Guten Tag in die Runde,

ich habe mir Mitte des Jahres eine R80 G/S gekauft. Diese hat in den 90ern ein Schalber-Kit bekommen (Lichtmaske, Tank, Heckrahmen, Sitzbank, Auspuff und 1000er Zylindersatz von Schalber), jedoch ist gerade eine andere Lichtmaske und andere Kotflügel verbaut. IMG_20250706_135608.jpgIMG_20250706_135625.jpgIMG_20250706_135633.jpgIMG_20250706_135644.jpg

Gerne möchte ich die G/S leichter bauen. Ich möchte sie vorwiegend im Gelände benutzen, da meine HPN eher auf das Reisen ausgelegt ist und für schnelle Sandpassagen nicht mit den Japanern meiner Kollegen mithalten kann. Die G/S soll das bald liefern. Dafür soll sie in den nächsten Jahren noch eine lange Gabel, Rahmenverstärkung und Schwingenverlängerung bekommen.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Welche Leichtbaumaßnahmen machen Sinn? Die Legende um die 127kg BMW von Scheck ist mir bekannt, aber das ist mir zu lebensmüde und wahrscheinlich auch kein langfristiges Fahren ohne den Motor alle paar Rennen öffnen zu müssen. Welche Umbaumaßnahmen reduzieren das Gewicht ohne den Materialverschleiß oder die Sicherheit erheblich zu beeinträchtigen?

  • G/S-Rahmen würde ich nicht anrühren, da er schon recht dünnwandig ist
  • leichtere Felgen (Talon/Excel)
  • Gabel würde ich eine moderne USD verbauen. Ich möchte die klapprige G/S Gabel nicht gegen eine alte Maico-Gabel tauschen, da sehe ich keinen Sicherheitsgewinn
  • 19l Tank
  • Umbau auf Lithium-Batterie
  • Umbau auf moderne Lichtmaschine und Zündanlage (wie zuverlässig sind optische Zündgeber? Muss man immer noch die Innenseite vom Lima-Deckel schwärzen?)
  • Ausbau Anlasser (ist das eingesparte Gewicht die sinkende Lebensqualität wert? Zumindest auf einen Valeo muss ich umbauen...)
  • Abfräsen Rumpfmotor
  • Anbohren oder komplettes Entfernen der Kühlrippen
  • schmalerer Motor durch kürzen der Zylinder und des Ventiltriebes wie HPN oder Scheck
  • moderne leichte Kolben, Pleuel, Ventiltrieb etc.
  • Erleichterung Kurbelwelle (Gefahr von schlechteren Rundlauf und damit höherer Stress für die Kurbelwellenlager?)
  • Ausfräsen der Getriebegänge (wie z.B. von Motorenisrael angeboten oder früher von Boxertechnik Berlin umgesetzt)
  • Krümmer und Y-Rohr aus Titan
  • Schrauben aus Titan (ich muss mich definitiv mit möglicher Kaltverschweißung auseinandersetzen, da fehlt mir einfach das Wissen)
  • Heckrahmen Q-Tech
  • Lampenmaske Q-Tech
  • Auspuff Gletter
Das sind alles nur mögliche Umbaumaßnahmen, die mir zur Gewichtserleichterung in den Sinn gekommen sind. Die Q-Tech-Optik mit Gletter-Auspuff steht schon ziemlich sicher fest. Wie seht ihr die anderen Ansätze? Habt ihr eigene Erfahrungen oder Geschichten, was man machen kann und was man nicht machen sollte?

Gruß
Jonas
 
Hallo Jonas,

schönes Moped.

Bin gespannt auf die weiteren Infos. Leichtbau polarisiert immer. Meist kommt der Spruch: Geh vorher einmal aufs Klo oder nehm ein paar Kilo ab. Das bringt mehr.

Diesen Spruch kann man sich sparen, denn die Gewichtsersparnis kommt ja noch ggf. hinzu. ;)

In Tobis Thread über seine SWT gibt es ja schon einige Anregungen und auch Gewichtsangaben, die es dir vielleicht einfacher machen, abzuschätzen, ob sich der Aufwand lohnt. Du hast ja schon eine gute Liste zusammengetragen.

