Servus Gemeinde,
ich habe bei meiner HPN Sport mit 1043 ccm vor ein paar Jahren Aludichtungen von Edelweiss verbaut.
Nun sind die Stößelgummis undicht und ich würde die Zylinder ziehen wollen, auch zum frischen Abdichten des Zylinderfußes. Nun die Frage:
Hat jemand diese Kopfdichtungen (oder konventionelle) für so eine Aktion schon mal drin gelassen, in dem die beiden kurzen Stehbozen höchstens entspannt, aber nicht gelockert werden? Also Ausbau des Zylinders MIT Kopf zusammen?
Beibt die Kopfdichtung nach dem Wiedereinbau der Erfahrung nach dicht?
Danke für Euer Schwarmwissen!
Gruß, Michael
Hallo Michael,
fahre BBK von Edelweiss - 1070ccm - hab da auch Aludichtungen drin.
Habe die Dichtungen nach dem Auseinanderbau (Köpfe runter, Zylinder getrennt davon runter, Stösselgummis usw. alles einzeln usw...)
wieder gründlich gereinigt und stets die alten Aludichtungen von Edelweiss wieder verwendet. Keine Probleme. Die Dichtungsstärke der Edelweiss-Aludichtungen ist mir z.Z. nicht bekannt - es ist aber eine andere Stärke, als manchmal auch hier im Forum angeboten bzw. von den speziellen Zuliefern angeboten (die angebotenen sind meist dicker/zu dick > Verdichtungsänderung usw.).
Mein Vorgehen ist wie folgt:
- komplett Auseinanderbau (Zylinder getrennt von den Köpfen usw.)
- Aludichtungen mit Dichtungsentferner (ich nehme D.-Entferner von Presto) einsprühen (D.-Entferner weil, ich dichte die Aludichtungen mit HT-Silikon/Dirko hauchdünn ein > Erklärung fortfolgend...)
- Achtung die Dichtungen - wenn mit Dichtmittel verbaut/wie ich - vorsichtig und ohne zu knicken entfernen... mit Messerklinge flach »abschälen«...
- Köpfe, Zylinder... alles schön säubern, entfetten... ich nehme Reinigungsflies zusätzlich zur Hilfe...
- Glasscheibe (ca. A4-A3 gross) mit Dirko-Dichtmasse (eine »kräftige Wurst«) volldrücken
- kleine/schmale Malerrolle mit Farbwalze (ich nehme die roten/flachflor Lackierwalzen - keine Schaumstoff- oder Hochflauschwalzen für Wandfarbe) diese Dirko-Dichtmittelwurst auf der Glasscheibe gleichmässig+zügig verteilen... dann...
- gereinigte alte Aludichtung daneben mit der Malerrolle+Dichtmittel dran einrollern... dabei immer mal wieder von der Glasscheibe etwas Dichtmittel aufnehmen... alle Flächen+Unterlagen staubfrei...
- das Ganze ist sozusagen ein hauchdünner Dichtmittelauftrag > auf der Aludichtung (Vorder- und Rückseite) sowie ein hauchdünner Auftrag auf Zylinderkopf und Zylinder sowie am Motorblock (Motorblock ist ziemlich schwierig/eher »schmierig« dort in den Ecken aufzutragen)...
- bei allem besonders auf die Ölbohrungen am Motorblock achten... dort ggf. minimal um die kleine Ölbohrung freiwischen... (Ohrreiniger-Wattetupfer oder sowas...)
- du achtest am besten mehr auf den gleichmässigen Dichtmittelauftrag auf der Glasscheibe und der gleichmässigen Verteilung auf der Rolle, denn dort will das Dichtmittel manchmal (bei zu langsamer Arbeitsweise) härten/klumpen... wenn das Dichtmittel hauchdünn auf allen Kontaktflächen gleichmässig verteilt ist, spielt es keine zeitliche Rolle mehr für den Zusammenbau...
- überstehendes Dichtmittel wische ich nach kompletter Neumontage mit Aceton vom Motorblock...
Bei mir funktioniert die beschriebene Behandlung bestens... kein Ölschwitzen... alte Edelweiss-Aludichtungen bereits ca. 6-8 mal so wiederverwendet... alles stehts total dicht...
und
Ich traue mich nicht die Aludichtungen zusammen mit Allem so stark zusammenzuziehen/mit hohem Drehmoment, weil ich befürchte, die Stehbolzengewinde im Motorblock über-zu-beanspruchen... daher die beschriebene »Abdicht-Methode«. Ich verwende die von BMW vorgeschriebenen Anzugsmomente.
LG Sascha
PS.: warum ich 6-8 mal demontieren+montieren musste steht auf einem anderen Blatt... das würde hier zu weit führen...