[...]scheinen nur die Schrauben und die aufeinandergeschraubten Flächen zur Kraftaufnahme vorgesehen zu sein.
Daran ist so weit nichts verwerfliches - hinreichend fest gezogene Schrauben bewirken einen Reibschluss zwischen den aufeinander geschraubten Flächen. Was jedoch Kopfschmerzen bereiten sollte ist die Tatsache, dass eine kurzzeitige Überschreitung der Reibkraft (Stoßbelastung) ein Verschieben der Teile zueinander bewirken kann, bis die Schraubenschäfte zusätzlich zum Zug (Vorspannung) auf Scherung belastet werden.
Die Schrauben reissen dann nicht ab, sondern werden nach und nach regelrecht angeschnitten, bis eines Tages die Rest-Querschnittsfläche einer Schraube schlagartig versagt. Dann wird sich der linke Schwingenarm, auch wenn die zweite Schraube noch hält, bereits um diese verdrehen können.
Ob das lebensgefährlich ist, kommt drauf an. Vermutlich wird es anfangen ein Fahrgefühl hervorzurufen, wie es sonst unter fahrern älterer Harley Modelle für normal gehalten wird. Denn Achse und Rad stecken ja noch im rechten Schwingenarm.
Hoffen wir aber mal das Beste und nehmen an, dass die Verschraubung mit kurzen Passbohrungen um die Schrauben und entsprechenden Hülsen ausgeführt ist, oder ein oder zwei Passstifte zwischen den verschraubten Hälften eingebettet sind. Alles andere wäre in der Tat gefährlicher Murks.
Immerhin ist die Schwinge ja auch mit einem zusätzlich reingebratenen Blech "verstärkt". Allerdings insgesamt nicht sehr Vertrauen erweckend. Ich persönlich würde mit dem Ding jedenfalls nicht auf längere Reisen gehen wollen.