Schwungscheibe mit schwerem Schwung montieren - irgend einen Trick?

Hallo,

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diesen habe ich vor etwa 10 Jahren gekauft. Er kam auf dem Vorformring bei mir an. Mangels passendem Werzeug habe ich den mal gleich geschrottet. Er war nicht planparallel eingesetzt und ein Schlag mit dem Dorn war der falsche Weg. :schimpf:
Ein Neukauf bei BMW mußte getätigt werden bei dem allerdings dann kein Formring dabei war. Ein passendes Werkzeg von einem Forenkollegen half dann endlich den Wedi richtig einzubauen.

Info: Der Wedi hat innen ca 78mm ungeformt. Die Aufweitung über den etwas konisch verlaufenden Formring beträgt dann 81mm.

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Gruß, Hans-Jürgen

Wenn der Formring so wichtig für die richtige Montage des Wedis sein würde, würden BMW ihn mit Sicherheit ihren Werkstätten mitliefern. Tun sie aber nicht. Was die Zubehörheinis machen ist mir eigentlich egal. Wichtig ist mir der Lieferumfang des Originalherstellers BMW.
Es geht auch prima ohne. Zumal sie in den Vertragswerkstätten wie auch in den Freien Gewährleistung auf ihre Arbrit geben müssen. Gäbe es dort gehäuft Probleme und Reklamationen würde er garantiert mitgeliefert.

Er ist wie ein Kropf..:rolleyes:
 
Vielleicht haben brauchbare Werkstätten ja so einen vorformring in der Schublade?
Muss ja noch jedes mal ein neuer sein.
Nur mal so zum nachdenken.

Grüße Holger
 
Vielleicht haben brauchbare Werkstätten ja so einen vorformring in der Schublade?
Muss ja noch jedes mal ein neuer sein.
Nur mal so zum nachdenken.

Grüße Holger

Wozu brauchst Du so einen blöden Plastikring wenn du gesunde Finger hast? Auch zum Nachdenken ;)
 
Wenn der Formring so wichtig für die richtige Montage des Wedis sein würde, würden BMW ihn mit Sicherheit ihren Werkstätten mitliefern.

BMW nutzt zum Vorformen den Einschlagdorn des Wellendichtringes.

Grüße, Hendrik
 
Was ich noch "herausgefunden" hab: Die Schrauben fürs Schwungrad haben in Bezug auf die Bohrung im Schwungrad etwas Spiel - und leider keinen Zentrieransatz o.ä; Die Schwungscheibe dürfte somit nicht wirklich rund im Simmerring laufen; nach meiner Einschätzung wird die Schwungscheibe mit dem roten O-Ring zur Kurbelwelle "ausgemittelt"

?? Oder ist da ein Denk / Erkenntnisfehler drin?

Andreas

Dafür habe ich mir Hülsen gemacht, um dieses Spiel auszugleichen.
/5 Kurbelwelle an R90S erste Serie mit neuerem schwerem Schwungrad und großen Kurbelwellenschraubenlöcher. Das ich einen moderneren Anlasser nutzen konnte.
 
So, wieder etwas geschraubt und zu neuer Erkenntnis gekommen:

Alles zusammengebaut - Motor ein paar Minuten laufen lassen - und ein "Bach" Motoröl läuft unten raus!

P1120902.jpg

Also alles wieder demontiert; Es ist der KW-Simmerrung - eindeutig;
P1120904.jpg

Ursache?
Da das letzte mal der KW-Simmerrung nicht 100% gleichmäßig eingedrückt war (Gehäuse ist an der Stelle nicht 100%ig bearbeitet) das Montagewerkzeug verkippt um wenige Zehntel - habe ich diesmal den Simmering mit einem "Abstandsring" rundrum bis an den unteren Bund hineingedrückt.
D.h. Simmering liegt gut am Bund auf; liegt etwas tiefer und dann so eine Menge Öl?

Der Ring war augenscheinlich in Ordnung; So viel Öl wie geflossen ist, da hätte der Ring einen Riss haben müssen!

Dann habe ich mir mal den Ring "alte Bauform" genauer angeschaut: Die Dichtlippe ist deutlich kürzer!

neue Bauform:

P1120911.jpg


alte Bauform:

P1120914.jpg

Ich bin mir recht sicher, dass die Dichtlippe nicht auf der Laufbahn der Schwungscheibe aufgesessen hat sondern knapp vor der Zylinderfläche auf der Fase "geschwebt hat".

