Hallo an alle,

ich habe hier ein Problem vorliegen, das ich so noch nicht hatte.
Vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich den Fehler beheben kann.
Gleich vorweg, ich vermute es wurde eine ungeeignete Bremspumpe verbaut, wobei die Einbaulage eigentlich egal sein dürfte.

Ausgangsbasis:
Bremse ist entlüftet - mehrfach, sogar mit Pumpe! Der Druckpunkt ist hart und knackig, sogar über Nacht mit Druck auf dem Pedal wandert er nicht.
Brems-Pumpe überholt, dachte ggf. eine der beider Bohrungen könnte verstopft sein.
Bremszange - Überholt - leider keinerlei Änderungen im Verhalten !
Radlager neu, kein Spiel was mir die Backen von der Scheibe drücken könnte.
Bremsflüssigkeitsbehälter be-und entlüftet über der Membran - kein Vakuum.

Was ist eigentlich das Problem:
Das Problem ist, dass an einer eigentlich sehr gut funktionierenden Hinterradbreme ( R100RS) sich NUR bei der Fahrt auf holprigen Feldwegen/Gelände die Beläge von der Scheibe entfernen, so dass ich nach einigen hindert Meter Feldweg, erst 3-*4X pumpen tief muß, damit die Beläge wieder an der Scheibe anliegen.
Bremsen tut sie auch wenn ich das Brems-Pedal ganz tief drücken muß, der Druckpunkt ist hart - es hat nichts mit Luft im System zu tun !
Mit dem klobigen Enduro-Stiefel nicht so optimal.
Auf ebener Straße, passiert das nicht.

Auffällig ist bei der Bremspumpe, dass sie beim Befüllen die Flüssigkeit hin und her pumpt. Eigentlich soll sie nur in das System rein drücken.
Überdruck soll sie aber zurück in den Ausgleichbehälter lassen.

Jemand eine Idee??

Vielen Dank im Voraus.

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Servus,
klingt interessant. Ich habe mir mal überlegt, was alles den Kolben im Sattel zurückziehen / drücken kann. Damit natürlich auch die Bremsklötze freigibt.

  1. der 4-Kant Ring um den Bremskolben im Sattel. Der ist dazu auch konstruiert, dass er den Kolben minimal zurückzieht um die Scheibe freizugeben. Wenn da was nicht stimmen würde, würde es auch auf der Straße vorkommen, vorausgesetzt, du nutzt die Hinterradbremse genauso wie im Gelände / Feldweg.
  2. Schlag in der Bremsscheibe / Radlager. Das hast du ausgeschlossen und es würde auch auf der Straße vorkommen.
  3. Unterdruck im System. Das bedeutet, wenn du bremst, dann drückst du ja Flüssigkeit in Richtung Sattel... nicht viel, soviel eben bis der Belag / Kolben an der Scheibe anliegt und bremst.
    Beim Lösen versucht der Kolben im Hauptbremszylinder schneller nach hinten zu gehen als die Flüssigkeit durch die dünne Stahlflexleitung nachströmen kann... den Ausgleich schaffen die Bohrungen im Kolben das Hauptbremszylinders hinter der Primärmanschette. Diese wird durch eine Metallscheibe geschützt, damit sie sich nicht beim Bremsen durch die Bohrungen im Kolben drückt. Gelangt jetzt zu wenig Flüssigkeit beim Lösen vom Ausgleichsbehälter vor den Kolben, dann kann sich ein Unterdruck bilden, der deinen Kolben zurückzieht.

    Die Einbaulage deines Hauptbremszylinders dürfte bei einem geschlossenen System keine Rolle spielen.
Könnte es sein, dass währen der Fahrt im gröberen Gelände / Untergrund, dein Schnüffelspiel zwischen Pedal und eben dem Kolben im Hauptbremszylinder zu gering ist. Dann würde gegenüber der Starße im Gelände eben die Bremse quasi durch die Bewegung der Schwinge immer wieder leicht betätigt und gelöst. Eben gerade soviel, dass der Hauptbremszylinder keine Möglichkeit hat die Flüssigkeit auszugleichen beim Lösen.

Natürlich müsste diese Flüssigkeit wenn die Bremse ganz gelöst ist auch wieder über die kleine Ausgleichsbohrung zurück fließen, sonst würde irgendwann die Stahlflex platzen :-)

Man kann das gut sehen, wenn man den Deckel des Urinbechers am Lenker entfernt und die Vorderradbremse anzieht und schnell wieder löst... richtig, dann gibts ne Sauerei am Lenker, weil da Bremsflüßigkeit raus spritzt.

