VA: selbstsichernde Mutter M8 reisst VA-Schraube ab

AW: VA: selbstsicherernde Mutter M8 reisst VA-Schraube ab

Moin,

Genau so ist es, an den Stellen hat ein Edelstahl Bolzen nix zu suchen.
(Und diverse ähnliche Beiträge)

und aus genau DEM Grund sind die Bremsscheiben an diversen modernen Moppeds mit deutlich mehr Leistung und Gewicht ab Werk mit z.B. 6x M6 Edelstahlschrauben in Alufelge verschraubt. Gut zugegebener Maßen im konkreten Fall in A4.
Und wenn man dann noch die für vier oder fünf M8 Bolzen wahnsinnigen vorgeschriebenen 25Nm berücksichtigt ...

Kurz und knapp: 5x M8 Bolzen nebst Muttern und 8x M10 Schrauben für die Bremssättel nebst Adaptern - alles in A4 - funktionieren in meiner Kampfkuh seit mehr als 180 tkm und zwar mit amtlichem DEKRA Segen.

Grüße,
Jörg.

P.S.
Zum Thema: Montagepaste versteht sich von selbst - sonst Mutter fest, Schraube ab.
 
Man sollte - denke ich - das verwenden, was der Hersteller vorgibt.

Ich hab hier einfach mal bei BMW angefragt und auch direkt eine Antwort bekommen:

[FONT=&quot]Sehr geehrter Herr XXXXXXXXX,
[/FONT]

[FONT=&quot]vielen Dank für Ihre Anfrage.
[/FONT]

[FONT=&quot]Die Schraube 07 11 9906725 hat die Festigkeit 8.8.[/FONT]
[FONT=&quot]Viele Grüße[/FONT]
[FONT=&quot][/FONT]
[FONT=&quot]BMW Group[/FONT][FONT=&quot][/FONT][FONT=&quot]
BMW Group Classic (AK-51)[/FONT]



Wenn diese Schraube durch eine Edelstahlschraube ersetzt werden soll kann man das wohl nur mit einer A-80 machen - wobei die Zugfestigkeit auch nur ein Teil der Wahrheit ist.
Obacht - die Ausführung und Qualität der Schrauben sind naturgemäß nicht für alle Modelle gültig. Hier halt mal in der OEM-Liste nachschauen ob die Nummer passt.
Bei Fragen einfach mal bei BMW anfragen

Welche Schrauben an anderen Motorrädern geschraubt werden liegt in der Verantwortung des jeweiligen Herstellers - eine Übertragung der Verhältnisse von einem auf ein anderes Modell ist hier nicht zulässig.
Und solange der Wasserstoffgehalt in der Atmosphäre nicht wesentlich ansteigt ist die dadurch eventuelle Versprödung hier kein Thema.

Grusz

Bernd
 
Hab noch eine zweite Info über Schrauben von BMW gefunden:

"Eine Anfrage bei BMW München ist negativ verlaufen,

Eine Freigabe für die Verwendung der angefragten Schrauben können wir Ihnen nicht geben, da von uns natürlich ausschließlich Original-Ersatzteile für den Einsatz an bzw. in unseren Fahrzeugen freigegeben werden können.

Die Verwendung anderer Schrauben erfolgt daher, ebenso wie der Anbau anderer Zubehörteile von Fremdanbietern, auf eigenes Risiko.

Viele Grüße
BMW Motorrad Direct"


Aus https://www.bmw-bike-forum.info/viewtopic.php?t=12782
 
10 Seiten über VA-Verbindungselemente, weil jemand eine Mutter abreißt die offensichtlich mit dem Bolzen nicht übereinstimmt oder Ausschuß ist.
Die Beiträge sind teilweise sensationell:lautlachen1: und höchstwissentschaftlich.

Muss ich eigentlich auch beachten, das der Feinstaubgehalt in manchen Innenstädten oftmals so hoch und aggressiv ist? Nicht das da noch was passiert, in Verbindung mit dem Wasserstoff, wenn ich durch eine Pfütze fahre?

BMW wird niemals eine Schraube freigeben, die nicht als Ersatzteil gekauft wird, warum auch.

In den meisten Anwendungen sind Schraubenverbindungen sowieso deutlich überdimensioniert. Ich erinnere mich an das Studium, bei Berechnungen von Schraubenverbindungen:
Duchmesser der Berechnung incl. aller Sicherheitsfaktoren war dann vielleicht D = 6,2 mm, dann kam der Satz: "gewählt M10", damit der goldene Schnitt auch stimmt. Das ist an unseren Motorrädern nicht anders.

Und als man unsere BMWs vor 35 oder 40 Jahren konstruiert hat, waren Edelstahlschrauben vollkommen unpopulär und exotisch, zudem viel zu teuer. Diverse Kopfformen gab es damals zudem noch nicht.
Das ist heute aber anders.