Aso nochmal alles neu - diesmal mit dem alten, nicht so stark vorgeformten Dichtring

? Nur ein Gedanke: Die letzten male war der Simmerring ein wenig weniger tief eingedrückt; vielleicht hat er da etwas abgedichtet, aber nicht genug?

Andreas
 

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Die wichtichen Fotos sind so unscharf, was soll darauf zu erkennen sein?:nixw:
Prüf den Sitz oder den Laufbereich des Dichtrings auf der Schwungscheibe mit Kreide oder einem Eddingstrich. So wird das nix...:rolleyes:
Hat die SS einen leichten Presssitz auf der KW? Wenn ja, musst Du alle Schrauben ordnungsgemäß festziehen. Wenn nicht, wie bei den neueren SS, reicht das Aufsetzen ohne O-Ring und drehen auf der KW um den Sitz und die Dichtkante des Ringes auf der SS zu finden

Mok watt
 
Hallo,

in meiner Werkstatt habe ich das original BMW/Matra Werkzeug. Damit liegt, der Simmering plan mit der Fläche vom Gehäuse auf. Nicht weiter nach vorn.
Mir ist bislang nur einmal, bei heißem Wetter, der Simmering herausgefallen. Der Motor war innerhalb einer kurzen Strecke zum Wegwerfen (A67, Km26). Grund falscher Ölmeßstab und damit zu wenig Öl im Motor.
Ein paar blaue Dichtringe zum Üben kann ich abgeben.

Gruß
Walter
 
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Gibt 2 Versionen vom OEM-Werkzeug.

Ich benutze das mit dem dicken Rand. Das Eindrückwerkzeug mit der Brücke von Original-BMW hat nie wirklich gut funktioniert, kann leicht verkanten. Dabei bricht der Kragen vom Kunststoffdruckstück ab. Seit über 30 Jahren klopfe ich nun die Wedis auf das Druckstück aufgezogen ( Vorformteil für die Dichtlippe :D ) mit einem rückschlagfreien Kunststoffhammer ins Gehäuse. Das hat immer gut funktioniert, ist nicht 1 einziges Mal schief gegangen :applaus:
 

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ich nochmal:

Ich benutze den Eindrückring von SWT-Sports

https://www.swt-sports.de/de/montagewerkzeug-wellendichtring-kurbelwellendichtring-100x80x10

Den Ring ziehe ich mit den Schwungscheibenschrauben ganz vorsichtig - wechselseitig, stückchenweise ein, so dass der Ring in dem Motorgehäuse so wenig wie möglich verkantet wird, bis er endgültig "sitzt".

Die Schwungscheibe montiere ich dann wie in diesem Video - ca. ab Min 50;

https://www.youtube.com/watch?v=u9q8U97hOKs

Inzwischen habe ich die Lauffläche auch mit Metalpolish-Paste poliert; hat das Problem aber noch nicht endgültig den Durchbruch gebracht

Leider kippt die Schwungscheibe - und damit auch der Laufring - beim vorsichtigen, stückchenweisen, kleinschrittigen Anziehen der Schwungscheibenschrauben etwas hin & her; Das kann ich leider nicht vermeinden.

Die Dichtlippe liegt etwa im ersten Drittel der Tiefe des Laufrings auf;

Dennoch bekomme ich es nicht dicht;
Minimal: Ein wenig "ausgeschwitztes Öl" nach dem Probe-Motorlauf
Maximal: Es läuft richtiggehend über das Ölpumpengehäuse raus;

? Würde es etwas bringen die Dichtlippe vor dem Aufziehen der Schwungscheibe leicht zu erwärmen?

Andreas
 
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Leider kippt die Schwungscheibe - und damit auch der Laufring - beim vorsichtigen, stückchenweisen, kleinschrittigen Anziehen der Schwungscheibenschrauben etwas hin & her; Das kann ich leider nicht vermeiden.

Das macht nichts, das verträgt der WeDi, so wurden schon Tausende montiert, und die waren dicht. Langsam wird das mysteriös, man könnte meinen es fehlt Material an der Dichtfläche der Schwungscheibe.

