Bremsattel GS entlüftet nach Revision nicht richtig ...

FrankR80GS

Dauertester
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30. Dez. 2014
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Hallo allerseits, ich habe heute den Bremssattel meiner GS mit neuen Dichtungen und Kolben versorgt. Ging alles prima, Dank der schönen Anleitung in der DB. Der Sattel ist wieder angebaut, dicht und soweit entlüftet, dass sich etwas Bremsdruck aufbaut. Dabei muss ich den Bremsgriff sehr weit durchziehen und der "Druckpunkt" ist ziemlich undefiniert. Unregelmäßig steigen noch winzige Bläschen im Vorratsbehälter auf, aber aus den Entlüfternippeln kommt reine BFL.

Ich bin etwas ratlos, da ich in den vergangenen 27 Jahren die Bremse immer problemlos entlüften konnte. Gibts es noch einen Kniff?

Danke für Eure Ratschläge.
 
ich habe heute den Bremssattel meiner GS mit neuen Dichtungen und Kolben versorgt.

Ist der Bremssattel an der Fuge/Trennlinie dicht? Also die Fuge wo die beiden Sättelteile miteinander verschraubt sind
Manfred
 
Hat das starre Teil der Bremsleitung einen Hochpunkt?

1. Bremse anziehen, fixieren, auf die Leitung klopfen und ein paar Stunden gezogen lassen.

2. Wenns nicht hilft Sattel abschrauben und so hängen lassen, dass es keinen Hochpunkt mehr gibt (!Klötzchen zwischen die Beläge legen!)
Dann noch mal wiederholen.
 
Bremshebel auf Druck bringen und mit Kabelbinder festziehen. Morgen früh hast Du einen guten Druckpunkt oder Du musst den Sattel nochmal abdichten.

Toi,toi,toi.
 
Hallo Frank,
hatte ein ähnliches Problem. Habe dann die alten Beläge wieder eingebaut - das hat dann hingehauen. Wenn die Kolben zu weit drin sind, scheint die Luft nicht raus zu wollen.

Hans
 
Hallo Frank,
hatte ein ähnliches Problem. Habe dann die alten Beläge wieder eingebaut - das hat dann hingehauen. Wenn die Kolben zu weit drin sind, scheint die Luft nicht raus zu wollen.

Hans

Hallo Hans, alte Beläge habe ich auch noch drin. Ich habe den Sattel überholt, weil es bei geringem Bremseinsatz leicht ruckelte. Ich dachte, entweder hängt ein Kolben etwas nach oder die Scheibe hat einen Schlag (definitiv, aber ganz wenig). Da der Sattel noch nie überholt wurde, habe ich damit angefangen. Neue Scheibe uns Beläge liegen parat. Ich will aber erst die Ursache für das Ruckeln wissen.
 
Ist die Rücklaufbohrung frei (winzige 0,3 mm–Bohrung an der Oberseite des HBZ/am Boden des Vorratsbereichs)?

Die Verstopfung dieser Bohrung führte bei mir mal zum gleichen Ergebnis: Kein gescheiter Druckpunkt hinzubekommen, eher wachsweich.

Gutes Gelingen,
Florian
 
Nochmal Danke für die Hinweise.

Über Nacht hatte ich die Bremse auf Druck und auch an der Rohrleitung geklopft. Heute ist der Druckpunkt besser, aber der Weg am Handhebel immer noch ungewohnt lang. Ich kann die Bremse auch nicht "aufpumpen", also mit schneller wiederholter Betätigung einen kürzeren Hebelweg erzeugen.

Kann es sein, dass die Bremse jetzt so viel besser "lüftet", d.h. sich die Kolben stärker zurückziehen? Ich habe alles erneuert. Die Kolben sind jetzt aus Metall.

@Florian Bohrung ist frei.
 
Der Weg wird durch die Gummiringe bestimmt. Wenn die weich und geschmeidig sind könnte das zu einem längeren Weg führen als bei alten, anderen?,verhärteten? Gummiringen.

Die Dosierbarkeit dürfte aber besser sein.
 
Der Weg wird durch die Gummiringe bestimmt. Wenn die weich und geschmeidig sind könnte das zu einem längeren Weg führen als bei alten, anderen?,verhärteten? Gummiringen. ..

Im Unterschied zu den alten Ringen, fühlt man bei den neuen, dass sie in einer leicht "keiligen" Nut liegen. Es ist wirklich die Nut, der Ringquerschnitt ist komplett symmetrisch. Hart waren auch die alten Ringe nicht, eher geschrumpft. Ich werde die Beläge und die Scheibe auch nur erneuern und dann A%!. Hoffentlich!
 
