...
"Volumenmethode ist fehlerbehaftet"? Welcher Fehler? ...

Wie z.B. bei der GS Gabel läuft über die Ablassschraube ein nicht genau definiertes Volumen Gabelöl aus. Mal mehr, mal weniger, je nach Stellung der Gabel. Wenn man - vielleicht sogar mehrfach hintereinander - dass Nennvolumen auffüllt, kann sich ein merklicher Unterschied* zwischen den Gabelholmen ergeben. Das passiert bei der Luftkammermethode nicht.

* bei der voll montierten GS Gabel machen 10 ml Gabelöl etwa 10 mm Gabelölstand aus.

Es geht nicht darum, ob man den Unterschied merkt oder nicht. Für bestmögliche Ausgangsbedingungen ist die Luftkammermethode weniger fehleranfällig, aber deutlich aufwendiger.

Wäre ich WÜDO würde ich eine mir unbekannte Gabel so montieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

eine 100% genaue Befüllung bekommt man bei einer normalen Wartung mit keiner Methode hin. Dazu müsste die Gabel vorher zerlegt und komplett gereinigt sein.
Diese ist aber auch gar nicht nötig. Alleine schon die ziemlich undefinierte Viskositäten des käuflichen Gabelöls (mit Ausnahme der spezifizierten Hydraulik öle) bewirkt grössere Unterschiede als 10ml Luftkammer Volumen. Das messen des Ölstände nach dem Einfüllen gibt einen Hinweis auf den Gleichstand des Öls (nicht nötig bei den Paralever GSsen) und stellt die Basis für das "Feintuning" da. Einen "Basiswert" muss man ja haben und eine Werkstatt braucht so was zwingend.
Und auch hier gilt oft der Spruch. "wer misst misst Mist".

Gruß

Kai
 
Ohje, ich würde gerne wissen, wer die Ergebnisse dieser akademischen Diskussion mit seinem Hintern erspüren oder erfahren kann. ;;-)
 
Ich mache es wie Dirk.

Ich glaube nicht, das ich einen Unterschied zum "Luftkammerverfahren" auch nur ansatzweise bemerken würde.

Letztendlich wird mit dem "Luftkammerverfahren", banal ausgedrückt, nur der Ölstand gemessen. Ist im Hinblick auf die vorgeschriebene Ölmenge dann doch gehupft wie gesprungen.

https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?47303-Gabel-Luftpolster-Mythos-oder-Wirklichkeit

Ich verstehe die Argumentation für die Luftkammermethode auch nicht.
"Volumenmethode ist fehlerbehaftet"? Welcher Fehler? Weder Ölmenge noch Luftkammer (die einander bedingen) sind strikt einzuhaltende Absolutwerte, die verwendete Viskosität übrigens auch nicht.
Wie beschrieben, kommt es auf mehrere meßbare Faktoren sowie das persönliche Empfinden an.

Wie z.B. bei der GS Gabel läuft über die Ablassschraube ein nicht genau definiertes Volumen Gabelöl aus. Mal mehr, mal weniger, je nach Stellung der Gabel. Wenn man - vielleicht sogar mehrfach hintereinander - dass Nennvolumen auffüllt, kann sich ein merklicher Unterschied* zwischen den Gabelholmen ergeben. Das passiert bei der Luftkammermethode nicht.

* bei der voll montierten GS Gabel machen 10 ml Gabelöl etwa 10 mm Gabelölstand aus.

Es geht nicht darum, ob man den Unterschied merkt oder nicht. Für bestmögliche Ausgangsbedingungen ist die Luftkammermethode weniger fehleranfällig, aber deutlich aufwendiger.

Wäre ich WÜDO würde ich eine mir unbekannte Gabel so montieren.

Ohje, ich würde gerne wissen, wer die Ergebnisse dieser akademischen Diskussion mit seinem Hintern erspüren oder erfahren kann. ;;-)

Ich merke es nicht, und genau darauf kommt es mir an. Akademische Übungen ohne meßbares oder spürbares Ergebnis sind für mich überflüssig.
 
Ohje, ich würde gerne wissen, wer die Ergebnisse dieser akademischen Diskussion mit seinem Hintern erspüren oder erfahren kann. ;;-)

Für den Hintern sind, zum größeren Teil, die Federbeine zuständig.
Andere Einstellungen der Gabel sollte man in den Handgelenken zuerst aber schon merken, beim Umbau auf Scheibenbremsen habe ich etwas mit Öl und Luft herumprobiert bis es mir passte.

