Krümmermuttern lösen

Hallo,

das übliche, hilft auch bei Sternmuttern: warmmachen, Klopfen, Kriechöl und viel Geduld. Und, ganz ganz wichtig: wenn es nach 1/4 Umdrehung hakt, dann nicht weiterdrehen und die Mutter sofort aufsägen. Mit Glück sind dann am Kopf nur 1-2 Gewindegänge weg.

Ich hatte das erstmals ca. 1993, als ich bei meiner 1992 neu erworbenen R100R die Sternmuttern lösen wollte um diese zu schmieren. Leider waren die bei meiner R100R im Werk völlig trocken verbaut. An dem Stutzen mit dem beschädigten Gewinde habe ich die Sternmutter an der Auflage zum Druckring ein paar mm abgedreht, damit die Sternumutter sich weiter auf die 1-2 bisher nicht genutzten Gewindegänge des Stutzens am Z-Kopf aufdrehen lässt. Das sollte den "Verlust der 1-2 abgefaulten Gewindegänge ausgleichen. Funktioniert seit 1993 bis heute :]

Mit der o.g. Keramikpaste habe ich übrigens ganz schlecht Erfahrungen gemacht. Vielleicht gibt es da ja unterschiedliche, aber ich hatte eine, die trocknete aus und erschwerte dann das Lösen der Verschraubung stark. Danach habe ich erst CU-Paste verwendet (trotz "Spannungsreihe" nie ein Problem). Später dann, aus optischen Gründen HT-Trennpaste auf Alu-Basis. In meinem Fall Setral 9M.
Das im Forum oft empfohlene "Seabrease" scheint was ähnliches zu sein.

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verwende dazu Loctite Anti-Seize. Das enthält Graphit und damit lassen sich auch nach Jahren die Sternmuttern problemlos lösen.
Von Keramikpaste kann ich wie mein Vorschreiber Marcus nur abraten.
Die wird eine trockene pulverige Masse und verliert jegliche Schmierfähigkeit.
 
Hi Schrauber,

das wichtigste, was man braucht, ist Geduld und echtes Kriechöl (nicht WD40).

Habe damit an meiner 75/6 nach ca 25 Jahren das erste Mal den Auspuff ohne Probleme abbekommen. Habe über ca. 14 Tage das Auspuffgewinde jeden Tag mit Kriechöl eingesaut (Achtung, Lappen unterlegen!). Nach 14 Tagen vorsichtig probiert, und siehe da, ohne Probleme gelöst bekommen.

Genauso habe ich es mit meiner R100R gemacht. Die war 9 Jahre alt, als das erste mal die Auspuffmuttern gelöst wurden.

Zusammengebaut habe ich mit synthetischer Kupferpaste Molyduval Paste B27. Ob es etwas genützt hat, weiß ich nicht, die Muttern hatte ich danach nicht wieder runter.

Viel Erfolg bei der Demontage!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
was wäre deiner Meinung nach denn das richtige Kriechöl? In den meisten Threads steht nun mal WD40 drin - wenn dass nicht stimmen sollte, müsste ich meine Dokumente dahingehend ändern.

Hans

Hallo Hans,

ich weiß nicht mehr genau, was ich damals verwendet hatte. Wahrscheinlich irgend etwas von Caramba (Rostlöser/Kriechöl). Das WD40 verfliegt sehr schnell und kriecht eben nicht in die Gewindegänge. Kann durchaus sein, dass es nicht mal Spray war, sondern ein Kriechöl aus der Träufelflasche. :nixw:

Soweit ich es in Erinnerung habe, besteht WD40 größtenteils aus Petroleum.

Deswegen macht es ja auch alles so schön sauber.:lautlachen1: Sollte aber im Zwischennetz zu finden sein.
 
Hallo Hans,

ich weiß nicht mehr genau, was ich damals verwendet hatte. Wahrscheinlich irgend etwas von Caramba (Rostlöser/Kriechöl). Das WD40 verfliegt sehr schnell und kriecht eben nicht in die Gewindegänge. Kann durchaus sein, dass es nicht mal Spray war, sondern ein Kriechöl aus der Träufelflasche. :nixw:

Soweit ich es in Erinnerung habe, besteht WD40 größtenteils aus Petroleum.

Deswegen macht es ja auch alles so schön sauber.:lautlachen1: Sollte aber im Zwischennetz zu finden sein.

OK.
Caramba habe ich auch immer mit in der Doku drin. Sollte passen (bei mir hat nach 22 Jahren WD40 geholfen - ist aber auch ein Garagenmoped).

