jörge
One of the usual suspects
Die Filter der Motoren ohne Ölkühler werden ja nur durch die jeweils aussenliegenden Nuten (Innenhalter, Deckel mit Halter) gehalten. Bei den mit Ölkühler geht ja das Rohr komplett durch den Filter -> Damit wird natürlich auch das Innenrohr des Filters stabilisiert. Dann noch der Effekt, den du für den zweiteiligen Filter angesprochen hast.
Hi Hans und Gemeinde!
Bin nochmal in mich gegangen...
Das, was du hier beschreibst, findet so nicht statt. Das Stützrohr ist ggü.
dem Filtermedium geradezu "offen", also in dem Fall ohne nennenswerten
Fließwiderstand. Also trägt es nichts zur Deformation bei. Der Schaden
(Deformierung des SR und des FM) wird über den Öldruck, der auf das FM
wirkt, an das SR weitergegeben.
Der Grund ist der Pleatkollapse der sich bei langen Pleats umso stärker
auswirkt, da sich längere Pleats mehr verformen können. Den Umstand
habe ich im PDF-Dokument versucht darzustellen. Oder in Worten: Ein
langes (dehnbares) Bauteil kann weiter gedehnt werden als ein kurzes.
Der Dehnungsfaktor ist zwar 1:1, der Betrag hängt aber von der Länge
ab...
Was dann in unserem Filter passiert, kann man anhand der schönen
Elektroformel U=R*I, Spannung (Druck) = Widerstand (Fließwiderstand)
* Strom (Volumenstrom) erklären:
Steigt der Fließwiderstand (kaltes Öl), sinkt der Volumenstrom.
Sinkt der Volumenstrom gegen "0", steigt der Fließwiderstand gegen
unendlich. Dadurch legen sich die Pleats aneinander. Wie oben
beschrieben, beim langen Filter eher und auf längerer Stecke, als beim
kurzen Filter. Durch das Aneinanderlegen der Pleats fließt durch diese
Pleats definitiv kein Öl mehr. Der Ölfluß sucht sich demnach (analog
zum elektrischen Strom) den Weg des geringsten Widerstands, "versucht"
also durch die "geöffneten" Pleats zu fließen... Wobei ihm aber immer
noch der Fließwiderstand des FM im Wege steht. Dadurch (partiell hohe
Belastung) wird der Öldruck über das FM an das SR weitergegeben.
Das Stützrohr, wie auch das Ölkühlerrohr sind demnach also nicht
direkt an der unschönen Verformung schuld, bzw. unterbinden diese.
........................
Noch eine Bemerkung zum Deformationstest auf unserem Fließtest-
prüfstand: Was dafür nötig wäre, ist der schon erwähnte Adapter
(Drehteil). Machen kann ich das, aber was wäre der Erkenntnisgewinn
außer:
Filter x kollabiert y bar vor Filter z.
Was machen wir damit? Bei kaltem Öl immer schön auf den Öldruckmesser
schauen??? Gesetzt den Fall, wir haben einen, der auch noch recht
genau sein müsste... Nur bis knapp vor y bar drehen, wennz draussen kalt
ist??? Hmmm.... Weiss nich....
Denn dafür gibts in der schönen Rechnung noch zu viele unbekannte
Variablen: Geht das Überdruckventil beim Sollwert auf? Hat mein Motoröl
die im Test verwendete Viskosität? (Viskositätsunterschiede von > +/- 10%
und mehr sind von Charge zu Charge eher normal als unüblich) Hab ich
nicht gestern noch die Pleuellager gewechselt, demnach einen höheren
Öldruck im Motor? usw... usf...
Oder es einfach mal langsam angehen lassen, bevor die Q mal wieder
so richtig Feuer unter dem Kessel bekommt???
Ich nehme im Zweifelsfall die 2. Variante. Seit gut 35 Jahren...
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