Prüfstandsmessungen: Generatoren für 2-Ventiler

Der Satz:

Die Prüfung musste abgebrochen werden, da ich oberhalb von 4.500 1/min signifikante Leistungseinbrüche hatte.

könnte dann osolet sein, wenn es sich bestätigt. Heute kam eine nagelneue HC-Cargo (Bosch-Group) Diodenplatte mit 50A ins Haus

HC-Cargo-230988_05.jpg

Hans
 
dann ist Wehrles Antwort auch nicht mehr so wichtig

minds.50% meiner Webanfragen über mail /Kontaktformular werde eh nicht beantwortet
 
Da bin ich auch gespannt, Hans!

Mir erscheint eine Resonanz wegen subexakten Rundlaufs und springender Bürsten wahrscheinlicher. Du hast den Versuch abgebrochen, als du den Rückgang bemerktest, nicht?

Beste Grüße, Uwe
 
Neue Messung, neue Herausforderung:
Der Wechsel der Diodenplatte hat auf jeden Fall den richtigen Weg aufgezeigt, die Messungen gehen deutlich weiter. Aber: Meine elektronische Last hat folgende Leistungsgrenzen:

  • 150V / 40 A / 400 Watt - je nach dem, was zuerst greift
    • die 150 Volt sind mit 12 Volt kein Problem
    • die 40 A wurden nicht erreicht
    • denn die 400 Watt sind vorher das Limit

Damit ist es mit Abstand die stärkste LiMa, die mit 37 A auf meinem Prüfstand war. Die LiMa kann sicherlich etwas mehr ...

Hier im Vergleich zum -008 und -005 Stator, dazu die gemessenen Ampere, die am Motorrad benötigt wird (diese kleine lila Linie)

Stator und Rotor vermutlich Omega
Regler Wehrle 14 Volt
Diodenplatte HC-Cargo 50A
Akku KL 18 Ah

Omega-600-005-008-RW14-DHC50.jpg

Hier im vergleich zur zweit-stärksten LiMa K100

Omega-600-K100-RW14-DHC50.jpg

Und hier der Vergleich Diodenplatte mit 30 A und 50 A

Omega-600-RW14--DW30-DHC50.jpg

Fazit:

  • Die 600 Watt nehme ich dem Ding nicht ab, 450 Watt oder 37 A sicherlich erreichbar, 500 Watt bei sehr hoher Drehzahl möglich, jedoch auf meinem Prüfstand nicht nachweisbar
  • Sehr später Ladebeginn mit über 1.800 1/min (teilweise erst bei nahezu 2.000 1/min, z.B. nach langer Fahrt), beim abtouren dann ab 1.400 fällt die LiMa wieder komplett ab. Selbst der K100 Stator ist besser
  • Stator/Rotor müssen gemeinsam getauscht werden, beides als Einzelteile (Status 2023) nicht erhältlich
  • Diodenplatte mit 30 A ausreichend, darüber muss eine andere eingebaut werden (ist aber bei den meisten Händlern mit im Paket dabei)
  • Top Leistung, wenn im stationären Betrieb VIEL Ampere benötigt werden, in unserem Motorradumfeld wird das Potential nicht ausgeschöpft

Danke an den Menschen, der mir die Kombination zur Verfügung gestellt hat.

Hans

Nachtrag: Alle Werte über 35 A konnte ich immer nur ganz kurz in Augenschein nehmen, denn die Last hat wegen Überlastung recht schnell abgeschaltet
 
Zuletzt bearbeitet:
Da bin ich auch gespannt, Hans!

Mir erscheint eine Resonanz wegen subexakten Rundlaufs und springender Bürsten wahrscheinlicher. Du hast den Versuch abgebrochen, als du den Rückgang bemerktest, nicht?

Beste Grüße, Uwe

Ne, ne, der Gehäusehalter (sehr gutes Gehäuse) mit dem Bürsten (nagelneu) und allen Anschlüssen hatte ich komplett neu aufgebaut.

