K&N-Luftfilter - Was bringt das???

FanR69

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24. Feb. 2010
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Lieber Boxer-Freunde,
Immer wieder sehe ich bei sogenannten "Cafe-Racern" oder sportlich hergerichtetn 2-V-Boxern K&N-Luftfilter montiert.
FRAGE:

1. Bringt dieser Filter mehr Leistung oder wird das nur wegen der "Optik" gemacht?
2. Muß die Vergaser-Bedüsung angepasst werden?- Wie?
3. WER hat persönliche Erfahrung und kann berichten?
?(
Ach ja, ich meine diesen Filter, siehe Bild
Gruß
Rainald
 

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Ich vertreibe seit knapp 10 Jahren Industriefilter. Einer meiner ersten Fragen an meinen Chef damals war: was unterscheidet einfache Fahrzeugfilter zu z.B. K&N Filter? Quasi einfach alles! Einfache Fahrzeugfilter zeichnen folgendes aus:

- besseres Abscheidevermögen
- bessere Staubspeicherfähigkeit
- geringeres dp
- mehr Filterfläche
- geringerer Preis
- ...

Außer der Optik und Akustik fällt mir eigentlich kein Grund ein, einen K&N zu verbauen.
 
Ich habe nur Erfahrungen mit den K&N-Plattenluftfiltern.
Da hat Karl Recht: Wirklich optimal eingeölt sind sie NIE!
Und gut eingeölt sind sie auf staubigen Pisten völlig ungeeignet, weil ganz schnell zu.
Einziger Vorteil gegenüber den originalen Papierfiltern:
Bei Unterwasserfahrten saugen sie sich nicht mit Wasser voll.

Von den "Trichtern" halte ich gar nichts, andere vergrößern sogar noch Luftfilterkasten oder Ansaugschnorchel und hier wird der Durchsatz zugeschnürt.
 
Die Idee bei den K&N war mal, einen Dauerluftfilter zu haben, der so lange hält wie der Motor. Erst mal ein guter Ansatz als Geschäftsidee. ;)
Die Unterschiede zum Papierfilter bzw. Vor- und Nachteile wurden schon ziemlich vollständig genannt.
Ich definiere mal zwei extreme Typen Fahrer:

Typ A
Er sucht bei allem das Optimum und schraubt spätestens nach jeder zweiten Fahrt an seiner Q. Dabei schaut er auch regelmäßig nach seinem K&N-Filter; er ölt ihn regelmäßig nach oder reinigt ihn bei Bedarf.

Typ B
Er will einfach nur fahren und kümmert sich bestenfalls im Rahmen der vorgegebenen Serviceintervalle um die Wartung, ansonsten wird er nur bei deutlichen Auffälligkeiten aktiv.

Wer sich als "A" sieht, mag mit dem K&N-Filter glücklich werden.
Da ich nach meiner Erfahrung aber 99% eher zu "B" einordne: lass die Finger davon.

Ganz abgesehen davon sind an den Bing-Gleichdruckvergasern offene Ansaugrohre oder direkt aufgesteckte Filter ohne Ansaugraum kontraproduktiv.
 
Wem es wirklich um Dauerfilter geht, bzw um die Möglichkeit diesen reinigen und weiterverwenden zu können hat mit K&N m.M.n. auch eher keine gute Wahl. Die bestehen aus einem Textilgewebe das von einem Drahtgeflecht gehalten wird. Wenn man da nun nicht wirklich sehr vorsichtig bei der Reinigung vorgeht hat man sehr schnell große Poren im Gewebe. Nicht immer gleich zu sehen, aber wenn man sich das Teil mal genauer ansieht ( zum Beispiel gegens Licht hält ) is das schon erschreckend was da für Löcher drin sein können. Ob das immer vom Öl agbedichtet wird ?

Ich nutze viel lieber Schaumstoff-Filter wie z.B. PiperCross usw.
In den 2-Ventilern hab´ich im Moment UNI-Filter. Sowohl als Platte als auch als Rund. Schaumstoff-Filter kann man schön auswaschen und neu ölen ohne das Löcher entstehen.
 
