cyco

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Hallo,

hier hatte ich mich und meine "erste" BMW vorgestellt ..

http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?70286-Moinmoin-aus-Hamburg

... nun hab ich so ca. die ersten 1000 KM runter und ein paar Erfahrungen sammeln und ein paar Fragen dazu. Ich habe bisher an der BMW nichts "geöffnet", sondern nur die Sachen neu gemacht, die für den TÜV neu mussten (Reifen, Bremsbeläge). Und natürlich einmal alle Öle neu.

Die BMW fährt sich erstaunlich gut und ist sogar vom Fahrwerk ziemlich straff. Vorne fühlt sich die Federung manchmal etwas "knochig" an, wenn sie entlastet wird.

Auffällig ist aber sehr hoher Spritverbrauch mit ca. 7l und Ölverbrauch. Die Maschine startet eigentlich gut. Qualmt aber jedes Mal beim Start ziemlich blau. Im Fahrbetrieb lässt es dann schnell nach, laut meinen Hintermännern. Im kalten Zustand schüttelt sie sich ziemlich und Choke auf halber Rastposition reicht fast immer. Wenn Sie warm gefahren ist, ist der Motorlauf nach meiner Meinung sehr ruhig, aber ich habe noch keine Vergleichserfahrungen (bin in der Clique der Einzige mit alter BMW). Die Endtöpfe haben auch beide einen bräunlichen Schmierfilm um die Auslassöffnungen.

Was ich im Forum bisher so mitgelesen habe gibt es mannigfaltige Möglichkeiten für den hohen Sprit- und Verbrauch:

1. Klar, verschlissene Kolben und deren Ringe
2. Ausgenudelte Nadeln im Vergaser
3. Zündzeitpunkt nicht optimal oder verstellt

Wie gesagt bin ich BMW-Novize. Ich kann Schraubenschlüssel u.ä. richtig rum anfassen, aber habe noch nicht die Erfahrung, wie ich das Problem am besten angehe.

Ich würde jetzt erstmal das Ventilspiel checken und versuchen den Zündzeitpunkt zu überprüfen. Aber wie kann ich die Kolbenringe prüfen? Kompression testen?

Gibt es noch andere Dinge, die ich "leicht" prüfen kann?

Ansonsten bin ich sehr happy mit der BMW. Stressfreies Fahren, Landstrassentempo reicht zu Spass haben und wirklich retro sein ist irgendwie noch besser als Retro-Motorräder. :D Bei einem Oldtimer-Treff am Wochenende durfte ich dann auch gleich direkt auf den Veranstaltungsparkplatz und Eintritt war dann auch noch umsonst, wenn man mit einem alten Gefährt kam. :applaus:
 
Hallo Ralf,

wenn es noch nicht gemacht wurde dann würde ich den Vergasern eine umfassende Kur beim roten Baron verpassen, der hohe Benzinverbrauch sollte dann zurückgehen.

Zum Thema Ölverbrauch würde ich als erstes mal die Kurbelgehäuseentlüftung auf den letzten Stand umrüsten und dann weiter beobachten.

Servus

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ralf,

wie stellst du denn deine Maschine ab? Auf dem Seitenständer oder auf dem Hauptständer? Wenn du auf dem Seitenständer abstellst kann schon mal Öl in den Brennraum gelangen, welches dann beim Start verbrannt wird. Eine weitere Ursache könnte der Füllstand sein, du schreibst du hast einen Ölwechsel gemacht. Ich vermute mal, du hast bis zur Max Markierung am Peilstab Öl aufgefüllt. Das ist bei BMW zu viel. Beobachte mal, ob die Ölmenge sich ungefähr auf die Hälfte zwischen min und max. am Peilstab einpendelt. Wenn ja, alles ok. Ansonsten berichte mal, wieviel Öl du auf 1000 km brauchst. Es kann natürlich auf Verschleiß hindeuten, dann wäre eine Kompressionsmessung zielführend. Weiterhin viel Freude mit der /6.
 
Hallo Ralf,

wenn es noch nicht gemacht wurde dann würde ich den Vergasern eine umfassende Kur beim roten Baron verpassen, der hohe Benzinverbrauch sollte dann zurückgehen.

Zum Thema Ölverbrauch würde ich als erstes mal die Kurbelgehäuseentlüftung auf den letzten Stand umrüsten und dann weiter beobachten.

Servus

Thomas

Danke. Vergaserüberholung ist für den Winter vorgeplant.

