Motorschaden R80GS Stößel explodiert???!!!

Sicherlich ist es noch merkwürdig das der Schaden identisch auf beiden Zylindern ist. Ob es jedoch gleichzeitg passiert ist kann man nur vermuten. Zumal man ja auch nicht sagen kann welche Seite zuerst defekt war oder wo die defekten Teile im Kurbelgehäuse überall hin fliegen.

Das kann uns nur der God of Speed sagen:P
 
Na ja, ich weiß nicht so recht: Ruß ist Kohlenstoff, also dasselbe Element, aus dem auch der Festschmierstoff Graphit besteht, und liegt im Gegensatz zu Diamant in einer ähnlichen, wenn nicht gar gleichen Kristallstruktur vor wie dieses. Zudem wird die Frage nicht geklärt, weshalb die Einlassventile in Offenstellung klemmen, jedoch beide Auslassstößel geborsten sind. Oder war es vielleicht Ölkohle, die deutlich härter ist als Ruß?

Schätze, wir werden es nie erfahren.

Beste Grüße, Uwe
 
Übermäßige Rußablagerung bzw Verkokung der Ventile.

Halte ich für sehr wenig wahrscheinlich. Wenn das eine Ursache für kapitale Motorschäden sein könnte, hätte ich (und sicherlich andere auch) schon Dutzende solcher Schäden gehabt. Ich habe an verschiedenen Motoren teilweise erhebliche, manchmal "tropfsteinhöhlenverdächtige", superharte Verkrustungen an den Ventilen. Ohne jegliche Schäden.

Seltsamerweise hat man aber noch nie was davon gehört. Wenn sich ein Russklümpchen am Ventilschaft festsetzen will, wird's ja gleich beim nächsten Ventilhub wieder abgestreift.

So was könnte ich mir höchstens vorstellen, wenn bereits verkrustete Ventile ungereinigt mit einer Nockenwelle mit mehr Hub verbaut wurden (was ja hier der Fall sein könnte). Das würde aber weder erklären, warum nun ausgerechnet die Einlassventile stecken sollen (die meist keine oder kaum Verkrustungen haben) und warum das erst nach etlichen km passieren soll.
 
Ich will mich ja nicht selbst zitieren, aber wenn da nicht mal ein unabhängiger mit Ahnung draufschaut bleibt die Schadensursache im Reich der Legenden.
Und wird sich eventuell wiederholen, wenn der Motorzusammenbauer nicht erkennt, welchen Fehler er eventuell gemacht hat.

Abgesehen davon, wie soll sich denn der Nockenhub auf den Negativweg der Ventillteller auswirken?
In Richtung Führungen werden die Ventile doch durch den Ventilsitz begrenzt.

Gruß vom Frank
 
So was könnte ich mir höchstens vorstellen, wenn bereits verkrustete Ventile ungereinigt mit einer Nockenwelle mit mehr Hub verbaut wurden (was ja hier der Fall sein könnte). Das würde aber weder erklären, warum nun ausgerechnet die Einlassventile stecken sollen (die meist keine oder kaum Verkrustungen haben) und warum das erst nach etlichen km passieren soll.

Doch, Markus. Es sind die Einlassventile, die Ölkohle zeigen. Auf den glühend heißen Auslassventilen verbrennt sie. Die sind meist weiß vor Asche.

Ansonsten (= in deinen beiden anderen Punkten) gebe ich dir vollkommen Recht.

Beste Grüße, Uwe
 
Ja, genau. Ob Abwaschen oder doch eher Abschaben - im Ergebnis verwundert es, dass Ablagerungen gleich welcher Art gleich zwei Ventile gleichzeitig blockiert haben sollen.

Beste Grüße, Uwe
 
Übrigens bin ich mir ziemlich sicher, dass bei den Bildern die Ein-/Auslassventile vom linken Zylinder vertauscht (bzw. falsch beschriftet) sind.

Beim rechten Zylinder ist's richtig rum.
 
... Abgesehen davon, wie soll sich denn der Nockenhub auf den Negativweg der Ventillteller auswirken?
In Richtung Führungen werden die Ventile doch durch den Ventilsitz begrenzt ...

Eben!

Im Bereich der Ventilkammer, also dort wo die Ventilfedern sitzen, bilden sich doch wohl keine Ablagerungen.

Gruß, Wolfram
 
Kann auch ein Fehjlzündung zu dem Schaden geführt haben? Ich habe nochmals mit dem Fahrer Telefoniert und mir nochmals erklären lassen wie es passiert ist und wie genau er sich verhalten hat. Er meinte jetzt das er vorher immer mal wieder kleine kurze gastöße gegeben hat. Mir aber versichert von den Gasstößen nie über 3000 gedreht wurde. Wenn jetzt das system extrem anfettet und wir jedemenge unverbrannten Kraftstoff im Abgastrakt haben. Sich dieser entzündet in dem Moment wo die Nocke das Ventil öffnet. Im Punkt der Überschneidung. Durch den verbrennungsdruck wird das AV zurück in schließposition gedrückt der Stößel gibt nach und bricht und das EV verbiegt sich. ?

