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MORBUS SCRAMBLERITIS oder Der 3792ste R65-Stoppelhopser

steinhummer

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06. Apr. 2012
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Weinwüste
Wertes Forum,

habe zwar schon mal was gepostet, bin aber eher Mitleser. Deshalb kurz zu meiner Person: Mitte 40, aus dem Rheinland, innen und außen weiß-blau lackiert, fahre BMW seit dem 18. Lebensjahr (R25/2) und habe das Thema Moped nach längerer Dürreperiode jetzt, da der Fraßschädling älter geworden ist, wieder intensiviert. Initialzündung war "Das Wilde Schaf", eine Monolever-R65 mit tosenden 27 PS, die nach Implantation eines 800ers jetzt kurz vor der Brustvergrößerung auf 1000 ccm steht und auch sonst mit Alu-Höcker etc ein bisschen modifiziert ist.
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Da mich die Kompetenz (und der angenehme Umgangston) in diesem Forum hier sehr ansprechen, hätte ich heute gern mal ein Problem. ;)

Mir ist eine 248er R65 zugelaufen, die ich mir ein wenig Scrambler-mäßig zurechtmachen möchte, um auch mal abseits der Straßen ein wenig kradwandern zu können. Hier ist sie:
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Hat ca. 72.000 gelaufen, reichlich Vorbesitzer, sieht aber ganz okay aus. Motor hab ich noch nicht laufen gehabt, zuvor muss ich die vergimmelten ATE-Sättel überholen, den durchklappenden Ständer hab ich bereits repariert.

Bekommt jetzt einen Endurolenker, Ochsenaugen, ein knapperes Heck und schwarz lackierte Räder, womit ich beim Thema wäre. Auf die würde ich gerne Winterreifen aufziehen, um sie bei Schnee zum Pendeln und Touren nutzen zu können, weil mir meine R25/2 dafür langsam doch etwas zu schade ist (blühende Landschaften im Kotflügel-Scharnier etc).

Wisst Ihr, ob es außer den Heidenau-Reifen weitere Anbieter von Winterreifen in 3.25 x 18 gibt? Möglichst kein reinrassiges Trial-Profil, sondern eher was Enduriges, das sich auch im Sommer und bei trockener Straße vernünftig fährt.

Nach meinen Unterlagen hat die Karre eine 1.85er Vorderradfelge. Kann mir jemand sagen, welche maximale Reifenbreite lt. Räderkatalog da geht bzw. was die Koniferen vom Dampfkesselverein da akzeptieren?

Vielen Dank vorab.

St.
 
Hallo Steinhummer, die früheren /5 Hatten eine 1,85 Felge hinten mit 4.00 - 18, ebenso die ersten SR 500 mit Speichenfelge. Bis 4.00 sollte es also klappen. Viel Erfolg. Friedel
 
@Fritzel: Danke für den Hinweis, aber der Hinterreifen ist tatsächlich nicht mein Problem. In 4.00 x 18 bzw. 120/90 x 18 bietet Heidenau den K60 Silika an, der für meine Anforderungen perfekt passen würde.
Nur für vorn sieht es schlechter aus, da hat Heidenau in 3.00 x 18 (was auf der 1.85er Felge gefahren werden dürfte) nur einen Trialreifen in Silika-Mischung, aber leider nichts Enduro-mäßiges.

@Straßenkehrer: Danke für den Link, aber dort habe ich auch nichts gefunden.

St.
 
@Fritzel: Danke für den Tipp! Conti hatte ich nicht auf dem Schirm!

@MM: Danke für die Info! Dann weiß ich jetzt wenistens, was in Frage käme.

St.
 
@crisu66: :D Fürchte nur, Spikes sind hierzulande nicht erlaubt. Wär für die drei Schneetage pro Jahr wohl auch etwas overdone. Wird jetzt ein TKC-80 (vorn) und Heidenau-K60-Mix.

So leicht, wie sich die R65 selbst im Vergleich zu meiner abgespeckten Mono (seit heute mit 1000er Zylindern, har har) schieben lässt, verspreche ich mir im Wintereinsatz viel von der.

