Dicke Bertha verschlanken (und winterfest machen)

wird Zeit, die Bertha auf die kommende Saison vorzubereiten. Endlich ist das Winter-Hinterrad vom Strahlen zurück, wurde mit dunklem Zinkspray grundiert. Dunkel, damit man besser sieht, wo man schon lackiert hat. Die hellen Grundierungen sind auf Alu kaum unterscheidbar.

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Schaut nicht mal schlecht aus. Bin schon gespannt, ob das der Salzwasserdusche widersteht - aber schlimmer als eine Kunststoffbeschichtung kanns eigentlich nicht sein.

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endlich wurde der Reifen auf die neu lackierte Felge aufgezogen. Diesmal einen Heidenau Scout in 130/80-17. Baut ganz schön hoch, der 4.00-18 links sollte eigentlich einen deutlich größeren Durchmesser haben. Im Nachhinein betrachtet war die 18'' Felge hinten Quatsch, in 17'' gibt es eine viel größere Auswahl und der 130er sieht nicht so spargelig aus. Immerhin hat der K67 3200km gehalten, wohl wegen des rechteckigen Querschnitts.

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Auf der ersten Probefahrt dann ein rhythmisches Vibrieren von hinten - Achsantrieb, Kardan oder Getriebeausgangslager? Zum Glück war nur an einer Stelle der Reifen nicht ganz herausgedrückt worden. Und noch mal Glück gehabt - beim Aufpumpen wollte ich bei 4 bar schon aufgeben und das Rad zum Reifenhändler zurück bringen. Doch nach ein paar Sekunden sprang der Reifen dann doch noch mit einem Plopp in Position.

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Hoffentlich gibts im Oktober noch ein paar schöne warme Tage - muss zum Entrosten wieder ein paar Stunden unter dem Gespann verbringen. Die Salzlake ist wirklich ungemein aggressiv, sogar das Y-Rohr aus Edelstahl ist angerostet.

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Weiter gehts im nicht endenden Kampf gegen den Gammel - denn die R80 steht kurz vor einem technischen k.o.

Nachdem endlich das Tankfach aufgeschweißt ist noch die Emblemleisten zugespachtelt (dort war der erste Tank durchgerostet) und den Flugrost im Inneren mit Fertan entfernt. Fürs Finish habe ich keine Zeit (und ehrlich gesagt auch keine Lust) - aber ein makelloser Tank würde auch schlecht zum Rest des Gespannes passen:D

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Noch ein zweites 17'' Hinterrad besorgt und einen K60 Ranger aufgezogen, sollte es schnee geben. Das 18'' Hinterrad ist inzwischen verkauft, war letztendlich (teurer) Quatsch, der 130-17 gefällt mir optisch besser und ist auch praktischer.

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Hallo,
Gutes Gelingen

Danke, Zuspruch kann ich gebrauchen :schock: Immerhin schon mal kein Wasser im Getriebeöl.

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Alles mit Alu-Stahl Kontakt ist festgegammelt z.b. der Hebelarm war kaum von der Bremswelle zu bekommen mmmm Die Hülse sitzt auch bombenfest auf dem Arm, evt. kaufe ich mir gleich den Arm aus Edelstahl bei Bayer. Fehlte dann nur noch eine Hülse aus Edelstahl?

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Bin da 100% bei Mechie aus langjähriger eigener Erfahrung.
Never ever Edelstahl mit Alu kombinieren, das Alu löst sich auf.

Da die Verzinkungen meistens nicht lange halten, kann ich bei allen Kleinteilen das "sheradisieren" wärmstens empfehlen.

Das ist auch eine Zinkschicht, gräulich, welche sehr resistent gegen die Salzlauge ist.

Einfach mal gurgeln wer das anbietet, ansonsten geht das auch im Heimbetrieb mit etwas Aufwand.

Ansonsten könnte man auch Alles, was metallisch im Salzwassernebel liegt mit TECTYL vor Korrosion schützen, aber das ist ein anderes Thema.

Gruß, Frank
 
Das ist das Anfangsstadium.

Später ist das Alu dann einfach weg, also aus einem M8 Sackgewinde wird ein 9mm Loch.

