Bremsen von R80ST u.80G/S besser als ihr Ruf

JIMCAT

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18. Feb. 2011
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Nach heutigen Massstäben gemessen haben diese beiden BMWs mit der Einscheibenbremse sicher eine ungenügende Bremswirkung.

Aber ich habe mal die Bremswerte mit anderen Motorrädern in Motorradzeitungen von 1982 und 1984 verglichen,und damals erreichten die ST und die G/S hervorragende Werte.
Wie das Bremsverhalten unter Dauerbelastung und das Fading aussieht ist nicht dokumentiert.

Strassenmotorräder
Bremswegverzögerung:100-0 km/h und 130-0 km/h.

BMW R 80 ST ...... : 45,8m /72,8m
Honda CB 1100 R...: 49,4m /77,7m
Kawasaki GPZ 1100: 44,7m /76,2m
Suzuki 1100 Katana: 49,1m /81,1m
Ducati 900 S2 ......: 49,7m /80,3m
Moto Guzzi LM III ..: 44,5m /78,9m


Enduros
Bremswegverzögerung:100-0 km/h

BMW R 80 G/S........:46,0m
Honda XLV 750 R ...:51,8m
Kawasaki KLR6 50...:51,5m
KTM 600 GS..........:52,5m
Yamaha 600 Tenere:51,5m
 
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Um das mal in Relation zu setzen: moderne Bremsen (durchaus auch im Pkw) in Verbindung mit anständigen Reifen erreichen Bremsverzögerungen von 10 m/s^2 und mehr. Damit steht z.B. ein Golf nach 38 m. Der Fahrer muß dazu nicht viel mehr tun als anständig aufs Pedal zu treten, während der G/S Fahrer ohne ABS schon kräftig rudern muß, um die 46 m überhaupt zu erreichen (48 m = 8,4 m/s^2, ungeübte Fahrer kriegen auch mit sehr viel besseren Bremsen nicht mal das hin).

Will man mit der G/S nicht 8 m tief im Kofferraum des Golfs zum stehen kommen, braucht man Abstand ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ich gebe Dir recht, doch auch die Autos sind nicht mehr von 1983.

Als ich nach ca. 200km Freudentour mit meiner R90S noch einmal kurz auf den Feldberg im Taunus fahren wollte fuhr vor mir ein moderner Porsche.
toller Sound, hübsche Frau mit Beifahrer, na dann mal hinterher habe ich mir gedacht. Auf gleicher Spur wie der Porsche und ich war ein Radler in naher Sicht und der Porsche bremste mit Keramik, ich mit Schwingsattel und mit Bremszug bis unter den Tank und mit viel zu wenig Abstand wegen dem geilen Porsche Sound. Glück gehabt, es fehlte nicht viel. Seit dem ist meine Bremse am Lenker und der Abstand wesentlich größer.
"Oldtimer Fahren ist Aufmerksamkeit in Vollendung."
 
Hallo,
"Der Fahrer muß dazu nicht viel mehr tun als anständig aufs Pedal zu treten"
Kannn Sie/Er das? Traut Sie/Er sich das?
Bitte nicht falsch verstehen.
Wir gehen was Bremsleistung angeht völlig konform.
Mal richtig reinlangen?
Wie oft wird das probiert?
Noch ein schönes Wochenende*
Karl
 
Ich habe schon öfter erlebt dass Motorradfahrer das Potential moderner Bremsen durch zu wenig Praxis und Unerfahrenheit gar nicht ausnützen können.
Da nützen oft die besten Bremsen nichts,wenn man nicht bereit ist ausreichend zu üben,oder in einem Fahrsicherheitskurs unter fachkundiger Anleitung das richtige Bremsen zu trainieren.
 
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Ich habe schon öfter erlebt dass Motorradfahrer das Potential moderner Bremsen durch zu wenig Praxis und Unerfahrenheit gar nicht ausnützen können.
Da nützen oft die besten Bremsen nichts,wenn man nicht bereit ist ausreichend zu üben,oder in einem Fahrsicherheitskurs unter fachkundiger Anleitung das richtige Bremsen zu trainieren.