Ich würde zunächst nochmals alle Bohrungen prüfen... auch die im Kolben und auch die Manschetten mit der Scheibe und zusätzlich prüfen ob die Bremse anschlägt wenn die Schwinge nach oben / unten wandert.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche und lass uns wissen, woran es letztendlich gelegen hat.

Gruß
der Indianer
 
Wenn ichs richtig sehe ist der Bremsscheibenhalter an der Radachse befestigt und relativ lang.
Wenn beim Gehoppel im Gelände die recht dünne Achse und die Schwinge sich verwinden , schaffen sich die Beläge
Luft zur Bremsscheibe-wär mein Gedanke...
 
War diese Bremspumpe schon immer drin oder wurde sie ersetzt?
Kann ich nicht sagen, es wurden alle originalen Halterungen am Rahmen verwendet.
Kann schon sein.

Die Pumpe kann es 1978 schon gegeben haben, da sie von der Bauart der Le Mans Pumpe entspricht. ( nur mir externem Behälter)
 
Wenn ichs richtig sehe ist der Bremsscheibenhalter an der Radachse befestigt und relativ lang.
Wenn beim Gehoppel im Gelände die recht dünne Achse und die Schwinge sich verwinden , schaffen sich die Beläge
Luft zur Bremsscheibe-wär mein Gedanke...
Das Sportgerät ist für das grobe Gelände konzipiert. Selbst springen geht damit.
Ich glaube nicht, dass es daran liegt. Wenn man nicht mal über eine Wiese fahren könnte….

Auffällig ist, das bei der Entspannung der Pumpe, sie ein kleines Vakuum erzeugt, das kenne ich so nicht von anderen Pumpen.
Ich glaube da liegt der Hase im Pfeffer.
Der Unterdruck reicht auf der Straße alleine nicht aus um die Backen zurück zu ziehen.
Mit bissel Gehoppel und Geschüttel geht das dann wohl.
 
Servus,
klingt interessant. Ich habe mir mal überlegt, was alles den Kolben im Sattel zurückziehen / drücken kann. Damit natürlich auch die Bremsklötze freigibt.

  1. der 4-Kant Ring um den Bremskolben im Sattel. Der ist dazu auch konstruiert, dass er den Kolben minimal zurückzieht um die Scheibe freizugeben. Wenn da was nicht stimmen würde, würde es auch auf der Straße vorkommen, vorausgesetzt, du nutzt die Hinterradbremse genauso wie im Gelände / Feldweg.
  2. Schlag in der Bremsscheibe / Radlager. Das hast du ausgeschlossen und es würde auch auf der Straße vorkommen.
  3. Unterdruck im System. Das bedeutet, wenn du bremst, dann drückst du ja Flüssigkeit in Richtung Sattel... nicht viel, soviel eben bis der Belag / Kolben an der Scheibe anliegt und bremst.
    Beim Lösen versucht der Kolben im Hauptbremszylinder schneller nach hinten zu gehen als die Flüssigkeit durch die dünne Stahlflexleitung nachströmen kann... den Ausgleich schaffen die Bohrungen im Kolben das Hauptbremszylinders hinter der Primärmanschette. Diese wird durch eine Metallscheibe geschützt, damit sie sich nicht beim Bremsen durch die Bohrungen im Kolben drückt. Gelangt jetzt zu wenig Flüssigkeit beim Lösen vom Ausgleichsbehälter vor den Kolben, dann kann sich ein Unterdruck bilden, der deinen Kolben zurückzieht.

    Die Einbaulage deines Hauptbremszylinders dürfte bei einem geschlossenen System keine Rolle spielen.
Könnte es sein, dass währen der Fahrt im gröberen Gelände / Untergrund, dein Schnüffelspiel zwischen Pedal und eben dem Kolben im Hauptbremszylinder zu gering ist. Dann würde gegenüber der Starße im Gelände eben die Bremse quasi durch die Bewegung der Schwinge immer wieder leicht betätigt und gelöst. Eben gerade soviel, dass der Hauptbremszylinder keine Möglichkeit hat die Flüssigkeit auszugleichen beim Lösen.