Was sich lohnt und was nicht, ist individuell ganz verschieden. Den Anlasser würde ich immer drin lassen. Wenn das Moped am Hang abgewürgt wurde, will ich einen Knopf drücken und weiterfahren. Dann lieber ein Getriebe ohne Kickstarter verwenden und die nicht nötigen Teile ausbauen.

Ich bin auch Leichtbaufan und immer offen für tolle Vorschläge. Am Ende ist die Frage wieviel Aufwand man in die letzten Gramm steckt.

Relativ einfach bekommt man eine Gewichtsreduzierung durch:
LiFePo Batterie ca. 5kg
Ersatz des Vorschalldämpfers durch ein Y-Rohr (ca. 2,4kg)
Dünnwandige Krümmer (wenn Titan nicht so einfach verfügbar) (ca. 1,5kg)
Alulenker
GFK oder Carbon Limadeckel (ca.680g) + Anlasserhaube (ca.400g) + LuFi-Kasten
Sitzbank
Rahmenheck (kommt auf die Basis an)
Valeo Anlasser
Leichteren Tank (Tobi hatte einen 19L Alutank verlinkt :sabber:)
Runde Ventildeckel (ca 0,5kg)
Ignitech ohne Hallsensor (z.B. Induktivsensor) mit Zündspulen z.B. der Honda

Danach geht es schon etwas ans Eingemachte und bedeutet schnell viel Arbeit.
Eine richtig erleichterte Kurbelwelle bedeutet nicht unbedingt eine höhere Belastung. ca 1kg
Mit Pleuel, Kolben und Zylinder kann man auch nochmal etwas sparen, kostet aber auch schon richtig Geld und alles muss gut abgestimmt werden. ca 1kg

Löcher in Zylinder etc. machen am Ende nicht viel aus. Das sind dann die letzten Gramm. Tobi hat auch eine Angabe bzgl. des gekürzten Motorgehäuses gemacht.

Ich habe an meiner HPN Sport ca. 11 kg durch überschaubare Maßnahmen gespart und fand das ein gutes Aufwand/Nutzen-Verhältnis.

Viel Erfolg
Udo
 
Hallo Jonas,

ein interessantes Spass-Thema finde ich. Da gibt es ein paar Leichtbau Spezis hier, die werden sich sicher wie der Udo noch melden. Bei ein paar Punkten kann ich was beisteuern

  • leichtere Felgen (Talon/Excel)
Rotierende Massen. Ganz wichtig. Manche fahren H2 Felgenringe für Speichenräder mit konventioneller Speichung mit abgedichtem Felgenbett (Silikon) schlauchlos. WiWo hatte dafür sogar Gutachten, allerdings waren die speziellen WiWo Räder wegen ihrer massiven Naben sehr schwer. Keine Ahnung ob man schlauchlose Speichenfelgen "legalisiert" bekommt. Der blöde Schlauch wiegt richtig. Evtl. gibt es auch was von Serienmotorrädern, das adaptierbar ist und die Eintragung vereinfacht.

  • Gabel würde ich eine moderne USD verbauen. Ich möchte die klapprige G/S Gabel nicht gegen eine alte Maico-Gabel tauschen, da sehe ich keinen Sicherheitsgewinn

Bremssattel / Bremsscheibe bei der Planung nicht vergessen, da gibt es erhebliche Unterschiede. Bremsscheibe = rotierende Massen. Bei der GS Seriengabel ist der Spiegler 4K Sattel kompakt und leicht.
  • Anbohren oder komplettes Entfernen der Kühlrippen
rein optisch finde ich das Entfernen jeder zweiten Kühlrippe an den Zylindern mega...