Hans
 
Wo Licht ist, ist leider auch Schatten: Man entnimmt deinen Graphen den deutlich späteren Ladebeginn selbst gegenüber dem 0120340005. Dies ist der geringeren Windungszahldes allerdings dickeren Drahts geschuldet. Oder unterscheiden sich auch die Statoren im Außendurchmesser?

Beste Grüße, Uwe
 
Wo Licht ist, ist leider auch Schatten: Man entnimmt deinen Graphen den deutlich späteren Ladebeginn selbst gegenüber dem 0120340005. Dies ist der geringeren Windungszahldes allerdings dickeren Drahts geschuldet. Oder unterscheiden sich auch die Statoren im Außendurchmesser?

Beste Grüße, Uwe

Im Aussendurchmesser nicht, innen größer als die von Bosch.

Hans
 
Das bedeutet also: Weniger Eisen im Stator. Insofern wundere ich mich, dass die Lima überhaupt mehr leisten kann. Bei Trafos nämlich ist die Leistung u. a. vom Eisenquerschnitt abhängig.

Beste Grüße, Uwe
 
Das bedeutet also: Weniger Eisen im Stator. Insofern wundere ich mich, dass die Lima überhaupt mehr leisten kann. Bei Trafos nämlich ist die Leistung u. a. vom Eisenquerschnitt abhängig.

Beste Grüße, Uwe


Vieh =B*A. Und Spannung U=dVieh/dt

beim Trafo ist mehr Eisen mehr Spannung
mehr Freqenz ist dann auch mehr Spannung

wenn du so willst, dann ist die Lichtmaschine ja ein Trafo. Die Primär Seite ist das Magnetfeld vom Rotor und die Sekundärseite ist der Stator

vg Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne es beim Trafo anders herum: Je größer der Eisenquerschnitt, je höher die maximal zulässige Induktion und je höher die Frequenz, desto geringer die Anzahl der Windungen pro Volt ;).

Beste Grüße, Uwe
 
War dort "Diskussion Neue Teilekunde Lichtmaschine/Generator" falsch, nach hier verschoben, Hans 29.06.2023


Hatte ich schon lange vor und immer vergessen: Unterschied mit oder ohne Y-Anschluss Stator an der Diodenplatte.

GEN-008-3018-RW-DW_Unterschied-Y.jpg

Bis 2.000 1/min kein Unterschied, danach laufen die Kurven auseinander:

2.500 plus 1,5%
4.000 plus 6,8%
5.000 plus 7,2%
6.000 plus 9,1%

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

Sorry dass ich da jetzt so dazwischengrätsche mit etwas was nicht mit dem gerade diskutierten Aspekt zu tun hat.
Lieber Hans falls Du mal dazu kommst, könntest Du mal die Temperatur eines Rotors messen nachdem Du ihn im Teststand auf voller Leistung hattest?


mfg GS_man
 
Hi

Sorry dass ich da jetzt so dazwischengrätsche mit etwas was nicht mit dem gerade diskutierten Aspekt zu tun hat.
Lieber Hans falls Du mal dazu kommst, könntest Du mal die Temperatur eines Rotors messen nachdem Du ihn im Teststand auf voller Leistung hattest?


mfg GS_man

Hi,
kann ich dir sagen: Es wird tatsächlich der Rotor heisser als der Stator. Am wärmsten wird die Diodenplatte - bei einem sehr langem Versuch mit über 27 Ampere (Regler überbrückt) hatten wir knapp 100 Grad. Beim Rotor komme ich je nach Belastung zwischen 40 und 60 Grad (habe mir schon mehrfach die Finger angebrannt). Bei der nächsten Messung schaue ich nochmal genauer drauf.