Frage an die Experten: Zylinderschutzbügel oder nicht? Ein befreundeter BMW-Mechaniker meinte, die retten vielleicht den Motor, aber oft um den Preis eines ruinierten Rahmens. Das scheint mir jetzt keine clevere Methode.

St.
 
Ein Standart-R65-Rahmen ist in jedem Falle billiger als ein neuer Zylinderkopf ;)
Nur die Nummer...
 
Liebes Tagebuch...

...nachdem es beruflich etwas ruhiger und der Umbau der 80er auf 1000 ccm erfolgreich abgeschlossen ist, habe ich heute mal Bestandsaufnahme, Einkaufsliste und einen Plan bei der 65er gemacht. Ich werde die Tradition dieses Forums aufgreifen und eine Art digitales Tagebuch des Umbaus schreiben.
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Vorab die Eckdaten: EZ Ende 1980 (81er MJ), 72.000 km, reichlich Vorbesitzer, Zustand geht so. 6-700 Euro sind mindestens fällig, um die Karre überhaupt mal straßentauglich zu machen, also Reifen, Batterie, alle Öle, Lenkkopflager, Bremssättel-Überholsätze etc. Eigentlich müsste ich auch gleich die Köpfe machen lassen sowie die Vergaser reinigen und neue Dichtungen, Düsennadeln+Nadeldüsen einbauen, aber vorher will ich das Moped erst einmal eine Weile testen, ob es mir zusagt.

Bei den Sätteln sind die Kolben zum Glück weiterverwendbar, sonst wäre es teuer geworden (50 Euro/Stück!). Frage am Rande: Könnte ich auch auf Brembo wechseln? Abmessungen sahen mir ziemlich identisch aus.
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Der Zustand ist wie gesagt mäßig...
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...und ich überlege, das Ding eiszustrahlen, um da mal Grund reinzubringen. Würde auch das Umlackieren der dann porentief sauberen Aluräder sehr erleichtern.


Ich kann (und will) nicht allzu viel Geld für das Projekt ausgeben. Gesetzt den Fall, der Motor läuft und klingt gesund, werden vor allem Endurolenker (schwarz, evt. gebraucht von G/S), Ochsenaugen, Blinkrelais, Rücklicht und ein Minitacho Geld kosten; letzteren will ich zusammen mit dem originalen Drehzahlmesser mit integrierten Kontrollleuchten und Zündschloss in einem VA-Blech zusammenfassen:
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Den Tank find ich so ausgeblichen eigentlich sexy, vor allem mit schwarzem Elefantenboy on top. Das vordere Schutzblech werde ich etwas höher setzen und mattschwarz lackieren, damit es zum hinteren passt. Beide werden gekürzt, das hintere seitlich und hinten oberhalb der Rücklicht-Aufnahme.


Dazu eine Eigenbau-Sitzbank, die genau mit dem Rahmen abschließt, und fertig ist der Scrambler. Wenn der Plan funktioniert...


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St.
 
Versuche aber nicht, mit dem TKC80 auf Schnee zu fahren. Da taugt er nicht.

Ich würde mal sagen, der TKC80 taugt bedingt für den Winter.
Klar gehen Spikes und Grobstollige besser durch den Tiefschnee.

Bin aber selbst schon viel mit TKC80
auf schneebedeckter Piste unterwegs gewesen.
Man muss den Reifendruck nur auf rund 1 Bar senken.

In schlammigem Geläuf muss man mit Reifenhaltern arbeiten
und es geht auch schon mal auf 0,5 runter.
Dann hat er genug Auflagefläche und gräbt ordentlich.

Auf der Straße verschleißt er dabei natürlich schneller.
Aber Grip und Laufleistung sind nun mal Gegner.

Gruß aus Franken Ray
 
@Ray: Danke für die Info, beruhigt mich. Mit dem Druck runterzugehen, ist kein Problem, da ich eh nur auf Wirtschaftswegen unterwegs bin.

St.
 
