Bevor ich den Motor öffne erwarte ich Spekulationen...

Ja, Fritz, das sieht wohl so aus. Laut Motorkennzeichnung handelt es sich bei dem Block um einen R65 von 1989. Trotzdem ist das Motorgehäuse gleich zu den alten 248ern. Laut ETK gibt es zwar eine 308er Nockenwelle für den 35kW R65 Motor, die hat aber eine andere Teilenummer als die 308er der 247er Modelle. Da diese Welle mit 247 gekennzeichnet ist, vermute ich mal, dass sie hier nicht reingehört und daher das Problem besteht. Kann das jemand so bestätigen?

Bedingt durch die kürzeren Zylinder sind die Bohrungen für die Stössel in einem anderen Winkel gesetzt. Du bekommst keine Zylinder für den größeren Motor unbearbeitet fluchtend auf das kleine Gehäuse, da müsste man die Stösselrohre biegen, oder neu setzen.

Von daher wär es nur logisch das die Nocken in einem anderen Winkel angeordnet sind.

Was das aber mit der Kompression zu tun hätte... :nixw:

Bertl
 
Aber zu Dir Detlev, das Überprüfen des Öffnungsbeginns ist in einer Viertelstunde passiert.... bevor noch weiter spekulaziert wird...;)

Nichts gegen Spekulatius, aber alles zu seiner Jahreszeit.
Um den Öffnungsbeginn nachzuprüfen, müsste ich den Motor erst mal wieder zusammen bauen um ihn dann hinterher, wenn die Welle tatsächlich wie angenommen falsch ist, auszutauschen..
OK, die Kolben und die Dichtungen könnte ich für die Prüfung weglassen...
 
Hallo,

mir leuchtet nicht ein, wie falsche Steuerzeiten zu einem derart hohen Kompressionswert führen sollen.

Auch ein verdreht eingebauter Kolben kann das nicht bewirken. Das verursacht vor allen Dingen ein verstärktes Laufgeräusch, weil sich der Kolben erst nach dem OT, also unter dem vollen Verbrennungsdruck, auf die andere Seite der Laufbuchse legt. Das Gesagte gilt natürlich nur bei einem desachsierten Kolbenbolzen.

Alles recht rätselhaft. Ich würde die Brennräume auslitern.
 
nee, das ist kein Beweis - die R 65 gab es auch als 247er ...

Doch, weil in den 650er Motoren der R 65 Monolever Typ 247 die Nockenwellen nicht als 247er, sondern 248er markiert sind.

Beispiel: 256° NW aus einer 88er R 65 Mono mit 20 kW/27PS: P1090664.jpg

Jetzt die Frage: Welches ist die optimale Nockenwelle für den 860er Motor auf R45 Basis?

M.E. die 284er aus der 20kW-R 45; gibt schönes "Untenrum" und "Mitte" bei für meinen Geschmack ausreichender Leistung.

Von Letzterem mehr gibt's mit der 308° 248 (!) Nocke. Die von SR angebotene "Asymetrische" kann man sich schenken - siehe dazu auch H.Heusler im Boxer Band 3.
 
Hallo, das Verdichtungsverhältnis wird doch im -- wesentlichen -- durch Hub und Bohrung bestimmt. (bei gleichen Köpfen und intakten Ventilen) Das kann man messen. zb Bohrung? Grüße Hans
 
Also nochmal: Die Kolben sind unbearbeitet, die Zylinder sind beide exakt gleich lang, die Kurbelwelle bewegt die Kolben symmetrisch, der Rückstand der Kolbenkante im OT zur Zylinderoberseite ist auf beiden Seiten gleich, die Köpfe sind unbearbeitet. Deswegen schließe ich unterschiedliche Volumina aus.
Mal schauen, wo ich eine 248er Nockenwelle herbekomme.
 
Es gibt laut Katalog diverse Nockenwellen bei Schleicher. Hier ein Auszug aus dem Katalog von 2019.

Schleicher_248.jpg

Die Kosten allerdings mittlerweile über 400€.

Ich drück die Daumen, dass es das war.
Udo
 
@Bertl: die 100er Zylinder unten abgedreht passen auf den 248er Block mit den 247er Gummis ohne weitere Anpassungen - funktioniert seit Jahren bei meiner kleinen...

@ Detlev:. Ich war davon ausgegangen, dass noch alles montiert ist....
 
Zuletzt bearbeitet:
nochmal @ Bertl: wenn die Steuerzeiten - eben wegen des anderen Winkels verschoben sind - hast du unterschiedliche Steuerzeiten bei beiden Zylindern. Dann änderts sich auch die Kompression.
 
nochmal @ Bertl: wenn die Steuerzeiten - eben wegen des anderen Winkels verschoben sind - hast du unterschiedliche Steuerzeiten bei beiden Zylindern. Dann änderts sich auch die Kompression.