Gruß
Willy
 
... Das messen des Ölstände nach dem Einfüllen gibt einen Hinweis auf den Gleichstand des Öls (nicht nötig bei den Paralever GSsen) und stellt die Basis für das "Feintuning" da. ...
Das Luftkammervolumen wirkt ja bei Kompression der Gabel wie eine zusätzliche Feder. Ungleiches Luftkammervolumen in den Gabelholmen wirkt daher ähnlich wie ungleich lange Stahlfedern oder ungleich lange Vorspannhülsen. Daher ist das (annähernd) gleiche Luftkammervolumen sehr wohl auch in den Paralever-GS-Gabeln wichtig. Das hat nichts mit der an anderer Stelle hinreichend diskutierten Ölviskosität zu tun, mit der man die Zug- und Druckstufe unterschiedlich dämpfen kann.

Gruß

Werner
 
Das Luftkammervolumen wirkt ja bei Kompression der Gabel wie eine zusätzliche Feder. Ungleiches Luftkammervolumen in den Gabelholmen wirkt daher ähnlich wie ungleich lange Stahlfedern oder ungleich lange Vorspannhülsen. Daher ist das (annähernd) gleiche Luftkammervolumen sehr wohl auch in den Paralever-GS-Gabeln wichtig. Das hat nichts mit der an anderer Stelle hinreichend diskutierten Ölviskosität zu tun, mit der man die Zug- und Druckstufe unterschiedlich dämpfen kann.

Besser kann man´s nicht erläutern, Werner.
Deswegen wirkt ein "mehr" an Öl (= weniger komprimierbares Luftvolumen) ja auch als progressive Federung am Ende des Federweges.
 
...Alleine schon die ziemlich undefinierte Viskositäten des käuflichen Gabelöls (mit Ausnahme der spezifizierten Hydraulik öle) bewirkt grössere Unterschiede als 10ml Luftkammer Volumen. Das messen des Ölstände nach dem Einfüllen gibt einen Hinweis auf den Gleichstand des Öls (nicht nötig bei den Paralever GSsen) und stellt die Basis für das "Feintuning" da. ....

Du hättest auch einfach schreiben können, dass Du noch nie eine GS Gabel abgestimmt hast. :D
Selbstverständlich gibt es hervorragend spezifizierte Gabelöle, die eine deutliche Veränderung der Druck- und Zugstufe ermöglichen. Datenblättern lesen und verstehen, dann wird es schon. Auch mit dem Ölstand kann man etwas erreichen. Aber erst, wenn die Gabel grundsätzlich funktioniert.
 
Das Luftkammervolumen wirkt ja bei Kompression der Gabel wie eine zusätzliche Feder. Ungleiches Luftkammervolumen in den Gabelholmen wirkt daher ähnlich wie ungleich lange Stahlfedern oder ungleich lange Vorspannhülsen. Daher ist das (annähernd) gleiche Luftkammervolumen sehr wohl auch in den Paralever-GS-Gabeln wichtig. Das hat nichts mit der an anderer Stelle hinreichend diskutierten Ölviskosität zu tun, mit der man die Zug- und Druckstufe unterschiedlich dämpfen kann.

Gruß

Werner

Das ist mir bekannt Werner, und ja ich habe ganz bestimmt noch nie eine andere Motorradgabel als die der G/S abgestimmt und Datenblätter kann ich weder lesen und verstehen Frank, schon gar nicht so was kompliziertes wie eine getrennte Zug-und Druckstufe ! :lautlachen1::D
Aber Gott sei Dank hab ich ja euch! You made my day! :hurra:

Es besteht tatsächlich zwischen Federn und Dämpfen ein Unterschied.... . Die Ölviskosität hat allerdings auf beides einen Einfluss. Bei "normalen Gabeln" wie bei der. RS und auch der G/S lege ich, auch aufgrund der geringeren Verwindungssteifheit Wert darauf einen höchstmöglichen Gleichstand des Öls zu haben. Wenn Zug- und Druckstufe aber getrennt untergebracht sind, wirken NACH dem Einfedern sowieso unterschiedliche Kräfte pro Holm, besonders wenn ich da mit der Viskosität spiele. Da gibt es eigentlich kein wirklich schlüssiges Argument für eine "homöopathische" Angleichung im mm oder ml Bereich!
Die Front taucht so tief eine wie die gemeinsame Federrate (mechanisch und "pneumatisch" ) beider Holme, die stabilere Gabel hält die entstehenden Differenzen zwischen den Holme im Zug und Druckbereich beim Ein- und Ausfedern im Rahmen.
Ich kenne auch Gabeln, aus dem MTB Bereich die haben aus Gewichtsgründen z.B. nur EINE Feder... funktioniert auch ohne Verwindung wenn die Holme stabil genug verbunden sind. Manche Downhillspezis referieren halt immer noch Federgabeln.
Aber ich schweife ab!