  • schmalerer Motor durch kürzen der Zylinder und des Ventiltriebes wie HPN oder Scheck
  • moderne leichte Kolben, Pleuel, Ventiltrieb etc.
Schmalen Motor mit gekürzten Zylindern finde ich auch Klasse, ist aber aufwendig. Es gab unterschiedliche Maße mit Vor und Nacheile. Gängig sind: -8mm (Fallert, Wank habe ich beide), -13mm (HPN/Lottmann). -17mm (Schek, Zweiringkolben). Wenn es nur ums Gewicht geht, ist auch der BBK (Serienlänge) überlegenswert. Ich hatte mir notiert: (Pleuel, Schrauben, Lagerschalen Kolben inkl. Ringe, Bolzen, Clips Zylinder inkl. Stößelschutzrohre) BMW Serie R100GS: 3820g, BBK 3070g, für jeweils 1 Seite
  • Heckrahmen Q-Tech
Das würde ich mir überlegen. Das Q-Tech Heck ist sehr solide aber recht schwer. Vermutlich wiegt das mehr als das Schalber Heck. Das Gletter Heck ist dagegen federleicht.

was mir noch einfallen würde: Ventildedeckel in Magnesium (gab es mal von WüDo, gebraucht schlecht zu bekommen) oder Carbon (gibt es noch neu). Lima-Abdeckung Carbon, aber die wirst du ja eh beim abgefrästen Motor "neu bauen". Weitere Carbonteile für 2V Boxer gibt es bei Motoalex (keine eigene Erfahrung mit dem Anbietern). Hier im Forum hat User "Carbo" auch mal Teile in Carbon angeboten.

Viel Erfolg!

Gruß
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Motorrad ist doch zu nett ums auszubeinen.
Wenn Du so viel umbauen willst: Kauf nen Rahmen und bau nur Zeugs dran das leicht ist.
dann kannste zwischenzeitlich mit der Schaler ein bissle fahren...
 
Das Motorrad sieht doch einfach nur toll aus, und ist bestimmt auf der Straße und im leichten Gelände toll zu fahren. Das vorweg. Wenn ich eine HPN und so etwas hätte, und im Gelände fahren wollen würde, dann würde ich über eine komplett andere Maschine nachdenken: eine leichte Einzylinder!
Dass du keine Maicogabel einbauen willst ist eine Sache, aber der 26 Liter-Tank einer GS ist im Gelände völlig fehl am Platze, auch ein 19 Literfass. Schau dir die Fotos der ersten BMW-Geländeboxer an aus den 70ern, da sieht man Maico-Tanks mit rausgeschnittenen Segmenten für eine Werkzeugrolle. Das sieht super aus und ist leicht.
 
Kosten / Nutzen ist IMHO bei der Erleichterung ein relevantes Thema. Da sind zB der Valeo anstelle Bosch und eine LFP-Batterie ziemlich gut und Titanschrauben oder eine erleichterte Kurbelwelle ziemlich schlecht. Verschleißteile wie Ventildeckel würde ich keinesfalls durch Teile aus wirklich teurem Material ersetzen.

Persönlich habe ich mir dazu keinen umfassenden Plan gemacht, sondern mich von den (originalen) Einzelteilen, wenn ich sie mal in der Hand hatte, inspirieren lassen und individuell entschieden.

Beispiele: Die Akronts sind deutlich schwerer (mehrere 100g pro Stück) als andere. An den Motorhaltebolzen kann man viel sparen.

Abschließend sei kurz mal "Jehova" gesagt: IMHO sollte man (bei allem nachvollziehbarem Spieltrieb) nicht aus den Augen verlieren, womit wir unterwegs sind. Wenn man das Geld für eine neue Triumph TF 450-E (58 PS / 50Nm / 120kg fahrf.) in die Erleichterung einer G/S steckt, wo kommt man dann raus?
 
Moin Jonas,

was man nicht machen sollte: Deine Idee bei dem schönen Moped anfangen umzusetzen.
Denn wo fängst du an und wo hörst du auf um nicht Unmengen von Euronen zu versenken.
Richtig leicht ist auch richtig teuer.
Ich finde die Q echt schick, hol dir was leichtes fürs Gelände.
Fertig.
Ist sicherlich günstiger.

Vg, Ralf
 
Hallo Jonas,

ich finde es auch echt schade, das die besten original patinierten Modelle dann so umgebaut werden, das man diese der Historie beraubt.
Das was Du haben möchtest, gibt es anderweitig zu erwerben.