Ich lasse alle meine Schrauben (aus Edelstahl) drin. Da werden sich meine Enkel noch über das schöne Motorrad freuen.....

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Die verkaufen die Schrauben. Da gab es nichts anderes zu erwarten.:---)

Da machen die bestimmt nen RIESEN Gewinn damit!!:D:D:D

Also ich würde auch ungern für irgendwas haften bzw. irgendwas freigeben , was Sicherheitsrelevant ist und das beim Einbau und Dimensionierung gute Maschinenbaukenntnisse erfordert (Montagepaste, richtiges Drehmo etc.).
Aber wir reden hier aneinander vorbei!
Wenn jemand etwas Erfahrung und Ahnung vom Material sowie den Festigkeitsklassen von Schrauben hat , einen guten Drehmomentschlüssel besitzt und auch damit umgehen kann, dürfte das wie auch vieles anderes recht risikolos machbar sein.

Wenn aber jemand nur weil es blinkt und er es beim letzten Treffen an nem Umbau gesehen hat, in den Baumarkt rennt, sich ähnliche Schrauben oder Bolzen kauft und die dann reinwürgt wird es gefährlich.
Wir sollten uns vielleicht öfter überlegen was wir im Forum hier posten!
Viele "Ästheten", in der "Sturm und Drang" Zeit lesen hier halt mit und basteln auch einiges nach.
Wenn ich zurückdenke, was ich mit 20 durch unüberlegte dilettantische Rumschraubereien schon riskiert habe, wobei ich häufig nur durch Glück mit nen blauen Auge davongekommen bin, werd ich halt bei so nem Thema vorsichtig.

Gruß

Kai
 
... Wenn jemand etwas Erfahrung und Ahnung vom Material sowie den Festigkeitsklassen von Schrauben hat , einen guten Drehmomentschlüssel besitzt und auch damit umgehen kann, dürfte das wie auch vieles anderes recht risikolos machbar sein ...

Nun ja, die Tatsache, daß man einen Drehmomentschlüssel halten kann, macht einen nicht zum Techniker oder Maschinenbauingenieur.

Das muß man aber eigentlich sein, um Schraubverbindungen berechnen zu können (und's nicht irgendwo anders gelernt hat). Und berechnete Schraubverbindungen (dazu gehört üblicherweise alles, wo was besseres als 6.8 drinsteckt) muß man eigentlich neu berechnen, wenn man das wichtigste Teil (die Schraube) gegen etwas anderes ersetzt (das gilt übrigens auch beim Ersatz einer 8.8er Schraube gegen etwas höherwertiges).

Und auch der beste Ingenieur kann eine Schraubverbindung nur berechnen bzw. auslegen, wenn er wenigstens eine Idee der auftretenden Kräfte hat (das ist in diesem Fall tatsächlich sogar relativ einfach).

Alles andere ist ein Risiko, bei dem sich jeder selber überlegen muß, ob er's eingehen will oder nicht.

Daß das 20+ Jahre gut gegangen ist, ist kein Beweis, daß es gut ist. So eine Schraube reißt nie beim "normalen Fahren". Die reißt dann, wenn die Belastung maximal wird (und man's am wenigsten brauchen kann). Wer weiß, ob er in den 20+ Jahren die maximale Belastung erreicht hat oder erst morgen die "ultimate Notbremsung" kommt?
Auch die Tatsache, daß es moderne Konstruktionen gibt, die VA-Schrauben an der Bremsscheibe haben, ist kein Nachweis, daß das bei jeder anderen Karre auch geht. Dazu müssten die dort auftretenden Kräfte dieselben (oder höhere) sein und die Auflagefläche dieselbe (oder kleiner) sein.
 
:applaus:Das hast Du sehr schön geschrieben

Bernd

Seh ich auch so :hurra:

Wer was davon versteht soll es verwenden.
In meinem Fall ist die ganze GS mit Sanitärschrauben gepflaster.
Das reinste Gamikazebike. Schon Schrauben nicht mehr vorhanden und viele locker. Auf dem ersten Blick nicht bemerkt.

Übrigens im Baumarkt schau ich mir keine Schrauben an, nicht einmal für den Garten, bei der Provitgier wird alles verkauft was nur so heißt. Sollbruchstelle gratis.
Entweder ein Fachmarkt für Gewerbe oder die nächste Benz - Werkstatt die hilft auch gern aus.
Gruss Jens
 
Moin,

...
Dazu müssten die dort auftretenden Kräfte dieselben (oder höhere) sein und die Auflagefläche dieselbe (oder kleiner) sein.

Im konkreten Fall:
Auflagefläche: 6x (nahezu) kreisrund (Angüsse/Ausformungen der Naben, Durchmesser je ca. 3cm abzgl. 6mm Schraubenloch
Kräfte: 2x 320er Scheibe mit Vierkolbensattel, Vmax >250km/h, m>=270kg
erschwerend: im Ernstfall pulsierende Belastung durch nicht modulierendes ABS

Grüße,
Jörg.
 
