Ethanol ist a)stark hygroskopisch b) entmischt es sich auf Dauer

Bei Oldtimerennmotoren versetzt man das Benzin heute mit Zinkadditiven.

Chemie ist ein sehr sehr breites Feld, ich halte mich da an einen Freund, ebenfalls Chemiker, der aber bis vor vier Jahren in einer Raffinerie tätig war, heute bei dem Öl- und Schmierstoffhersteller Meguin. Der empfiehlt 2-Takt Öl unter der Hand, man weigert sich seitens der Industrie zuzugeben, das Zusätze sinnvoll sind, ebenso die Sprithersteller und zwar wieder besseren Wissens.

Ethanol bildet mit Wasser ein azeotrop siedendes Gemisch mit ca. 96% Ethanol. Nur darüber ist Ethanol hygroskopisch. :aetsch: Im Sprit wirkt es als Lösevermittler, um Wasserablagerungen zu vermindern.

Was mehr meinst Du mit Entmischen? Ethanol ist über einen sehr weiten Bereich mit Ottokraftstoff mischbar siehe E5 - E85.

Welches Zinkadditiv meinst Du? Im Benzin wird keines verwendet.

Lass deinen Freund doch mal aufschreiben, welch heilsame Wirkung das 2T-Öl aufs Benzin hat. Aber bitte nachvollziehbar....
 
... Das Verdampfen der Leichtsieder aus dem Sprit in den Schwimmerkammern bei längerer Standzeit ist bekannt. Das ist aber mit geringen Beimischungen höher siedender Bestandteile nicht zu vermeiden. Außerdem hätte das negative Auswirkungen auf den Flammpunkt des Kraftstoffs.

/Frank

Wenn die Brühe lange genug steht, gibt es schon noch weitere Effekte.
Neben der Verdunstung weiterer Teile, die den Rest dann völlig zündunfähig machen, habe ich auch schon mehrfach braunschwarze Ablagerungen gefunden. Ob das nun Effekte wie Polyadditionen oder Polymerisationen sind -oder ob die Raffinerien zuviel Slopanteile im Sprit entsorgt haben, kannst du als Chemiker eher beantworten.
 
Ich möchte mich nicht an einer ausufernden pseudoakademischen Diskussion die ins Nichts führt beteiligen. Irgendwann wird es blosse Rechthaberei und macht schlechte Stimmung.

Ich habe meine Argumente dargelegt, jeder kann machen was er will :D

Ethanol bildet mit Wasser ein azeotrop siedendes Gemisch mit ca. 96% Ethanol. Nur darüber ist Ethanol hygroskopisch. :aetsch: Im Sprit wirkt es als Lösevermittler, um Wasserablagerungen zu vermindern.

Was mehr meinst Du mit Entmischen? Ethanol ist über einen sehr weiten Bereich mit Ottokraftstoff mischbar siehe E5 - E85.

Welches Zinkadditiv meinst Du? Im Benzin wird keines verwendet.

Lass deinen Freund doch mal aufschreiben, welch heilsame Wirkung das 2T-Öl aufs Benzin hat. Aber bitte nachvollziehbar....
 
Was soll wohin kippen und wie soll ein Benzinstabilisator das verhindern? Lasst euch doch für solche Behauptungen bitte mal ein schlüssige, wissenschaftlich begründete und mit Messwerten belegte Erläuterung geben. Ich bin Chemiker und werfe da gern mal einen Blick auf deren Nachvollziehbarkeit.

Das Verdampfen der Leichtsieder aus dem Sprit in den Schwimmerkammern bei längerer Standzeit ist bekannt. Das ist aber mit geringen Beimischungen höher siedender Bestandteile nicht zu vermeiden. Außerdem hätte das negative Auswirkungen auf den Flammpunkt des Kraftstoffs.

/Frank

Mit dem 'Kippen' meine ich nicht das verdunsten leichtsiedender Anteile im Sprit, die man beim Kaltstart so gern hat. In den aktuellen Benzinsorten bilden sich Bakterien, die den Sprit zersetzen. Das erkennt man sehr leicht am Geruch.
Ich habe diese Information von einem Motorradclubkollegen, der in Norddeutschland einen Mineralölvertrieb hat. Nach dessen Informationen geht die Lagerfähigkeit runter bis auf 3 Monate, je nach Sorte.