Gruß
Mario
 
Bei Leichtbau würde ich zu aller erst auf alles verzichten was schwerer als Serie ist. Zum Beispiel die Rahmenverstärkung,eine schwerere Gabel, eine fette Bremsanlage oder gar den notorischen Blödsinn mit Doppelzündung. Ausbau des Anlassers und kleinere Batterie ist konsequent, kollidiert aber mit weniger Schwungmasse im Motor. Der springt dann mit Kick wahrscheinlich noch schlechter an.

Die Zündung (Sachse, Edition Srech) mit optischem Geber funktioniert bei mir seit 20 tkm einwandfrei, ich musste nicht schwärzen. Auch kicke ich den Motor nur selten mal an (um nicht völlig aus der Übung zu kommen) - geht, aber ist nicht toll.
 
Moin Jonas.
Schönes Gerät hast Du Dir da an Land gezogen.
Und den Drang, seine Maschine mit solidem Handwerk selbst zu optimieren, kann ich wirklich gut verstehen.

Den Bosch gegen einen Valeo tauschen ist m.E. obligat, LiFePo Batterie und Batterietrenner dazu ebenso.
Die dicken Ventildeckel brauchst Du im Gelände, Carbonteile sind da auch nicht wirklich stabiler als die originalen Aludinger.
Gabel spart nix, Bremse in eine Spiegler tauschen spart kaum Gewicht, erfreut aber die rechte Hand. Heck und Auspuff (Gletter?) sehen schon recht leicht aus. Wenn es nur um das Gewicht geht, ist die komplette SR-Anlage das Mittel der Wahl. Die Lautstärke dürfte in Deinen Ohren wahrscheinlich als "ordentlicher Sound" durchgehen.

An den Rädern kannst Du erfahrungsgemäß nix sparen, nur die Festigkeit erhöhen. Hauptständer weg spart ein wenig. Doppelzündung mit normalen Kerzen verbietet sich im Gelände - die kloppst Du Dir raus beim Kontakt. Tuning brauchst Du auch nicht für´s Gelände, also Finger weg vom Motor und insbesondere der Kurbelwelle.
Einzig der Tank wäre mir - auch optisch - zu schwer. Kümmer Dich um einen kleinen (Alu)Tank, notfalls was zum umschweißen durch einen Profi.

Grundsätzlich weißt Du sicherlich, daß beim abspecken die letzten Kilos ebenso teuer sind wie die letzten PS beim tunen.
Und sobald es um wirklich wenig Gewicht - für den Geländeeinsatz - geht, bist Du objektiv betrachtet eh beim falschen Mopped gelandet.

Heute wäre ich da eher beim Thema soft- statt hardware-Anpassung. Soll heißen, dass Du Deine Bedienungs-Software zwischen den Ohren leichter auf einen guten Stand bringen kannst, einfach durch ein paar Endurokurse bei guten Trainern. Das summiert sich zwar auch, macht aber wirklich viel Freude.
Und ist eine bleibende Investition in DICH und Deine Fahrkünste auf und neben der Straße !
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal davon abgesehen, das weniger Frühzündung immer besser für die Mechanik ist, ich fahre nicht mehr ohne.
Da bin ich für ein Reisemotorrad bei Dir, Patrick.

Wenn man damit in´s Gelände will, also nicht nur Sand o.ä., dann haut´s Dir bei der geringsten Berührung mindestens den Zündkerzenstecker kaputt.
Läßt sich durch eine kurze Zündkerze, freigefräste Rippen etc. verhindern.
DZ-Enduro.jpg
 
Wenn das, wie Jonas in #1 schreibt, auch ein Schalber-Tank ist, dürfte der aus Kevlar o.ä. sein und daher schon deutlich weniger wiegen als das Serien-Blechteil.

Wieviel wiegt die Maschine denn im jetzigen Zustand und was stellst du dir als Wunsch-Gewicht vor?

Gruß

Werner
 
Ich würde meine Prioritäten erst mal darauf legen, dass das Gerät wie es jetzt da steht technisch perfekt in Ordnung ist.
Ich glaube, da kann man sein Engagement auch ordentlich abarbeiten; dazu sind die Ausgaben überschaubar und der Erfahrungszuwachs unbezahlbar.
 