Jahrezehntelange Erfahrung mit Walisischen Allradfahrzeugen, deren in den 50ern noch SHERADISIERTE Schrauben und Bolzen sich auch nach Jahrzehnten in landwirtschaftlichem Umfeld noch komplett korrosionsfrei zeigten.

Jetzt könnte man ja lästern, die Kisten verlieren soviel Öl, da kann nichts rosten.

Stimmt aber nur ein ganz kleines bisschen an der hinteren Kurbelwellendichtung und der Schaltkulisse, welche beide konstruktiv nicht dicht zu kriegen sind. Alles Andere schon.

Gruß vom Frank
 
von Edelstahl auf Alu war nie die Rede, wer hat das denn aufgebracht ;)?
Der Alu-Bremsarm ist schon halb wegkorrodiert, die Buchse lässt sich nicht entfernen - daher die Frage, ob man nicht gleich als Ersatz einen Arm aus Edelstahl nimmt. Die Verzahnung auf der Welle braucht natürlich spezielles Fett, logisch. Überhaupt weiss ich nicht, warum ich das damals alles trocken eingebaut habe - das hätte man alles mit Salzwasserfett einpinseln müssen.

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Michael,

Du bekommst von mir ein BieR dafür.:gfreu:

Herzliche Grüße aus dem sommerlichen Rheinland vom FRank, der morgen ganz bestimmt eine Runde Gespann fahren wird.
Gespann fahren ist eine hervorragende Idee[SUP]*)[/SUP] angesichts des am Wochenende wohl vorherrschenden Wetters. :hurra: Werd ich wohl auch mal zwischendrin tun, leider ist noch einiges andere zu erledigen... Zum Glück übt an meinem Bastard kein Saisontäfele irgendwelchen Druck aus. :D

Gute Fahrt & viel Vergnügen dabei! :fuenfe:

Grysze, Michael :bier:



[SUP]*)[/SUP]: BieR trinken natürlich auch. :lautlach:
 
Das 07er als Seniorentäfelchen ist da auch recht entspannt, dazu eine KS welche in jeder Lebenslage anspringt.

Da hält mich nur Streusalz vom Fahren ab, um wieder auf das Thema zurück zu kommen:pfeif:

Dir auch viel Freude, herzliche Grüße, Frank
 
eigentlich wollte ich gestern mit entrosten (übrigens: wie schützt man angerostete Stößelrohre am besten vor dem durchrosten? irgendwann kommen mal Edelstahlrohre rein, aber so lange sollten sie noch dichthalten) und Tanklackierung anfangen, also kurz mal den zweiten Tank auf gesetzt ... und passt nicht. Erst jetzt ist mir aufgefallen, das der zweite Tank ein paar cm länger und breiter ist.

Darum also war für die 79-82er GS550L mal 13l und mal 17l Tankinhalt angeben, es gab zwei Ausführungen. Und Suzuki hat es nicht für nötig gehalten, mich dahingehend zu informieren mmmm Nach dem ersten Ärger garnicht schlecht, der längere Tank passt von den Proportionen her besser und aus dem alten Tank habe ich maximal 12,3L heraus bekommen, bevor ich liegen geblieben bin. Mit 17l komme ich dann wenigstens 230km weit.

Die Sitzbank ließ sich ein paar cm weiter hinten montieren, nach der Heck-Überarbeitung lasse ich sie sowieso zur Ein-Mann-Bank umpolstern.

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Ein Tankfach ist für ein BMW Gespann einfach ein Muss - hatte mir damals einen R45 Behördentank gekauft, aber der war durchgerostet.

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Mir hat es ohne den Kasten auf dem Tank besser gefallen. Das mag zwar praktisch sein (ich habe auch einen Behördentank mit Werkzeugfach), aber der aufgesetzte Kasten wirkt für mich wie ein Fremdkörper in der ansonsten sehr stimmigen Linie deines Gespanns.
 
der aufgesetzte Kasten wirkt für mich wie ein Fremdkörper in der ansonsten sehr stimmigen Linie deines Gespanns.

