate"
Sind die auf Dauer zuverlässig oder sollte man diese vorsorglich gegen andere tauschen.

Gruß, Frank
 
Ich hatte das mal überschlagen.
Das "Problem" bei den hochohmigen Spule ist meines Erachtens, dass man sie sehr lange bestromen muss und dann in einem Teil der Ladekurve unterwegs ist, der sehr flach ist.
Also ist dann der Zugewinn an im Magnetfeld gespeicherter Energie gering, die ohmschen Verluste hoch.

Bei den niederohmigen Spulen wird der Strom im steilen Teil der Kurve begrenzt und idealerweise bei Erreichen des maximalen Stroms schon gezündet.

Der Wirkungsgrad bei den niederohmigen Spulen also höher.

Mit welchem Steuergerät hast Du die SH getestet?

Mit dem Telefunkenteil, sprich Normalteil von 90 bis 94

Hans
 
Ein kurze Frage zu den SH Twin Coil Spulen aka "Handgranate"
Sind die auf Dauer zuverlässig oder sollte man diese vorsorglich gegen andere tauschen.

Gruß, Frank


Kann ich dir nicht sagen. Von der Bauart gesehen würde ich die als langlebig sehen.

Bitte vorerst keine Schnellschüsse ziehen, ich bin noch am Daten sammeln.

Hans
 
Hatte ich Dir da meinen gegeben?
Zumindest finde ich ihn nicht mehr.
Aber der hatte genau dafür einen Anschluss für die Masse .....


Ja, den du mir bei Michael gegeben hast. Ich war ja der Meinung, dass die Doppelspule keine Verbindung zu Minus braucht - in dem Fall dann nicht.

Hans
 
Ich habe die jahrelang ohne Probleme gefahren.
Erst mit einer SH-Zündbox, danach mit einer Ignitech.

Danke, auch an Hans. Die ist bei meiner /7 mit Kontaktzündung verbaut, funktioniert und macht einen wertigen Eindruck.

Ich bin auf das Resümee der gesamten Untersuchung gespannt,

Gruss, Frank
 
Danke, auch an Hans. Die ist bei meiner /7 mit Kontaktzündung verbaut, funktioniert und macht einen wertigen Eindruck.

Ich bin auf das Resümee der gesamten Untersuchung gespannt,

Gruss, Frank


Hi,
du bringst mich an einen wichtigen Punkt: Die Messungen sind vermutlich für kontaktlose Zündungen relevanter als für Freunde der Kontaktzündung. Hintergrund ist, dass bei Kontaktzündungen die Ladezeiten durch den Nocken bzw. Kontaktabstand vorgegeben werden. Aber ich versuche, ob ich darauf eingehen kann. Normalerweise gibt es ja den Daumenwert Zündspulen mit in Summe um die 3 Ohm bei Kontakten zu arbeiten.

Hau mich am Ende bitte nochmal an, dass ich darauf eingehe.

Hans
 
Wie kann man die gespeicherte Energie darstellen?

Ich hatte ja mal am Anfang probiert, ob man die zu erwartende Kurve mittels Excel zeichnen kann, um a) den Stromverlauf zu erhalten und b) um die Energie zu berechnen. Nachdem der Stromverlauf bei meiner Boschspule unter Berücksichtigung des Spannungsfall am Zündsteuergerät und mögliche Kontaktwiderstände sehr passend waren, wollte ich nun wissen, ob das ein Zufall war oder nutzbar bleibt. Die gestern gemessene SH war nun der nächste Kandidat. Spannungsfall Klemme 1 gegen Masse mit 1,7 Volt gemessen, d.h. von meinen 13,8 V am Netzteil bleibt an der Spule noch 12,1 Volt übrig. Auch hier wieder 0,2 Ohm Kontaktwiderstand gemessen und damit die Kurve gezeichnet:

SH-2000-Strom-Energie.jpg

Dann die Realität:

SH-2000_I-KL1_U-KL1_03.jpg

Gar nicht schlecht geworden ...

Was mir nicht wirklich klar ist, wie die ganzen Hersteller auf ihre Zahlen kommen. Denn sie lassen sich nur schwer nachvollziehen. Bei meinen Berechnungen und Versuchen (auch das Internet befragt, nicht wirklich schlauer geworden) ist mir dann doch klar geworden, dass neben der Spule eben auch das Zündsteuergerät mit seinen Verlusten einen merklichen Einfluss hat. Aber auch, dass einige mit 12 Volt, andere mit 12,5 Volt messen.