...Ich war mit meiner GS schon in Ländern, da klingelt ein Serienmotor schon bei der Suppe die sie dort Super nennen.
Eine moderne Zündanlage löst das Problem auch mit einer Zündkerze. Am besten einer "Heusler" Kerze mit vorgezogener Funkenlage.
Mal davon abgesehen, das weniger Frühzündung immer besser für die Mechanik ist, ich fahre nicht mehr ohne.
Beim 800er Motor kein Problem.
 
nee nee nee, so ne DZ ist schon eine feine Sache. Hab ja auch die längste Zeit meiner Fahrenszeit mit EZ und 800 und EZ mit 1000 verbracht.
DZ gemacht und gelacht :hurra:
 
Meine R100GS wiegt noch gewogene 180 kg. Habe alles abgebaut was geht. Kickstarterwelle, Vorschalldämpfer, Heckrahmen gekürzt, Schutzbleche Alu, Seitenständer, Anlasserhaube aus Alublech, Zündung, leichter Sitz, etc. pp. Mehr geht nicht oder will ich nicht.
Zum Geländefahren war mir ehemals meine XT mit 145 kg noch viel zu schwer. Die DT 175er fuhren besser.
Insofern sehe ich kaum die Erfüllung deines Traumes, abgesehen davon, dass eine 180kg BMW auf der Strasse deutlich angenehmer ist als eine originale.
 
Hallo Jonas,

ich möchte hier nicht den Spielverderber geben. :---)
Aber aus einer Kombizange wird niemals ein brauchbares Spezialwerkzeug.
Man kann die Zange lediglich verbessern. Ab einem gewissen Punkt wird sie jedoch in der Breite der Nutzungsmöglichkeiten unbrauchbar, obwohl sie weiterhin dem Spezialwerkzeug nicht ernsthaft Paroli bieten kann.
Falls Klassiker, dann würde ich mich woanders bedienen und die schöne Schalber so erhalten. (ok, die abgebildete Frontmaske, der vordere Kotflügel sowie die Farbgebung wären nicht meins)

Aber ich möchte Dir mit meinen Worten auf keinen Fall den Spaß am Umbau, Schrauben und Tüfteln nehmen.
Deine Vorabüberlegungen in Form einer Liste sowie inzwischen recht gute Ratschläge hast Du ja bereits.

Es ist Deine Q! Mach mit viel Freude das Beste daraus. :gfreu:

@Elefantentreiber: Patrick, in jenen "SUPER-Klingel-Ländern" verkaufen sie dann an den Tanken nahezu überall Oktan-Booster in Flaschen.

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo in die Runde, vielen lieben Dank für die ganzen lieben Kommentare.

Die G/S war die günstigste G/S die ich im Netz finden konnte, hatte bzw. hat aber auch dementsprechende Probleme wie festgerostete Züge, allgemein Rost, alle Gummis waren brüchig (der Batteriekasten wurde von nur einem Silentblock gehalten, der anderen waren alle durchgerissen), völlig vernachlässigte Wartung und ein paar kaputte Gewinde (z.B. Endantrieb für Kardanölablass). Das ich aus einer 40 Jahre alten BMW keine neue KTM baue ist mir klar, aber auch nicht das Ziel. Noch ein Motorrad und die G/S so behalten wie sie ist, ist auch keine Option. Mein Vater belegt den Rest der Garage mit seinen Unmengen an Motorrädern und mich fressen die Versicherungskosten für meine beiden Motorräder und mein Auto schon auf als "Fahranfänger".

Noch zur Ergänzung: Ich bin kein Leichtbaufetischist und werde nicht jedes einzelne Gramm jagen und auch nicht anfangen alles anzubohren. Mir geht es vorwiegend um die großen und eleganten Gewichtseinsparmöglichkeiten. Wenn ich in den Bereich der 175 kg Leergewicht komme, würde ich mich sehr freuen.