Der Umbau auf Brembo-Sättel (P08) mit 104mm-Aufnahmeweite ist kein Problem, müssen nur sauber ausdistanziert werden.
 
Nachdem ich die verschmockten Schwimmerkammern gereinigt und sich die Verharzungen der Nadelventile gelöst hatten, ist sie klaglos angesprungen! Im linken Kopf tickert's etwas lauter, hoffentlich nur ein verstelltes Ventil, ansonsten klingt sie mechanisch okay.

Thema Batterie: Hat hier jemand Erfahrungen mit Delo-Batterien vom Louis gemacht? Delo käme auf 70, Exide auf 105 Euro. Andererseits soll's ja ein Wintermoped werden, da ist eine gute, haltbare Battterie schon sinnvoll.

@Wolfo: Danke für die Info!

St.
 
Reichelt ist schnell, die Batterie schon unterwegs!

Hab dann noch ein paar Fragen an die Experten:
- In meiner Mono steckt ein G/S-Motor mit 1000er Zylindern und 2,25-l-Ölwanne mit Schutzblech. Das erscheint mir im Sommer etwas wenig, wenn's flott wird. Der R65 als künftigem Scrambler würde diese Wanne gut anstehen. Passt das bzw. auch deren 2,5-l-Wanne auf den Langhubmotor, und lassen sich auch die Saugglocken untereinander tauschen? Oder sollte ich bei der 1000er gleich auf mehr Volumen gehen, also Zwischenring, weil +0,25l den Kohl nicht fett machen?
- Wenn man keinen entsprechenden Abzieher/Austreiber besitzt, ist es dann die zweitbeste Methode, Flachstahl-Stege in die Außenringe des Lenkkopflagers zu schweißen?
- Handelt es sich bei dieser Zündspule um eins jener Modelle, deren Isolation immer reißt? Ich fürchte es.
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Vielen Dank!)(-:

St.
 
Reichelt ist schnell, die Batterie schon unterwegs!

Hab dann noch ein paar Fragen an die Experten:
- In meiner Mono steckt ein G/S-Motor mit 1000er Zylindern und 2,25-l-Ölwanne mit Schutzblech. Das erscheint mir im Sommer etwas wenig, wenn's flott wird. Der R65 als künftigem Scrambler würde diese Wanne gut anstehen. Passt das bzw. auch deren 2,5-l-Wanne auf den Langhubmotor, und lassen sich auch die Saugglocken untereinander tauschen? Oder sollte ich bei der 1000er gleich auf mehr Volumen gehen, also Zwischenring, weil +0,25l den Kohl nicht fett machen?
- Wenn man keinen entsprechenden Abzieher/Austreiber besitzt, ist es dann die zweitbeste Methode, Flachstahl-Stege in die Außenringe des Lenkkopflagers zu schweißen?
- Handelt es sich bei dieser Zündspule um eins jener Modelle, deren Isolation immer reißt? Ich fürchte es.
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Vielen Dank!)(-:

St.

Hallo,
wenn du Flachstahl einschweißen kannst, dann mach doch gleich ne dünne Raupe rundum. Nach abkühlen fällt der Ring raus.
Gruß
Pit
 
Ja.

Schönen aben wünscht :bitte:...
Ingo
Die Information ist nicht wirklich dazu angetan, den Abend zu verschönern, dennoch danke.

@Pit: Werde ich ausprobieren. Wenn das wirklich funktioniert, scheint mein eingeschweißter Flachstahl eher zu einem zusätzlichen Verspreizen geführt zu haben, war jedenfalls ziemlich ätzend, das Ding rauszuholen.

Die Frage des Wannentauschs hat sich dann auch weitgehend erledigt - hab heute beim Meyer einen Ölwannen-Zwischenring für die Mono gekauft. Wobei Kumpel Klaus meint, das sei nur der halbe Weg und kein Ersatz für nen Ölkühler, das größere Ölvolumen erwärme sich lediglich langsamer. Aber der fährt auch Rennen und dreht immer mächtig am Quirl. Meine - noch per Thermometer zu verifizierende - Theorie ist, dass das Öl bei meinen zahlreichen Kaffee&Kippe-Pausen ausreichend Zeit hat, sich wieder abzukühlen.

