Giorgio

Aktiv
Ich hab mich heute mal auf die Suche nach den Ursachen des exorbitant
hohen Ölverbrauches – ca. 1 Liter auf 500km bei flotter Gangart – und des
teilweise extremen Ausstoßes an verbranntem Öl sowie den öltropfenden
Vergasern begeben und bin fündig geworden.

Das Ventil zwischen Kurbelgehäuseentlüftung und den dort verschraubten
Entlüftungsschläuchen fehlte. :schock:

Dann sollte es einen ja auch nicht verwundern, wenn der Ölkosten pro 100km
die Spritkosten als lächerlich dastehen lassen.


Gibt’s beim Einbau irgendetwas Besonderes zu beachten?
 
Bei meinem Caferacer war das Ventil auch abwesend. Aussage des Verkäufers war: Freies Atmen des Motorgehäuses= mehr Leistung.
Obs stimmt?
Ich habe jedenfalls das Ventil wieder eingebaut und damit hat die Ölsabberei ein ende.
 
Hat jemand 'ne Ahnung, ob die Zunge einer Materialermüdung erliegt, die das Auswechseln notwendig/sinnvoll macht?

Klaus
 
Original von Caferacer
Hat jemand 'ne Ahnung, ob die Zunge einer Materialermüdung erliegt, die das Auswechseln notwendig/sinnvoll macht?

Klaus
Bei Motorentlüftungen hab ich mir dazu noch keine Gedanken gemacht, wohl aber bei membrangesteuerten Zweitaktern. Da kommt es nämlich vor, daß so ein Membranventil schonmal abbricht, eben durch Materialermüdung. Da das Motorentlüfterventil letzter Bauart ebenso funktioniert, will ich das mal nicht ausschliessen.
 
Original von Giorgio
Gibt es auch eine plausible Erklärung, weshalb so etwas demontiert ist?

Etwa mehr PS? :schock:

Hi Georg,

bestimmt nicht - Unwissen. Der Boxer pumpt nun mal kräftig, anders als ein 4 Zylinder oder 2-Zylinder 180°, halt wie ein 1000ccm³ Einzylinder. Nur wenn das KGH vollkommen / weit offen wäre, könnte man das ändern, aber dann haut's das Öl nur so raus.

Hier ein paar Notizen zur Funktion.
 
hallo man solte die schläuche für die kurbelgehäuse endlüftung so groß als möglich auslegen damit hier kein stau bei dem druckausgleich im kurbelgehäuse endsteht denn das kann zu einem leichten leistungsverlust führen :oberl:.wurde früher bei den bot maschinen von fallert so gemacht.meiner meinung eine logische sache
schöne grüße dieter
 
Ein Druckaufbau im Kurbelgehäuse ist auch schädlich für die Wellendichtringe, die dann
anfangen zu "siffen".
 
Deswegen ist da ja auch ein Ventil, Druck raus, aber nix rein = Unterdruck! Und damit= dicht!
 
Bei den Dosen hat BMW das noch viel radikaler gelöst: Da Steht am Kurbelgehäuse der Saugrohrunterdruck an.
 
Hallo Hubi,

bie den Dosen (wie auch bei jedem "normalen" 4-Zylindern!) besteht auch anders gar keine Chance, ins Kurbelgehäuse einen Unterdruck zu bekommen! Da ist die "Netto-Volumenänderung" über eine volle Umdrehung = 0, es wird nur "von links nach rechts" geschaufelt. Ich denke mir nun mal, wenn man das ganze mit Unterdruck beaufschlagt, ist dann schlicht weniger Gas-Masse (Moleküle) hin- und her zu beschleunigen. Was nicht da ist, muß auch nicht hin- und hergepumpt werden. Also: Unterdruck verringert in diesem Fall Pumpverluste, von der positiven Wirkung auf die Dichtungen mal ganz abgesehen. Ich habe mal irgendwo was von einem Autotuner gelesen, der einige Mühe darauf verwendet, die Kurbelgehäuse optimal zu "fenstern". Ah, hab's gefunden: hier.

Ich würde mal behaupten, ein Boxer, dessen Kurbelgehäuse offen ist, hat einen höheren Mitteldruck im Kurbelgehäuse, und neigt eher zum Siffen, wie einer mit dem vorgesehenen Ventil. Bezüglich der "Pumparbeit" ist es wohl eher andersrum, denn einen Unterdruck dauerhaft aufrechtzuhalten, kostet mehr Energie, als "rein und raus".