Wiederbelebungsprobleme einer /5

Ich habe heute nochmal schnell mit nun demontierten Zylindern das Axialspiel gemessen. Gleicher Messaufbau wie vorher. Am Schwungrad wie ein wilder nach vorn gedrückt. Sogar mittels holzklotz und aluhammer mit leichten Schlägen unterstützt. Dann messuhr an die Schwungscheibe und vorn gegen die kw mit voller Kraft gedrückt: 0,12mm. Mehr kommt nicht.

Ich komme sicher erst Mittwoch dazu das Schwungrad zu demontierten und euch die hintere anlaufscheibe sowie den Zustand der Ölpumpe zu präsentieren.

Habe vorhin nochmal versucht ein Foto der inneren Anlaufscheibe zu machen. Ich hoffe ich sehe das da auch richtig.

20241110_162928.jpg
 
In der Regel macht man den Schiebesitz von Wälzlagern an der Welle, nicht im Gehäuse.

Gruss, Frank
Nein - dem ist nicht so. Bei den alten Rollenmotoren sind die KW mit drei Lagern ausgerüstet, das vordere Lager im Lagerschild als Festlager und das hintere Kugellager als Loslager, das sich NICHT auf der Welle sondern im Gehäuse axial bewegen kann.
Entsprechend das vordere Stützlager auf der Kurbelwelle, auch das sitzt fest auf der Welle und wird sich bei axialen Bewegungen im Stirndeckel bewegen

Grusz

Bernd
 
Ich meinte auch nur die allgemeinen Konstruktionsrichtlinien, nicht was aus unterschiedlichsten Gründen heraus dann doch anders realisiert wird.

Gruss, Frank
 
Ich habe heute nochmal schnell mit nun demontierten Zylindern das Axialspiel gemessen. Gleicher Messaufbau wie vorher. Am Schwungrad wie ein wilder nach vorn gedrückt. Sogar mittels holzklotz und aluhammer mit leichten Schlägen unterstützt. Dann messuhr an die Schwungscheibe und vorn gegen die kw mit voller Kraft gedrückt: 0,12mm. Mehr kommt nicht.
Hallo André,

habe den Eindruck, dass mit Deiner Messerei irgendetwas nicht stimmt.

-) zuerst misst Du ein Axialspiel von 0,1 mm

-) dann mit demontiertem Kettenkasten 0,17 mm

-) jetzt sind zusätzlich die Zylinder weggebaut und es sind nur noch 0,12 mm

Wo liegt der Fehler? Irgendwo ist da doch der Wurm drin.

Vielleicht solltest Du nicht an der Schwungscheibe, sondern vorn am Kurbelwellenstumpf messen. Nicht dass durch die Klopferei mit dem Hammer sich hier jeweils ein Fehler eingeschlichen hat. Ich weiß ja nicht, wo genau Du klopfst. ;)

Anyway, bin gespannt auf den nächsten Schritt, also die Betrachtung der äußeren Anlaufscheibe.
 
Wer viel misst, misst viel Mist - das kennen wir doch alle...

Trotzdem, die gemessenen Werte legen bis auf 2/100mm in der Toleranz, die KW hat ausreichend Reserven um Axial auszuweichen - ich glaube nicht an das Axialspiel als Ursache.

Ich tippe inzwischen vielmehr auf das Öl d.h. wenn man das was im Motor war noch Öl nennen kann und mit Sicherheit seine Schmier- und Gleiteigenschaften eingebüßt hat - vielleicht lässt sich das ja auch an der äußeren Anlaufscheibe erkennen.

