ProtonX

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Hallo zusammen.

Leider bin ich während des "in Gang bringens" meiner R100RS (1980) auf verschiedene Probleme gestossen, bei denen Ihr mir vielleicht helfen könnt.

1. Hinterradbremse sehr schwach
Der Hebel meiner Hinterradbremse war anfangs komplett blockiert. Ich habe also etwas DOT4 in das Reservoir geschüttet und immer wieder etwas am Hebel gedrückt. Dieser kann nun wieder gut bewegt werden und springt auch wieder zurück. Nach dem Entlüften habe ich aber immer noch das Problem, dass die Bremse recht schwach ist. Während der Fahrt spürt man kaum einen Unterschied. Ich habe auch den Eindruck, dass der hebel recht weit nach unten gedrückt werden muss. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass das früher so war. Wie ist den euer Hebelweg?

2. Öl-Lecks
Mein Motor sieht von unten gar nicht mal so trocken aus. Nach einer kurzen Testfahrt folgen auch meistens ein paar Öltropfen am Boden, ich kann aber nicht lokalisieren, woher es kommt. Die Tropfen hängen i.d.R an der Arretierung des Seitenständers. Wäre da was bekannt?

3. Öl-Lampe leuchtet, wenn gerade nicht Gas gegeben wird.

4. Sitzposition
Für mich als Riese ist die Sitzposition nicht gerade bequem. Ausserdem berühren die Vergaser meine Fussrücken. Die Trittrasten müssten weiter nach hinten und etwas nach unten. Gibt es da bereits Umbauerfahrungen? Wie ich sehe, könnte das mit dieser Bremshebelkonstruktion problematisch werden.

Danke für eure Hilfe! )(-:

Gruss Proton
 
Ja, das gehört so, ist ok.

Schau Dir mal die Dichtungen der Stösselhüllrohre an (die Zwei Rohre unter den Zylindern). Die sind gerne inkontinent.
Und mach deine Bremskolben gängig (Mehrmals ohne Beläge rein und rausdrücken, wenn sie fast (!) herausfallen mal mit sauberem Lappen abwischen und eventuell leicht mit Bremsflüssigkeit "polieren". Wenn du sie dann mit den Fingern wieder reindrücken kannst ist alles ok) Ansonsten Bremsbeläge wechseln und Scheibe mit Bremsenreiniger säubern.
Wenn der Hebelweg zu lange ist hast du noch Luft drin!


Gruß
Kai
 
2. Öl-Lecks
Mein Motor sieht von unten gar nicht mal so trocken aus. Nach einer kurzen Testfahrt folgen auch meistens ein paar Öltropfen am Boden, ich kann aber nicht lokalisieren, woher es kommt. Die Tropfen hängen i.d.R an der Arretierung des Seitenständers. Wäre da was bekannt?

Kurbelwellen-Simmering. Benutz mal die Suchfunktion hier.
 
Dein Krad hat viele Jahre nicht gefahren.
Es lohnt sich etwas mehr Arbeit und Teile drein zu stecken als nur das beheben von Probleme die jetzt bekannt sind.

Selbstverstandlich erst mal einige Runden fahren damit du überzeugt bist die RS ist dein Krad.

Wegen Ölverlust wie schon genannt die Stösselrohre kontrolieren.
Falls es zu er neuern der Gummis kommt nur original Teile benutzen.
Nachfertigung ist oft schlampige Qualität.
KW Abdichtung vorne und hinten prüfen. WeDi Kosten sind bescheiden.

Bremshydraulikabdichtungen vorne und hinten erneuern. HBZ unter dem Tank nicht vergessen.

Sollte die Sitzlage nicht mit dein Physik übereinstimmen Verkleidung abbauen und umrüsten auf ein breiteren Lenker.
 

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Die Scheibenbremse hinten an der /7 war konstruktiv nicht der große Wurf...
Selbst technisch gute Exemplare bremsen nicht besser als eine ordentliche Trommelbremse.
Außerdem habe ich mehrfach erlebt, dass der kleine HBZ bei längeren Standzeiten derart vergammelt, dass eine Überholung oft nicht mehr möglich ist. An meiner /7 hab ich dann auf Trommel umgebaut und bin zufrieden.

Für lange Typen (bei mir 193 cm) ist die Sitzposition auf einer /7 schwierig.
Rückverlegte Rasten lösen zwar einen Teil des Problems, verschärfen aber den Kniewinkel -was auf langen Strecken auch unkomfortabel wird.
 