Unterschiedliche Steuerzeiten mag sein, müsste Mann prüfen. Aber: Wenn der Kolben im Verdichtungstakt nach oben läuft, sind beide Ventile geschlossen. Die Stößel laufen auf dem Grundkreis, es ist das Einstellspiel an den Kipphebeln vorhanden. Wie soll sich da durch die Nockenwelle die Kompression ändern? ?(
 
Hallo,

wenn man die NW 247 und eine NW 248 in der Hand hält, fällt der Unterschied sofort auf.
Außer den Seriennocken BMW gibt es eine Auswahl bei Schleicher für Type 248.
Wie groß ist der Ventildurchmesser? Hier unterscheiden sich R65 und R45 erheblich.
Die waagrechte Fläche auf Kolben und im Kopf halte ich nicht gerade für Leistungsgerecht.

Gruß
Walter
 
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Hallo, kann mir nicht vorstellen ,dass bei -Anlassdrehzahl- die Steuerzeiten ein solche Rolle spielen. Wenn alle Volumina gleich sind (Brennraum ,Hubraum ) ist die Verdichtung auch gleich. Grüße Hans
 
hmmm, trybear - meine Überlegung ist, dass das EV bei UT normalerweise im Grundkreis und somit geschlossen ist, leicht verdreht ist es möglicherweise schon etwas zu früh geschlossen, so dass man - wie soll ich es beschreiben? - ein wenig Unterdruck mit in den Verdichtungstakt nimmt. Bei dem anderen Zylinder ist es umgekehrt, dort kann dann der gesamte Hub verdichtet werden... ist die Überlegung falsch?

beste Grüße - Thomas
 
Was Du meinst hat was mit Füllung zu tun.

Verdichtung errechnet sich aus Bohrung, Hub und dem Inhalt des Verbrennungsraumes Vc im Kopf.
E(Epsylon)= Vh+Vc÷Vc. Da spielen die Steuerzeiten keine Rolle.
 
Hallo,

Ich verstehe es immer noch nicht ganz, vielleicht bin ich zu dumm.
Eine 248er Nocke müsste, wenn man den z.B. den Winkel zwischen den A- Nocken rechts und links mit der 247er vergleicht, einen anderen Ablauf haben.
Der "Öffnungsbeginn", das heisst der Beginn der Nockenrampen müsste um den Grad des anderen Stössel Winkels zwischen rechts und links leicht verschoben sein. Aber wie schon geschrieben, die Kompressionsionsmessung zeigt den Wert bei geschlossenem Ventilen an, das Messgerät zeigt also nur den Maximaldruck an, keinen zeitlichen Verlauf und auch nur auf einer Seite.
Natürlich spielt die Position des Kolbens im Verhältnis zu den Ventilen eine Rolle, aber der Nocken läuft im Grundkreis ja relativ lange. Im OT dürften ein paar Grad bei der Messung nichts ausmachen, es sei denn das A Ventil öffnet vor oder an OT. Dann würde Druck fehlen und das Ventil wäre in Gefahr.
Das halte ich als Laie aufgrund des geringen Winkelversatzes für relativ unwahrscheinlich. Also müsste der Motor zwar schlecht laufen, aber messtechnisch keine Besonderheiten zeigen. Die 14 Bar aufgrund eine anderen Nocke halte ich für unwahrscheinlich, da der Kolben auch bei länger geschlossenem Auslassventil oder längere offenen Einlassventil dann nicht einfach höher verdichten kann als er vom konstruktiv festgelegten Verdichtungsraum her physikalisch kann. Da ist ja kein Kompressor dran.

Wer erklärt mir das genau?

Gruß

Kai
 
Wie ich schon geschrieben hatte: Beide Seiten sind mechanisch absolut gleich. Das einzige was nicht symmetrisch ist sind die Steuerzeiten der Nockenwelle. Mir fehlt allerdings noch das Vorstellungsvermögen, warum sich das so stark auf den Kompressionsdruck auswirkt.
 
Die 14 Bar aufgrund eine anderen Nocke halte ich für unwahrscheinlich, da der Kolben auch bei länger geschlossenem Auslassventil oder längere offenen Einlassventil dann nicht einfach höher verdichten kann als er vom konstruktiv festgelegten
:fuenfe:
Das habe ich versucht zu erklären

Mir fehlt allerdings noch das Vorstellungsvermögen, warum sich das so stark auf den Kompressionsdruck auswirkt

Mir auch. Aber das wird uns bestimmt noch jemand erklären
 
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Moin,

nehmen wir mal an, die 14bar sind das Normale.
Auf der anderen Seite kann aber, durch die Verdrehung der Nocken, nicht richtig gefüllt werden, dann hab ich da weniger zum Verdichten, also weniger Druck im Verdichtungstakt.
Das soll mal jemand, der Zeit hat aufmalen :pfeif:

Gruss Holger
 
...ich bin ein schlechter "Erklärbär" - eigentlich auch eher ein "trybear"...

ich versuche es noch einmal:

"Was Du meinst hat was mit Füllung zu tun.