LG
Rainer
 
Hallo, anhand der Spuren am Kurbelwellenstumpf hat hier wohl jemand absolut schmerzfrei mit einem "dicken " Hammer das Kettenrad und das Loslager draufgeprügelt!! Hält die K-Welle (und die Lager) die Belastungsrichtung an dieser Stelle aus? Grüße Hans
 
Sorry für die Deutlichkeit, aber: Im Leben nicht. Das bisschen Schlamm da unten in der Ölwanne halte ich für relativ normal, zumal für einen Motor mit Gusszylindern...da setzt sich halt was ab, noch mehr, wenn der Ölwechsel etwas überzogen oder kalt durchgeführt wird. Das ganze Öl war ja keine Pampe, sondern nur der Bodensatz.

Die Spuren an der KW halte ich auch für Zeugen der Gewalt, die an der Stelle eigentlich nur bei Unkenntnis oder fehlendem Werkzeug notwendig ist...allerdings reicht meine Vorstellungskraft nicht dafür aus, wie der Fehler "Kupplung ziehen führt zu Motor aus" damit zu erklären ist.

Für mich wäre, trotz vorhandenem Werkzeug etc...glaube der Zeitpunkt gekommen, mit dem Rumpfmotor einen Experten aufzusuchen, der das öfter macht und die Details/Fehlerbilder kennt....meine Wahl wäre Patrick "Elefantentreiber" mit seiner Firma KradKultur.

Grüße, Hendrik
 
Hendrik, ich hatte die letzten Jahre schon einige Wartungsschlampen auf der Werkbank bzw. bei Patrick.
Zwei-, Drei- und Vierrädrig.

Bei keiner von denen war in der Ölwanne ein solcher Blobb.
Dicke schwarze Creme, ok, aber dieses graubeige Irgendwas mit Festkörpern?

Bei den meisten war der letzte Ölwechsel mehr als 5 Jahre oder auch Jahrzehnte her.
Die 2V Motoren wurde alle komplett zerlegt, teilweise mit interessanten Ergebnissen, die Kurbelwellen und Pleuellager waren aber alle noch OK.

Aber auch, weil die Motoren nach dem Ankauf der Kräder nicht mehr gelaufen sind.

Man kann dem Einen oder Anderen Hinweise geben, es ist letztendlich seine Sache was er davon annimmt. Laufen muss er alleine.
Wer Kinder oder Lehrlinge hat(te), weiss was ich meine.

In diesem Fall bleibe ich bei #92 und wechsel zwischen Spekulatius und Lebkuchen.

In 6 Wochen ist Heiligabend, Gruß vom Frank
 
Dicke schwarze Creme, ok, aber dieses graubeige Irgendwas mit Festkörpern?
Ne...stimmt schon, das ist nicht aller Tage so zu finden, meine Aussage "relativ normal" ziehe ich gerne zurück, obwohl es mir nicht völlig unbekannt ist. Ich wehre mich trotzdem gegen die Annahme, irgendwas im Verhalten des Motors beim Betätigen der Kupplung habe etwas mit dem Öl zu tun...es könnte ja die Annahme aufkommen: Frisches Öl rein und der Motor läuft auf einmal wie ein Uhrwerk...Dem wird aller vorraussicht nach nicht so sein...

Grüße, Hendrik
 
Ich habe heute nochmal schnell mit nun demontierten Zylindern das Axialspiel gemessen. Gleicher Messaufbau wie vorher. Am Schwungrad wie ein wilder nach vorn gedrückt. Sogar mittels holzklotz und aluhammer mit leichten Schlägen unterstützt. Dann messuhr an die Schwungscheibe und vorn gegen die kw mit voller Kraft gedrückt: 0,12mm. Mehr kommt nicht.

Ich komme sicher erst Mittwoch dazu das Schwungrad zu demontierten und euch die hintere anlaufscheibe sowie den Zustand der Ölpumpe zu präsentieren.

Habe vorhin nochmal versucht ein Foto der inneren Anlaufscheibe zu machen. Ich hoffe ich sehe das da auch richtig.

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Hallo

Ich finde diesen Spalt etwas merkwürdig, da sieht man sogar den Haltestift der Anlaufscheibe.
Muss das so?