Die Kurbelgehäuseentlüftung schau ich noch mal nach, aber ich meine die /6 hat schon das bessere Ventil?
 
Hallo Ralf,

wie stellst du denn deine Maschine ab? Auf dem Seitenständer oder auf dem Hauptständer? Wenn du auf dem Seitenständer abstellst kann schon mal Öl in den Brennraum gelangen, welches dann beim Start verbrannt wird. Eine weitere Ursache könnte der Füllstand sein, du schreibst du hast einen Ölwechsel gemacht. Ich vermute mal, du hast bis zur Max Markierung am Peilstab Öl aufgefüllt. Das ist bei BMW zu viel. Beobachte mal, ob die Ölmenge sich ungefähr auf die Hälfte zwischen min und max. am Peilstab einpendelt. Wenn ja, alles ok. Ansonsten berichte mal, wieviel Öl du auf 1000 km brauchst. Es kann natürlich auf Verschleiß hindeuten, dann wäre eine Kompressionsmessung zielführend. Weiterhin viel Freude mit der /6.

Danke. Bei Touren steht sie auf dem Seitenständer. Ok, das kann dann tatsächlich das Öl aus der Entlüftung sein. Den Ölstand hatte ich extra auf knapp halbvoll eingefüllt, der Sachverhalt war mir bekannt. Ich vermute, dass im erstem richtigen Fahrbetrieb noch etwas Öl in die Kanäle ging, weil nach den ersten 500 km der Ölstand schon an der unteren Markierung war. Nun habe ich nachgefüllt und werde das weiter beobachten.
 
Möchte mich da mal einklinken,
in der Hoffnung dass das okay ist.
Meine dicke Berta R60/5 Baujahr 1972,
erste Hand/ Kilometerleistung über 100000,
verbraucht kein Öl,
kann ich mich da freuen,
oder muss ich mir Sorgen machen?!
Gruß udo
 

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Hallo Ralf,

eine Kompressionsprüfung schafft auf jeden Fall Klarheit, stell aber vorher die Ventile ein!
Die von Dir geschilderten Symptome (Spritverbrauch) deuten zunächst auf eine zu fette Vergasereinstellung hin.
Hast du dir den Luftfilter angeschaut? Wenn nicht schau auch mal nach dem Schlauch der Ölentlüftung ob da viel Suppe darin steht.
Dann kontrollier den Zündzeitpunkt (geht zur provisorischen Kontrolle auch statisch -> Zündkerzen raus, wieder in Stecker dann mal manuell durchdrehen wo es funkt).
Aber: Zündung einstellen ist bei den alten Schätzchen oft etwas tricky!
Da braucht man etwas Übung um die Balance zwischen Kontaktabstand und ZZP hinzukriegen. Optimal wäre es wenn es Dir ein altes BMW Windgesicht aus der Umgebung mal zeigen könnte.
Genau wie die Vergasereinstellung und Synchronisierung, die ohne Uhren und Schnickschnack hinreichend genau möglich ist-> wenn man etwas Übung und Anleitung hat!
Noch en Tipp: Gehen deine beiden Chokezüge ganz zurück?? Schau mal nach ob die Hebel beide am unteren Anschlag sind!!
Ich wünsch Dir noch viel Freude mit deinem Klassiker.

Gruß

Kai
 
Hallo Kai, danke für den vielen Input. Ich werde mir das alles mal anschauen. Ich hoffe, ich komme am Wochenende dazu.
 
Hallo,

die Vergaserbestückung dürfte ausgelutscht sein. 6l/100Km sollten reichen. Blaues qualmen ist normal wenn das Motorrad auf den Seitenständer stand. Abhilfe nur mit Nicasilzylinder.

Gruß
Walter
 
... wenn es noch nicht gemacht wurde dann würde ich den Vergasern eine umfassende Kur beim roten Baron verpassen, der hohe Benzinverbrauch sollte dann zurückgehen. ...

Die Vergaser sind sehr langlebig. Deshalb würde ich zunächst mal eine Grundeinstellung vornehmen und sehen, was dann noch zu tun ist. Die Indizen sprechen für eine wesentlich zu fette Einstellung des Leerlaufsystems. Da auch nach einer Vergaserrevision eine solide Einstellung am Fahrzeug erforderlich ist, gibt es keinen Grund es jetzt nicht sofort zu tun. Reihenfolge Ventile, Zündung, Luftfilter (gucken), Vergaser.
 
Danke für die vielen Anregungen. Ich werde das mal nach und nach abarbeiten und berichten.