Manchmal hege ich ja den Verdacht, Motoren gehen erst kaputt, wenn der Fahrer WEISS, dass das Öl zu heiß wird. Bei 80 G/S und R100/7 Cafe Racer hab ich in den frühen 90ern keinen Gedanken an die Öltemperatur verschwendet, bin aber immer schön mit 150+ km/h auf der linken Spur mitgeschwommen. Passiert ist nix.

Für den Termin beim Eisstrahler am kommenden Montag hab ich die Kuh dann schon mal ein wenig nackig gemacht, Sachen wie das Heckstaufach abgebaut, die eh wegkommen, Benzinschläuche erneuert, Mitnehmerverzahnung gereinigt&gefettet etc.

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Alle nötigen Ersatz- und Umbauteile (Endurolenker, Ochsenaugen, Rücklicht) liegen bereit, die Festtage können beginnen.

St.
 
Batterie von Reichelt ist auch da, Respekt!

Frage an die Elektro-Experten: Gibt es so hochwertige Stecker wie jenen zwischen Haupt- und Heckkabelbaum auch im Handel, eventuell sogar noch etwas kompakter?

St.
 
Nach nächtlichen Tänzen ums Goldene Kalb über die Weihnachtstage ist die R65 ein Stück vorangekommen. Von der brutal festgebombten Konterschraube des Lenkkopflagers abgesehen (aufgemeißelt), lief alles wie am Schnürchen: Steuerlager gewechselt, Gabel überholt, alle Öle gewechselt, alle Lager gefettet, Kardan-Faltenbalg gewechselt, Motor eingestellt und gecheckt, ob Öl an den Köpfen ankommt.
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Außerdem Bremsgestänge und Batteriehalter lackiert, den Tacho-Hallgeber montiert und das Kabel verlegt.
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Gehört zum T&T-Instrument von Louis, das es nun auch in schwarz gibt und das die wuchtigen Originaluhren ersetzen wird.


Momentan hapert es noch etwas am Bremsdruck. Sollte ich den finden, geht's morgen auf die erste Probefahrt. Hoffe, die Enttäuschung ist nicht zu groß im Vergleich zum 800er mit 50 PS.


St.
 
@ Michael: Danke für den Hinweis! Hab's geändert.

Bremsdruck kam nicht, weil eine Zange undicht war, also weg mit dem Ding und bei der Gelegenheit gleich auf Stahlflex. Dann Cockpit gebaut: Alten Instrumentenhalter ausgebohrt, sodass nur der Lampenrahmen übrig blieb. Dann Blech gebaut und verschweißt (Kumpel) sowie Rohr eingesetzt für Zündschloss:
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Nicht ganz die gewünschte Lösung, aber okay, vor allem aus Fahrersicht:
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Stand der Dinge:
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Die Sitzbank zu bauen, wird die Herausforderung für Zwanzig14...

Allen einen guten Rutsch!

St.
 
Tach,
das sieht doch gut aus, da hast du viel optischen Ballst abgeworfen.

Dir auch einen guten Rutsch wünscht :bitte:....
Ingo
 
Vielen Dank und ein frohes Neues allerseits!

Um vorhandenen Kabelbaum und neues Instrument miteinander zu verbinden, habe ich mir heute mal eine ordentliche Zange rausgelassen - Krimp my Ride:
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Die kosten inzwischen "nur noch" 30 statt 80 Euro, das war es mir wert. Nicht erfolgreich war ich bei der Suche nach krimpbaren Pins, wie sie aus der Rückseite des alten Instruments rausschauen. Die Pins haben etwa 2 mm Durchmesser. Hat jemand eine Idee, ob es sowas gibt? Dann könnte ich nämlich den originalen Stecker am Kabelbaum erhalten und hätte einiges schön sauber und platzsparend miteinander verbunden.

St.
 
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