Ich finde die Idee klasse, und habe schon mal über ein ähnliches Projekt nachgedacht. Ich habe noch einen alten Heinkel Roller Bj 1954... Der Roller hat einen Riesen-Koffer und eine Triebsatzschwinge, verbrenner-Mimik raus (Zylinder, Kopf, KW, Getriebe) und e-Motor, Batterien und Steuerung rein.
Jetzt mal kurz überschlagen:
- 100Ah Akkus bei 48V bringen ungefähr nutzbare 3,5kWh gespeicherte Energie.
- mit 5kW Leistung wird man rund 70-80 km/h fahren können (original hat der Heinkel 9,2PS = 6,8 kW und rennt damit 92km/h nach Werksangabe).
- Damit könnte ich mit den 3,5 kWh rund 42min fahren können, also rund 52km weit kommen.
Langsamer gefahren entsprechend weiter, aber nur um mal ein Gefühl dafür zu bekommen. Der Roller würde mit 50kg Batterien signifikant schwerer werden, also kein Soziusbetrieb sonst wäre er überladen.
Für den Weg zur Arbeit nicht schlecht, das Ladeprinzip (Solarzellen) wäre aber ein Thema, denn tagsüber stünde die Kiste in der Firma und ich kann schlecht die Rheinauen mieten um Panels aufzustellen. Also Stromnetz, rund 1€ pro Nacht um die Batterien bei Laune zu halten, bei 200 Tagen also 200€. Pro Jahr wären rund 500€ Abschreibung für die Batterien fällig.
Der letzte Absatz beschreibt das Dilemma: ein gutes Umweltgewissen zu erhalten kostet richtig Moos - mit Benzin bin ich viiiel billiger dran (rund 2€ pro Tag und 50km), und der Roller steht schon fertig da. Was fehlt, ist eine Effizienzsteigerung von Faktor 5 bei den Speichern, dann wird es interessant.
Noch ein Wort zum Basismotorrad: schon mal über eine F650CS "Scarver" nachgedacht? Billiger zu bekommen als 2V, Teile für ganz kleines Geld, Riemenantrieb 40tkm wartungsfrei, aber über Schönheit streiten wir nun nicht... Aber eines ist sie ohne Zweifel: markant.