Ein Problem hätt ich noch und ich vermute, dass das wohl ein Fall für MM ist? Bei meinem KM-Zähler (der Gesamtzähler) dreht lustig die erste Zahl ganz links mit. Ich habe noch nicht genau mitbekommen, ob es an bestimmten Stellen ist (muss ja immer auf die Strasse schauen), aber die Gesamtfahrleistung variiert sehr stark, je nachdem war ich raufschaue. ;) Ist das ein bekannter Defekt oder eher was für eine komplette Überholung? Und der Tageskilometer scheint auch etwas hinterher zu hängen. 270km meint der Tacho und ca. 290 Km meint das Navi. Das muss ich noch mal ganz genau prüfen.

Lohnt sich aufschrauben und reinschauen? Kann sich da etwas aushängen?
 
1.000 km nach einem 3/4 Jahr? Ich habe meine nicht mal einen Monat und bin knapp 2.000 km gefahren. Fahr sie doch mal :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kontrollier den Zündzeitpunkt (geht zur provisorischen Kontrolle auch statisch -> Zündkerzen raus, wieder in Stecker dann mal manuell durchdrehen wo es funkt).
Schluck! :schock:
Da scheint mir doch die Variante mit der Prüflampe (oder zur Not Zigarettenpapierchen) deutlich fachgerechter.
 
Hallo Florian,

wenn du in den Französichen Kalkalpen im Regen stehst und nichts mehr geht machst du es auch so!

Ist gar nicht so ungenau wenn du es mit Gefühl machst. Die Prüflampe macht auch nicht mehr!


Gruß
Kai

(PS: geht nur mit Kontaktzündung und ne Strob hab ich auch!)
 
Hallo Kai,

so hat halt ein jeder seine eigenen Methoden kultiviert. :D
Ich als Raucher habe stets Zugriff auf Zigarettenpapierchen und ziehe bei Notfällen i.V.m. Kontaktzündungen diese Methode vor…

Nix für ungut,
Gruß,
Florian
 
Hallo Kai,

so hat halt ein jeder seine eigenen Methoden kultiviert. :D
Ich als Raucher habe stets Zugriff auf Zigarettenpapierchen und ziehe bei Notfällen i.V.m. Kontaktzündungen diese Methode vor…

Nix für ungut,
Gruß,
Florian

Kannst Du mal kurz erklären, wie man damit prüft?
 
Man stellt den Motor auf den ZZP Standgas, klemmt ein dünnes Papier zwischen die U-Kontakte, zieht leicht an diesem und verdreht dann die Grundplatte so, daß das Papierchen gerade freigegeben wird – fertig.

Wenn man über eine Prüflampe verfügt, wählt man den Punkt, an dem diese gerade aus geht.

Gruß,
Florian
 
Man stellt den Motor auf den ZZP Standgas, klemmt ein dünnes Papier zwischen die U-Kontakte, zieht leicht an diesem und verdreht dann die Grundplatte so, daß das Papierchen gerade freigegeben wird – fertig.

Wenn man über eine Prüflampe verfügt, wählt man den Punkt, an dem diese gerade aus geht.

Gruß,
Florian

Danke für die Erklärung.
 
Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass man so den ZZP nur rein statisch einstellen bzw. kontrollieren kann.
Ob und wie der Fliehkraftregeler auf Frühzündung geht sieht man hierbei logischerweise nicht. Dafür merkt man ob überhaupt ein Funken kommt (Bei Notoperationen unterwegs wichtig)!!
Meist ist die statische Methode ausreichend. Für ne komplette Neueinstellung in der Garage nehm ich auch die Strob.
Der Unterschied zwischen Prüflampe, Zigarettenpapier und Kerzenmethode ist reine Geschmackssache.
Der Eine sieht, der Andere hört halt besser :D:D:D.

Gruß

Kai
 
Ich habe heute mal Zündkerzen raus und Luftfilter raus. Die Zündkerzen sind beide eher schwarz. Der Luftfilter scheint in Ordnung. Aber rechtsseitig, wo die Motorentlüftung in den Vergaser geführt wird, ist alles ziemlich verölt. Muss ja auch so sein, aber ich denke, das ist ein bisschen zu viel. Die Vergaserseite zum Motor hin des rechten Vergasern ist auch ziemlich nass. Ich vermute, dass es durch den Stutzen sifft.