Hans
 
Hi

Bei der Frage ging es mir darum mit welchem Material man im Zweifelsfall denn am Rotor arbeiten kann (Epoxy,Polyesther,Acrylkleber usw.). Dafür ist es schon gut zu wissen was da an Temperatur anliegt.
Sorry hätte ich vielleicht dazu schreiben können.


mfg GS_man
 
Hi

Bei der Frage ging es mir darum mit welchem Material man im Zweifelsfall denn am Rotor arbeiten kann (Epoxy,Polyesther,Acrylkleber usw.). Dafür ist es schon gut zu wissen was da an Temperatur anliegt.
Sorry hätte ich vielleicht dazu schreiben können.


mfg GS_man
Trafolack. Was hast du denn vor?

Vg Michael
 
Also vorerst sind das alles nur Gedankenspiele nicht dass ich morgen damit anfangen wollte:

Eine wilde Bastelei rein als Versuch im Rahmen von "Alter forscht" ("Jugend forscht" passt bei mir halt nicht mehr).
Was passiert wenn man in einen Rotor gemäss der Ausrichtung des Magnetfeldes passende Neodym-Magnete einklebt?
Solange eine bestimmte Feldstärke nicht überschritten wird sollte das der Spannungsregelr ja ausregeln können.
Wäre aber eine Möglichkeit die Lichtmaschine zum beschleunigten "Selbststart" ohne zusäztliche Erregung über die Ladekontrollleuchte zu animieren.

Oder als Alternative an einem komplett defekten Rotor so viele Magnete anzubringen dass da genug Leistung erzeugt wird und dann Spanungsregler und Diodenplatte durch einen intergrierten Gleichrichter/Spannungsregler für Lichtmaschinen mit Permanentmagneten zu ersetzen.

Aber wie gesagt erstmal nur Gedenkenspiele für die es aber nett ist wenn man ein paar Fakten zur Verfügung hat.

mfg GS_man
 
Hi,
das wäre dann eine permanent erregte LiMa, wie die von SH oder Ducati/Enduralast. Du benötigst dann zusätzlich eine vernünftige Regelung.

Hans
 
Die Regler gibt es doch schon. Ähnlich Vape.

ich würde mal mit 600mT probieren.
jedoch geht das nicht von 0 U/min. So eine Lima ist wie ein Trafo, bei wenig Hz geht es schlecht

vg Michael
 
Heute wieder ein Messtag:

Mit dem -008 Stator, max. Leistung 15,5A:
  • Stator 35 Grad
  • Rotor 55 Grad
  • Regler-Dioden-Kombi 45 Grad

Hans
 
Habe heute mal einen "alten" SH-Kombi-Regler-Diodeneinheit am Lauf gehabt.

Beim Messen der Abschaltspannung des Reglers dachte ich noch, dass ich einen Messfehler gemacht habe, aber im Prüflauf hat der Regler auch erst knapp bei unter 15 Volt abgeregelt. Ab und zu ging es auf 14 Volt runter, aber viel zu selten. Ich denke, es ist dem Alter geschuldet.

Hier ein Bild vom guten Stück

SH_01.jpg

Und auf dem Prüfstand

SH_02.jpg

Bis auf die zu hohe Abschaltspannung schlägt es sich ganz taper, hat im unteren Bereich in einem schmalen Band auch eine etwas höhere Ampere-Leistung (ca. 0,3 bis 0,5 A), welche ich aber in der zu hohen Abschaltspannung sehe. Ein gleiches Verhalten zeigt der Behördenregler ebenfalls.

Ab 2.500 1/min laufen die Kurven aber auseinander. Was ich früher immer schon vermutet habe, scheint sich zu Bewahrheiten: Der fehlende Y-Anschluss könnte für das reduzierte Abschneiden von bis zu -7,1% verantwortlich sein.

Bitte beachten: Das hier sind gebrauchte Exemplare, ausserdem gibt es neuere Modelle, d.h. es kann immer nur eine Snap-Shot Analyse sein.