Hans
 
Vielen vielen Dank für die Tips. Das Thema Sternmuttern lösen hat sich seit gestern erledigt. Rostlöser von Hammerite am Montag Abend rauf. Gestern Abend Sternmutterschlüssel rauf ein paar mittelstarke Schläge mit einem normalen Gummihammer und die Muttern drehten frei. Ich danke dem Vor-Vor-Besitzer meiner Kuh, da er anscheinend schon Alu-Paste oder Graphit benutzt hat. Gewinde sind alle in Ordnung. Dann noch die restlichen Auspuffverbindungen eingesprüht und nun warte ich bis heute Abend um die Esse zu demontieren. Wird dann gleich eine Frischzellenkur erhalten.

Noch mal zu meiner Frage über das Feuerverzinken des Sammlers. Hat da schon jemand Erfahrungen ?

Gruß Peter
 
Noch mal zu meiner Frage über das Feuerverzinken des Sammlers. Hat da schon jemand Erfahrungen ?

Gruß Peter

wird vermutlich von der Temperatur zu hoch sein für die Zinkschicht.
bis +200°C würde die Verzinkung was nutzen. Drüber nicht mehr. Und der Sammler wird so um die +400°C bekommen - von der Oberflächentemperatur her. Innen ist es "etwas" heisser.

Also neu verchromen....viel Spaß.

P.
 
zum Thema Sprüh-/Kriechöl:
Bin seit einigen Jahren ein Fan von Ballistol, das Normale. Riecht bissi gewöhnungsbedürftig, ist aber ungiftig, säurefrei und kriecht wie Teufel.
Wird von der ballernden Zunft auch zur Waffenpflege benutzt.

VG
Siggi
 
Danke für alle hier gegebenen Tipps.

Muss meine Krümmermuttern nach ca. 35.000 km seit der letzten Montage ebenfalls lösen.
Hatte seinerzeit Optimol TA für das Gewinde verwendet.

  • 10 Tage lang jeden Morgen und jeden Abend WD 40 von beiden Seiten / alle 2 Tage Sternenmutternschlüssel, am Schluss mit Gummihammerunterstützung: nichts!
  • Die letzten 2 Tage morgens und abends Caramba Rostlöser.
  • Heute Morgen Gummihammerunterstützung: Sie bewegt sich!

Ich belasse es aber erstmal bei 4-5 mm Aufschrauben; heute Abend 3-4 mm in die Gegenrichtung; dazwischen nochmal Caramba; das Ganze 2-3 Tage und am Wochenende wird geschraubt ...


Fazit:

Viiiel Geduld, ein bisschen Chemie und wenig Gewalt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo das mit der Hitze ist Blödsinn Alu wird weich
und es geht dann Überhaupt nicht WD 40 oder andere Rostlöser ist mehr für Metall.
Schneit die Mutter auf Hohle dir eine Neue dann
Klappt es mit Sicherheit und dein Kopf bleibt ganz
 
Hallo das mit der Hitze ist Blödsinn Alu wird weich
und es geht dann Überhaupt nicht ...

Vor drei Jahren war ich bereit einen Kopf zu opfern, weil der Krümmer nicht raus wollte, mal sehen, wann das Alu schmilzt.

Wir haben den Schweißbrenner drauf gehalten, bis der Schraubstock nur noch mit dicken Handschuhen zu berühren war.

Der Krümmer kam letztendlich raus.

Der Kopf zeigte sich unbeeindruckt.
 
Was der Schlosser so nicht schafft, schafft er dann mit Hebelkraft...
...oder so ähnlich....
Habe mir den hier zugelegt:
Ebay Auktion Nr.121483038579
100% satter Sitz, Krafteinwirkung gleich an der Mutter, nicht an den Flanken des Sterns.
Schwer und sperrig, nix für's Bordwerkzeug.
Gruß, Siggi
 
Was der Schlosser so nicht schafft, schafft er dann mit Hebelkraft...
...oder so ähnlich....
Habe mir den hier zugelegt:
Ebay Auktion Nr.121483038579
100% satter Sitz, Krafteinwirkung gleich an der Mutter, nicht an den Flanken des Sterns.
Schwer und sperrig, nix für's Bordwerkzeug.
Gruß, Siggi

Hi,
neben dem, dass das Teil sicherlich von hier kopiert wurde, wirst du damit das Gewinde ruinieren. Wurde auch schon hier so beschrieben.

Hans
 
Hi,
neben dem, dass das Teil sicherlich von hier kopiert wurde, wirst du damit das Gewinde ruinieren. Wurde auch schon hier so beschrieben.

Hans

Zu einer eventuellen-oder-auch-nicht Kopie kann und will ich nichts sagen oder unterstellen. Frei nach Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat, Fresse halten. Darüber sollen sich die Händler unterhalten. Dein "sicherlich" geht mir da zuweit.