Rechte Kerze
IMG_20170610_122551.jpg

Linke Kerze
IMG_20170610_122946.jpg

Verölter Vergaser
IMG_20170610_135315.jpg

Luftfilter ok?
IMG_20170610_140222.jpg

Und die Stößenstangengummi scheinen rechts nicht mehr ganz dicht zu sein. Hier war auch ein Ölfilm. Habe erstmal alles sauber gemacht und versuche mal die Quelle zu lokalisieren.

IMG_20170610_123225.jpg

IMG_20170610_122626.jpg

Und kann es sein, dass ich zu fett bin? :schock: Die Sitzbank scheuert anscheinend am Tank. Der Tank ist fest nach meiner Meinung richtig aufgesetzt. Kann die Halterung der Sitzbank so ausgeleiert sein, dass die immer am Tank scheuert?

IMG_20170610_134357.jpg

Habe jetzt einen Kompressionstester bestellt und werde nächste Woche weiter forschen. Aber der Ölverbrauch scheint mir immens hoch. Ich mag es gar nicht schreiben, aber können Verbräuche von knapp einem Liter auf 1000 km möglich sein? :entsetzten:
 
Hallo Ralf,

du bist wahrscheinlich nicht zu fett, aber vielleicht deine Vergaser :D:D:D.
Primär denk ich aber, ohne /6 Experte zu sein, dass du ein Entlüftungsproblem hast, (nicht Du deine Q).
Das kann viele Ursachen haben. Entweder funktioniert das Ventil nicht richtig und der Motor baut Überdruck auf (Ölverbrauch) oder die Zylinder sind so ausgenudelt, dass sie als Ölpumpe funktionieren.
Ein Liter auf 1000 km ist möglich aber schon die Grenze des Verträglichen.
Ich würde nach und nach der Sache auf den Grund gehen.
Schau mal hier im Forum nach Infos zur Ölentlüftung, bersorg Dir die passenden Teile und erneuer das Ventil.
Wenn dann der Ölverbrauch immer noch hoch ist (deutlich über 0,5 Liter) würd ich mir die Zylinder und Kolben samt Ringen anschauen.
Auch die Ventilführungen sind Verschleissteile.
Der andere Kram ist marginal, Stößelrohre schwitzen gerne, solange die Suppe da nicht läuft kein Problem.
Die Vergaser musst du sowieso einstellen, genau wie Zündung und Ventile.
Die Kratzer im Bereich Tank-Sitzbank sind nicht unüblich. Bei den etwas neueren Baureihen hat BMW da ne Folie hingeklebt.


Gruß
Kai
 
Danke, Kai. Das neue Ventil für die Motorentlüftung ist schon bestellt. Wie bekommt man eigentlich das alte Ventil gut raus?

Im Original-Handbuch steht etwas davon, dass man bei Vergaser einstellen einen Zündkerzenstecker wechselseitig abnehmen soll und dann akustisch oder am Drehzahlmesser erkennen, ob die Zylinder in etwas gleich schnell arbeiten? Das peil ich noch nicht. Da läuft das Ding ja immer nur auf einem Zylinder?

Und was mir auch aufgefallen ist, dass meine Leerlaufdrehzahl ca. bi 1100-1200 U/min ist, das wäre ja nach Handbuch viel zu hoch? Ich muss morgen noch mal die Choke-Züge checken, das hatte ich heute vergessen.
 
Nun ist mir eben noch der Stift vom Hauptständer abgebrochen, an welchem man den Hauptständer runterdrückt beim Aufbocken. Gibt es da etwas was improvisieren kann? Kann man den Stift wieder anschweissen lassen oder brauch ich einen kompletten neuen Hauptständer? :(
 
Hallo Ralf,

das Vergasereinstellen ist Übungssache. Das mit dem wechselseitigem Abziehen der Stecker funktioniert bei den Qs mit schwerem Schwung auch bei einem "total beginner" gut.
Du stellst nacheinander die Zylinder mit der GRS auf optimale Leistung. (Einstelldrehzahl circa 600 -800) Wenn die dann zusammen laufen wirst du allerdings feststellen, dass dein Standgas bei 2000 liegt und du musst die Anschlagschrauben zurückdrehen.
Das wird am Anfang nicht so optimal klappen, aber Übung macht den Meister.
Das Entlüftungsventil hab ich noch nicht getauscht. Forsch mal in der Datenbank und in den Beiträgen. Es ist oft schwer rauszukriegen!
Den Hauptständer lässt du einfach schweissen, Der Hebel hat mit der Stabilität nichts zu tuen.

Frohes Schaffen

Kai