Wie ich in einem gaanz alten fred mal anmerkte:
auf einen leeren Parkplatz fahren und versuchen, wann das vorderrad anfängt zu pfeifen. Usw.
bremstraining.
Have you had your risk today? :D
Iss nicht von mir - aber gut.
Karl
 
Interessant wäre jetzt die Frage inwieweit sich die seinerzeitigen Bremsleistungen durch moderen Beläge und Bremmscheiben verbessert haben oder auch nicht.
Die Reibwertpaarungen dürften doch heute andere (hoffentlich bessere?) sein. Hinzu kommen ja auch bessere Reifen.

Wäre ja mal vielleicht ein Test für das BMW MO Sonderheft wert. Haben die mit Reifen ja auch schon gemacht.....
 
Ich denke dass sich bei meiner R80 Mono allein durch die neuentwickelten und verbesserten Bremsbeläge,Stahlflexleitung und den neuen Reifen ohne sonstige Änderung der Bremsanlage eine wesentliche Verbesserung der Bremsleistung gegenüber dem Stand von vor 27 Jahren ergeben hat.
Aber das ist natürlich nur rein gefühlsmäßig,und nicht messbar belegt.;)

Allen einen schönen Sonntag
Fritz
 
Eins darf man aber auch nicht vergessen bei dem Vergleich: Die notwendige Handkraft. Je geringer diese ist, umso feiner lässt sich die Bremse dosieren und somit auch die optimale Verzögerung erreichen. Bei der G/S muss man ganz ordentlich reinlangen, um die Fuhre vorne zum Pfeifen zu bringen (ich nenns immer das erste Motorrad-ABS :D). Erst gestern wurde mir das wieder deutlich in Erinnerung gerufen, als unterwegs, die Griffel waren schön unterkühlt, die verf****e Sehnenscheidenentzündung im rechten Mittelfinger mal wieder auf sich aufmerksam machte. Ne vernünftige Bremsung war nicht mehr drin :(
 
Ich denke dass sich bei meiner R80 Mono allein durch die neuentwickelten und verbesserten Bremsbeläge,Stahlflexleitung und den neuen Reifen ohne sonstige Änderung der Bremsanlage eine wesentliche Verbesserung der Bremsleistung gegenüber dem Stand von vor 27 Jahren ergeben hat.
Aber das ist natürlich nur rein gefühlsmäßig,und nicht messbar belegt.;)

Allen einen schönen Sonntag
Fritz

Reifen u. Stahlflexleitung: da gebe ich dir Recht.

Bremsbeläge: glaub' ich nicht. Das darf eigentlich nicht sein. Neue Bremsbeläge/Bremsbelagentwicklungen dürfen gerne z.B. das Naßbremsverhalten verändern.

Den Reibwert zwischen Belag und Scheibe bei trockenen Bedingungen (der eine deutliche Bremswegverkürzung erlauben würde) aber tunlichst nicht. "Bessere" (höhere) Reibwerte würden sofort andere thermische und Verschleiß-Bedingungen an Scheibe und am Sattel bewirken, die sicherlich eine neue ABE erfordern würden. Kein Hersteller wird in so alten Kruscht noch allzuviel Entwicklungsarbeit investieren sondern tunlichst darauf achten, möglichst exakt nach den alten Spezifikationen noch ein wenig Geld zu verdienen. Die Gefahr von (z.B.) Hitzerissen an Scheiben durch neuartige Beläge wird keiner (auch der Kunde nicht) eingehen wollen.
 
http://www.biker-saarlorlux.com/form/topic.php?t=1477

Die Restgeschwindigkeit beim Einschlag wegen lausiger Bremsen/ zu langer Reaktionszeit/falschem Bremsen ist das Problem.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nur mit ABS wieder einzusteigen.

Jetzt isses aus verschiedenen doch eine R80 Mono mit Doppelscheibe geworden.

In allen Testberichten in der Motorrad ab 1985 wurde immer über die Einzelscheibe gemeckert (hab sie alle daheim).

Die Doppelscheibe wurde hingegen als fast zu giftig gerügt.
 