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Hallo Hendrik, frisches Öl rein und gut meinte ich keinesfalls, aber wäre es nicht denkbar, dass bedingt durch das verdorbene Öl die Reibung an der Anlaufscheibe, bei gezogener Kupplung, dermaßen erhöht ist, dass es den Motor abwürgt?

Eine Motor Revision steht für mich seit #158 ausser Frage.

LG
Rainer
 
Hallo Hendrik, frisches Öl rein und gut meinte ich keinesfalls, aber wäre es nicht denkbar, dass bedingt durch das verdorbene Öl die Reibung an der Anlaufscheibe, bei gezogener Kupplung, dermaßen erhöht ist, dass es den Motor abwürgt?

Eine Motor Revision steht für mich seit #158 ausser Frage.

LG
Rainer
Dann müssten aber alle ölgeschmierten Gleitflächen Schäden zeigen.
 
wäre es nicht denkbar, dass bedingt durch das verdorbene Öl die Reibung an der Anlaufscheibe, bei gezogener Kupplung, dermaßen erhöht ist, dass es den Motor abwürgt?
Aus meiner Sicht ein entschiedenes Nein. Öl "verdirbt" nicht, es verliert nicht seine grundsätzliche Schmierfähigkeit oder die Fähigkeit, Reibung zu mindern. Das der Verschleiss mit verdrecktem, alten Öl grösser wird und es mit Sicherheit sogar Schäden hervorrufen kann, ist unbestritten, aber ich bin mir sicher, das kein Öl in keinem Zustand (also, Motoröl in den bei uns üblichen Viskositäten/Qualitäten) die Reibung an der Anlaufscheibe so erhöht, das der Motor anhält, wenn ausgekuppelt wird.

Ich hatte übrigens mal das andere Extrem: Ein "vollgelaufener" Motor, Ölstand gut einen ganzen Markierungsbereich zusätzlich über Maximum...das hat den Menschen nicht gestört oder davon abgehalten, zu mir zu fahren...Einzige Auffälligkeit: Ordentliche Rauchfahne.....Wegen des Füllstandes, der sich über die KGE selbst regulieren wolle:kue:

Lager KW ohne Auffälligkeiten, Pleuellager kamen neu, weils ohnehin offen war und Köppe überholt, weil die verschlissen waren...Weiter gehts.

Grüße, Hendrik
 
Nein - dem ist nicht so. Bei den alten Rollenmotoren sind die KW mit drei Lagern ausgerüstet, das vordere Lager im Lagerschild als Festlager und das hintere Kugellager als Loslager, das sich NICHT auf der Welle sondern im Gehäuse axial bewegen kann.
Entsprechend das vordere Stützlager auf der Kurbelwelle, auch das sitzt fest auf der Welle und wird sich bei axialen Bewegungen im Stirndeckel bewegen
Das war mir so neu. Leuchtet aber ein, da bei der Montage des Kettenkastendeckels selbiger durch leichte Schläge entspannt werden solle. Der Deckel war vorher definitiv ab gewesen, denn der gute Vorbesitzer hat ja u.A. den Kettenspanner mitlackiert:rolleyes:
Was, wenn er den Deckel nicht richtig entspannt hat und sich das vordere Stützlager hierdurch verklemmte ? Im Lagersitz habe ich keine großen Riefen usw. gesehen. Auf der anderen Seite habe ich das Lager ja schon runter und werde mal prüfen wie leichtgängig dieses in das Gehäuse geht...

Hallo André,

habe den Eindruck, dass mit Deiner Messerei irgendetwas nicht stimmt.

