drbernie

Einsteiger
Hallo zusammen,


meine R 80 GS (Baujahr 1988) mit knapp 100tkm macht seit einiger Zeit Probleme mit der Lichtmaschine. Das äußert sich wie folgt:

Die Ladekontrollleuchte leuchtet sporadisch auf – mal hell, mal bleibt sie aus, am häufigsten glimmt Sie einfach vor sich hin.

Dies deckt sich der gemessenen Ladespannung: Teilweise ist diese vorhanden, teilweise nicht. Das äußert sich dann darin dass ich mit der BMW schon liegengeblieben bin, da die Batterie tiefenentladen war.

Bisher durchgeführte Maßnahmen:


  • Ich habe aufgrund des Alters und KM-Zahl Pro forma den Spannungsregler und den Gleichrichter (Diodenplatte) getauscht (keine Änderung). Verbaut wurde ein regelbarer Regler von SWT Sports.
  • Des weiteren wurde eine neue Batterie fällig. Ich habe eine neue Kung Long 22Ah verbaut.
  • Mit einem befreundeten Schrauber habe ich testweise Rotor und Stator getauscht. Da dies ebenfalls keine Änderung gebracht hat, wurde anschließend der ursprüngliche Rotor und Stator wieder eingebaut.
  • Die Kohlen am Rotor habe ich getauscht.
  • Alle relevanten Leitfaden bezüglich LiMA durchgearbeitet und durchgemessen – Werte sind soweit unauffällig. (Herzlichen Dank an die Autoren, super hilfreich!!)

Somit wurden bereits alle Hauptkomponenten der Lichtmaschine einmal durchgetauscht und durchgemessen, daran kann es also eigentlich nicht mehr liegen.


Aktuelle Vermutung:
Ich tippe mittlerweile auf korrodierte/oxidierte Steckverbindungen oder einen Kontaktfehler im Kabelbaum aufgrund des Verhaltens wie bei einem Wackelkontakt. Allerdings bin ich etwas aufgeschmissen, wo ich am sinnvollsten mit der Suche anfangen sollte und wie ich das gezielt überprüfen kann.


Habt ihr einen Tipp für mich, wo am ehesten der Hund begraben sein könnte?
Welche Steckverbindungen sind besonders anfällig, und wie geht man bei der Fehlersuche am geschicktesten vor? Die offensichtlichen Steckverbindungen (2-poliger Stecker blau/schwarz, der beim Spannungsregler) habe ich bereits mit Kontaktreiniger geputzt bzw. behandelt.


Ich bin für jede Hilfe und jeden Rat sehr dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine bisherigen Maßnahmen hören sich nach Probieren, aber nicht systematischem Vorgehen an.
Kontaktprobleme sind aber durchaus bei den häufigsten Ursachen zu finden.
Du musst doch nur mal konsequent alles, was mit dem Thema zu tun hat gründlich untersuchen.
Das fängt bei den beiden Batterieanschlüssen an, geht über die Masse am Getriebe und den Plusweg bis durch das Zündschloss weiter.
Dann alles, was direkt an der LiMa hängt. man kann da auch erst mal systematisch messen um einzugrenzen.
Also Voltmeter Plus an Batterie Plus und Minus an Batterie Minus, dann immer weiter an Masse Getriebe, Masse Motor, Masse Diodenplatte usw.
 
Deine bisherigen Maßnahmen hören sich nach Probieren, aber nicht systematischem Vorgehen an.

Naja, den Leitfaden, der hier im Forum abgelegt ist, habe ich durchgearbeitet. Das ist für mich eigentlich ein ziemlich systematisches Vorgehen. Nun bin ich leider am Ende meines Amateur-Schrauberwissens und frage deswegen hier nach.

Könnte ja sein, dass es zu diesem Verhalten der LKL bereits Erfahrungswerte gibt, das mit den Kontaktproblemen ist von mir ja auch nur eine Mutmaßung :gfreu:

Also Voltmeter Plus an Batterie Plus und Minus an Batterie Minus, dann immer weiter an Masse Getriebe, Masse Motor, Masse Diodenplatte usw.

Danke für diesen Ansatz!

Meinst du damit, dass ich die Widerstände von Batterie‑Minus zu den einzelnen Bauteilen durchmessen soll, um mögliche Kontaktprobleme zu überprüfen?