Hallo
Vor zwei Jahren habe ich die organischen Beläge von Lucas eigebaut,und die packen schon etwas bissiger zu als die Serienbeläge.
Ist natürlich rein subjektiv gefühlt,und nicht messbar belegt.
Aber ich denke nach mehr als 45 Jahren Fahrpraxis kann ich mich da schon auf mein Gefühl verlassen. ;)
 
Aber ich denke nach mehr als 45 Jahren Fahrpraxis kann ich mich da schon auf mein Gefühl verlassen. ;)

Ich hab' das hier zum Thema gefunden. Danach darf die Bremsleistung (und damit auch die thermische Belastung) eines Ersatzbremsbelags um +/- 15% vom Original abweichen. Immer vorausgesetzt, ich hab' das Kauderwelsch richtig verstanden.

Dein Gefühl darf sich demnach bestätigt fühlen ;).

Nicht ganz unspannend finde ich, daß sich das Gesetz bei der Prüfung anscheinend mit Bremsverzögerungen von 5 m/s^2 (entspricht einem Bremsweg von 77 m aus 100 km/h) zufrieden gibt.

Jetzt muß ich mich erst mal von dem etwas trockenen Stoff erholen :rolleyes:
 
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Habe mir erspart den trockenen Paragraphenirrsinn komplett zu lesen. ;)
Demnach wäre der geforderten Mindeststandart wohl auch von manchem Vorkriegsmodell erfüllbar.:D

Da war ja die ST Bremse seinerzeit beim Messwert von 130-0 km/h mit 72,8m und 8,96 m/s2 um Jahrzehnte voraus.:D

Und nun zur Abweichung zu Serienteilen.
Betrifft zwar nicht unsere alten 2V,und lässt sich natürlich auch nicht auf Diese übertragen,aber da dürfte sich vielleicht ähnliches ergeben.
In einem nicht so lange zurückliegenden Test im Motorrad wurden Sintermetallbremsbeläge von sechs verschiedenen Herstellern mit den Originalbremsbelägen der BMW R1200GS verglichen.
Dabei übertrafen die beiden Testsieger von Brembo und Lucas die Serienteile in folgenden Kriterien:
Ansprechverhalten
Druckpunkt
Dosierbarkeit
Handkraft
Wirkung kalt ; wesentlich besser
Wirkung warm
Fading ; wesentlich besser
Belagverschleiß ;wesentlich besser
Nur in der letzten Wertung -Scheibenverschleiß waren die Originalteile geringfügig besser.
Insgesamt landeten die Serienbeläge auf dem letzten Platz.
Was aber nicht bedeuten muss dass sie schlecht wären.
 
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an anderer Stelle hatte ich das mal in Bezug auf die R 100 GS geschrieben:

>> Ich habe mal in alten "ENDURO" - Heften ( 2/02+3/03 ) zum Thema "Bremse verbessern" gestöbert.
Dort haben sie mal Vergleichsbremsungen mit verschieden Vorderradbremsen gemacht.

Bremsweg R 100 GS aus 100 Km/h:

1) Serie:............................................ .............................46 m
2) Serie + Lucas Bremsbeläge:...................................... ......45 m
3) Brakingscheibe + Beringer 4-Kolbenzange (alpha-Technik):....43 m
4) Spiegler Gussscheibe 285mm Seriensattel + Ferodo-Beläge:...42 m
5) Spiegler Gussscheibe 285mm + 4-Kolbensattel:....................41 m
6) ABM Gussscheibe 300mm + Seriensattel + Ferodo-Beläge:.....41,5 m
7) ABM Gussscheibe 300mm + ABM 4-Kolbensattel:..................40 m
8) Wüdo Doppelscheibe (aus BMW-Serienteilen):.....................39 m

Um mal - in etwa- eine Relation zu haben was was bringt find ich die Ergebnisse ganz interessant.<<

In Bezug auf das, was mit heutigem mordernem Gerät ( 1200 GS) geht, ist das schon sehr interessant, wobei obige Werte ohne ABS gebremst leider auch immer ein Stück weit Theorie bleiben ....
 
Um das mal in Relation zu setzen: moderne Bremsen (durchaus auch im Pkw) in Verbindung mit anständigen Reifen erreichen Bremsverzögerungen von 10 m/s^2 und mehr. Damit steht z.B. ein Golf nach 38 m. ;).