-) zuerst misst Du ein Axialspiel von 0,1 mm

-) dann mit demontiertem Kettenkasten 0,17 mm

-) jetzt sind zusätzlich die Zylinder weggebaut und es sind nur noch 0,12 mm

Wo liegt der Fehler? Irgendwo ist da doch der Wurm drin.
Das ist mir auch schon aufgefallen und ich werde vorn nochmal messen, das gefällt mir auch besser. Die Theorie mit dem geänderten Spiel nach Demontage des Kettenkastens geht mir auch nicht aus dem Kopf und bestätigt vielleicht das oben Geschriebene.
Anyway, bin gespannt auf den nächsten Schritt, also die Betrachtung der äußeren Anlaufscheibe.
folgt bald, habe leider zur Zeit wenig Zeit :-(

Zur Diskussion mit dem Öl: ja das war ne Pampe, aber ich bin auch der Meinung, dass die Schmiereigenschaften schon noch da waren. Festteile waren da nicht drin, das sieht auf den Bildern nur so aus. Genaueres wird die Inspektion der Ölpumpe zeigen, denn die ist m.M.n. diejenige die als erstes und auch am stärksten von einer Mangelschmierung betroffen ist. Wenn da keine Spuren zu sehen sind, sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn irgendwoanders was eingelaufen wäre!

Hallo

Ich finde diesen Spalt etwas merkwürdig, da sieht man sogar den Haltestift der Anlaufscheibe.
Muss das so?

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Das habe ich mich auch gefragt als ich das so gesehen habe! Eine Antwort wird sich sicher hier unter den Experten finden :)
 
Was, wenn er den Deckel nicht richtig entspannt hat und sich das vordere Stützlager hierdurch verklemmte ? Im Lagersitz habe ich keine großen Riefen usw. gesehen. Auf der anderen Seite habe ich das Lager ja schon runter und werde mal prüfen wie leichtgängig dieses in das Gehäuse geht...

Das Stützlager hat im kalten Zustand einen leichten Preßsitz im Kettenkasten, deswegen auch der empfohlene Prellschlag zur Entspannung nach der Montage. Bei warmen Motor dehnt sich der Kettenkasten (Aluguß) etwas mehr aus als das Lager und es kommt zum Schiebesitz - im kalten Zustand sollte das Lager nicht leicht in den Lagersitz gehen, ausser er ist ausgeschlagen...

LG
Rainer
 
Hallo

Ich finde diesen Spalt etwas merkwürdig, da sieht man sogar den Haltestift der Anlaufscheibe.
Muss das so?

Anhang anzeigen 370262
Ich sehe da, wenn mich nicht alles täuscht, ein Langloch in der Anlaufscheibe beim Stift. Wenn es so wäre, würde die Anlaufscheibe verrutschen, sich um den vielleicht noch an seiner Position sitzenden anderen Stift drehen. Für mich nur eine Lösung: KW raus!
 
Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die innere Anlaufscheibe involviert sein könnte, die wird beim Auskuppeln entlastet.

LG
Rainer
 
Das war mir so neu. Leuchtet aber ein, da bei der Montage des Kettenkastendeckels selbiger durch leichte Schläge entspannt werden solle. ...
Die Situation müsste sich doch spätestens beim ersten Warmlaufen des Motors entspannen, nämlich dann, wenn aus dem Preßsitz ein Schiebesitz wird. Oder sehe ich das falsch?
 
Zur Diskussion mit dem Öl: ja das war ne Pampe, aber ich bin auch der Meinung, dass die Schmiereigenschaften schon noch da waren. Festteile waren da nicht drin, das sieht auf den Bildern nur so aus. Genaueres wird die Inspektion der Ölpumpe zeigen, denn die ist m.M.n. diejenige die als erstes und auch am stärksten von einer Mangelschmierung betroffen ist. Wenn da keine Spuren zu sehen sind, sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn irgendwoanders was eingelaufen wäre!
Kann mir nicht vorstellen, dass die Ölpumpe zuerst im Falle einer Mangelschmierung leidet. Einen eventuellen Schaden würde ich zuerst am Ende der Kette vermuten, also am Pleuellager.
 