Gruß

Kai
 
So,
das Ursprungsthema von "Kapo" hat mich dann doch interessiert, vor allem, ob das abschliessend geklärt werden kann. Kann es. Ich habe dazu einfach bei Helmut Häussler angefragt, ob es zum Eintrag in seinem Buch eine Erklärung gibt. Hier seine Antwort

[...]
Die 280ml gelten beim Neubefüllen, etwa im Werk oder nach Zerlegung der Gabel. 250 ml gelten, wenn das Öl nur gewechselt wurde, da die Gabel nicht völlig entleert werden kann.
[...]

Gruss Hans
 
So,
das Ursprungsthema von "Kapo" hat mich dann doch interessiert, vor allem, ob das abschliessend geklärt werden kann. Kann es. Ich habe dazu einfach bei Helmut Häussler angefragt, ob es zum Eintrag in seinem Buch eine Erklärung gibt. Hier seine Antwort



Gruss Hans

Danke Hans,

dann ist der "Grappa" wohl ein empirischer Schätz- bzw. Mittelwert!
Je nach Aussentemperatur, Ölalter, Abrieb im Öl und Geduld des Schraubers kann es da schon durchaus erhebliche Abweichungen geben.
Das entspricht auch meiner Erfahrung beim Gabelölwechsel, man kippt die definierte Menge hinein aber der dann gemessene Ölstand rechts und links unterscheidet sich... immer!

Ist ja eigentlich logisch! Mit der Luftkammer Methode kommt man dem Sollwerten dann jedenfalls schon näher.

Gruß

Kai
 
Genau so hatte ich das auch in Gedanken!

Grüße, Ton:wink1:

So,
das Ursprungsthema von "Kapo" hat mich dann doch interessiert, vor allem, ob das abschliessend geklärt werden kann. Kann es. Ich habe dazu einfach bei Helmut Häussler angefragt, ob es zum Eintrag in seinem Buch eine Erklärung gibt. Hier seine Antwort



Gruss Hans
 
So,
das Ursprungsthema von "Kapo" hat mich dann doch interessiert, vor allem, ob das abschliessend geklärt werden kann. Kann es. Ich habe dazu einfach bei Helmut Häussler angefragt, ob es zum Eintrag in seinem Buch eine Erklärung gibt. Hier seine Antwort



Gruss Hans

So, nun doch noch ein großes Lob an Hans von mir ! Das ist letztendlich eine klare Aussage die allen weiter hilft.
Danke Dir

Grüße Kapo
 
So,
das Ursprungsthema von "Kapo" hat mich dann doch interessiert, vor allem, ob das abschliessend geklärt werden kann. Kann es. Ich habe dazu einfach bei Helmut Häussler angefragt, ob es zum Eintrag in seinem Buch eine Erklärung gibt. Hier seine Antwort



Gruss Hans
Auch nur eine Schätzung, ich z.B. habe noch nie 30 ml Restöl beim Zerlegen einer /6- Gabel vorgefunden, höchstens 10 ml.
 
Dank auch an alle die dazu beigetragen haben und Antworten gegeben haben. Dennoch muss ich sagen dass es nicht in meinem Sinn war, hier wieder eine endlos Diskussion loszubrechen. Aber auch ein Lob an die Mitglieder im Forum , da hier zu 95 % beim Thema geblieben wird .

Grüße Kapo
Das Forumsmitglied mit Akzeptanz und Toleranz ;-)
 
Dank auch an alle die dazu beigetragen haben und Antworten gegeben haben. Dennoch muss ich sagen dass es nicht in meinem Sinn war, hier wieder eine endlos Diskussion loszubrechen. Aber auch ein Lob an die Mitglieder im Forum , da hier zu 95 % beim Thema geblieben wird .

