Voila', die Prinzessin wird verwöhnt.
Bei einer Vollrestauration ist es ja enorm wichtig, jede Menge Photos VOR der Demontage zu machen.
Auch Werkstatthandbücher zeigen leider nicht alle Details, an die man sich nach einem Jahr garantiert nicht mehr erinnert.
Mal schauen, was mir alles so durchgegangen ist, was bei Demontage noch Sonnenklar war. Mir schwant da schon das Eine oder Andere.
Genauso wichtig ist es, sich einen Zeitplan zu machen.
Nicht, weil man aus dem Hobby einen Wettlauf machen möchte, sondern damit man mit einer groben Schätzung die langwierigen (Fremd)Arbeiten rechtzeitig angeht, damit das Projekt später nicht lange brach liegt.
Teile rechtzeitig zu sammeln ist auch nicht unwichtig, manches findet man selten oder nie, das kann schon mal Jahre dauern, bis es in diversen Foren, Websites oder auf Märkten auftaucht.
Und unvorhergesehenes, was so ein Projekt verzögern kann und teurer macht, passiert sowieso ständig.
Die Remontage sollte auch gut geplant werden, es bringt ja nichts, den Lacksatz fertig zu haben aber auf den Motor zu warten.
Da ich Elsa frühestens nächstes Jahr auf die Strasse bringen werde und zu Hause keinen trockenen und geheizten Platz für sensible Baugruppen eines halbfertiges Projekt habe, bleibt der komplett gemachte Motor in der passenden Halle und ich kümmere mich erst einmal um Rahmen mit Gabel, Rädern und Elektrik.
Der Rahmen hängt entrostet, grundiert und meinen Lackierungsansprüchen genügend unter dem Carport, der Lenkkopf mit neuwertigem Dämpfer aus dem Forum ist montiert.
Beim Lenkkopflager war noch keiner dran, deshalb waren nach einer gründlichen Reinigung nur die Lager neu zu fetten und mit der unteren Brücke provisorisch zu verbauen.
Die Gabel war noch mit dem Vorderrad verbunden.
Klemmung lösen, Achse raus: fertig. So war der Plan.
Da Motorräder weibliche Wesen sind, zickt irgendeine Schraube immer.
Diese hat aber mit Sicherheit ein männliches Wesen trotz vergnaddeltem Inbus festgeknallt. WD40 mit Einwirkzeit, Gabelfläche angeschliffen, Gripzange, alles ohne Erfolg.
Blieb nur der Klassiker:
Anhang anzeigen 255311
Das weitere Zerlegen war dagegen harmlos.
Warum man für die Abdeckkappe des Bremsenexcenters eine Rohrzange und nicht die 19er Nuss nimmt, erschließt sich mir nicht.
Die müssen beide neu.
Excenter, Bremszangen und Tauchrohre sind tiptop.
Die Standrohre leider nicht.
Anhang anzeigen 255312
Ich versuche es hier mal mit neu Hart-verchromen.
Die Plastikringe in der Gabel haben sich komplett in kleine Brösel aufgelöst,
Anhang anzeigen 255314
Aber ich habe ja Ersatz.
Anhang anzeigen 255315
Die Gabel schien aber immer ölgefüllt zu sein, Innen ist keine Korrosion zu sein.
Alle Gewinde sind ok, nur die Dichtung am unteren Dämpferende hat gefehlt.
Die Gabelmanschetten mit Filzringen sehen noch sehr gut aus.
Nicht so die beiden Laufräder.
Hier sind die beschichteten Speichen beider Laufräder stark unterrostet, die Naben sind äußerlich stark aufgeblüht.
Also einmal das große Programm mit neuen Speichen, Naben strahlen und Radlager prüfen sowie ggf. fetten oder ersetzen.
Demnächst mit Bildern, bleibt gesund und fahrt Motorrad.
Gruss vom Frank
P.S.: Das Gummiteil in der Halterung der Bremsleitung bezieht man bei BMW Klassik, genauso wie die Bremsleitung selbst?