Ich sehe da, wenn mich nicht alles täuscht, ein Langloch in der Anlaufscheibe beim Stift. Wenn es so wäre, würde die Anlaufscheibe verrutschen, sich um den vielleicht noch an seiner Position sitzenden anderen Stift drehen. Für mich nur eine Lösung: KW raus!
Kann da, wie der Rainer, auch kein Langloch in der Anlaufscheibe entdecken.

Sieht für mich aus wie auf Deinem Foto. Nur dass Du das Bild aus einem anderen Winkel gemacht hast.
 
Hallo,

das Problem bei der Ölversorgung der /5 ist die zu kleine Ölwanne und der Ölverbrauch. Zudem steht das Öl zu hoch im Motorgehäuse und wird durch das NW Kettenrad, beim Anbremsen einer Kurve, schaumig gerührt. Ist dort nur wenig Öl vorhanden, neigt die Ölpumpe beim Bremsen Luft zu ziehen.

Ölwannen /7 /6 /5

P1110346a.jpg

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das Problem bei der Ölversorgung der /5 ist die zu kleine Ölwanne und der Ölverbrauch. Zudem steht das Öl zu hoch im Motorgehäuse und wird durch das NW Kettenrad, beim Anbremsen einer Kurve, schaumig gerührt. Ist dort nur wenig Öl vorhanden, neigt die Ölpumpe beim Bremsen Luft zu ziehen. ...
Der Ölpumpe schadet dies wohl nicht, den Gleitlagern, also Haupt- und Pleuellagern, tut das nicht gut.

Beim VW-Käfer trat Ähnliches bei forcierter Kurvenfahrt auf. Das Öl verschwand über die Stoßstangenschutzrohre Richtung Ventilkammer. Konnte man, falls vorhanden, am Öldruckmeßinstrument gut beobachten.

Der 911er kam dann gleich mit einer Trockensumpfschmierung auf den Markt. Damit ist eine sichere Ölversorgung gewährleistet.
 
Neue Bilder! Ich bin ein kleines Stück weiter. Die schwungscheibe ist raus.

Ich hab zwar keine ahnung wie die Anlaufscheibe aussehen muss, aber für mich sieht die sehr neuwertig aus. Ebenso der hintere Dichtring. Der ist noch richtig weich und nicht hart wie ich es bei dem Bj. vermutet hätte. Evtl. hat der vorbesitzer hier auch schon dran herumgeschraubt.

Der Deckel der Ölpumpe tut sich schwer, da muss ich morgen zu zweit ran.

Im Übrigen auch mal ein Bild der Stößelstangen. Die haben doch irgendwo geschliffen :schock:
Gut auf der einen Seite war die Zylinderkopfdichtung falsch herum montiert, da kann die dann schonmal dran schleifen. Aber auf der anderen Seite? Gabs hier sodass schonmal? Die Schutzrohre sind frei, ebenso im Motorrumpf und im Kopf, da sehe ich nirgends was...

Nochmal zum Verständnis des Axialspiels(bitte nicht erschlagen aber vielleicht hilfts ja auch nochmal jemand anderen):
Wir haben doch gesagt, dass bei zu großem Axialspiel, das Pleuellagerspiel an seine Grenzen kommt und anschließend an der KW zu reiben beginnt, was die Drehzahl verlangsamen könnte. So weit so gut. Wir sprechen ja von einem Verschleißmaß von 0,2mm. Wenn ich jetzt aber nicht komplett daneben liege, könnte man doch aber bei unsachgemäßer (im Sinne von außermittiger) Montage der Zylinder eine viel größere Verschiebung erzeugen oder irre ich mich da ? Sprich wenn ich die zylinder bspw. zu weit hinten innerhalb des Spiels der Stehbolzen montiere, reduziere ich doch schon ein gewisses Maß an Spiel der Pleuel zur KW oder nicht? Und da würde ich behaupten kriegt man die doch locker mehr als 0,2mm außermittig montiert. Nicht das hier auch der Hase im Pfeffer liegt, denn die oder zumindest der linke Zylinder waren definitiv runter.