So und wenn die GS mit Doppelscheibenbremse nach 39m steht, hat sie auch nach heutigen Maßstäben echt ne gute Bremse, auch wenn's wiegt :D
Physikalisch geht nicht viel mehr als 9.8m/s^2 (wenn ich micht recht an meine Schulphysik erinnere)
Grüßle MartinA-GS
der jetzt überlegt seine GS auf Doppelscheibe umzubauen......


edit sagt grad noch: Durch Verzahnungsefekte zwischen Reifen und Straße gehen wohl die 10 m/s^2 und noch ein ganz bischen mehr!
 
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......Physikalisch geht nicht viel mehr als 9.8m/s^2 (wenn ich micht recht an meine Schulphysik erinnere)
Grüßle MartinA-GS
der jetzt überlegt seine GS auf Doppelscheibe umzubauen......


edit sagt grad noch: Durch Verzahnungsefekte zwischen Reifen und Straße gehen wohl die 10 m/s^2 und noch ein ganz bischen mehr!

Ja rein theoretisch schon.Aber in der Praxis wohl nur unter optimalsten Bedingungen.
Aber siehe auch meinen Beitrag #9 ;)
 
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Hallo,

mein PKW schafft nach Testberichten das Bremsen unter 34m, bei der /5 gefühlte 100m. Die R80 hatte ich vorn einmal auf 2 Scheiben mit 2 Brembosättel 48mm umgerüstet. Die Bremse war so giftig, daß schon der Gedanke an das Bremsen zu Sturzbächen im verlängerten Rückrad führten. Mit 2 Brembosättel 40mm geht die Bremserei in Ordnung. Die exGS habe ich mit der K1 Gabel und Bremsen (305mm) ausgestattet. Ist noch fahrbar, neigt aber mit 2 Personen und Gepäck auf das Vorderrad zu steigen. Nur die 34m vom PKW werde ich nicht erreichen, denn beim vollen Bremsen wird das Motorrad instabil.

Gruß
Walter
 
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hatte meine g/s seinerzeit auf doppelscheibe umgerüstet, belege weiss ich nicht mehr, damit waren gefühlvolle stoppies drinn. bei aller oldie-liebhaberei, wenn´s um sicherheit geht, hört bei mir der spass auf. drumm wollte ich auch ne xt mit scheibe vorne und 12v anlage. und mit den schwenksätteln, womöglich noch nur mit einer scheibe, und hbz unterm tank rumm fahren, nun ja, das muss man wollen. zu meinem fahrstil passt es einfach nicht. solche moppeds schaue ich mir dann lieber nur an. :]

grüße
claus
 
h womöglich noch nur mit einer scheibe, und hbz unterm tank rumm fahren, nun ja, das muss man wollen. zu meinem fahrstil passt es einfach nicht. solche moppeds schaue ich mir dann lieber nur an. :]

grüße
claus


Korrekt - daher verstehe ich auch die Welt nicht mehr wenn geraten wird besser die organischen Bremsbeläge herzunehmen, da diese die Bremsscheibe nicht so verschleissen...

Der größere Fortschritt in den Bremsen liegt ganz klar im ansprechen und in der dosierbarkeit - sich mit einer G/S oder ST an der blockiergrenze langzuhangeln ist was für bodybuilder und profifahrer.

Die ach so hochgelobten Brembo Gussbremsen der 70'er sind da auch nicht so viel besser (siehe Guzzi/Ducati eingangs)
 
Hallo,

... denn beim vollen Bremsen wird das Motorrad instabil.

das stimmt,

und zwar besonders dann, wenn man die Hinterradbremse bei harten Bremsungen mit benutzt. Wegen der dyn. Radlastverteilung liegt die Hauptbremslast dann eh nahezu vollständig auf dem Vorderrad, deshalb bremse ich mittlerweile fast aussschliesslich vorn. Das hat den Vorteil hat, das beim starken Anbremsen z.B. vor Kurven ( ... kommt bei gepflegten Powercuising schon mal vor :pfeif:) die Kiste schön stabil in der Spur läuft und das Heck nicht doof hinterherschwänzelt !

Die Hinterradbremse benutze ich nur noch bei Notbremsungen oder in besonderen Situationen ( Schotter, Stützbremsung etc. )
 
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