"Baujahr 1985" macht mich ein bisschen wuschig.
Eigentlich ... wurden die 100 RS (der ersten und zweiten Generation - mit 70 PS) nur bis 1984 gebaut und verkauft - danach wollte BMW an Zweiventilern nur noch max. 800er mit 50 PS bauen, und die kleineren R45 R65.
Sowie ansonsten die Kunden mit Vierzylindern, Dreizylindern und Wasserheizung beglücken ...
Dann liefen bei den Händlern die Kunden Sturm, sie wollten weiter auch lustgekühlte 1000er kaufen dürfen.
BMW hatte ab 1986/87 ein Einsehen, es gab wieder eine R 100 RS, aber nicht mehr mit 70 PS, sondern mit 60 seither, und nicht mehr mit zwei Federbeinen hinten, sondern einarmige Schwinge und dicke Aluradspeichen. Ist die etwas minder begehrte Variante, sind aber trotzdem gute Mopeds.
Ich hatte eine R 100 RS von 1978, Aluräder, Scheibenbremse auch hinten. Feines Motorrad.
Erstserie bedeutet, noch kein Nikasil, noch 40er Auspuffkürmmer, und als S oder RS sowie RT dann hintere Scheibenbremse, und bis September 1980 den "schweren Schwung". Danach gab es eine stark erleichterte Schwungscheibe und eine leichter zu betätigende Kupplung. Die Zweit-Serie. Vermutlich ist die Maschine im Angebot genau so eine, Zweitserie, leichter Schwung, 38er Krümmer, aber noch die "vollen" 70 PS mit 40er Bing-Gleichdruckvergasern.
Wenn all die Angaben des Vorbesitzers betreffs Sorgfalt und Service stimmen ..., dann geht auch ein Kurs von 4.000 in Ordnung.
Die 100 RS sind weit weit weniger begehrt als die vorige 90 S.
Und - es sollte eine originale 100 RS sein, auch vom Nummernkreis der Fahrgestellnummern her. Wegen des Baukastensystems wurde und wird viel herum- und umgebaut - man kann nullproblemo aus einer R 60/7 eine 100 RS machen, wenn man es drauf anlegt ...
Eine "einarmige" (ab 1986) würde ich für günstig ansehen, wenn sie vielleicht noch etwas mehr als 3.000 kostet.
Und Achtung, Ergonomie: Bei den späteren ist teils die Sitzbank anders gemacht, man sollte wirklich genau und gut gucken, je nach eigener Länge, dass man anständig sitzen kann.
Und wenn man nicht ganz gut sitzt, sollte man nicht die Maschine deswegen NICHT kaufen, sondern eine andere Sitzbank vorplanen. Ist auch problemarm machbar.
Insgesamt sind all diese Dinger problemarm und schraubertechnisch auch weitenteils von Laien handhabbar. Das macht sie bis heute im praktischen Spaßbetrieb begehrt, bevor man sich über heutig irre Werkstattrechnungen zwangsweise ärgern müsste, weil der Bock so super komplex und elektronisch geworden wäre, sodass man nichts, GAR NICHTS MEHR selber sich zu machen traut.
An einem Zweiventiler darf man sich erstmal fast alles trauen, bis vielleicht aufs Getriebe oder das Ausdistanzieren am Hinterradgetriebe oder Kurbelwelle ... es gibt nahezu endlos Literatur, und eine weitenteils - trotz >30 Jahren Abstand zur Neufertigung - problemarme Teileversorgung.
... sowie hier eines der besten KFZ-Hilfe-Foren der Erde, zusammen vielliecht mit dem W126er Benz-Freunden z.B. , deren Doku, Rep-Hilfen mit Wiki kaum besser ist als die riesige Doku hier.
Das beste sind die Menschen, mit denen man es zu tun bekommt.