Wie geht man am besten bei der Prüfung der Plus‑Seite vor? Empfiehlst du hier ebenfalls die Widerstände bzw. den Spannungsabfall von Batterie‑Plus zu den einzelnen Punkten durchmessen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Am einfachsten ist es, die Spannungen in der Reihe zu vergleichen.
Auf der Plusseite geht das genauso.
 
Hast du den Test Seite 16 und 17 mal gemacht?

Hallo Hans,

herzlichen Dank für deine Antwort.

Diese Messung habe ich tatsächlich ausgelassen, da vermerkt ist dass ich hier größeren Schaden verursachen könnte. Würdest du mir empfehlen diese einmal vorsichtig vorzunehmen?

Edit: Ich teste den Schritt 2.1 auf Seite 16 nachher einmal und schaue was das Messgerät anzeigt.

Grüße,
Benedikt
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hans,

habe die Messung auf Seite 16 gerade vorgenommen. Die Spannung stieg im Drehzahlband bis 2500U/min bis auf circa 14,75V an. Das würde laut Dokument soweit passen.

Auch die Diodenmessung, auf die verwiesen wird, habe ich trotz neuer Diodenplatte durchgeführt. Das passt ebenfalls soweit.
 
OK, damit sind Rotor, Stator, Kohlehalter und Diodenplatte OK!!

Schau dir die Verkabelung vor allem am Regler an. Stecker ziehen - vielleicht haben die Kabelschuhe zu wenig mechanische Spannung. Kann man mit einer Zange nachbiegen.
Auch die drei Kabel zwischen Stator und Diodenplatte. Leuchtet deine LKL im Stand? Auch bitte das rote Kabel zwischen Diodenplatte und Anlasser kontrollieren. Hat das einen sicheren Sitz (kräftig dran ruckeln).

Hans
 
Auch bitte das rote Kabel zwischen Diodenplatte und Anlasser kontrollieren. Hat das einen sicheren Sitz (kräftig dran ruckeln).

Kann es kaum glauben … genau daran lag es. Die LKL dimmt und flackert jetzt nicht mehr. Herzlichen Dank für die schnelle Hilfe! 🎉


Nun habe ich die Ladespannung aber noch einmal geprüft:

Mein neuer, regelbare Spannungsregler von SWT Sports lässt sich offenbar gar nicht regeln – die Ladespannung bleibt konstant und liegt mit ~13,05 V bei 3 500 U/min zu niedrig.


Mit dem alten Standard-Behördenregler (Teilenummer 123212444409 ) messe ich an der Batterie hingegen 13,5–13,7 V Ladespannung. Passt das so?
Im Datenblatt der Kung Long (22 Ah) wird für die Erhaltungsladung („Float Charging Voltage“) 13,5–13,8 V angegeben – das stimmt also überein.


Oder sollte die Ladespannung für eine vollständige Zyklenladung tatsächlich höher liegen? Falls ja, hätte ich wohl noch ein weiteres Problem …
 
So wie das gefundene Kontaktproblem gibt es da ganz sicher noch weitere, also alles gründlich prüfen.
Der normale Regler muss 13,8 V bringen (wenn nicht an jeder zweiten Kontaktstelle Spannungsverluste auftreten).
 
Kann es kaum glauben … genau daran lag es.
Perfekt!! Für dein Problem war das Kapitel 11 vorgesehen - vielleicht muss ich das mal an eine andere Stelle setzen

Mein neuer, regelbare Spannungsregler von SWT Sports lässt sich offenbar gar nicht regeln – die Ladespannung bleibt konstant und liegt mit ~13,05 V bei 3 500 U/min zu niedrig.
Da sollte eine Schraube sein, mit der man das Teil trimmen kann. Wenn kein Erfolg -> Zurück an Absender

Mit dem alten Standard-Behördenregler (Teilenummer 123212444409 ) messe ich an der Batterie hingegen 13,5–13,7 V Ladespannung.
Bei 3.500 1/min? Wenn ja, hat es das Teil auch langsam hinter sich. Für's erste mal drin lassen.

Oder sollte die Ladespannung für eine vollständige Zyklenladung tatsächlich höher liegen?
Nein

Hans