Erwärmen bringt hier nichts, es klemmt woanders.

gruss peter
 
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Auf ein Neues:

der aktuelle We-Di-Ring wurde mit dem weißen Kunststoff - "Rohrabschnitt" (Aufziehhilfe) geliefert;

Um zu verhindern, dass die Schwungscheibe beim Aufziehen so stark pendelt, habe ich mir einen "Aufziehring" gemacht:

P1120936.jpg
P1120939.jpg

Der Ring wird dort befestigt, wo sonst das Getriebe angeschraubt ist; Die Schrauben M6 haben 1mm Steigung; ich habe erst die Schwungscheibe auf der KW vorsichtig aufgesetzt und mit den KW-Schrauben nur fixiert, dass sie nicht runterfällt;

Dann die M6er Schrauben auf dem Rand aufgesetzt, die Höhendifferenz zum Sperrholzring ermittelt und rundum angeglichen;
Anschließend die Schrauben per Hand ganz vorsichtig aufgesetzt und ein wenig weiter angezogen und so die Schwungscheibe reihum auf den KW-Stumpf aufgebracht

Dadurch verkippt die Schwungscheibe viel weniger, als wenn man das nit den KW-Schrauben machen würde, da der Weg nach vom Drehpunkt nach außen viel weiter ist;

Jetzt fällt mir aber wirklich nix mer ein, was ich besser machen könnte

Andreas
 
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Hallo!
Ich hoffe, du hast die Kurbelwelle richtig gut gegen Verschieben nach vorne gesichert! Mit deiner Anordnung bringst du erheblichen Druck auf die KW in Richtung vorne auf!! Falls nicht, hast du evtl. ein neues Problem, wenn dir bei der Aktion die innere Anlaufscheibe von den Stiften gerutscht ist!:entsetzten:
 
Falls nicht, hast du evtl. ein neues Problem, wenn dir bei der Aktion die innere Anlaufscheibe von den Stiften gerutscht ist!

Wenn vorn der Kettenkastendeckel noch drauf ist.... wird das ächt schwer...:rolleyes: ;)
 
... Jetzt fällt mir aber wirklich nix mer ein, was ich besser machen könnte ...

Hallo Andreas,

einmal musste ich bei meiner G/S diesen Dichtring wechseln, nach 40 000 km und fünf Jahren Betrieb.
Es war damals schon der neuere Dichtring mit mehreren Dichtrillen, eingebaut war die Version mit der v-förmigen Dichtlippe.
Mein Kollege, sein Lebensinhalt war BMW-Schrauben, riet mir zum Einlegen in Motoröl, so habe ich das mangels besseren Wissens gemacht. Eingebaut durch vorsichtiges Klopfen mit einer Holzzwischenlage.
Der Ring ist jetzt seit 34 Jahren dicht, die G/S hat jetzt über 100 000 km runter.

Was bei Deinem Einbau schief läuft, keine Ahnung. Ich bin auch der Meinung, dass der Dichtring beim Einbau, wenn die Schwungscheibe etwas verkantet, keine Schaden nimmt. Aber selbst das hat Du ja durch Deine Vorrichtung vermieden.
Bei der G/S hat man dieses eventuelle Problem nicht, da der leichte Schwung den separaten Laufring hat.

Nur eins ist mir aufgefallen. Ich würde die Lauffläche an der Schwungscheibe nicht polieren. Wenn es so ist, dass vom trocken eingebauten Dichtring beim ersten Start etwas Material auf die Lauffläche übertragen werden soll, sollte es dort ja auch anhaften können.
Deshalb würde ich der Lauffläche mit feinsten Schleifpapier eine matte Oberfläche geben. Vielleicht mit 2000er Körnung anfangen und dann je nach Aussehen noch etwas grobkörniger werden.

Möchte betonen, dass dies eine Vermutung ist. Es gibt hier im Forum Leute, die sich da wesentlich besser auskennen als ich.

Viel Glück beim nächsten Versuch!

Gruß, Wolfram
 
Hallo Wolfram,

danke für Deinen Beitrag; interessanter Ansatz; Gibt es Meinungen dazu?

Grüße

Andreas
 
Hallo Andreas,

habe mich gestern abend beim Motorradfahren an ein Gespräch mit einem Maschinenbauingenieur erinnert. Beim Thema Radialwellendichtringe (RWDR) sprach er von quasi chirugischen Bedingungen, die von den Herstellern der RWDRs gefordert werden, aber in der Praxis nicht immer eingehalten werden können.

Ich habe jetzt mal etwas gewühlt und z.B. diese Information von SKF gefunden. Wenn Du dort unter der Überschrift Oberflächenrauheit auf Tabelle klickst, findest Du Werte für R[SUB]a[/SUB] und R[SUB]z[/SUB]. (Bedeutung bitte selbst googeln). Der Tabelle kann man entnehmen, dass es auch Minimalwerte für die Oberflächenrauheit gibt, die nicht unerschritten werden sollen. Die Begründung findet sich eben dort.
R[SUB]a[/SUB] soll nach der ISO-Norm nicht unter 0,2 µm liegen. Nach einem Polieren ist dieser Wert vermutlich unterschritten.