Zum Thema Gewinde ruinieren und der Anleitung: Prima Beschrieben, hatte ich noch nicht gelesen.
Das der Krafteinsatz nicht auf Teufel komm raus mit ner Verlängerung erfolgen sollte: Klar. Wie immer gilt: nach fest kommt ab, auch beim Lösen. Ich persönlich arbeite aber lieber mit ein wenig mehr Hebel, bilde mir ein, die Kraft durch die größere Kreisbewegung dosierter anbringen zu können.

Finde den besagten/verlinkten Schlüssel besser als diesen hier:https://www.boxxerparts.de/product_info.php?info=p17_BMW-Sternmutterschluessel.html
Da erfolgt die Belastung meines Erachtens nicht nah genug am Gewinde.
VG
Siggi
 
Zu einer eventuellen-oder-auch-nicht Kopie kann und will ich nichts sagen oder unterstellen. Frei nach Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat, Fresse halten. Darüber sollen sich die Händler unterhalten. Dein "sicherlich" geht mir da zuweit.

Dann bringe ich mal ein wenig Licht ins Dunkel: aus dem "sicherlich" wird ein "garantiert". Deutlich zu sehen an den schlecht bis garnicht nachgearbeiteten Kanten. Der originale Schlüssel (immer noch von Hofe) besticht durch Qualität im Finish. Und frag mich, woher ich das weiss.....
 
Ich finde die Diskussion zum Krümmermutternschlüssel immer witzig. Da baut einer einen Schlüssel mit dem man die Krümmermuttern lösen - gut. Dann macht das ein zweiter - auch gut.
Ich weiss nicht von wie vielen Hersteller ich Werkzeuge beziehen kann um meine 17er Muttern zu lösen. Ist exakt das Gleiche ! Nur diskutiert da keiner wer von wem kopiert hätte.

Und der, den hier viele als Erfinder den Schlüssels sehen, der definiert sich sicherlich nicht durch diesen dusseligen Schlüssel - dar hat nämlich ganz anderes drauf.

Grüße
Claus
 
Deutlich zu sehen an den schlecht bis garnicht nachgearbeiteten Kanten. Der originale Schlüssel (immer noch von Hofe) besticht durch Qualität im Finish.

Ich kenne den "Hofe-Schlüssel" nicht, nur den, den ich über EBay bezogen habe. Die Quali ist in Ordnung, die Kanten SIND bearbeitet.
Ja, die Grossen(Gedore, Belzer...) handeln sich besser.
Schade, das wir das Thema nicht vor 2 Wochen hatten, da war ich in Berlin und hätte ne Abstecher zu Dir machen können.

Ach so: Bitte, ich teile nur Erfahrung teilen, ich kenn' den Verkäufer nicht.

VG
Siggi
 
Ich finde die Diskussion zum Krümmermutternschlüssel immer witzig. Da baut einer einen Schlüssel mit dem man die Krümmermuttern lösen - gut. Dann macht das ein zweiter - auch gut.
Ich weiss nicht von wie vielen Hersteller ich Werkzeuge beziehen kann um meine 17er Muttern zu lösen. Ist exakt das Gleiche ! Nur diskutiert da keiner wer von wem kopiert hätte.

Und der, den hier viele als Erfinder den Schlüssels sehen, der definiert sich sicherlich nicht durch diesen dusseligen Schlüssel - dar hat nämlich ganz anderes drauf.

Grüße
Claus

Jetzt muss ich auch mal -da ich in die Entwicklung des Hofeschen Schlüssels einbezogen war. :oberl:

Bis zur Erfindung dieses Werkzeugs -und ich sage bewusst Erfindung- gabs nur dieses Prinzip in verschiedenen Ausführungen. Das sind Fotos von einem Billig-Exemplar, das bei mir im Einsatz gebrochen ist und sich verbogen hat:

A_muttern_schl.jpg

Dieser Schlüssel entspricht dem Prinzip des Original-BMW-Werkzeugs und wird von vorne aufgesetzt. Nachteil der Konstruktion: Ich muss gewaltig axial auf den Schlüssel drücken, damit er nicht abrutscht.

Der entscheidende Unterschied des Hofe-Schlüssels ist, dass man ihn aufschiebt und dann nur noch dreht -nix andrücken. Das war 2010 neu und einmalig. Danach fanden sich bald etliche Nachbauer (die einfach nur Maße abgekupfert haben, aber nicht selbst die Idee hatten).

Im Gegensatz dazu sind Standardwerkzeuge genormt und Handelsware.

Hier noch der Prototyp im Vergleich zu einem Trum:

3361.jpg
 
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