Ist wie eine verschleißende Kupplung. Man gewöhnt sich an dran und wen es dann neu ist, wundert man sich.:schock:

Dagegen hilft sich mehrere Motorräder anzuschaffen. Da kann man vergleichen und Unzulänglichkeiten fallen eher auf.:D
 
Hallo,

meine Erfahrungen beim Austausch des alten Gummibremsschlauchs gegen eine Stahlflexbremsleitung bei einer G/S sind folgende:

-) der Druckpunkt wurde sehr hart

-) der Leerweg wurde geringer; vielleicht war ja vorher etwas Luft im System

Beim Entlüften ist es wohl nicht möglich, jegliche Luft, die sich noch im System befindet, unten am Bremssattel herauszukriegen.
Meine Vermutung ist, dass hierzu die Strömungsgeschwindigkeit, die man über den Handhebel aufbauen kann, nicht ausreicht.

Es ist hilfreich, wenn man den Lenker in eine Stellung bringt, bei der sich Restluft am rechten Ende des Hauptbremszylinders sammelt, also in der Nähe der engen Ausgleichsbohrung. Eventuell das Krad auf den Seitenständer stellen.
Wenn man jetzt immer wieder den Bremshebel etwas betätigt, so dass die Dichtmanschette eine vorhandene Luftblase an der Ausgleichsbohrung vorbeischiebt, sieht man, dass kleine Luftblasen aus der Ausgleichsbohrung im Bremsflüssigkeitsbehälter aufsteigen.
Mit etwas Geduld wurde die Bremse bei meinem Motorrad knallhart.

Das "Unterdrucksetzen" über nacht hilft sicher auch, war aber bei meinem Motorrad nicht notwendig.
Kennt jemand den genauen Wirkungsmechanismus dieser Methode?
Ich würde jetzt vermuten, dass durch den Druck eventuell vorhandene Luftblasen im Volumen stark verringert werden und so leichter hochsteigen.

@Frank: Du hast ja geschrieben, dass die Ausgleichsbohrung frei ist. Ich würde trotzdem mit einen dünnen Draht aus weichem Material (Kupfer) da zusätzlich in der Bohrung herumstochern. Einfach um sicher zu gehen, dass die Bohrung gut frei ist und sich der Durchmesser nicht durch irgendwelche Ablagerungen verringert hat.

Ein "Aufpumpen" des Systems ist nur zu Beginn des Entlüftens bei fast leerem System möglich. Dann strömt Bremsflüssigkeit beim schnellen Pumpen von dem Raum hinter der Dichtmanschette an dieser vorbei vor selbige und ermöglicht so eine Entlüftung.
Der Raum hinter der Manschette wird beim Betätigen des Bremshebels über die große Nachlaufbohrung sofort wieder gefüllt.

Viel Erfolg!

Gruß, Wolfram
 
…..

@Frank: Du hast ja geschrieben, dass die Ausgleichsbohrung frei ist. Ich würde trotzdem mit einen dünnen Draht aus weichem Material (Kupfer) da zusätzlich in der Bohrung herumstochern…..

…Ein "Aufpumpen" des Systems ist nur zu Beginn des Entlüftens bei fast leerem System möglich. Dann strömt Bremsflüssigkeit beim schnellen Pumpen von dem Raum hinter der Dichtmanschette an dieser vorbei vor selbige und ermöglicht so eine Entlüftung.
Der Raum hinter der Manschette wird beim Betätigen des Bremshebels über die große Nachlaufbohrung sofort wieder gefüllt.


Ich würde lieber eine Zahnzwischenraumbürste nehmen. Herumstochern…:rolleyes:

An der Dichtmanschette sollte lieber keine Bremsflüßigkeit vorbeilaufen.
 
Hallo,

Ich hab nur einen Tipp:
Bei völlig entleerter Bremse wegen Revision hilft am Besten von unten die Bremsflüssigkeit über eine Spritze nach oben in den Behälter zu drücken. Idealerweise ein Zweipersonengeschäft, oben absaugen unten nachdrücken, in einem Rutsch mit viel Flüssigkeit!
Ansonsten wäre ich wahrscheinlich immer noch am Pumpen....:D
Von oben mit der Handpumpe bekam ich auch nach einer Stunde Pumpen keinen ordentlichen Druck. Von unten war ich dann in 5 Minuten fertig!
Warum das so ist???? Eventuell gibt es bei ner Neubefüllung einfach schwierige Ecken für die man einfach mehr Durchfluss braucht! :nixw:

Gruß

Kai
 
Hallo Frank,

ich habe vor ca. 2 Jahren an meiner GS den Brembo-Reparatursatz mit Alukolben, sowie eine Stahlflexleitung verbaut. Der Druckpunkt MUSS, so wie Wolfram es beschreibt, knallhart werden. Falls das nicht der Fall ist, stimmt etwas nicht.

Du weißt sicher, dass Du die Bremse auch von unten her entlüften kannst, Dazu die Bremsflüssigkeit per Pumpe / Spritze über die Entlüftungsschraube der Bremszange nach oben in den HBZ drücken.

Ich konnte damals die Bremse jedoch ganz klassisch von oben nach unten entlüften. Zuvor hatte ich den Bremsfüssigkeitsbehälter penibelst mit Verdünnung und Pinsel gereinigt.

Gutes Gelingen!

VG
Guido

Edit(h) sacht: Die kleinen Tasten an meinem Netbook haben dafür gesorgt, dass Kai schneller war. :schadel: :fuenfe:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde lieber eine Zahnzwischenraumbürste nehmen. Herumstochern…:rolleyes:
An der Dichtmanschette sollte lieber keine Bremsflüßigkeit vorbeilaufen.