Verdichtung errechnet sich aus Bohrung, Hub und dem Inhalt des Verbrennungsraumes Vc im Kopf.
E(Epsylon)= Vh+Vc÷Vc. Da spielen die Steuerzeiten keine Rolle."

absolut richtig!

wenn jedoch der Kolben beim Ansaugtakt abwärts geht und vor dem Erreichen des UT das EV geschlossen ist, so zieht er einen nicht definierten Unterdruck - diesen Unterdruck muss man natürlich bei der Aufwärtsbewegung vom Hubraum subtrahieren, man erreicht nicht die Physikalisch maximale Verdichtung. Anders herum, beim Verdichten wäre das Ventil noch nicht ganz geschlossen auf dem Weg des Kolbens nach oben genau das Gleiche - der Hub wird nicht komplett genutzt.

Und ich bin gespannt, ob Detlev mit der richtigen Nocke das Ganze belegen kann...
 
Ich hab leider nur noch 247er Nockenwellen rumliegen. Ich hätte sonst eine zum Ausprobieren zu Detlev geschickt. Aber unser grüner Neu-Mitleser und -schreiber Strauss-Gehrken müsste eigentlich sowas rumliegen haben :nixw:
 
vielleicht so verständlich - ist zwar ein Beispiel für variable Steuerzeiten, aber in unseren Kühen existiert der Kompromiss. Ideal im Ansaugtakt UT EV zu, im Verdichtungstakt EV und AV bei OT zu. Das wäre ein Drehmoment starker Motor mit nicht besonders hoher Spitzenleistung... wenn dann der eingetretene Fall der falschen Nw den linken Zylinder die Steuerzeiten voreilen, beim rechten Zylinder verzögern, kommt es zu Differenzen, die sich addieren > krasser Unterschied beim Druck von links vs. rechts
 

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...hier tummeln sich doch genug kleine boxer... oder ? ich baue meine Nockenwelledafür nicht aus:&&&:
 

wenn jedoch der Kolben beim Ansaugtakt abwärts geht und vor dem Erreichen des UT das EV geschlossen ist, so zieht er einen nicht definierten Unterdruck - diesen Unterdruck muss man natürlich bei der Aufwärtsbewegung vom Hubraum subtrahieren, man erreicht nicht die Physikalisch maximale Verdichtung. Anders herum, beim Verdichten wäre das Ventil noch nicht ganz geschlossen auf dem Weg des Kolbens nach oben genau das Gleiche - der Hub wird nicht komplett genutzt.

Man kann sicher mit der falschen NW oder falschen Steuerzeiten die Kompression kleiner machen.
Aber auf über 14 Bar bringen?
Das geht nur mit einer Änderung der Verdichtung.
 
Moin.
Was´n Aufriss wegen dem Teil.
Ich versuch´s aber mal grundsätzlich:
beim 248er Motor wird der Nockenhub an andere Stelle "abgegriffen" als beim 247er. Wegen der kürzeren Zylinder und daraus resultierender veränderter Winkel der Stößel.
Von vorn betrachtet wären die Stößel beim 247 beispielsweise auf der Uhren-Position 10 nach 10.
Beim 248 dann 5 nach 11.
Ist natürlich als Beispiel völlig übertrieben, macht aber deutlich.
Dann verschieben sich die Steuerzeiten der Nockenwelle, aber nicht gleichmäßig.
Sondern bei dem einen Zylinder nach früh, beim anderen nach spät.
Wieviel genau ist hier unerheblich.
Wesentlich für die Menge an zu komprimierender Luft bei der Messung ist der Einlaßschluß der NW. Erst da - wenn der Kolben schon wieder auf dem Wege nach oben ist - ist der Raum geschlossen und die Kompression kann beginnen.
Unterschiedliche EL-Schluß-Zeiten = unterschiedliche Verdichtung.

Wenn Detlev also eine passende 248 NW einbaut wird das Verdichtungsverhältnis sich angleichen. Rest kann man nur durch auslitern vermessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Steht alles mehr oder weniger im "Trzebiatowski" irgendwo auf den ersten 200 Seiten und hat auch was mit der Zylinderfüllung, schwingenden Gasströmungen und Steuerzeiten zu tun.
Also fürchterlich kompliziert zu berechnen.

Ich freue mich auch auf die Auflösung und verbleibe mit den besten Grüßen für das Wochenende

Frank
 
....sach ich doch Stephan - nur mit anderen Worten... wie schon gesagt, mit Erklärbär hab ich´s echt schwär...
 
Hallo,

den Steuerzeiten ist die Verdichtung egal. Bei dem Test wird der Motor mehrmals durchgedreht. Ein laufender Motor dreht ja auch nicht mehrmals durch, bis der Zylinder optimal mit Gemisch gefüllt ist.
Was ich schon vermutete, ein Ventil ist nicht ganz dicht, ggf. ein Kolben. Schon der Motor R45 war leicht wegen der kurzen HAG zu überdrehen (7000 U/min.). Mit dem größeren Hubraum sinkt das Drehzahlniveau auf 5140 U/min.

Gruß
Walter
 
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