Beliebteste Frage...
Was bieten sich denn da für Möglichkeiten, wenn man mit moderatem finanziellen Einsatz vielleicht in einem Zug ein paar PS mehr erreichen möchte?
Hallo Ralf,
da wären wir mal wieder bei der allseits beliebten Frage: "Tuning für 'ne kleine Mark, wie geht das ?"
Nachdem Du diverse "interessante" Beiträge dazu lesen durftest, darf ich Dir als Antwort darauf versichern: "So wie Du, die meisten vor dir, und auch ich das früher mal dachten: GAR NICHT !"
Bevor Du jetzt gefrustet denkst "...was für´n Arsch" ein wenig Hintergrund.
Das allermeiste Geld beim Tuning fließt in die Wiederherstellung des originalen Zustandes eines Motors BEVOR er verschlissen wurde.
Je nachdem wieviel Dein Motor runter hat wirst Du also erst mal Geld in die Hand nehmen müssen, um ihn wieder zu revidieren. Bei 50-80 tkm die Köpfe (vor allem die Ventilführungen), meist dann auch die Vergaser (JA die haben Verschleiß !), bei etwa 100 tkm Kardanwelle, manchmal auch Getriebelager, danach NW/Stößelreibpaarung und frühestens ab 150/200 tkm Kobenringe/Zylinder und Pleuellager/Kurbeltrieb.
Die wesentlichen Teile bei der Suche nach Leistung sind aber der Kopf und die Nockenwelle, nachfolgend der Auspuff.
Letztendlich geht es einfach nur darum, mehr Gemisch in den Brennraum zu kriegen als vorher. Und dann daraus die Energie zu holen.
Also wäre es schön, eine Zylinderkopfüberholung machen zu lassen, die das berücksichtigt. Dabei würde ich allerdings auf große Ventile verzichten. Besser ist eine gute Sitzbearbeitung, die den freien Ansaugquerschnitt vergrößert.
(nur ein größeres Ventil ist wie eine größere Tür vor das gleiche Loch in der Wand zu schrauben - hilft nix ! :])
Dazu sollten nicht die originalen Führungen Verwendung finden sonst hast Du das gleiche Spiel in 20 tkm wieder. Also gute Führungen, die in einen bearbeiteten Führungs-Sitz reinkommen und danach (!) auf Maß gerieben werden. Sitze neu (s.o.) alle Flächen geplant und der EL-Kanal von störenden Graten befreit. (DZ ist gut. Dann aber eine ordentliche Zündung.)
Also such Dir einen wirklich guten Betrieb, der das gut kann. Den findest Du nicht wenn du geizig bist. Köpfe kosten etwa 5-600,- € gut gemacht.
Dann kannst Du eine andere NW einbauen (lassen). Empfehlung wäre die Schleicher RO 270.6 (324°). Dabei sollte dann der Ventiltrieb ein wenig erleichtert (Stößelbecher leicht, leichte Einstellschrauben) oder die Feder leicht unterlegt werden.
Sonst nimm die HPN-Nocke (320°/3), die senkt die Drehzahl des höchsten Drehmoments. Die 324er ist aber insgesamt besser m.M. nach.
Kosten hier etwa 300,- €.
Den Ansaugbereich laß bitte so wie er ist mit Plattenfilter. Evtl. 2 gleich große Schnorchel wenn die Maschine abgestimmt wird auf dem Prüfstand.
Das wiederum wäre der Fall bei Erwerb einer SR-Anlage, wie schon mal empfohlen. Die bringt dann was, wenn obige Maßnahmen durchgeführt wurden, alleine ist das nicht zielführend.
Kosten etwa 950,- € inkl. Abstimmung der Vergaser im Volllastbereich.
Dazu dann eine ordentliche Bremse (HE z.B.) und ein verbessertes Fahrwerk (Zubehörfederbein/Gabelkartuschen), dann hast Du Spaß.