GEN-008-3018_RD-SH-15V.jpg

Diese Messung entstand in Kooperation mit dem Kleine-Boxer-Forum. Vielen Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung des Reglers.

Hans
 
Und noch etwas besonderes, obwohl ich die Messung schon im Januar an einer anderen LiMa gemacht habe.

Ich bin für einen Test an eine nagelneue LiMa, die ab 09-1989 in den Behördenmaschinen verbaut wurden, gekommen. So ganz mit Paket aufmachen und reinschauen und auspacken.

Generator-Behoerde_12-31-4-257-523_Wed_02.jpg

Die hier ist von 11-1989.

Was ist nun drinn?

Generator-Behoerde_12-31-4-257-523_Wed_07.jpg

Meine Vermutung hat sich bestätigt, obwohl man einiges schon aus dem ETK ziehen konnte. Auf dem Stator ist die Boschnummer B-120-300-022, kurz -022 Stator. Dieser ist laut ETK als Wicklung die gleiche, wie der -008 Stator.

Generator-Behoerde-Stator_B-120-300-022_Wed_17.jpgGenerator-Behoerde-Stator_B-120-300-022_Wed_16.jpg

Der Wicklungsaufbau ist identisch zum -008, auch die Widerstandswerte passen.


Nun zum Rotor:
Es ist der von mir so gelobte 3028 mit 2,8 Ohm und 73,2 mm Durchmesser

Generator-Behoerde-Rotor_3028_Wed_09.jpgGenerator-Behoerde-Rotor_3028_Wed_10.jpg

Bis jetzt sind wir ja davon ausgegangen, dass der 3028er Rotor nur in Guzzi verbaut wurde. Dem ist nun nachweislich nicht so.

Damit ist meine These richtig, dass mit der Nummer immer auch der richtige Rotor dazugehört, hier nun:
Generator 18 A mit Stator -022 = -008 und Rotor 3028
Generator 17 A mit Stator -008 und Rotor 3031.

So ein nagelneues Teil auf dem Prüfstand hat schon was ...

Generator-Behoerde_12-31-4-257-523_Wed_18.jpg

Die Kurve kann sich sehen lassen. Ich gehe mal davon aus, dass nach einer gewissen Einlaufzeit die Werte ggf. sich noch verbessern könnten. Zum Vergleich die Kurve des -008 Stators mit 3031 Rotor

GEN-008-022-3031-3028-RW14-DW.jpg

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
dank dir

sehr Interessant.

Lt etk aber beschränkt auf 800ccm, oder? (Drehschwingungen der 1000er KW)
 
Meine R100R Mystic aus 94 wird noch von dem orig. Generator versorgt. Obwohl bisher ohne Probleme, interessieren mich Gründe denselben zu tauschen schon.
Vor, bzw. nach längeren Standzeiten lade ich den Akku per CTEK nach.
VG Heinz

Mit dem originalen Generator (-008 Stator und 3031 Rotor) hast du eigentlich eine ideale Kombination. Der 3028 oder 3027 Rotor haben laut Richtlinie BMW einen zu großen Durchmesser, so dass theoretisch eine Berührung bei stark belasteten Motor vorkommen kann. Ich würde nichts ändern.

Zum Akku: Ich weiss, ich nerve, aber NIE, WIRKLICH NIE einen Akku nachladen, wenn nicht vorab durch eine Messung der Akku deutlich unter 12,4 Volt fällt. Mein mittlerweile 13 Jahre alter Akku bleibt im Motorrad (auch noch angeschlossen, würde ich nicht zu raten) und wird nach dem Winter ohne Vorladung gestartet. Das praktiziere ich seit 40 Jahren, bei der BMW seit 31 Jahren. Diese Ladegeräte sind für mich ein Notnagel im Falle eines Akkuproblems - oder wenn ein Verbraucher das Teil leerzieht. Wenn dem so ist, immer die Ursache suchen.

Hans
 
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