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Hallo, ich hab mir das jetzt angetan und alle 11 Seiten gelesen. Hat von euch irgendjemand, nur einer!, jemals eine durch eine Bremsung hervorgerufene gerissene Schraubverbindung an einer Bremsscheibe gehabt?
Das wäre mir absolut neu im normalen Straßenverkehr. Eher lockern sich die Schrauben oder dehnen sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemals nicht!

Diese Frage habe ich mir auch schon beim lesen dieses Themas schon gestellt. Ich habe mir jetzt mal meine Bremsscheibenverschraubung angesehen. Da hat der Vorbesitzer vor 10 Jahren eine neue Scheibe verbaut. Mit schönen Edelstahlschrauben.....und selbstsichenden Muttern. Wenn ich mir überlege, was und wie da beim Bremsvorgang für Kräfte auftreten, dann werden die Schrauben auf Scherung beansprucht. Da blockiert das Vorderrad lange bevor die Schrauben abscheren würden.
Ich bleibe da ganz ruhig und fahre weiter mit den schönen Schrauben.
 
Niemals nicht!

Diese Frage habe ich mir auch schon beim lesen dieses Themas schon gestellt. Ich habe mir jetzt mal meine Bremsscheibenverschraubung angesehen. Da hat der Vorbesitzer vor 10 Jahren eine neue Scheibe verbaut. Mit schönen Edelstahlschrauben.....und selbstsichenden Muttern. Wenn ich mir überlege, was und wie da beim Bremsvorgang für Kräfte auftreten, dann werden die Schrauben auf Scherung beansprucht. Da blockiert das Vorderrad lange bevor die Schrauben abscheren würden.
Ich bleibe da ganz ruhig und fahre weiter mit den schönen Schrauben.

Beanspruchung erfolgt eben NICHT auf Scherung!
Bin schon überrascht, dass es hier im Forum so viele Konstrukteure gibt, die wohl offensichtlich über größere Kenntnisse verfügen als die, die die Elemente entwickelt haben.
Dass im Betrieb irgendein Bauteil "nicht kaputtgeht" ist allerdings ein bedenkliches Auslegungskriterium.

Bernd
 
Meine alten Schrauben hatten den Absatz und sind 10.9er. Die späteren Schrauben ohne den Absatz sind 8.8er.

Hatten die Dehnschrauben früher normale Muttern drauf?
Weil die Selbstsicherung ja die Schraube übernimmt.

Und so grosse Tempereraturunterschiede wie im Motor sind ja auch nicht vorhanden, das da Dehnschrauben nötig waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beanspruchung erfolgt eben NICHT auf Scherung!
Bin schon überrascht, dass es hier im Forum so viele Konstrukteure gibt, die wohl offensichtlich über größere Kenntnisse verfügen als die, die die Elemente entwickelt haben.
Dass im Betrieb irgendein Bauteil "nicht kaputtgeht" ist allerdings ein bedenkliches Auslegungskriterium.

Bernd

:fuenfe:

Der alte Grieche Plato hat mal gesagt:
„Je weniger er weiß desto fester glaubt er das, was er weiß.“
 
Hier streiten hauptsächlich die, die nur vermuten. Meine Behauptung als alter Schlosser: Die Schraube kann bei einer Bremsung nicht reißen, da sie, wenn sie fest ist und nicht jackelt, keinem Kippmoment der Bremsscheibe ausgesetzt ist, der das Material zusätzlich auf Zug belastet. Die Vorspannung durch das Anzugsdrehmoment ist permanent und erhöht sich nicht, solange die Bremsscheibe nicht rotglühend wird, (Wärmeabfuhr durch Nabe). Sie verringert sich eher durch Dehnung der Schraube - und das Leute, das ist das Problem mit der Härteangabe/Zugfestigkeitsangabe auf dem Kopf! Wie gesagt, wenn was jackelt, dann wird es gefährlich, aber das hört und merkt (fast) jeder Doofe!
Edit
Und es treten auch keine Scherkräfte bei einer festen Verbindung auf, da ein Schermoment fehlt, das nur bei zueinander beweglichen Teilen auftritt. Gewindegleiche Schaftdurchmesser von Schrauben haben nur 2 Aufgaben: der axialen Zentrierung zweier zu verbindender Teile und der Erhöhung der Zugfestigkeit!
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich sind die Schrauben nicht auf Scherung ausgelegt/belastet im normalen Betriebszustand; das ist ohne jede Diskussion.
Wie schon richtig geschrieben, käme eine Scherbelastung dann zum tragen, wenn die Vorspannung nicht stimmt. Wer das nicht merkt, wird schnell die Scherfestigkeit kennenlernen. :entsetzten:
 
Kleiner Hinweis für die sog. "Fachleuts" zu Schraubenverbindungen:

Richtlinie VDI 2230

Gruß Fritz
 
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