Ich habe mich nun durchgerungen, immer mit den gleichen Werten arbeiten zu wollen, um eine Vergleichbarkeit zu erhalten. Unsere Boxer haben ja so um die 13,8 Volt Spannung bei Fahrt. Je nach Regler und Belastung sind es eben zwischen 13,6 und 14 Volt -> drum die 13,8 V. Bei meinen Messungen erfasse ich mittlerweile auch den Spannungsfall am Zündgerät und die Kontaktwiderstände (derzeit habe ich 19 Datenspalten pro Spule und Drehzahl). Mittels des Oszi wird pro Drehzahl der Strom ermittelt, die mH Angaben werden Datenblättern oder, wo vorhanden gemessene Werte genommen. Das Zündsteuergerät ist ein Telefunken mit Kicker aus den 90ern oder ein Temic (die Messungen von Q-Tech) und ein Bosch-Hallgeber.

Die von mir so ermittelten Daten und die daraus berechnete Energie muss deshalb unter den oben gemachten Voraussetzungen betrachtet werden, d.h. diese können von Angaben der Hersteller abweichen.

Hier mal die meisten von uns gemessenen Spulen in grafischer Darstellung. Dort, wo die Kurven bei 6.000 1/min enden, erfolgten keine Messungen.

mJ-Zuendspulen_2024-06-24.jpg

Alle Werte bitte noch mit Vorbehalt nutzen, diese müssen noch überprüft werden bzw. ggf nochmal auf den Prüfstand kommen.

Zur Auswertung: So wie ich das verstanden habe, wird vor allem bei ungünstigen Verhältnissen eher mehr Energie benötigt. Dies ist wohl im Bereich des Standgas und bei der Beschleunigung im Bereich des max. Drehmoment (bei unseren Kisten um die 3.700 1/min).

Wer essentielle Fehler sieht, bitte melden

Hans
 
Kann man aus den Messungen nun die Brenndauer ohne weiteres erkennen? Ich habe leider keine Ableitung herbekommen. Um die Verhältnisse darzustellen, wurden die gemessene Brenndauer und die Energie über die Drehzahl jeweils gemittelt (habe grade keine bessere Idee):

[TABLE="class: grid, width: 500"]
[TR]
[TD]Spule[/TD]
[TD="align: center"]Brenndauer [ms]
[/TD]
[TD="align: center"]Energie [mJ][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Bosch 2V[/TD]
[TD="align: center"]1,68[/TD]
[TD="align: center"]104[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]PVL 0,6[/TD]
[TD="align: center"]0,49[/TD]
[TD="align: center"]44[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Beru 4V[/TD]
[TD="align: center"]1,48[/TD]
[TD="align: center"]119[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]TEC MP 10[/TD]
[TD="align: center"]0,79[/TD]
[TD="align: center"]20[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Dyna Mini[/TD]
[TD="align: center"]1,54[/TD]
[TD="align: center"]73[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]SH TC 2,2[/TD]
[TD="align: center"]2,17[/TD]
[TD="align: center"]98[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


Kein wirklich guter Ansatzpunkt ...

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun wird man fragen, was man denn um alles in der Welt mit diesen Werten machen kann oder was sie denn aussagen. In ersten Linie sollen die Daten mal die technischen Daten vergleichbar aufzeigen.

Welcher Teil der Zündung beeinflusst denn nun im Motor überhaupt etwas? Ich könnte mir vorstellen, dass die Spulen einen Einfluß auf das Zündverhalten des Spritgemisches haben könnte. Alle gemessenen Spulen funktionieren ja im allgemeinen Einsatz ohne nennenswerte Probleme. Vorstellbar wäre eine vermeintlich schlechte Spule mal mit einer vermeintlich guten Spule zu vergleichen. Sprich alles gleich lassen, nur die Spule tauschen - um dann im Abgasverhalten Unterschiede erkennen zu können (oder wie Helmut Häussler immer sagt: Wir brauchen einen Motorenprüfstand ...). Sollte sich da wirklich etwas zeigen, wären ja die Messungen wirklich zu etwas gut gewesen.

Hans
 
Messreihe TEC MP 08 3,1 Ohm

Zündmodul Telefunken 1992 mit Kickstarter
Labornetzteil, 13,8 Volt, 8 Ampere max.
Bosch Zündkerzen W7DC
Bosch Kerzenstecker/Kabel 5 kOhm
Bosch Hallgeber Serie
Messungen bei 1.000, 2.000, 3.000, 4.000, 6.000 und 8.000 1/min.