So manch einer hier steht wohl auch unter der Dusche und fragt sich, wann er sauber genug ist. :D

Fahre K&N Relacementfilter in allen Moppeds und mache sie hin und wieder mal sauber und fertig. Selbst im Defender hatte ich einen verbaut. Bin dadurch weder reicher noch schneller geworden.

Gruß
Claus
 
Ich habe nur Erfahrungen mit den K&N-Plattenluftfiltern.
Da hat Karl Recht: Wirklich optimal eingeölt sind sie NIE!
Und gut eingeölt sind sie auf staubigen Pisten völlig ungeeignet, weil ganz schnell zu.
Einziger Vorteil gegenüber den originalen Papierfiltern:
Bei Unterwasserfahrten saugen sie sich nicht mit Wasser voll.

ein Vorteil der Papierluftfilter soll ja grade sein, bei Unterwasserfahrten schlagartig zuzumachen und das Wasser aus dem Motor rauszuhalten, was der K&N nicht tut. Drum soll eben bei Wasserdurchfahrten kein K&N verbaut sein.

Der K&N - Plattenfilter hat ein lappriges (g'waschlert's) Gehäuse und sitzt deshalb leicht mal schief und zieht Fehlluft.
In meiner Q ist so einer noch drin; war halt mal ein Hype. Vorteile hab ich noch nicht entdeckt.

Christoph
 
Ich oute mich dann auch mal. ;)

Zwar keinen KN, aber einen Blue Textil-Filter in meiner R 1150R drin.


Die hat jetzt sicher 5 PS mehr. :&&&:
 
Hallo Rainard,

abgesehen von der Filterwirkung, die man nur schwer als Laie überprüfen kann, haben solche recht kurze Aufsatzfilter den Nachteil, dass die Gasschwingung im Ansaugtrakt verändert wird. Für unsere "niedertourigen" Kühe eher zum Nachteil. Die brauchen für guten Durchzug eher lange Ansaugwege. Kurze Wege sind eher was für hochdrehende Vierzylinder. Zudem harmoniert das nicht gut mit den Bings.
Hab gerade ne Zeitschrift vor mir, da ist ein schönes Bild von Helmut Dähnes 72er Imola BMW drin. Die hat große Schiebervergaser mit langen (ca. 4 cm ) nach Aussen gebauten Ansaugstutzen und noch mal locker 6 bis 7 cm offene Trichter drauf! Der Ansaugweg endet da in der Höhe des Kardanflanschs!

Gruß
Kai
 
So manch einer hier steht wohl auch unter der Dusche und fragt sich, wann er sauber genug ist. :D

Fahre K&N Relacementfilter in allen Moppeds und mache sie hin und wieder mal sauber und fertig. Selbst im Defender hatte ich einen verbaut. Bin dadurch weder reicher noch schneller geworden.

Gruß
Claus

Die Defender hatten leider mit K&N Filtern reihenweise Turboladerschäden.
Sehr feiner Staub hat sich auf den leicht öligen Laderschaufeln abgesetzt und dann zu Unwuchten mit anschließendem Totalschaden geführt.
Leistungsmäßig machten die K&N laut Prüfstand keinen Unterschied zu einem Originalen!!! Papierfilter. Das Nadelöhr ist wie bei fast jedem Filtersystem der Einlassweg ins Filtergehäuse. Nachbaupapierfilter sind teilweise mit extremer Vorsicht zu genießen. Die Qualität der Filterung und des Luftdurchsatzes hängt halt davon ab wieviel Geld man für das Filtermedium bereit ist auszugeben. Und das ist bei billigsten NoName Nachbau Filtern vermutlich fast nichts.....
Originale Filter oder Markenprodukte wie Mahle werden bei Feuchtigkeit mal etwas wellig, das war´s dann aber auch schon. Das Papier der Billigfilter löst sich gerne bei Feuchtigkeit einfach in Wohlgefallen auf und wird mit angesaugt. Oder die Verklebung am Rand wird undicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nur Erfahrungen mit den K&N-Plattenluftfiltern.
Da hat Karl Recht: Wirklich optimal eingeölt sind sie NIE!
Und gut eingeölt sind sie auf staubigen Pisten völlig ungeeignet, weil ganz schnell zu.
Einziger Vorteil gegenüber den originalen Papierfiltern:
Bei Unterwasserfahrten saugen sie sich nicht mit Wasser voll.

