Hallo miteinander,
langsam komme ich nicht mehr so recht mit, was nun eigentlich bei den Schwungscheiben ein Problem sein soll.
Den Umbau von der schweren auf die leichte Kupplung empfand ich geradezu als Befreiungsschlag und erlebe das erneut, wenn ich mal auf einer "zähen" /5 probefahre. Aber das ist Geschmackssache, desgleichen, wenn man sich einen Mittelweg hintrimmt. Ich selbst habe es halt gern lebendiger. (Solo; Gespann ist wieder eine andere Baustelle).
Den Leerlauf hat der Umbau in keiner Weise beeinträchtigt. Erst mit anderer Nockenwelle, sehr großen Vergasern etc. hat er mäßig gelitten. Stört mich überhaupt nicht, da ich so selten im Leerlauf unterwegs bin

. Die 1000er kenne ich nicht aus eigener Anschauung; dank ihres Hubraumvorsprungs von wenigstens 25% sollten diese damit aber theoretisch sogar noch leichter zurechtkommen.
Wenn Rundlaufprobleme auftreten, wage ich einmal zu behaupten, daß dieselben sich durch Angleichen der rotierenden und oszillierenden Massen, Feinwuchten, Vergasersynchronisation usw. eliminieren lassen, nicht zu vergessen die zappelnden Zündzeitpunkte bei Geber-Abnahme auf der Nockenwellenspitze, strömungswidrige, unsymmetrische Ansaugwege usw.. Schon eine falsch (gegeneinander verdreht) wiedereingebaute Kupplung kann nachhaltig stören.
Eine große Schwungmasse beseitigt diese Unzulänglichkeiten nicht, sondern kleistert sie nur zu. Zeit, Arbeit und Geld ist also mit dem Optimieren obiger Faktoren weit besser angelegt. Nennt sich neudeutsch "Blueprinting" (nach der Blaupause = Konstruktionszeichnung) und bedeutet, den Motor in den konstruktionsmäßig vorgesehenen Zustand zu versetzen. Ich glaube weder an den Osterhasen noch daran, daß unsere Fahrzeuge das Werk in optimalem Zustand ohne nennenswerte Toleranzen verlassen haben.
Soweit zu serienmäßigen Maschinen. Bei leistungsgesteigerten fiele es mir noch weniger ein, den Leerlauf mit mehr Schwungmasse zu korrigieren; wäre schließlich paradox, den gerade "entfesselten" Motor mit viel Eisen wieder an die Kette zu legen. Noch ein ketzerischer Gedanke: Ein extrem niedriger Leerlauf ist fein zum Vorführen auf Treffen und als Nachweis guter Einstellung, sonst aber ohne jeden praktischen Nutzen. Dafür lädt die Lichtmaschine nicht mehr gescheit, und es kann Schwierigkeiten mit der Ölversorgung (s.o. Hubi) und der Schaltbarkeit geben. Und ein abgewürgter Motor auf Kreuzungen oder Bergstraßen ist soo abscheulich...
Grüßle, Fritz