Die G/S wurde wie erwähnt von Schalber umgebaut, hat aber nur den BMW-Stahltank bekommen mit herausstehendem Tankdeckel, die Kevlartanks gab es meines Wissens nach nur in ganz kleiner Stückzahl bei Schalber, da hat aber vielleicht jemand mehr Infos zu. Die Schalber-Lampenmaske und Kotflügel sowie die Instrumente habe ich noch da, um die Maschine zu komplettieren, aber um ehrlich zu sein gefällt mir die Schalber optisch nicht unbedingt. Wahrscheinlich werde ich die Schalber-Teile mal als gesamtes Kit verkaufen. Der Auspuff ist auch noch mit "HS" (vermutlich Herbert Scheck, geschweißt von Gletter?) und der Auspuffhalter mit RS (Richard Schalber) gestempelt, der gehört also mit dazu zum Paket.

Der Einwand bezüglich des Anlassers von Udo überzeugt mich. Ich kriege die G/S so schon nur vereinzelt angetreten, dann baue ich lieber die Kickstarterwelle und den Kickstarter aus und baue auf den leichteren Valeo um. Hast du zufällig noch den Link zum 19l Alutank?

mk66, wie fährt sich der Wank und der Fallert? Bei Motoalex habe ich schon Erfahrung, weil ich meinem Vater vor einem Jahr einen Carbon-Lichtmaschinendeckel geschenkt habe. Die Qualität war auf der Sichtseite sehr gut, die Passform musste minimal mit einer Feile nachgearbeitet werden. Über Magnesiumdeckel habe ich auch schon nachgedacht. Ich wollte mal schauen ob mir mal ein paar Ventildeckel aus Magnesium-Sandguss nachfertigen lasse.

Zu FrankR80GS: Die Rahmenverstärkung ist kaum Mehrgewicht und verspricht einen deutlichen Leistungsgewinn im Gelände, gleiches gilt für eine vernünftige moderne Gabel und Bremsanlage. Da nehme ich lieber etwas Mehrgewicht in Kauf für ein besseres Fahrverhalten.

Mal eine allgemeine Frage: Ist das Erleichtern der Kurbelwelle grundsätzlich nicht zu empfehlen?

Die Maschine soll eigentlich nur im Umkreis von 200 km benutzt werden. Da ich hier im wunderschönen Brandenburg bin, haben wir hier nur Wald, Feld, Sand und Seen. Hügel oder Steine kennen wir nicht. Auf Reisen wird es damit wahrscheinlich auch eher nicht gehen.

Gruß
Jonas
 
Dass ich aus einer 40 Jahre alten BMW keine neue KTM baue ist mir klar, aber auch nicht das Ziel. [...]
[...] und mich fressen die Versicherungskosten für meine beiden Motorräder und mein Auto schon auf als "Fahranfänger".

Gruß
Jonas

Dann hast du dir die vernünftige Antwort schon selbst gegeben:

Verkaufe die "schwere" BMW und finanziere dir vom Erlös eine leichte Japanerin und stecke den Rest in die Unterhaltungskosten.

Was nutzt es, wenn du finanziell am Ende bist und mit deinen Sandkastenkumpels nicht mithalten kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also die Alutanks kommen m.W. alle aus Indien.
Gab es hier im Forum schon Berichte zu.
Klick mal hier, da gibt´s den bei ebay.

Nochmal zur Kurbelwelle: Wenn man die sowieso in der Hand hat, ist eine Erleichterung machbar. Vorausgesetzt, derjenige hat das schon mehrfach gemacht. Also abfräsen der Wangen. Die Gegengewichte entfernen wäre nicht mein Ding. Dabei sollte mal jemand drüber rechnen, auf welchen Wuchtfaktor Du mit den verwendeten (Serien)Pleuel und Kolben kommst.
Der Motor muß beim Gas geben nicht nur das abgefräste Kilo weniger an Fahrzeugmasse beschleunigen; bedingt durch das geringere Massenmoment dreht der Motor dann deutlich zügiger hoch. Meist kommen ja dann noch andere leistungssteigernde Maßnahmen hinzu.
Soweit - so gut.
Ob DAS im Gelände aber nützlich oder vielleicht sogar problematisch ist, kannst nur DU Dir beantworten.
Ich würde da erstmal die Finger ruhig halten und an´s abspecken gehen. Und dann erstmal fahren.
(Übrigens: Die damaligen 70 PS meines Erdferkels hab ich nicht ansatzweise ausnutzen können.)
 
