Aquarius50+

Teilnehmer
Hallo an die Expertenrunde,

schon wieder 'ne Anfängerfrage:

Meine Batterie war jetzt wieder mal platt. Nach Auskunft eines freundlichen Beraters einer der beiden großen Motorradbekleidungs- und Zubehörfilialisten müsste ich meine Batterie regelmäßig, so etwa alle 2 bis 3 Monate aufladen. Denn: die Lichtmaschine würde erst ab 4000 Umdrehungen die Batterie laden. Und da ich fast ausschließlich im Berliner Stadverkehr unterwegs wäre, wäre vielleicht sogar monatliches Aufladen nötig.

Hat er recht?

P. S. Ich habe in miner R 100 R eine VARTA, 30Ah. Meine Fahrweise ist altersangemessen und ich fahre ziemlich niedertourig auch im Stadtverkehr im 4. Gang bei 2000 bis 2500 Umdrehungen.

Ist dass verkehrt?

Danke für eure Hinweise.
 
Kann ich nicht glauben. Der Mensch der Dir das gesagt hat, das Deine Batterie erst ab 4000 Umdrehungen Saft bekommt, ist wahrscheinlich gelernter Bäckereifachverkäufer. Wie alt ist denn das Teil ??
Viel mehr stört mich die Aussage, dass die Batterie wieder (!!!) mal platt war. Da vermute ich eher, das sich der Akku demnächst komplett verabschiedet.
Wenn die Batterie voll geladen sit, gibt es eine Möglichkeit zu messen, ob sie noch in Ordnung ist.
Übrigens, nur mal so aus eigener Erfahrung: in den von Dir genannten Läden kann man prima Klamotten oder Zubehör kaufen. Wenn´s aber an die Technik geht, geh lieber dahin, wo sie sich wirklich auskennen. Bei Bedarf hab ich ein paar Adressen in Berlin, schick mir einfach eine PN.
 
Hallo,

ich vermute auch einen defekten Akku. Hatte ich auch, ebenfalls häufige Nutzung im Stadtverkehr. Regelmäßiges Laden im Winter bei alterschwacher Batterie ist hier unumgänglich.

Anstelle eines 25 oder 30-Ampere-Brockens habe ich einen 17 Ah Blei-Gel-Akku drin. Seitdem habe ich keine Startprobleme auch bei hohem Anteil Stadtverkehr. Fahre eine R 100 GS mit Valeo-Starter. Der Akku ist von Panasonic.

Zu den Blei-Gel-Akkus von Kung Long (Reichelt) gibt es hier im Forum viel Info.

Beste Grüße

Marcus
 
Grundsätzlich ist an der Aussage aber schon ein wahrer Kern.
Die BMW-LiMas sind in ihrer Konzeption über 40 Jahre alt. Zu dieser Zeit war eine Drehstrom-Lichtmaschine mit 180 Watt etwas besonderes.
Mit der später erhöhten Leistung und verbesserten Ladekurve wurde das Konzept zwar noch etwas
weiter entwickelt, aber bei ausschließlich Stadtverkehr mit Licht, vielem Blinken, Bremsen und
öfterem Anlassen gibts -besonders in der kalten Zeit- schnell ein Leistungsdefizit.
Fakt ist, dass du deiner Batterielebensdauer einen Gefallen tust, wenn du den Ladezustand möglichst permanent
hoch hältst.
Eine nicht ausreichend geladener Säure-Blei-Akku beginnt zu sulfatieren und verliert dadurch Kapazität.
Also entweder zuhause nachladen oder vielleicht mit diesem Trick über Winter nachhelfen.
Diese Spannungserhöhung darf aber nicht bei Überlandfahrten aktiviert sein, sonst leidet die Batterie wegen Überspannung.
 
Hei,
Original von Aquarius50+
Meine Batterie war jetzt wieder mal platt. Nach Auskunft eines freundlichen Beraters einer der beiden großen Motorradbekleidungs- und Zubehörfilialisten müsste ich meine Batterie regelmäßig, so etwa alle 2 bis 3 Monate aufladen. Denn: die Lichtmaschine würde erst ab 4000 Umdrehungen die Batterie laden. Und da ich fast ausschließlich im Berliner Stadverkehr unterwegs wäre, wäre vielleicht sogar monatliches Aufladen nötig.