Natürlich müsste diese Flüssigkeit wenn die Bremse ganz gelöst ist auch wieder über die kleine Ausgleichsbohrung zurück fließen, sonst würde irgendwann die Stahlflex platzen :-)

Man kann das gut sehen, wenn man den Deckel des Urinbechers am Lenker entfernt und die Vorderradbremse anzieht und schnell wieder löst... richtig, dann gibts ne Sauerei am Lenker, weil da Bremsflüßigkeit raus spritzt.

Ich würde zunächst nochmals alle Bohrungen prüfen... auch die im Kolben und auch die Manschetten mit der Scheibe und zusätzlich prüfen ob die Bremse anschlägt wenn die Schwinge nach oben / unten wandert.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche und lass uns wissen, woran es letztendlich gelegen hat.

Gruß
der Indianer
Das Schüttelspiel vom Hebel hatte ich auch schon im Verdacht.
Deshalb habe ich die Federvorspannung am Pedal erhöht - ohne Erfolg.
 
Ich würde dem "Utzl" zustimmen, ich kenne das Phänomen von defekten Radagern! Kontrolliere mal akribisch das Radlager links. Da braucht es nur 1 bis 2 mm am Scheibenrand!

Gruß
Kai
 
Ich habe eine idee.

Ich sollte vielleicht auf das größere Spaltmaß
zwischen Beläge und Scheibe einrichten.
Weil es vielleicht das „normale Spiel“ ist ?!

Der Spalt vergrößert sich ja nicht weiter, wenn er eine gewisse Größe erreicht hat.

Wenn ich den Hebel an der Fußbremse um z.B. 15 mm verlängere, dann muss ich keine 4cm tief in den Fußbremshebel treten.


Versteht ihr was ich meine, der längere Hebel macht mehr Weg.

Vom Hydraulischen Übersetzungsverhältnis würde das locker passen.
Du brauchst nur den Fuß auf den Hebel legen, dann blockiert schon das Hinterrad

IMG_5798.jpeg
 
Hallo,
ist keine Lösung des Problems sondern nur eine Kaschierung des Symptoms
Irgendetwas schafft sich hier mechanisch Luft, verzieht sich, hat Spiel.
Ich würde als Symptombeseitigung da schon eher eine schwimmend gelagerte Scheibe einbauen, mit Floatern,. Die zentriert sich selbst und kann in geringem Umfang Verzug, woher auch immer aufnehmen. Dann liegen deine Bremsbacken, wenn es nur wenige 10tel, immer mit gleichem Abstand an!

Gruß
Kai
 
Hallo,
ist keine Lösung des Problems sondern nur eine Kaschierung des Symptoms
Irgendetwas schafft sich hier mechanisch Luft, verzieht sich, hat Spiel.
Ich würde als Symptombeseitigung da schon eher eine schwimmend gelagerte Scheibe einbauen, mit Floatern,. Die zentriert sich selbst und kann in geringem Umfang Verzug, woher auch immer aufnehmen. Dann liegen deine Bremsbacken, wenn es nur wenige 10tel, immer mit gleichem Abstand an!

Gruß
Kai
Der Abstand kommt nicht von Verzug.
Die Pumpe macht beim Entspannen einfach Unterdruck, was mir die Beläge weg zieht.
Von daher beseitige ich schon die Ursache.
 
Hallo,

bei mir werden die Bremsbeläge hinten über ein Spannblech heruntergedrückt. Damit bleiben sie in der Ebene und können nicht nach außen. Der Bremszylinder an der R100-K1.

P1020617.JPG
Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann stimmt an der Pumpe oder an der Einstellung der Pumpe was nicht.
Der Beiwagen ist ungebremst?
Die Pumpe ist die neu, unnötigerweise habe ich einen neuen Kolben samt Dichtungen verbaut.

Auf der Suche nach der Ursache , bin ich auf die Idee gekommen, den Finger auf das Loch des Bremsleitungsanschluss zu legen.
Und siehe da, sie baut druck auf, und beim Entspannen erzeugt der Kolben einen kleinen aber spürbaren Unterdruck, bevor Sie sich aus dem Ausgleichsbehälter was zum Ausgleich holen kann.
Schaut euch doch mal den Kolben und die Dichtung an, die weicht von den üblichen Pumpen mit zwei Druckdichtungen ab. ( sie hat nur einen)
Ich kenne das nicht so von anderen Pumpen.
Das sorgt dafür, dass sich die Beläge von der Scheibe ziehen.
Da an der Pumpe alles picobello ist, liegt es an der Konstruktion der Pumpe.