Also die Alutanks kommen m.W. alle aus Indien.
Gab es hier im Forum schon Berichte zu.
Klick mal hier, da gibt´s den bei ebay.

Nochmal zur Kurbelwelle: Wenn man die sowieso in der Hand hat, ist eine Erleichterung machbar. Vorausgesetzt, derjenige hat das schon mehrfach gemacht. Also abfräsen der Wangen. Die Gegengewichte entfernen wäre nicht mein Ding. Dabei sollte mal jemand drüber rechnen, auf welchen Wuchtfaktor Du mit den verwendeten (Serien)Pleuel und Kolben kommst.
Der Motor muß beim Gas geben nicht nur das abgefräste Kilo weniger an Fahrzeugmasse beschleunigen; bedingt durch das geringere Massenmoment dreht der Motor dann deutlich zügiger hoch. Meist kommen ja dann noch andere leistungssteigernde Maßnahmen hinzu.
Soweit - so gut.
Ob DAS im Gelände aber nützlich oder vielleicht sogar problematisch ist, kannst nur DU Dir beantworten.
Ich würde da erstmal die Finger ruhig halten und an´s abspecken gehen. Und dann erstmal fahren.
(Übrigens: Die damaligen 70 PS meines Erdferkels hab ich nicht ansatzweise ausnutzen können.)

An eine Leistungssteigerung denke ich aktuell auch gar nicht. Mit 55 bis 65 PS bin ich vollkommen in Ordnung, ein 90 PS Monster mit Flachschiebern etc. brauche ich nicht. Danke für den Link zum Alutank!

Gruß
Jonas
 
Das sind 200 Kg. Wenn mir die umfällt habe ich als Senior-Spargeltarzan meine liebe Mühe die wieder hoch zu bekommen. Aber auch mit 175 Kg ist das nicht wesentlich einfacher. Und ich glaube die 25 Kg machen auch beim fahren nicht so immens viel aus. Lass die Schalber so wie sie ist, nimm das gesparte Geld für die Unterhaltskosten und wenn du mal richtig Geld verdienst holst du dir ne 300 EXC mit 102 Kg. Das merkst du.

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Hallo. Wieviel Gewichtsunterschied ist zwischen Gletter-Heck und Q-Tech- Heck? Danke Dirk

PS: eine Schalber habe ich auch mal aufgebaut… die fühlte sich sehr leicht an. Mit 24 Liter Tank. Ich glaube, ich hatte sogar eine KungLong drin

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Hallo. Wieviel Gewichtsunterschied ist zwischen Gletter-Heck und Q-Tech- Heck? Danke Dirk

PS: eine Schalber habe ich auch mal aufgebaut… die fühlte sich sehr leicht an. Mit 24 Liter Tank. Ich glaube, ich hatte sogar eine KungLong drin

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Hallo Dirk, deine Schalber kenne ich natürlich. Es gibt nur wenige dokumentierte Schalber-Umbauten hier, da bin ich über deins als erstes gestolpert.

Gruß
Jonas
 
Hallo Jonas,
eine sehr schöne Schalber hast du da.
Ich selbst habe eine SWT-GS als kleine Wanderbaustelle – da wird ständig etwas verändert, meist eher verschlimmbessert 😉.
Ich habe nie exakt auf das Gewicht geschaut, nur nach den ersten Umbaumaßnahmen zur SWT.
Damals wog sie 189 kg. Mittlerweile hat sie ein Gletterheck bekommen, allerdings auch eine hintere Bremsscheibe.
Siehe hier: Uwe-SWT
Was sie aktuell wiegt, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Beim Endurofahren hat mir das Gewicht bisher keine Sorgen gemacht. Ich komme gut damit zurecht und nutze sie auch aktiv.

Mein Sohn sagte einmal:
„Vater, du kannst noch 10.000 € in deine BMW stecken – es wird trotzdem keine KTM.“
Und jetzt fährt er selbst eine SWT-GS :lautlach:.
Siehe hier: Enrico-SWT

Ich wünsche dir viel Spaß bei der Planung und Durchführung deines Umbaus.
Du musst sicher nicht jedem Gramm hinterherhecheln – außer, du hast Spaß daran.

Grüße
Uwe