Der Kasten bleibt natürlich nicht orange, dann fällt es nicht so auf. Klar, gefällt nicht allen, ist aber einfach mein Ding. Vermutlich Verlustschmerz ... vor 10 Jahren hab ich meinen Traum verkauft, eine KS750 Teilesammlung. Die hatte ich wiederum 10 Jahre zuvor gekauft und war wie sich herausstellte aus unbrauchbaren Teilen der verschiedensten Baujahre zusammengestückelt worden. Da ich keine HAG/Getriebe/Motoren machen kann hätte mich das Unsummen (die ich für mein Hobby nicht habe) gekostet ohne Gewähr, dass das Ding jemals zuverlässig gelaufen wäre. Und es wäre immer noch eine zusammengestückelte Leiche gewesen. Schließlich habe ich den Seitenwagen an eine eigens dafür gekaufte R80R anbauen lassen um wenigstens Gespannfahren zu üben - der Seitenwagen war übrigens auch nicht von Zündapp, sondern von BMW, daher hat wenigstens das gepasst.


bmwksmotorkomplett.JPG
 
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Der Kasten auf dem Tank ist ein schönes Relikt der 30er des letzten Jahrhunderts.
Ich mag‘s und, die KS hergeben zu müssen ist blöd, die wachsen ja nicht nach.

Gruss, Frank
 
Der Kasten auf dem Tank ist ein schönes Relikt der 30er des letzten Jahrhunderts.

endlich versteht mich mal jemand :gfreu: - passend zum 80 Jahre alten Beiwagen.


Das vor 18 Jahren gekaufte Wilbers Federbein braucht dringend Zuwendung. Korrosion an den Stahl- und Aluteilen, leider auch ein paar rostpickel an der Kolbenstange. Sollte es mal undicht werden wird sich daher eine Überholung nicht lohnen und ein neues Federbein fällig sein.

BMW_R80_Wilbers_federbein.jpg


Für den Tankfachdeckel einen Lederriemen zum Schließen - und der grundierte Tank (so sah er vorher aus https://forum.2-ventiler.de/vbboard...fest-machen)&p=1318243&viewfull=1#post1318243 ) ist fertig zum Lackieren.

BMW_R80_GS550_Tank_grundiert.jpg



 
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Der Tank auf dem Photo ist schön geworden mit harmonischen Proportionen. Kompliment für die handwerklich saubere Ausführung.

Ist der Beiwagen ein BW40?

Gruß vom Frank
 
Ah, besten Dank für die Information.

Selten und teuer, da gefragt, die Dinger.

Gruß vom Frank
 
Das Heck entrostet und neu lackiert, alle Metall Kontaktflächen mit Salzwasserfett eingepinselt. Die Bremsanlage neu abgeschmiert, danke noch an Patrick, der mir zeitnah Ersatz für den vergammelten Bremshebel am HAG geliefert hat. Und bei der Gelegenheit endlich eine Verbreiterung für den Fußbremshebel angeschraubt.

BMW_R80_Bremspedal.jpg



Da das Gespann endlich wieder auf eigenen Rädern steht kann nun die Neigung des Tanks kontrolliert werden. Aufgebockt war er nach vorne geneigt, was mir nicht gefällt. Immer noch etwas nach vorne gekippt, aber das lasse ich mal für den Moment.

BMW_R80_Tank_neu_links.jpg


Von rechts dominiert der dicke Steib sowieso alles andere :gfreu:

BMW_R80_Tank_neu_rechts.jpg
 
Das ist einfach ein toller Bericht über das Leben der Dicken Bertha.
Hätte auch Lust meiner Kuh so eine Kur angedeihen zulassen.
Aber wenn ich ihr das antue könnte ich sie nicht mehr in das rauhe Leben treiben.
Also bleibt sie wie sie Ist. Natürlich ist der Tank auch schon "Papierdünn". Fahre nun einen PD-Tank und sitze nur noch auf einer Behördensitzbankschale mit aufgeklebter Isomatte. Man wird ja im Alter auch nicht länger. Die 150 000km sieht man meiner Kuh auch schon aus der Ferne an. Gut so.
Danke für den Bericht.

Gustav
 
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