Hat er recht?
Zum Grossteil ja, mit folgenden Änderungen:

s/4000/2000 bis 2500/
s/monatlich/wöchentlich/

Berliner Stadverkehr ist keine artgerechte Kuhhaltung, und unterhalb von etwa 2000...2500/min ist die Ladebilanz unserer Qe schlecht bis grottenschlecht.

Original von Aquarius50+
P. S. Ich habe in miner R 100 R eine VARTA, 30Ah. Meine Fahrweise ist altersangemessen und ich fahre ziemlich niedertourig auch im Stadtverkehr im 4. Gang bei 2000 bis 2500 Umdrehungen.
:pfeif: ... was soll denn "altersangemessen" heissen ? :nixw:

Original von Aquarius50+
Ist dass verkehrt?
Klares ja, Begründung siehe oben.

An Deiner Stelle würde ich mir zumindest mal ein Voltmeter zulegen, um überwachen zu können, ob die Ladespannung an der Batterie ausreicht.
 
Mit meiner R75/5 brauche ich selbst bei relativ junger Gel-Batterie (BMW) im Berliner Stadtverkehr und deiner Fahrweise (bin aber um einiges jünger als du :D ) ziemlich verlässlich das Ladegerät. Die LiMas waren noch für's Fahren ohne Licht und andere Verkehrsverhältnisse ausgelegt, denk' ich … :pfeif:
 
Hallo Jürgen,
da gibt es tatsächlich nur 2 Möglichkeiten:
1. wöchentliches Laden, wenn die Q im Stadtverkehr bewegt wird
2. Einmal pro Woche ein paar Stunden lang das schöne Berliner Umland erkunden ;)
 
Na ja, zwischen Deiner LiMa und seiner liegen ein paar Generationen :D
Aber bei meiner /5 ist es genauso...
 
Erstmal danke für die schnellen Antworten.

Die "platte Batterie" ist ein gutes halbes Jahr alt.

@ Frage zu Marcus' Antwort:
Ich habe auch noch 'ne Gel-Batterie im Keller (war von meiner R 65). die hat -glaube ich- nur 18 Ah und andere Abmessungen als die VARTA. ich dachte, die würd's nicht bringen, weil für meine R 100 R lt. Teileliste 28 Ah vorgesehen sind.

@ Joerg: "altersangemessen" heißt bei mir mit meinen fast 60 Jahren: ruhiges Cruisen (auch zur Arbeit) im unteren Drehzalbereich.


@ Fazit für mich: Lade- und Messgerät besorgen und auch regelmäßig benutzen. Für die Bastelei (@Michael) fehlen mir die Fertigkeiten.
 
Hei nochmal,
Original von Aquarius50+
Ich habe auch noch 'ne Gel-Batterie im Keller (war von meiner R 65). die hat -glaube ich- nur 18 Ah und andere Abmessungen als die VARTA. ich dachte, die würd's nicht bringen, weil für meine R 100 R lt. Teileliste 28 Ah vorgesehen sind.
Unsere Boxer springen auch mit einer kleinen 8-Ah-Batterie an, nur muss die dazu entsprechend voll sein ... darum ist eine Batterie mit 30, 28 oder 25 Ah im Stadtverkehr ganz klar die bessere Empfehlung. Und dazu natürlich der wöchentliche Gang an den E-Tropf, also das Ladegerät ...
Original von Aquarius50+
@ Fazit für mich: Lade- und Messgerät besorgen und auch regelmäßig benutzen.
Mit "Voltmeter" meinte ich nicht so'n gelbes Teil aus dem Baumarkt, sondern eher ein fest im Cockpit installiertes Teil, das Dir dauernd die Bordspannung anzeigt ... entweder per Zeiger oder (Vorsicht, Eigenwerbung! :D) die ganz unauffällige Lösung mit LED ...
 
Original von Joerg_H
...(Vorsicht, Eigenwerbung! :D)...

zwar ot. , aber ich muss das mal los werden... ;)

perfekt, jörg!

nicht unterschwellig, sondern offensichtlich und mit witz rüber gebracht
und sogar noch eine alternative genannt.

bestes beispiel dafür, das sich gewerblich und forum
nicht ausschließt, sondern sich ergänzen kann.