Auf einer niederländischen Seite habe ich für nichtrostenden Stahl einen Zusammenhang zwischen der Körnung des Schleifmittels und der erreichten Rauhtiefe beim Schleifen gefunden. Klick

Bei Interesse kannst Du ja mal weiterwühlen und Gefundenes hier bekannt geben. Vielleicht findet sich ja eine Info zu oberflächengehärtetem Stahl.

Gruß, Wolfram

PS: wieterer Link
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wolfram,

danke für Deine Mühen und den Denkansatz;
die Begriffe Ra, Rz etc. sind mir bekannt; auch, dass Öl eine gewisse Obeflächenrauhigkeit braucht, um sich verklammern zu können;
Die Frage ist nur, ob sich diese Auslegung auch für diese Wellendichtringe eignet; es sind eben keine normalen Simmerringe (Radial-Wellendichtringe)

Und ich weiß nicht, ob in dem Fall das Öl mit abdichtet; Ich habe gesehen, dass die hier verwendeten "Teflon-Ringe" auch eine bevorzugte Drehrichtung haben; ist mit eingegossen; wird einen Grund haben, sonst hätte man es nicht gemacht;


Andreas
(für weitere sachdienliche Hinweise dankbar!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Andreas,

auch auf Seite 29 des Dokuments von Trelleborg steht noch Einiges.

Polieren der Lauffläche ist wohl kontraproduktiv. Da sind sich alle Autoren einig.

Auch normale RWDRs lässt man beim Austausch nach Möglichkeit nicht an der gleichen Position laufen, da i.d.R. dort Laufspuren vorhanden sind.

Hast Du die Möglichkeit ein detailreiches Bild der Lauffläche an der Schwungscheibe zu machen?

Noch was: hast Du die vier Stunden Wartezeit nach der Montage eingehalten, die die Fa. Elring bis zur Inbetriebnahme vorschreibt?

Gruß, Wolfram
 
also die Schwungscheibe ist jetzt erstmal wieder dirn; Ich hab gestern laufen lassen; sifft immer noch leicht - aber erstmal zum TÜV-Termin, Zeuch eintragen, dann hab´ ich ein paar Monate Luft um mich der Sache wieder intensiv zu kümmern;

Ja. Wartezeit habe ich eingehalten; hab das auf der HP von Elring gesehen; Wurde leider anderweitig nicht kommuniziert - auch nicht auf den HP der Teileverkäufer; Hinweis "trocken" war ab und an zu lesen

Andreas
 
sifft immer noch leicht

Das gibt es doch nicht...bist du dir ganz sicher, das der Siff vom grossen WeDi kommt?Meine R75 hat jetzt da hinten an der Ecke das Schwitzen an der Verschlussschraube des Ölkanales begonnen..

Unglaublich, das ganze..

Grüsse, Hendrik
 
... hab das auf der HP von Elring gesehen; Wurde leider anderweitig nicht kommuniziert - auch nicht auf den HP der Teileverkäufer; Hinweis "trocken" war ab und an zu lesen ...

Hallo Andreas,

die Teileverkäufer möchten verkaufen, sagt doch schon der Name! ;)

Informationen hole ich mir gerne im Original vom Hersteller.

Ja, was soll man jetzt noch raten?

Mach bitte mal ein Bild von der Lauffläche an der Schwungscheibe. Ansonsten Abziehen der Lauffläche mit Wasserschleifpapier mit 1200er oder 800er Körnung. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Wenn ich daran denke, wie "problemlos" ich vor über 30 Jahren den RWDR meiner G/S gewechselt habe. Noch nicht einmal die Kurbelwelle gegen Verschieben gesichert.
Mir wird heute noch schlecht, wenn ich daran denke, was alles hätte passieren können.
Ist ja auch der Hammer, dass das originale Werkstatthandbuch Nichts zu dieser Problematik erwähnt.

Gruß, Wolfram
 
Hmmm, das hatte ich dieses Jahr das auch erste mal.

G/S Motor neu gelagert und von der ersten Umdrehung dann der Wedi undicht.

Reichlich...

Aufgemacht, keinen offensichtlichen Fehler entdeckt, den "neuen" Wedi rausgehebelt, einen weiteren neuen montiert alles wieder zusammen und dicht.

Die gesamte Hardware ist geblieben, die Montage wie sonst auch, eigentlich nicht anders gemacht.

Entweder einen schlechten Tag gehabt, darf ich ja eigentlich nicht sagen, oder evtl. doch mal einen schlechten Wedi erwischt, wer weiß das schon.
 
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