Grüße Kapo
Das Forumsmitglied mit Akzeptanz und Toleranz ;-)
Die Antworten kann man sich hier und in allen anderen Foren nicht aussuchen.
 
Dank auch an alle die dazu beigetragen haben und Antworten gegeben haben. Dennoch muss ich sagen dass es nicht in meinem Sinn war, hier wieder eine endlos Diskussion loszubrechen. Aber auch ein Lob an die Mitglieder im Forum , da hier zu 95 % beim Thema geblieben wird .

Grüße Kapo
Das Forumsmitglied mit Akzeptanz und Toleranz ;-)

Hallo, Kapo,
schön, dass dieses Thema ein friedliches Ende gefunden hat. Das fehlte gerade noch, dass Widersprüche in den technischen Daten solchen Unmut in einem Forum verursachen. Am Ende geht es doch darum, mehr Spaß mit den Motorrädern zu haben.
Widersprüche in den Daten gibt es übrigens noch einige, wie ich beim Zusammenstellen der technischen Daten für mein Buch feststellen musste. Irgendwann habe ich herausgefunden, dass das meistens bei Themen der Fall ist, wo die BMW-Entwickler bei rätselhaften Fehlern und Beanstandungen die Ursache zu finden geglaubt hatten und dann teilweise oder vollständig zurückrudern mussten. Etwa beim Thema Getriebeschaltbarkeit oder Fahrstabilität.
Das Ansprechverhalten der 36mm-Gabel ist so ein Thema. Da gab es sehr sensibel ansprechende, mittelmäßige und grauenhaft bockige Exemplare, denen auch mit größter Sorgfalt kein vernünftiges Ansprechverhalten anzuerziehen war - das habe ich selbst mehrfach erlebt. Mit der Zeit findet man heraus, dass die Gabel sehr leicht verspannt zusammengebaut werden kann, z.B. wenn die Dämpferkolbenstange sich beim Festziehen der M8*1-Mutter schrägstellt und zu erhöhter Reibung des Dämpferkolbens im Standrohr führt. Zudem kann zu geringes Spiel der Gleitrohre zum Klemmen führen. Man könnte hier noch weitere Einflüsse aufzählen. Das Thema war erst mit der 38,5mm-Sachs/Brembo-Gabel wirklich im Griff, die diese Empfindlichkeiten durch eine optimeirte Konstruktion und Fertigung nicht kennt.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gesundes, hoffentlich friedliches Jahr 2024 mit schönen Kilometern auf Euren Zweiventilern.

Gruß
Helmut
 
Gabelöl ist jetzt drin, 280 ml wie angegeben nach kpl. Revision.
Das ergab dann eine Luftkammer von 130mm, Wüdo gibt 150 mm an.
Ich vermute dass die Federn von Wüdo einen größeren Draht - Durchmesser haben und somit 20mm mehr Luftkammer benötigt wird.
Nochmals danke an alle die zu dem Thema beigetragen haben.

Grüße Kapo
 
Gabelöl ist jetzt drin, 280 ml wie angegeben nach kpl. Revision.
Das ergab dann eine Luftkammer von 130mm, Wüdo gibt 150 mm an.
Ich vermute dass die Federn von Wüdo einen größeren Draht - Durchmesser haben und somit 20mm mehr Luftkammer benötigt wird.
Nochmals danke an alle die zu dem Thema beigetragen haben.

Grüße Kapo
Das lässt sich doch eindeutig bestimmen.
 
Das ergab dann eine Luftkammer von 130mm, Wüdo gibt 150 mm an.
Ich vermute dass die Federn von Wüdo einen größeren Draht - Durchmesser haben und somit 20mm mehr Luftkammer benötigt wird.
Nein.
Wie schon in dem oben verlinkten Wüdo–PDF beschrieben, wird das Luftpolster _ohne_ Tragfeder gemessen.

Gruß,
Florian
 
Nein.
Wie schon in dem oben verlinkten Wüdo–PDF beschrieben, wird das Luftpolster _ohne_ Tragfeder gemessen.

Hallo Florian, gerade weil die Luftkammer ohne Feder gemessen wird, muss sie an das Volumen der Feder (Anzahl der Windungen x Drahtdicke) angepasst werden.

Bei der GS ist die Luftkammer mit serienmäßiger Ölfüllung nur 80 mm hoch. Die serienmäßige Feder ist aber auch deutlich steiler gewickelt und etwas dünner, als die Zubehörfedern für die 160 mm Luftkammer angegeben sind.