Wahrscheinlich wäre das Beste, wenn ich den Motor mal komplett ausbaue und alle genannten "üblich verdächtigen" Dichtungen ersetze. Anders geht das ja wohl garnicht.
Ich hoffe ich bekomme das gebacken. Das ist mein erstes Krad in dieser Grösse und gleichzeitig der erste Viertakter.
Wie geht ihr mit dem ausgebauten Motor um? legt ihr den einfach auf einen Tisch oder habt ihr euch eine Vorrichtung gebaut?

Übrigens, der erste Gang geht etwas schwer rein. Ist da auch was bekannt?
Zugegebenermassen habe ich das Getriebeöl noch nicht gewechselt. Es muss ja sowieso gleich wieder raus.
 
... Das ist mein erstes Krad in dieser Grösse und gleichzeitig der erste Viertakter...

Übrigens, der erste Gang geht etwas schwer rein. Ist da auch was bekannt?
...

Ich spüre einen Zusammenhang zwischen den beiden Aussagen.
 
Ich wollte eigentlich damit sagen, dass es der erste Viertakter ist, den ich auseinanderbaue. Ich habe noch eine Kawasaki Z750R - ist halt moderner.

Deine Antwort bedeutet dann wohl, dass das normal ist. :nixw:
 
Ich wollte eigentlich damit sagen, dass es der erste Viertakter ist, den ich auseinanderbaue. Ich habe noch eine Kawasaki Z750R - ist halt moderner.

Deine Antwort bedeutet dann wohl, dass das normal ist. :nixw:

Wenn du den Gang reinhaust, wie bei der Kawasaki, ist das normal.
Hast du zu der Kawasaki eine Bedienungsanleitung ?
 
Was verstehst du unter Gang geht schwer rein?
Falls du damit nicht Kraft meinst, gibts ein paar Möglichkeiten:

Bei Schaltung mit Umlenkung ist gern mal die Mimik verstellt oder/und ausgeleiert. Alternativ hat sich der Hebelarm der Fussraste, welcher die Achse der Umlenkung bildet, verstellt oder verbogen - weil man mit der Raste irgendwo am Blumenkübel hängengeblieben oder der Kickstarterhebel beim Kicken heftig draufgedozt ist.
In beider Fällen reicht der Hebelweg nicht mehr aus um den 1.einzulegen.
Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob du die Umlenkung bei der 80er bereits verbaut hast.
Wenn sie verstellt ist, dann hilft oft in letzter Instanz, den Schalthebel beim Schalten leicht nach innen zu treten.


Falls ohne Umlenkung: Grundsätzlich gibt es beim Einlegen des 1.Gangs einen Trick. Kupplung ziehen, dann sofort etwas kommen lassen und dabei Gang einlegen - aber ganz gefühlvoll, das darf allenfalls mal leicht klacken oder ruckeln. Abwürgen gilt nicht :-)
 
Ich meinte damit nicht, dass ich viel Gewicht auf den Hebel geben musste. Ich musste einfach einige male probieren, bis er reingesprungen ist. Ja, meine R100 hat eine solche Umlenkstange und die hat ganz schön viel Spiel. Etwa 5mm seitlich.

Nun zu meiner kleinen Motorenrevision:
Da ich nun vor habe, den Motor rauszunehmen, bräuchte ich eure Unterstützung. Und zwar muss ich wissen, welche Dichtungen ich zu ersetzen habe, damit da auf lange Sicht nichts mehr undicht ist. Resp. gibt es vielleicht noch Kleinigkeiten anderer Art, die man auch gleich erledigen könnte/sollte.

Danke für die Unterstützung!
Gruss Proton
 
Hallo Proton,

du hast ne tolle BMW gekauft, lass Dir jetzt einfach mal etwas Zeit bei der Restauration.
Damit meine ich: Les Dir etwas BMW-Wissen an bevor du schraubst.
Schau Dir in Ruhe Schnittbilder vom Motor an und benutze die Datenbanken im Forum.
Vielleicht wohnt ja auch jemand in deiner Nähe der sich gut auskennt und Dich mal besucht. Ohne BMW Erfahrung kannst du nur schlecht beurteilen was einfach konstruktionsbedingt so ist oder was defekt oder ausgeschlagen ist. Die BMW ist ein halber Oldtimer!!!!