:fuenfe:

HM
 
Wenn ich mit nem 2-Ventiler längere Zeit im Stadtverkehr unterwegs bin, schalte ich vor jeder Ampel bei Tage das Licht aus.
Speziell bei meiner R100R mit 8Ah Akku macht das vermutlich Sinn.
 
Hallo Jürgen,

ich bin mit meiner R100R (herkömmlicher Blei-Säure-Akku mit 30 Ah, LiMa und Regler original) täglich im Berliner Stadtverkehr unterwegs (ca. 11 km ein Weg, ohne Stadtring) und bewege mich in einem Drehzahlbereich bis höchstens 3500 1/min.

Der Voltmeter (original BMW-Zusatzinstrument) zeigt bei Standgas knapp über 12 V, bei 2000 1/min knapp 13 und ab 3000 1/min 13,5 V an, die Ladekontrolleuchte glimmt nie, auch nicht bei 750 1/min (Standgas kurz nach dem Kaltstart).

Ohne die Verwendung der Heizgriffe, aber bei ständig angeschaltetem Licht ist kein weiteres Eingreifen nötig. Erst wenn ich die Heizgriffe einschalte, mache ich es wie Detlev: vor Ampeln und im Stau Licht aus. Damit ist die Ladebilanz absolut OK, meine Dicke muß _nie_ ans Ladegerät.

Was hilft Dir das? Ich vermute, Du hast irgendwo in der Verkabelung des Ladekreislaufs größere Übergangswiderstände (Korrosion an den Kontaktstellen), die ein - im Rahmen des möglichen - optimales Laden der Batterie verhindern.

Gruß,
Florian
 
Original von Florian
....................
Was hilft Dir das? Ich vermute, Du hast irgendwo in der Verkabelung des Ladekreislaufs größere Übergangswiderstände (Korrosion an den Kontaktstellen), die ein - im Rahmen des möglichen - optimales Laden der Batterie verhindern.

Gruß,
Florian

Manchmal hilft es schon die Oberfläche der Batterie vom Schmutz und Ablagerungen zu befreien.
 
@ Florian
Ich halte es durchaus für möglich, dass da Korrosion im Spiel ist. Madame steht von März bis November bei Wind und Wetter draußen. Die Batterieoberfläche (@ Luggi)ist eigentlich sauber.

Hat jemand Hinweise für einen "Schrauberlehrling" wie mich, wie man der Sache näher kommen kann?

Danke!
 
Vielleicht hast du es in der Datenbank schon gesehen; auf jeden Fall nahe legen möchte ich dir
die Störungstabelle für den schnellen Überblick und den Leitfaden mit etwas mehr Infos.
Auch wenn dir das auf den ersten Blick zu kompliziert erscheinen mag, findest du doch viele
Hinweise, denen man auch als Laie nachgehen kann.
 
Original von Aquarius50+
Hat jemand Hinweise für einen "Schrauberlehrling" wie mich, wie man der Sache näher kommen kann?
Wie hoch ist die Ladespannung - direkt an den Batteriepolen gemessen! - bei 2000/min, Licht an, Motor lauwarm (aber nicht heiss)?

(Natürlich musst Du unmittelbar nach dem Anlassen die Drehzahl ca. 30 s halten, bis die Ladespannung einigermassen stabil wird :oberl: ...)

Mit 13.6...13.8 V ist die Q gesund, drüber kommt eine serienmässige Q eigentlich nicht. Alles unter 13.5 gibt Grund zur Fehlersuche ... beliebt sind insbesondere die Fugen und Ritzen zwischen Diodenplatten-Masse und Batteriemasse.
 
Hallo Jürgen
Klemme die Baterie mal am Massekabel ab und schalte eine Glülampe sagen wir mal 5 watt dazwischen. Wenn sie Licht abgibt trotzdem du den Zündschlüssel in der Tasche hast, gibt es einen Fehlerstrom!
 
Original von detlev
Wenn ich mit nem 2-Ventiler längere Zeit im Stadtverkehr unterwegs bin, schalte ich vor jeder Ampel bei Tage das Licht aus.
Speziell bei meiner R100R mit 8Ah Akku macht das vermutlich Sinn.