Von den "Trichtern" halte ich gar nichts, andere vergrößern sogar noch Luftfilterkasten oder Ansaugschnorchel und hier wird der Durchsatz zugeschnürt.

Soisses, das ist auch meine Erfahrung. Es gibt funktionierende Schaumstofffilter, davon ist aber hier nicht die Rede.
Die K&N sollen auf den Faltenerhebungen den Staub auftürmen und in den Vertiefungen soll sich so kein Staub ansammeln. Leider pure Theorie.
Im Praxistest haben die Feuchtfilter elend versagt. Nacvh einem Tag in der Wüste waren die Dinger total zu. Reiniger und Öl waren da.
Aber wenn man abends ankommt und sofort den Filter wäscht (ohne Wasser sehr schwierig..), reicht die Zeit bis morgens nicht das Teil zu trocknen. Dieses Problem hat man dann jeden Abend! Dagegen steht das einfache "ausklopfen", gut da kam ein ganzer Sandkasten raus, aber der Filter war wieder brauchbar.
Auf 30000 km (meist im Dreck, Sand und Staub habe ich zwei (!) Filtereinsätze gebraucht (einer hätte es auch getan.)
Meine Kollegen haben geflucht wie die Rohrspatzen, und ich war froh, dass ich diese Diskussion schon vor meiner Abfahrt geführt hatte und die Teile getestet habe (auch den Plattenluftfilter).
Fazit: schlechter als Papier und immer eine riesen Sauerei. Und noch etwas Zusätzliches worum man sich kümmern muss.

P.S.: Wasserdurchfahrten: es gibt keine Wasserdurchfahrt die man mit einem Papierfilter nicht schafft aber mit einem K&N erfolgreich bewältigt.
Wenn Wasser reinläuft ist Ende...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Abstimmung der optimalem Ansauglänge kann ganz schön mühsam sein.
Das kann zum Schluss dann auch so aussehen. :D

Anhang anzeigen 197614

Ich bin ja nur ein kleiner Allerweltsbastler, habe mich aber schon mal zum Thema "Ansauglänge" mit echten Profis unterhalten. Was ich davon behalten habe, straft die Abbildung als "Verschlimmbesserung":
- zwischen Einlaßventil und Venturi sollte von der Abstimmung her ein möglichst kleines Volumen sein, bei gegebenem Querschnitt also möglichst kurze Wege.
- vor dem Venturi ist es vorteilhaft ein Volumen zu haben, was mindestens das doppelte an Volumen hat wie der Hubraum, der pro Hub versorgt wird durch den Einlaßtrakt. Bei Praxisabmessungen ergibt sich dabei ein Abstand zwischen Trichter und Schieber/Drosselklappe von 40cm. Rational: der Luftstrom soll in Bewegung sein und bleiben und dadurch die Füllung verbessern.

Das Gespräch hatte ich mal angestrengt aufgrund der Beobachtung an meiner Zündapp KS500 (500cc Boxer): ich bin jahrelang mit (1936 serienmäßigen) Öhrchenluftfiltern. Das lief anständig, alles gut. Weil meine Maschine aber eine 1937er war, habe ich irgendwann auf Zentralluftfilter umgebaut, mit langen Ansaugrohren - und ich habe mein Motorrad nicht wiedererkannt: bei höheren Drehzahlen ging das Ding plötzlich wie die sprichwörtliche Sau!
 
Tach,

K&N habe ich als Ersatzfilter in meinen Autos, das funzt prima.

Der eine Diesel hat nun 320.000 runter (2,0HDI) und ich mußte den Kopf wegen eines Kipphebelbruches abnehmen. dabei habe ich eine undichte Kopfdichtung mit leichtem Wassereinbruch in Zylinder 1 und 2 festgestellt. Zur Sicherheit nochmal Kolben gezogen und die Zylinder auf Wasserrost untersucht.
Nix, Kreuzschliffspuren noch im Zylinder zu sehen, kein messbarer Verschleiß, auch bei den Kolben. Also hat der Filter gute Dienste getan.