  • Max. Strom bei 2,72 A, ab 8.000 1/min 2,6 A
  • Bis 6.000 1/min Strombegrenzung durch Spulen-Charakteristik, danach durch das Zeitfenster des Zündsteuergerätes
  • Brenndauer zwischen 0,78 und 0,82 ms, bei 4.000 1/min längste Brenndauer mit 0,82 ms
  • Spannung Primärseite beim Zünden zwischen 196 und 204 Volt
  • Brennspannung Primärseite 29 Volt
  • Bestromungszeit 36,8 ms (1.000 1/min) bis 4,8 ms (8.000 1/min)

Bild bei 1.000 1/min: oben Strom der Zündspule, unten die Spannung an Klemme 1, sehr lange Bestromungszeit, Spule wird gut warm


TEC-MP08_1000_I-KL1_U-KL1_01.jpg

Brenndauer (nahezu konstant über die Drehzahl), hier bei 4.000 1/min

TEC-MP08_4000_I-KL1_U-KL1_03.jpg

Hier die Bestromungskappung durch das Zündsteuergerät bei 6.000 1/min

TEC-MP08_6000_I-KL1_U-KL1_04.jpg

Strom über die Drehzahl der MP08 und zum Vergleich die Bosch-2V Zündspule

Strom-Drehzahl-TEC-MP08.jpg

Ich habe leider keine verwertbaren Daten für die MP08 und MP10 gefunden, d.h. die mH der MP10 wurden gemessen, die der MP08 habe ich von der MP10 übernommen. Ungeachtet dessen sehen die Kurven nicht wirklich gut aus und sind unter Vorbehalt zu sehen. Im Gespräch am Wochenende wurde mir aber mitgegeben, dass sich das Starten des Boxers mit der MP08 als deutlich schwieriger, d.h. sehr lange Startvorgänge, zeigt. Würde das nächste Bild untermauern


mJ-Zuendspulen-TEC_2024-07-02.jpg

Falls jemand ein Datenblatt für die MP08 oder MP10 hat, würde mich sehr darüber freuen.


Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Messreihe Dynatek Dyna DC1-2 3,0 Ohm

Rudi Kallenbach (Q-Tech) und ich waren uns nicht so nicht klar, ob die Werte für die Spule wirklich so aussehen sollte. Deshalb der gleiche Spulentyp in der Widerholung, diesmal bei mir auf dem Prüfstand.

Zündmodul Telefunken 1992 mit Kickstarter
Labornetzteil, 13,8 Volt, 8 Ampere max.
Bosch Zündkerzen W7DC
Bosch Kerzenstecker/Kabel 5 kOhm
Bosch Hallgeber Serie
Messungen bei 1.000, 2.000, 3.000, 4.000, 6.000 und 8.000 1/min.


  • Max. Strom bei 4,56 A, ab 4.000 1/min 4,16 A, ab 8.000 2,32 A
  • Bis 3.000 1/min Strombegrenzung durch Spulen-Charakteristik, danach durch das Zeitfenster des Zündsteuergerätes
  • Brenndauer 1,96 ms, ab 8.000 1/min 1,52 ms
  • Spannung Primärseite beim Zünden zwischen 420 (1.000) und 348 (6.000) bzw. 292 (8.000) Volt
  • Brennspannung Primärseite zwischen 38 (1.000) und 30 (8.000) Volt
  • Bestromungszeit 36,8 ms (1.000) bis 4,6 ms (8.000 1/min)


Bild bei 3.000 1/min: oben Strom der Zündspule, unten die Spannung an Klemme 1

Dyna-DC1-2_3000_I-KL1_U-KL1_01.jpg

Brenndauer nahezu konstant über die Drehzahl, ab 6.000 leichte Reduzierung, hier bei 2.000 und 8.000 1/min

Dyna-DC1-2_2000_I-KL1_U-KL1_03.jpgDyna-DC1-2_8000_I-KL1_U-KL1_04.jpg


Strom über die Drehzahl der MP08 (hellblau) und Dyna und zum Vergleich die Bosch-2V Zündspule

Strom-Drehzahl-TEC-MP08_Dyna-DC2-1.jpg

Hier der Vergleich zwischen der ersten (Dyna_) und der heutigen Messung.

mJ-Zuendspulen_Dyna-Bosch-TEC-MP08.jpg


Die Messungen bei mir haben ein etwas anderes Bild gezeigt, die Tendenz der Spule bleibt aber erhalten. Das würde widerspiegeln, dass die Rückmeldungen zu der Spule sehr positiv sind. Somit ist dies eine ebenfalls gute Spule, da sie im unteren Drehzahlbereich eine hohe Energie abliefern kann.


Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessantes Zwischenergebnis: Beim Zahlenspielen ist herausgekommen, dass das Verhältnis Bestromungszeit - Ruhezeit (Zeit zwischen den jeweiligen Zündungen pro Drehzahl) immer im gleichen Verhältnis sind: 60%. Mal sehen, was andere Zündsteuergeräte so liefern.

Telefunken-Bestromungszeiten.jpg

Was im Umkehrschluss bedeutet, dass eine wirkliche Anpassung an die Zündspule und deren Innenwiderstand nicht stattfindet - zumindest nicht mit den Telefunken-Teilen.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, also ich muss sagen, als Elektrotechnik-Ing., der selbst bereits beruflich Zündspulen beidseitig vermessen hat, fällt es mir schwer den gezeigten Messergebnissen und Interpretationen zu folgen.