Na da hilft dir ein Relais mit Wechselkontakt, geschaltet über den Leerlaufschalter, wenn das vom Platz und Gewicht noch geht. A%!
 
Es kommt zum Glück sehr selten vor, dass ich mit dem Kratt in Städten unterwegs bin. Da reicht dann der Daumen...die Idee ist aber nicht übel.
Standlicht müsste natürlich anbleiben.
 
Moin Moin,

dürfte ja einfach zu machern sein. Relais mit zwei Ausgängen, wobei der Ausgang mit der Ruhestellung auf das Abblendlicht gelegt ist. Relais einfach in der Lampe in die Zuleitung zum Abblendlicht einklemmen, Magnetplus direkt auf Zuleitung zum Abblendlicht (Eingang). Magnetmasse auf Signal vom Leerlaufschalter (z. B. in Zuleitung zur Neutralleuchte). Sobald der Leerlauf eingelegt wird schaltet das Relais in die Arbeitsstellung (Ausgang unbeschaltet) und das Abblendlicht ist aus. Standlicht und RÜcklicht läuft m. E. direkt über Zündschloss, also brennen weiter. Müsste mit nem normalen Fern-/Abblendrelais zu machen sein.

Gruß

Jogi
 
Original von Jogi
Moin Moin,

dürfte ja einfach zu machern sein. Relais mit zwei Ausgängen, wobei der Ausgang mit der Ruhestellung auf das Abblendlicht gelegt ist. Relais einfach in der Lampe in die Zuleitung zum Abblendlicht einklemmen, Magnetplus direkt auf Zuleitung zum Abblendlicht (Eingang). Magnetmasse auf Signal vom Leerlaufschalter (z. B. in Zuleitung zur Neutralleuchte). Sobald der Leerlauf eingelegt wird schaltet das Relais in die Arbeitsstellung (Ausgang unbeschaltet) und das Abblendlicht ist aus. Standlicht und RÜcklicht läuft m. E. direkt über Zündschloss, also brennen weiter. Müsste mit nem normalen Fern-/Abblendrelais zu machen sein.

Gruß

Jogi

Joh, so in der Art dachte ich mir das auch, mit einem kleinen Unterschied. Ich hätte den Relaiskontakt in die Masseleitung zur H4 Lampe gesetzt, damit wäre auch das Fernlicht abgedeckt. Magnetplus über Standlicht. :fuenfe:

Oh Mann, wenn uns die STVZOler zulesen. :entsetzten:
 
Moin Moin,

ginge auch, klar. Man müsste nur prüfen, ob das Licht beim Schalten vom 1. Gang in den 2. Gang kurz ausgeht. Wenn ja, müsste man da noch ne Pufferung einbauen die das verhindert.

Gruß

Jogi
 
Achso,

vielleicht sollte man noch einen kleinen "Tüv-Schalter" in Reihe zu dem Leerlaufschaltersignal vorsehen, dann könnte man die Geschichte vor einem TÜV-Besuch einfach überbrücken. Nicht das beim Lichttest im Leerlauf alles dunkel bleibt.

Gruß

Jogi
 
Soooo viele Ratschläge: Danke! Aber ehrlich gesagt, bin ich doch ziemlich überfordert, wenn ich z. B. das vorgeschlagene Relais einbauen wollte. Die Störungssuche und den Leit(d)faden (@Michael) werde ich in der nächsten Saison näher unter die Lupe nehmen. Das mit der Glühlampe (@Andi-Q) werde ich ausprobieren (scheint nicht so schwierig zu sein).

Dank eurer Tipps ist mir nun aber klar geworden, dass eine Batterie im Stadtverkehr ohne weitere Hilfsmaßnahmen durchaus ziemlich bald in die Knie gehen kann. Geholfen hat mir auch der Hinweis, dass man auch eine Batterie mit weniger als 28 Ah nehmen kann.

Ich mache nun erstmal Folgendes: ich fahre doch weiter wie bisher, messe jede Woche die Spannung und lege mir meine alte, aber noch tipptoppe Gelbatterie (20Ah) aufgeladen bereit, um sie bei zu geringer Spannung zum Einsatz zu bringen und die dicke Batterie dann in Ruhe aufzuladen zu können.