Was die Zusätze angeht: ich würde da unterscheiden zwischen "Benzinstabilisator" und "2-Takt-Öl". Das hier zitierte Bactofin wird von Wagner nicht als 2-Takt-Öl angeboten, sondern als Stabilisator! Ob der Zersetzungsprozess ('kippen') mit 2-Takt-Öl wirksam verhindert wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich würde aber meinen Hintern darauf verwetten, daß ein 2-Takt-Motor, betrieben mit einem Gemisch aus Benzin und Stabilisator (und ausdrücklich ohne 2-Takt-Öl) wegen mangelnder Schmierung ausfällt.
 
Bei meinem Fuhrpark kann es schon mal vorkommen, dass die eine oder andere MZ mehrere Jahre lang nicht bewegt wird. Umgekippten Sprit im Tank hatte ich noch nie. Ob's am Zweitaktöl im Tank liegt?
 
Das Verdampfen der Leichtsieder aus dem Sprit in den Schwimmerkammern bei längerer Standzeit ist bekannt. Das ist aber mit geringen Beimischungen höher siedender Bestandteile nicht zu vermeiden.

Gut gebryllt, Löwe! :respekt:

Das Motorgerät mit der längsten Standzeit in meinem Fuhrpark ist der Rasenmäher. Der springt nach der Winterpause äußerst unwillig an. "Entmischten" ?( Sprit hatte ich aber noch nie (OK, er kriegt keinen "Biosprit" :rolleyes: , sondern das "umweltschädliche" :rolleyes: Super). Auch sonst nirgendwo.

Auch die SR springt nach dem Winter nicht gern an. Abhilfe schafft das Ablassen des Sprits (vor der Winterpause) aus der Schwimmerkammer und Fluten derselben mit "frischem" Sprit (Super Plus wg. hoher Verdichtung) aus dem Tank vor dem ersten Start. Dann heißt's wieder "one kick only"...
 
....In den aktuellen Benzinsorten bilden sich Bakterien, die den Sprit zersetzen. Das erkennt man sehr leicht am Geruch. ....Nach dessen Informationen geht die Lagerfähigkeit runter bis auf 3 Monate, je nach Sorte. ....

Hört sich ziemlich absurd an - Spökenkiekerei. Bekanntermaßen wachsen Bakterien bei ausreichender Nahrungszufuhr über alle Grenzen - siehe Biogasanlagen. Hast Du schon irgendwelche Bakterienkulturen in Deinem Tank gefunden? Ich auch nicht. Und was sollte erst in den riesigen Tanklagern der Sprithersteller passieren.

Aber macht nur.
 

Da wird ja darauf hingewiesen, dass Bakterien überall wachsen. Auch im Sprit. Nur im guten alten Bleibenzin wegen Schwermetall nicht. Also gibt es zwei Lösungen:
  • Dauerbeschallung der Garage mit AC/DC, Motörhead und Co. - HEAVY METAL RULES! :hurra:
  • Restbestände Super Plus bleifrei auftreiben, für die Überwinterung in den Tank einfüllen, beruhigt schlafen gehen. :applaus:

:&&&:
 
Hallo Forumsgemeinde,

bei meinen Boxern kommt über dem Winter der Treibstoff raus aus dem Tank, Vergaser werden geleert. Bei den anderen Maschinen, welche vollgetankt über Winter stehen, tanke ich ethanolfreies Super (Ultimate102), kippe im Mischungsverhältnis FuelLine dazu und Ruhe ist. Seitdem hatte ich im Frühjahr nie Probleme beim Auswintern. Ein paar Umdrehungen mit dem Anlasser und sie laufen.

Bei meinen "Stammkunden", welche wenig fahren und ihre Möhren einfach über Winter stehen lassen, kommt im Frühjahr das große Heulen und ich darf es wieder richten.

Foto (3).jpg

Die Krümmel habe ich letztes Frühjahr aus zwei Vergasern raus geblasen, welche bloß 4 Monate gestanden waren.

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Der Tankgeber und der Benzinhahn stammen aus einer Zephy, welche mit halbvollen Tank 2 Winter aus gesundheitlichen Gründen in einer Garage stand. Unglücklicherweise fuhr die Besitzerin im Winter auch ihr Auto mit Schneematsch hinein. Tank erledigt und vom Rest reden wir nicht.
Die Chemiker unter euch mögen ja recht haben, aber die Praxis sagt mir was anderes. Gerade wenn das Motorrad in einem feuchten Klima steht und Temperaturunterschiede stattfinden, gibt es meistens Ärger. Lieber vertraue ich Bactofin und anderen "Wundermitteln" und habe im Frühjahr meine Ruhe und kann fahren. Und die paar € habe ich für mein Hobby übrig.

In diesem Sinne

der Michael