Der andere Diesel (3,0 V6TDI )hat erst 70.000 gelaufen, da mußte ich noch nicht reingucken... :rolleyes:

Ich bin bei PKW-Dieseln von den K&N´s als Ersatzfilter überzeugt.

Im Motorrad-Vergaser-Bereich finde ich die Trichtertröten kontraproduktiv und würde sie nicht empfehlen. Vielleicht noch bei den R50/5 - /6 Vergasermodellen, da isses leistungsmäßig wohl ziemlich egal... :rolleyes:;) und mit den Schiebern funktioniert es ja auch.

Bei Gleichdruckvergasern und der Kombination Ersatz-Rundluft- und Plattenluftfilter führt der Mehrdurchsatz an Luft zu Mehraufwand , da die Vergaser neu abgestimmt werden müssen.

Die K&N sollen auf den Faltenerhebungen den Staub auftürmen und in den Vertiefungen soll sich so kein Staub ansammeln. Leider pure Theorie. Im Praxistest haben die Feuchtfilter elend versagt. Nacvh einem Tag in der Wüste waren die Dinger total zu.

Guter Tipp! Das kann man ja 1:1 für uns hier in der Republik übernehmen!! ;)



Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja nur ein kleiner Allerweltsbastler, habe mich aber schon mal zum Thema "Ansauglänge" mit echten Profis unterhalten. Was ich davon behalten habe, straft die Abbildung als "Verschlimmbesserung":
- zwischen Einlaßventil und Venturi sollte von der Abstimmung her ein möglichst kleines Volumen sein, bei gegebenem Querschnitt also möglichst kurze Wege.
.....

Ja, ist klar Thomas.
Darum auch das :D dazu.

Darauf angesprochen versuchte mir der der Fahrer zu erklären dass er so das beste Ergebnis erzielt hätte.
Danach entwickelte sich noch eine rege Diskussion über Ansaugwege, schwingende Gassäulen im Ein und Auslasstrakt, Ventilsteuerzeiten etc.
 
Lieber Boxer-Freunde,
Immer wieder sehe ich bei sogenannten "Cafe-Racern" oder sportlich hergerichtetn 2-V-Boxern K&N-Luftfilter montiert.
FRAGE:

1. Bringt dieser Filter mehr Leistung oder wird das nur wegen der "Optik" gemacht?
2. Muß die Vergaser-Bedüsung angepasst werden?- Wie?
3. WER hat persönliche Erfahrung und kann berichten?
?(
Ach ja, ich meine diesen Filter, siehe Bild
Gruß
Rainald

Zusammenfassung der guten Diskussion:

Also liebe 2-V-Boxer-Freunde,

Danke für die ausführliche Diskussion. Fasst man das Ergebnis zusammen, dann kann man feststellen:
KN-Filter (Trichter) bringen nichts. Wenn dann nur Umstände und weniger Praktikabilität. Also, ich laß' die Finger davon!mmmm

Gruß, Rainald
 
Tach,

....
Nix, Kreuzschliffspuren noch im Zylinder zu sehen, kein messbarer Verschleiß, auch bei den Kolben. Also hat der Filter gute Dienste getan.

...
Gruß

Das ist ja auch nur ein Teil der Miete...
Die verwertbare Luftmenge nimmt ab, die Elektronik gleicht eine Menge aus, bei einer Q klappt das nicht, die wird immer fetter. Bis sie fährt als läge ein Lumpen im Filter. Ich habe im Audi V6 2.5 TDI den K&N getestet.
Nach 2 Monaten Autobahn und Landstraße stellte sich eine spürbare Veränderung fest. Wem das nix ausmacht...
Ich habe den Filter noch schenke ich her!
 
Die Vorteile der K&N Filter erschliessen sich halt nicht zu einfach gestrickten Naturen. :D Die filtern sicher ihren Kaffee auch noch mit Papier. ;)

Grüße
Claus
 
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