Gruß
Kai
 
Hallo Proton,

soo schlecht ist die hintere Bremse nun auch wieder nicht, wenn man richtig entlüftet.
Dazu muss der Bremssattel abgebaut werden, die Bremsbeläge zurückdrücken und irgendwas hartes dazwischen, ein Stück Stahl oder Hartholz, und zwar so, dass die Beläge ganzflächig anliegen.
Dann schauen, dass sich der Entlüftungsnippel an oberster Stelle des Systems befindet. Nun kannst du sehr bequem und effektiv entlüften.
Danach den Platzhalter zwischen den Belägen raus, Sattel anbauen und solange bremsen, bis die Beläge an der Scheibe anliegen.
Du wirst überrascht sein, was die Bremse zu leisten imstande ist.
Ich jedenfalls habe mit der Scheibe hinten keine Probleme.
Natürlich bring ich das Rad nicht zum Blockieren, wenn die Kiste voll beladen ist, aber es bremst recht gut.
 
Wahrscheinlich wäre das Beste, wenn ich den Motor mal komplett ausbaue und alle genannten "üblich verdächtigen" Dichtungen ersetze. Anders geht das ja wohl garnicht.
Ich hoffe ich bekomme das gebacken. Das ist mein erstes Krad in dieser Grösse und gleichzeitig der erste Viertakter.
Wie geht ihr mit dem ausgebauten Motor um? legt ihr den einfach auf einen Tisch oder habt ihr euch eine Vorrichtung gebaut?

Übrigens, der erste Gang geht etwas schwer rein. Ist da auch was bekannt?
Zugegebenermassen habe ich das Getriebeöl noch nicht gewechselt. Es muss ja sowieso gleich wieder raus.


Eine gute und mutige Entscheidung.
Mein Schrauber hat es bei mein Q auch gemacht.
Er arbeitet alleine und hat den Motor soweit wie möglich erleichtert.
Anlasser, Schwungscheibe mit Kupplung, Zylinder mit Kolben usw.
hat er vor Ausbau weggenommen.
So lässt sich der Motor von ein Person ausbauen.

Die Teile müssen auf jedem Fall vom Motor damit du alles beachten kannst.
Es lohnt sich Köpfe, Zylinder und Kolben von eine Firma die Motoren überholt mal zu messen und zu kontrolieren lassen.
Ventile und Ventilführungen sind empfindliche Teile.
Kolben und Zylinder leben erheblich länger.
 
@Kairei:
Klar, ich mache seit Tagen nichts anderes
:gfreu:. Deswegen ist es für mich ja gerade so wichtig, möglichst viel über "Standard"-Schwachstellen in Erfahrung zu bringen. Das finde ich in keinem Buch - sowas gibts nur von erfahrenen BMW-Fans. Zeitdruck habe ich keinen. Ich will halt nur alles richtig machen.

@traebbe. Danke für den Tipp mit dem höchsten Punkt. So probiere ich es nochmal.
 
Hallo Proton (komischer Name!),

in der Datenbank findest du, ggf. unter Zuhilfenahme der Suchfunktion, geeignete Dokumente wie zum Beispiel dieses hier.
 
Danke für den Tipp.

Meine R100 ist ja das Modell 1979 und die Anleitung von einem neueren Jahr. Ist der Vorgang um die Dichtungen zu ersetzen praktisch der Selbe?

Ich habe übrigens in Zwischenzeit das Motorenöl wieder abgelassen. Ich musste! Sonst wäre am Schluss alles auf dem Boden gelandet. Ich denke die grösste Undichtheit kommt von den linken Stösselschutzrohr-Dichtungen. Das Tropft dann auf den Seitenständer und wandert bis an dessen Arretierung.
Ich werde aber trotzdem gleich alle Dichtungen wechseln.

Noch etwas zum Thema Öldruckschalter, der ja keine Dichtung haben soll.
Darf ich dem auch einfach etwas Dichtmasse verpassen?
 
Danke für den Hinweis!

Ich habe noch eine Frage zum Getriebe. Mir fehlt das Spezialwerkzeug um den Deckel zu öffnen. Ich bin mir aber auch nicht sicher ob die Deckeldichtung undicht ist. Wäre es vielleicht möglich, den Deckel, ohne den Mitnehmer zu entfernen, um 1-2 cm abzuheben, um so die Dichtung entfernen zu können und mit Dichtmasse abzudichten oder sogar eine neue Dichtung montieren zu können?
 
Wäre es vielleicht möglich, den Deckel, ohne den Mitnehmer zu entfernen, um 1-2 cm abzuheben, um so die Dichtung entfernen zu können und mit Dichtmasse abzudichten oder sogar eine neue Dichtung montieren zu können?

Nein.

PS - Ich weiß nicht, wo du wohnst (im Profil steht ja nix :D). Es gibt so einige Leute, die so einen Abzieher haben. Frag' einfach mal rum, ob dir jemand das Ding aufmacht. Zum Zumachen brauchst du auch einen Gegenhalter und einen 200 + Nm Drehmo.
 
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