Hallo Christian,
danke für die Blumen!
Ich habe Kupplungsspiel, wenn ich welches einstelle, und ich denke, dass es daran liegt, dass Du ein Stahlseil mit Umlenkrolle verwendest und keine Kette. Ich interpretiere Dich so, dass Du Dir entweder aussuchen konntest, dass:
- Du Kupplungsspiel hast, aber die Kupplung dann nicht mehr trennt;
- Du eine trennende Kupplung bekommst, aber um den Preis, dass Du im Ruhezustand kein Spiel mehr übrig hast. Du sagst, ja auch, dass dann das Schalten besser gegangen sei.
Liege ich da richtig?
Wenn ja, dann ist meine
Theorie dazu: sei das Seil noch so flexibel, es wird im Ruhezustand nie vollkommen gerade, also straff, zwischen der Umlenkrolle und
- (a) dem Befestigungspunkt
- und (b) der Innenzugeinführung in die Außenhülle verlaufen, sondern immer einen kleinen, ganz flachen Bogen in der Luft beschreiben.
Diese beiden "Bögen" müssen beim Betätigen der Kupplung nun erst einmal geradegezogen werden, wodurch Betätigungsweg verlorengeht. Und bei der 1:2-Untersetzung, die wir durch die Umlenkung haben, kann sich das am Handhebel sehr bemerkbar machen, so dass der Weg nicht mehr ausreicht.
Deshalb die Kette bei mir. Der von anderen sogenannte "Sweet Spot", also der Trennpunkt der Kupplung, ist breiter geworden, liegt aber noch in der Mitte des nutzbaren Handhebelweges.
Die Kette ist gegen die Kraft der Spiralfeder, die unter dem Ausrückhebel am Getriebe liegt, so weit vorgespannt, dass jedes eventuelle Spiel im Aufbau und den Kettengliedern eliminiert und jede Zugbetätigung sofort in Ausrückhebelbewegung umgesetzt wird. Im Prinzip ist das aber auch so, wenn man ohne Umlenkung mit dem Standardzug fährt.
Eine ganze Weile war ich wg. des Kupplungsspiels etwas paranoid und habe ständig nachgeguckt. Es ist mit einer Umlenkung, zumindest meiner, nur per Handhebeltest überhaupt nicht mehr so eindeutig festzustellen, weil die Übergänge breiter und weicher sind.
Ich helfe mir jetzt so, dass ich den Ausrückhebel am Getriebe mit der Hand bewege, bis Widerstand spürbar ist (Ende des Spiels); im gleichen Moment sehe und fühle ich mit der anderen Hand den (Leer-) Weg des Handhebels. Aber ganz durch bin ich mit dem Thema noch nicht, ein Restmisstrauen bleibt.
Zu den Teilen:
- die Rollenkette ist Meterware und die schmalste Breite, die man zu normalem Tarif bekommen kann. 5 mm Breite ist schon deutlich teurer. Verschiedene spezialisierte Ebay-Händler haben sowas; ich habe sie von Conrad-Elektronik aus der Modellbauabteilung (Glück gehabt, sie haben ihr Ladengeschäft in Frankfurt mittlerweile geschlossen).
- Die C.-Artikelnummer ist 237167, ich zitiere mal die Beschreibung (keine Schleichwerbung, sondern zum Datenvergleich):
"Die Einzelteile sind vergütet und einsatzgehärtet. Rolle geschlossen.
- Teilung x Lichte Weite: 6 x 2,8 mm
- Innere Breite: 4,1 mm
- Rollen-Ø: 4 mm
- Bolzenlänge: 7,4 mm
- Überstand: 2,9 mm
- Bruchlast: ca. 300 kg"
Das Zahnrad kommt auch vom großen C, hat 10 Zähne und einen Achsdurchmesser von 6 mm. Artikelnummer ist 237132. Ich habe die Madenschraube in der Nabe natürlich nicht angezogen, sondern die (feste) Achse, die mal eine M6-Schraube war, mit Molykote gefettet.
Viele Grüße!
Thomas