Was mir spontan auffällt:
- Was soll hier überhaupt herausgefunden werden?
- Drehzahl wirklich in 1/s? :)
- Schaltzeit entspricht exakt einer Kurbelwellenumdrehungsdauer bei den jeweiligen Drehzahlen..?
- Ladezeit + Schaltzeit vor Zündung != Schaltzeit
- Wieso und vor allem wie soll das Zündsteuergerät die Bestromungsdauer oberhalb 6000upm kappen (kappen bedeutet in dem Fall ja Zünden - ZZP passt also nicht mehr) - sinnvoller wäre wohl eher unterhalb einer gewissen Drehzahl (<=0)
- Wie soll die verbaute Endstufe sich ohne darin vorhandene prozessorgesteuerte Logik selbsttätig auf die angeschlossene Spule einstellen?
- Das einzig logische ist: Schließwinkel ist konstant und wird durch die Fenster auf dem Geberrad definiert - außer im Stillstand, dort erfolgt eine Abschaltung nach einer definierten Zeit.
- Gesehen habe ich außerdem Messungen von unplausibel niedrigen Sekundärspannungen an der Zündkerze.
- Wie wurden die die hier gezeigten Funkenbrenndauern/Zündenergien ermittelt, wenn ausschließlich auf der Primärseite gemessen wurde?
- Ladezeit vs. max. Strom vor allem bei der SH Spule @2000upm völlig unplausibel - wie soll der Primärstrom in kürzerer Zeit auf einen höhen Wert steigen?

Leider bedarf es zur Klärung dieser Fragen definitiv ausführlicherer Gespräche als es hier schriftlich möglich wäre. Wäre aber für alles offen, um zu helfen :)

Grüße,
Steven
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessantes Zwischenergebnis: Beim Zahlenspielen ist herausgekommen, dass das Verhältnis Bestromungszeit - Ruhezeit (Zeit zwischen den jeweiligen Zündungen pro Drehzahl) immer im gleichen Verhältnis sind: 60%. Mal sehen, was andere Zündsteuergeräte so liefern.

Wie meinst Du das, Hans? Bedeutet das 60 % On zu 40 % Off? Ich meine, genau diese Auskunft (oder den Kehrwert davon) bereits vor Jahren hier erhalten zu haben, als ich nach dem Verhältnis der Blenden der Hallgeberglocke zu deren geschlossenen Segmenten fragte. Nachdem Du Deine Versuche und Messungen auf Deinem Prüfstand durchführst und als Geber die serienmäßige Hallgeberdose benutzst, würde dies in der Tat bedeuten, dass das Taktverhältnis durch den Geber, vorgegeben ist, nicht durch das Zündsteuergerät.

Beste Grüße, Uwe
 
Puh, also ich muss sagen, als Elektrotechnik-Ing., der selbst bereits beruflich Zündspulen beidseitig vermessen hat, fällt es mir schwer den gezeigten Messergebnissen und Interpretationen zu folgen.

Was mir spontan auffällt:
- Was soll hier überhaupt herausgefunden werden?
- Drehzahl wirklich in 1/s? :)
- Schaltzeit entspricht exakt einer Kurbelwellenumdrehungsdauer bei den jeweiligen Drehzahlen..?
- Ladezeit + Schaltzeit vor Zündung != Schaltzeit
- Wieso und vor allem wie soll das Zündsteuergerät die Bestromungsdauer oberhalb 6000upm kappen (kappen bedeutet in dem Fall ja Zünden - ZZP passt also nicht mehr) - sinnvoller wäre wohl eher unterhalb einer gewissen Drehzahl (<=0)
- Wie soll die verbaute Endstufe sich ohne darin vorhandene prozessorgesteuerte Logik selbsttätig auf die angeschlossene Spule einstellen?
- Das einzig logische ist: Schließwinkel ist konstant und wird durch die Fenster auf dem Geberrad definiert - außer im Stillstand, dort erfolgt eine Abschaltung nach einer definierten Zeit.
- Gesehen habe ich außerdem Messungen von unplausibel niedrigen Sekundärspannungen an der Zündkerze.
- Wie wurden die die hier gezeigten Funkenbrenndauern/Zündenergien ermittelt, wenn ausschließlich auf der Primärseite gemessen wurde?
- Ladezeit vs. max. Strom vor allem bei der SH Spule @2000upm völlig unplausibel - wie soll der Primärstrom in kürzerer Zeit auf einen höhen Wert steigen?

Leider bedarf es zur Klärung dieser Fragen definitiv ausführlicherer Gespräche als es hier schriftlich möglich wäre. Wäre aber für alles offen, um zu helfen :)

Grüße,
Steven

Hallo Steven,
würde dein Angebot sehr gerne annehmen. Mehr per PN

Hans