Ich Schick die Teile auch gern zum nem Motorenbauer mit Ahnung um mir weitere Meinungen zuholen.

Ja Markus die aussagen mit dem Ruß ist im nachgang doch eher unwahrscheinlich. Und ja du hast recht die Ventile stehen falsch!
Im fall das sich das Ventil in seiner führung verklemmt durch Mangelschmierung und oder Verunrenigungen. das Ventil bleibt in geöffneter Pos. stehen der Kolben drückt gegen das Ventil, und schiebt es samt führung zurück. Hab ich schon einmal bei einer AWO gesehen.
 
Mensch Brian,

wenn das keine unendliche Geschichte werden soll: pack das Geraffel ein und fahre damit zu einem bisher nicht involvierten Menschen, der so eine Montage schon ein paarmal gemacht hat und Dir eine neutrale Meinung dazu gibt.

Hier im Forum gibt es genug Grüne oder auch Hobbyschrauber, die das können.

Alles andere ist Glaskugelgucken beim Philosophenkongress und garantiert Euch den nächsten Kollaps weil Ihr nicht wisst, was falsch gemacht wurde.

Gruß, Frank
 
Im fall das sich das Ventil in seiner führung verklemmt durch Mangelschmierung und oder Verunrenigungen. das Ventil bleibt in geöffneter Pos. stehen der Kolben drückt gegen das Ventil, und schiebt es samt führung zurück. Hab ich schon einmal bei einer AWO gesehen.


No way. Wenn der Kolben gegen das Ventil drückt, schiebt sich da gar nichts zurück. Der Ventilschaft verbiegt und das Ventil geht nie wieder zurück in die Ausgangslage. Der Kolben schiebt auch nicht die Führung aus der Position (bei dem Ventilwinkel).
 
Also wenn ich mir den Schaden so anschaue, waren da doch schon etwas größere Kräfte am Werke.... Sprich, in meinen Augen ist der Motor kaputt gedreht worden. Bei den beschriebenen niedrigen Drehzahlen bleiben die Kurbelwelle, Nockenwelle usw. doch beim ersten klemmen stehen. Vor allem beide Zylinder.... Ich lach mich tot.
 
Frage zwei: Ich nennen Sie mal Laufbuchsen für die Stößel.. Diese haben tiefe Riefen und Krater.

Hier sollte man doch als erstes ansetzen?

Tiefe Riefen und Krater, also ganz klar eine Fremdeinwirkung. Da fallen mir 2 Möglichkeiten ein: Eine Distanzscheibe zur Kipphebel Axialspiel Einstellung hat sich zerlegt. Oder Ausbruch des unteren Kipphebel Nadellagers. Ok, normalerweise wandern die durch die Bohrung unter den Stösseln runter in die Ölwanne. Das muss aber nicht immer so sein. Wenn da tiefe Riefen sind haben sich kleinste Teile zwischen Stössel und Laufbuchse geschoben.

Folgendes Szenario: als erstes behindern diese Teile die Drehbewegung der Stössel. Die Nocken rollen durch das Drehen über die Druckfläche der Stössel, ist dies blockiert reiben sie. Das ist sehr wichtig, denn Reibung ist gar nicht gut, es entsteht Wärme. Was für Wärme entstehen kann ist enorm, googled einmal -Reibschweissen-. Gleichzeitig behindern die eingedrungenen Teile auch die oszillierende Bewegung der Stössel. Die Druckfläche der Wank Stössel ist wahrscheinlich nicht sehr stark, irgendwoher muss das geringe Gewicht ja kommen. Es entsteht der erste Haarriss. Worauf ich hinaus will; dies ist über eine längere Zeit passiert.

Irgendwo zwischen Null und 2000Km, und dann kam der zweite Haarriss und so weiter. Ich bin fest überzeugt das auch so ein leichter Wank Tuning Stössel nicht einfach so -explodiert-. Interessieren würde mich wie stark der Boden bei den Wank ist, kann man da noch was messen? Für mich waren die Wank Stössel lange vorgeschädigt und dann ist irgendwas passiert, aber was?

gruss peter
 
Gnamend,

Ich weiss nicht, ob im Nachhinein die Ursache so leicht festzustellen ist, auch nicht von einem Profi. Wo will man nach so einem katastrophalen Schaden Hinweise finden was letztlich der Auslöser war? :nixw:
Die Stössel, die Ventile, die Führungen, Ölkohle, die Kipphebel etc. etc. :nixw:
Besonders wenn der Schaden irgendwann vor dem Crash ausgelöst wurde, sich also unbemerkt angebahnt hat. Bei einem Mopped das im Renntempo bewegt wurde hätten wir mit der Diagnose kein Problem, dies war aber wohl nicht so. Auch Ölmangel und grobe Montagefehler scheiden wohl aus.
Die Qualität der Wank Stössel steht ausser Frage. Der Ventiltrieb hat vorher unauffällig funktioniert.
Ich befürchte das Rätsel wird ungelöst bleiben

Gruß

Kai
 
Kann auch ein Fehjlzündung zu dem Schaden geführt haben?