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Neue Bilder! Ich bin ein kleines Stück weiter. Die schwungscheibe ist raus.

Ich hab zwar keine ahnung wie die Anlaufscheibe aussehen muss, aber für mich sieht die sehr neuwertig aus. Ebenso der hintere Dichtring. Der ist noch richtig weich und nicht hart wie ich es bei dem Bj. vermutet hätte. Evtl. hat der vorbesitzer hier auch schon dran herumgeschraubt.

Der Deckel der Ölpumpe tut sich schwer, da muss ich morgen zu zweit ran.

Im Übrigen auch mal ein Bild der Stößelstangen. Die haben doch irgendwo geschliffen :schock:
Gut auf der einen Seite war die Zylinderkopfdichtung falsch herum montiert, da kann die dann schonmal dran schleifen. Aber auf der anderen Seite? Gabs hier sodass schonmal? Die Schutzrohre sind frei, ebenso im Motorrumpf und im Kopf, da sehe ich nirgends was...

Nochmal zum Verständnis des Axialspiels(bitte nicht erschlagen aber vielleicht hilfts ja auch nochmal jemand anderen):
Wir haben doch gesagt, dass bei zu großem Axialspiel, das Pleuellagerspiel an seine Grenzen kommt und anschließend an der KW zu reiben beginnt, was die Drehzahl verlangsamen könnte. So weit so gut. Wir sprechen ja von einem Verschleißmaß von 0,2mm. Wenn ich jetzt aber nicht komplett daneben liege, könnte man doch aber bei unsachgemäßer (im Sinne von außermittiger) Montage der Zylinder eine viel größere Verschiebung erzeugen oder irre ich mich da ? Sprich wenn ich die zylinder bspw. zu weit hinten innerhalb des Spiels der Stehbolzen montiere, reduziere ich doch schon ein gewisses Maß an Spiel der Pleuel zur KW oder nicht? Und da würde ich behaupten kriegt man die doch locker mehr als 0,2mm außermittig montiert. Nicht das hier auch der Hase im Pfeffer liegt, denn die oder zumindest der linke Zylinder waren definitiv runter.
Hallo André,

zuerst einmal vielen Dank für die aussagekräftigen Bilder! Erleichtert doch sehr das Mitdenken.

Dass die Anlaufscheibe gut aus sieht, habe ich erwartet. Die beiden Scheiben werden ja auch sehr gut geschmiert. Das gesamte Lecköl des hinteren Hauptlagers muss an den beiden Scheiben vorbei. Bei seinem Weg durch die jeweils vier Ölnuten wird durch die Rotation der Kurbelwelle ein Teil dieses Volumenstroms zwischen die Gleitflächen gebracht und baut dort ein Schmierpolster auf, auf dem die Kurbelwange und auf der anderen Seite die Schwungscheibe quasi schwimmt. Funktioniert m.M.n. wie eine Hauptlager der Kurbelwelle, halt nur axial und nicht radial. Die Kurbelwange und auf der hinteren Seite die Schwungscheibe surfen quasi auf einer Flüssigkeit und damit wird die Kurbelwelle axial geführt.

Die Schrauben der Ölpumpe: Vss.: guter Schraubendreher. Schraubendreher mit Schlagheft und Schlüsselansatz, Prellschlag, dann mit viel axialem Druck und Ringschlüssel versuchen, die Schrauben zu Lösen ohne Abzurutschen. Falls erfolglos: einen Schlagschrauber verwenden, bei dem durch den Schlag mit dem Hammer gleichzeitig eine Drehbewegung erzeugt wird. Eventuell warm machen, falls ein Vorschrauber hier Loctite verwendet hat.

Zum letzten Punkt: Die Zylinder sollten doch durch einen Hals im Gehäuse recht genau zentriert sein.
 
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