Hallo,

muss man das Wort "herumstochern" so falsch verstehen?

Eine Zahnraumzwischenbürste bringt man in die Ausgleichsbohrung nicht hinein!

An der Dichtmanschette muss Bremsflüssigkeit vorbeilaufen können.

Allerdings nur von der Niederdruckseite zur Hochdruckseite, nicht umgekehrt. Was anderes habe ich ja auch nicht geschrieben.

Deswegen auch die spezielle Form der Dichtmanschette.

Wenn dem nicht so wäre, könnte man das System von oben nicht füllen.

Das Füllen geschieht nicht über die sehr feine Ausgleichsbohrung, sondern über die hinter der Manschette liegende Nachlaufbohrung.

@Luggi: mach dich doch mal mit der Funktion eines Hauptbremszylinders vertraut, bevor du hier falsche Sachen schreibst.

Gruß, Wolfram
 
Guten Abend zusammen,

das Problem hatte ich nach dem Umbau auf Stahlflex auch. Bei mir hat das Entlüften von unten mittels Unterdruck geholfen (also nicht pumpen von oben oder unten). Verwendet habe ich dazu eine dieser preiswerten Bremsentlüftungs-Unterdruck- Handpumpen, die es z.B. im Ebay für um die 20 EUR gibt (blaues oder rotes Plastikköfferchen).

Damit funktionierte die Sache auf Anhieb, nachdem ich vorher irgendwelche versteckten Luftnester auch nicht rausbekommen hatte.

Viele Grüße,
Thomas
 
Hallo,

bei der von Thomas angewendeten Methode mit Unterdruck am Bremssattel geschieht Folgendes:

Durch den Unterdruck vor der Primärmanschette wird aus dem Ringspalt zwischen Primär- und Sekundärmanschette Bremsflüssigkeit angesaugt und strömt an der Primärmanschette vorbei, deren Lippe dabei nach innen gedrückt wird.

Der Raum zwischen Primär- und Sekundärmanschette ist immer über die Nachlaufbohrung mit dem Bremsflüssigkeitsbehälter verbunden. Die Bremsflüssigkeit strömt durch die Füllbohrungen im Kolben an der Füllscheibe vorbei, an der Dichtlippe der Primärmanschette vorbei in das System, in dem ja gerade Unterdruck gegenüber dem Druck im Bremsflüssigkeitsbehälter herrscht.

Selbstverständlich läuft auch etwas Bremsflüssigkeit durch die sehr feine Ausgleichsbohrung. Allerdings ist dieser Volumenstrom gegenüber dem aus der Nachlaufbohrung völlig untergeordnet.

@ Luggi: für dich habe ich noch etwas: https://www.youtube.com/watch?v=LsPJngbDE4E

Erdordert etwas Geduld: interessant ab 10:00, noch interessanter ab 13:00

Gruß, Wolfram
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

kann mir bitte jemand erklären, wie ich den Unterstrich bei dem Text, der einem Link folgt, wegkriege?

Ist mir nicht gelungen.

Gruß, Wolfram
 
Hallo Wolfram,

eventuell hiermit (siehe roter Kringel):

Bildschirmfoto vom 2021-11-11 15-28-32.png

Aber ich weiß, was Du meinst.
Manchmal hilft es weiter unten ins leere Textfeld zu tippen und dann die Leerzeilen nach oben zu löschen. Oft schreibe ich meinen Text und füge den Link erst anschließend ein.

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Guido,

vielen Dank für deine Antwort.

Das habe ich schon probiert, hat aber nicht funktioniert.

Gruß, Wolfram
 
Hallo Wolfram,

Dein Text wird nach Einfügen des Links weiterhin als Hyperlink editiert / formatiert. Daher blau, anklickbar und unterstrichen.
Es hilft tatsächlich den Link erst ganz am Schluss einzufügen oder wie oben beschrieben im Textfeld weiter nach unten zu gehen, also in den noch nicht "editierten / formatierten" Bereich.

Eventuell haben aber unsere Forumssoftware-Admins noch andere Lösungen parat? :nixw:

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Guido,

auch das habe ich probiert, leider ohne das gewünschte Ergebnis.

Vielen Dank!

Gruß, Wolfram
 
Erst den Text schreiben, dann ein oder mehrere Wörter gezielt markieren und mit Hilfe des entsprechenden Symbols ("Link einfügen/editieren") den Link setzen. Willst du ihn während des Schreibens schon setzen, muss hinten mindestens ein nicht markiertes Zeichen sein, sonst ziehst du beim Weiterschreiben den Link in die Länge.

Gruß Bernhard
 
Du musst links oben das A/A anklicken.

Dann erhälst du folgende Sichtweise:

Text-Link.jpg

Nun U und /U inkl. der eckigen Klammern löschen, und /URL inkl. der eckigen Klammern hinter den Text Link verschieben - Fertig

Text-Link2.jpg

Hans
 
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