Interessante These, nicht ganz abwegig.
Anekdote: Als ich in den späten 80er Jahren noch regelmäßig zum Windsurfen an der Steinschlaggalerie am Walchensee auf die Bö des Tages wartete, haben viele Mopedfahrer das Echo dieser Galerie genutzt, um mittels Killschalter eine Fehlzündung zu provozieren, und die Leute zu erschrecken. Bei einem Kradisten auf seinem amerikanischen V2-Schopper folgte unmittelbar auf den großen Auspuffknall aber ein grobes mechanisches Geräusch mit Fahrzeugstillstand. Damals führte der durchschnittliche Harleyfahrer noch Bordwerkzeug mit, und konnte Dieses auch bedienen, der Fahrer begann sogleich seinen Bock zu zerlegen um der Ursache auf den Grund zu gehen. Und da eh mal wieder kein Wind war, haben sich ein paar Leute -einschließlich mir- dazu gesellt, um mit schlauen Sprüchen und etwas Bier zur Hand zu gehen:D.
Kurz: Die Druckwelle im Auspuff kam offenbar zur falschen Zeit, hat das bereits geschlossene Auslassventil aufgeschossen, es verhakte sich mit dem Einlassventil, der Kolben schob die Beiden sorgfältig ineinander, Feierabend.)(-:
Bis zu den Stößeln ist der Kradist dann vor Ort nicht mehr vorgedrungen, der gelbe Schandkarren hat die Überreste abgeholt. Eine Clubmitgliedschaft war für den H&D-Eigner auch damals schon sinnvoll.
Fazit:
Vermutlich ist diese Gefahr bei Zwei- größer als bei Vierventilern, und bei großen Einzelhubräumen nochmal größer als bei Kleineren. Im Falle der abgerissenen Stößel würde mich höchstens wundern, dass beide Zylinder zugleich betroffen sind, das spricht eher gegen die Fehlzündungsthese.
Gruß
Hans
 
Kann ich mir kaum vorstellen.
Das einzige das beim Spielen mit dem Killschalter kaputtging war mal der Schalldämpfer.
Damals war ich noch jung, dumm und unwissend.:pfeif:
Innere Prallbleche losgeschossen.
Danach klapperte es. :rolleyes:

Nur der Schalldämpfer der Horex hat seinerzeit die Spielereien mit Dekompressionhebel und Zündungsausschalten während der Fahrt nicht übel genommen.
Das war halt noch robuste Qualität. :D
 
Die Horex hatte ja so winzige Ventile, da hätts ja eine mittlere Detonation gebraucht, um die aufzudrücken...))):
Gruß
Hans
 
Jetzt, da die sachkundigen Foristen wohl alle durch sind, traue ich mich mal als Laie, meinen Senf einzubringen. Gesetzt den Fall, im Inneren des Motors liegt etwas herum, das da einfach nicht hingehört. Und jetzt gerät dieses Etwas wie auch immer zwischen Nocke und Stößel. Dann geht in Richtung Ventil der Platz aus. Der Rest ist bekannt.

Gruß Bernhard
 
Stößel sind ebenfalls mit neu gekommen beim Umbau. Die originalen Einlassstößel sind gebrochen gewesen. Es sind Sportstößel von Siebenrock verbaut worden, wo der Hersteller meines erachtens nach Wank ist.

Die Qualität der Wank Stössel steht ausser Frage. Der Ventiltrieb hat vorher unauffällig funktioniert.
Ich befürchte das Rätsel wird ungelöst bleiben

Gruß

Kai

:pfeif:

Egal ob das Rätsel gelöst werden kann, ich würde bei der langen Vorgeschichte den Block zum Alteisen geben und einen guten Gebrauchten neu aufbauen.
A%!

Gruß,
Andreas
 
Fakt ist:
Am Motor wurden vor Kurzem Leistungsveränderungen durchgeführt.

Diese haben nicht standgehalten. Ergo muss genau dies überdacht werden.
Mehr Leistung - dann müssen ALLE Komponenten diese Leistung umsetzen, und auch aushalten können. Man muss das ganzheitlich sehen.

Es wurden neue Komponenten verbaut, mit vorhandenen, alten Komponenten gemischt.

Dann kommt Druck, Drehzahl, minderes Öl - heisses Öl, ...in der Folge mit nicht 100% aufeinander abgestimmten Komponenten - Motorschaden

Es ist eigentlich der Klassiker.
 
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