Deshalb kam ich jetzt beim schreiben der Beiträge und weiteren Nachdenken darauf, das die Pumpe das nur so kann.

Vielleicht hat mein Vorbesitzer die original Pumpe gegen diese Brembo getauscht?!

Und ja, der Beiwagen ist nicht gebremst.
Jedes Kilo zählt auch damals schon 😂
 
Hallo,

bei mir werden die Bremsbeläge hinten über ein Spannblech heruntergedrückt. Damit bleiben sie in der Ebene und können nicht nach außen.

Gruß
Walter
Walter, bei der gleichen Zange ?
Bei mir sind da nur die beiden Bolzen welche die Beläge halten, sowie ein weiterer Bolzen dazwischen, der die Federsicherung der beiden Haltebolzen spannt.

Auf der Explosionszeichnung der Bremszange sind keine weiteren Bleche zu erkennen.
Wenn da was fehlen würde, wäre das natürlich klasse!
Kannst du mir die Bleche mal zeigen?
 
Ich kenne solche "Spannbleche" nicht von den Brembos sondern nur von manchen japanischen Fabrikaten. Da ist dann aber die Zange oben geschlossen und du bekommst die Beläge ohne das Blech schwer raus. Ob die Bleche was spannen?????
Bei der Brembo Bremse, hinten verbaut an meiner Duc, mit ähnlicher Pumpe ist da nix mit Blechen. Funktioniert ohne wandernde Druckpunkt! An deiner Brembo werden da nur von Oben zwischen den Bolzen die Beläge nach unten gedrückt. Das ist eine Art Sicherung der Bolzen die damit verspannt werden. Bei dem kleinen Sattel der Duc ist dafür hinten am Bolzen ein Splint drin.

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Hast du mal überlegt warum die Pumpe, die wahrscheinlich in hunderten verschiedenen Moppeds verbaut wurde, nur bei der Fahrt über holprige Feldwege die Beläge weit zurücknimmt?
Was hat das dann mit der Hydraulik, den Dichtungen zu tun?
Starke mechanische Belastungen der Schwinge "könnten (!)" trotz Verstärkung, die beiden Schwingenarme leicht gegeneinander verwinden und das Rad minimal kippen! Das reicht dann schon.
Beim Gespann ist das gar nicht so unwahrscheinlich.


Gruß

Kai
 
Hallo,

ich meinte das kleine Blech, das in der Zeichnung gekennzeichnet ist. Ist der Zuganker der Bremsplatte noch an der Schwinge befestigt oder schon am Rahmen?

Gruß
Walter
 
Ich kenne solche "Spannbleche" nicht von den Brembos sondern nur von manchen japanischen Fabrikaten. Da ist dann aber die Zange oben geschlossen und du bekommst die Beläge ohne das Blech schwer raus. Ob die Bleche was spannen?????
Bei der Brembo Bremse, hinten verbaut an meiner Duc, mit ähnlicher Pumpe ist da nix mit Blechen. Funktioniert ohne wandernde Druckpunkt! An deiner Brembo werden da nur von Oben zwischen den Bolzen die Beläge nach unten gedrückt. Das ist eine Art Sicherung der Bolzen die damit verspannt werden. Bei dem kleinen Sattel der Duc ist dafür hinten am Bolzen ein Splint drin.

Anhang anzeigen 385085

Anhang anzeigen 385086

Hast du mal überlegt warum die Pumpe, die wahrscheinlich in hunderten verschiedenen Moppeds verbaut wurde, nur bei der Fahrt über holprige Feldwege die Beläge weit zurücknimmt?
Was hat das dann mit der Hydraulik, den Dichtungen zu tun?
Starke mechanische Belastungen der Schwinge "könnten (!)" trotz Verstärkung, die beiden Schwingenarme leicht gegeneinander verwinden und das Rad minimal kippen! Das reicht dann schon.
Beim Gespann ist das gar nicht so unwahrscheinlich.


Gruß

Kai
Lese doch mal meinen Beitrag weiter oben mit dem Finger 😀
 
Nachlaufbohrung immer noch verschmutzt oder zu klein. Oft geht Dreck oder Korrosion nicht ( eigentlich nie... 🙄) durch Druckluft weg. da muss man popeln oder evtl mitm passenden Bohrer nachhelfen
Leider wirklich sauber, hatte Hoffnung das dies die Ursache sein könnte.
Glaube mir, ich mach das nich zum ersten Mal.
Nur son ein Fall hatte ich noch nicht.