Hallo Rainer,
Nun reden wir aber von max 55 PS,den mehr hatte keine R100gs in Serie.
das ist eine gerne mal zitierte "Urban Legend" die aber nicht stimmt (empirische Erfahrung mit verschieden 60PS 1000ern auf dem Prüfstand und zeitgenössichen Tests).
Wenn ich nun eine Doppelbremsanlage anbaue, wird die Kiste unfahrbar wegen der bewegten zusätzlichen Masse an der Radnabe.
Das ist, mit Verlaub, Unfug!
Wer jemals mit einer Einscheibenbremse Monolver als auch Paralever mit Sozia und Gepäck sowie Zelt mal einen längeren Paß gefahren ist wird mir zustimmen, daß die Serienbremsen der BMW`s ein Zumutung sind.
Das stimmt so ungefähr, ist aber einfach zu beheben: 300er oder 320er Einzelscheibe vorn von einem der zahlreichen Anbieter. Und Hinten bei den Serie 1 Paralver GS (vor Wasserrohr) auf die Bremse ab 90 mit breiteren Belägen umrüsten.
Zu der Antriebswelle kann ich nur aus Erfahrung sagen, mein Bestleistung lag bei zwei Serienantriebwellen pro Jahr, und ja die waren schon zum abschmieren. ...das ändert aber nichts an der Tatsache, das das Getriebe nie ernsthaft dem angpasst wurde.
Kupplung, Getriebe und Antriebswellen kommen nach meiner Erfahrung gut mit Drehmomenten zwischen 90 und 100 MN zurecht. Das was in den Getrieben häufig Ärger macht, macht auch bei braven 50PS R80GS - Modellen Ärger (Vorderes Abtriebswellenlager, Korrosion durch Wassereintritt, Pitting an den Schrägverzahnten, verschlissene Schaltklauen, usw..). Bei den Antriebswellen verdreht sich der Gummipuffer halt schneller, aber solange da kein Luftmeister-Turbo mit weit dreisteliger NN-Zahl dranhängt, ist der Mehrverschleiß erträglich.
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Habe ich nach reichlich Eigenversuchen, letztendlich nur mit besagtem Kartuschensystem von BMW hinbekommen...
Der Rahmen auch einer R100Gs neigt bei soviel Leistung und vor allem mit voller Beladung zum verwinden. Was zur Folge hat,das er weich wird .
Hir hilft eigendlich nur der Gang zu HPN Seibersdorf. Die haben Ihren Wüstenbikes nicht umsonst verstärkt.
Das BMW/Marzocci-Kartuschensystem ist m.E. eher überbewertet und die dafür aufgerufenen Preise eher nicht wert. Das bekommt man mit geduldiger Abstimmung der Seriengabel auch gut hin. Ich spreche hier von Straßenbetrieb. Das gilt onroad auch für den "elastischen Rahmen". Klar, im harten Gelände macht eher eine HPN Sinn, aber auf der Straße kauft man sich mit einem richtigen HPN-Wüstenmobil eher Nachteile ein (hoher Schwerpunkt, lange Federwege, längerer Radstand). Im harten Geländeeinsatz gibt auch ein HPN-Rahmen mal auf (Promineter Fall: Rahmenbruch an der "Possi"-HPN).
Meine ganz persönliche Meinung: Insbesondere eine R100R eignet sich ganz gut für ordentliche Mehrleistung: Rahmen, Motorgehäuse und Block sind technisch letzter Stand, ab Serie schon sehr gute Bremse vorn und sehr gute Gabel. Auch aus einer Paralever GS lässt sich mit wenig Aufwand gut fahrbar und standfest deutlich in der Leistung steigern.
Grüße
Marcus
OT: An ROWI: Dein "Fitz-Bashing" aufgrund seiner Signatur find ich daneben. Jeder der den Fritz "live" kennt, weiß dass er ein ganz feiner und gebildeter Mensch ist. Ein unangepasster kritischer Freigeist. Aber deswegen ist der noch lange nicht in der Ecke, in der du ihn siehst...