Vergaser Optimierung nach Helmut Heusler

Ich habe gestern mal die Federn der Vergaser der ST ausgebaut und gemessen.
Diese hat trotz penibler Einstellung nie das feine Laufverhalten wie meine Monolever von 85.

Bei der ST sind noch die 115 mm langen Federn mit 30 Windungen verbaut.
Ab 1985 wurde hier ab Werk auf die 120 mm langen Federn mit 20 Windungen geändert.

Entspannt sind die Windungsabstände zueinander nicht gleichmäßig was im vorgespannten Zustand noch besser sichtbar wird.
Beide Federn sind mit 112 und 106 mm auch unterschiedlich und zu kurz.
Gegeneinander vorgespannt habe ich 70 und 63 mm, stärker vorgespannt 59 und 54 mm gemessen.

003.jpg 005.jpg


Ich denke hier liegt möglicherweise die Ursache des nicht zufriedenstellenden Laufverhaltens ab Standgas und im niedrigen Drehzahlbereichen.
Über 3000 U/min macht sich das aber nicht mehr bemerkbar.

Ich habe nun die 120 mm Federn eingebaut und bin schon neugierig ob hier ein Unterschied bemerkbar ist.
Probefahrt steht noch aus, derzeit regnet es hier heftig. :pfeif:
 
Hallo Fritz,

hast du die neuen Federn ebenfalls gemessen und verglichen? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Es ist durchaus denkbar, dass unsauberer Lauf im Übergangsbereich von den ungleich ausgeleierten Federn rührt. Bei 3000/min sind zumindest unter Last die Schieber ganz oben, somit wirken sich die Federn nicht mehr aus.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Fritz,

hast du die neuen Federn ebenfalls gemessen und verglichen? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Es ist durchaus denkbar, dass unsauberer Lauf im Übergangsbereich von den ungleich ausgeleierten Federn rührt. Bei 3000/min sind zumindest unter Last die Schieber ganz oben, somit wirken sich die Federn nicht mehr aus.

Beste Grüße, Uwe

Hallo Uwe,
klar habe ich die neuen Federn vermessen.
Möchte doch nicht einen Fehler gegen einen gleichen tauschen. ;)
Bei diesen sind keine Unterschiede zueinander feststellbar.

Aber wie geschrieben, der Test steht noch aus und ich werde berichten. ;;-)
 
Ich bin gespannt!

Bei den vielen Änderungen, die BMW bzw. Bing im Laufe der Zeit an den Vergasern vorgenommen haben, frage ich mich, welchen Einfluss die Federn grundsätzlich haben. Schließlich sind nicht in allen Gleichdruckvergasern welche zu finden. Vorstellen könnte ich mir durchaus, dass eine weiche Feder, also die mit 30 Windungen, eine höhere Schieberstellung bei gleicher Druckdifferenz und Membranfläche bewirkt - was den höheren Verbrauch der ST gegenüber der Monolever erklären könnte.

Bei den 94/40-Vergasern gab es auch Unterschiede in den Vergaserdomen dergestalt, dass welche eine Ausgleichsbohrung zum Innenraum des Führungsrohrs haben, andere wiederum nicht, hier mal dargestellt anhand eines Dompaares, bei dem ich diese Bohrung am rechten Teil nachträglich angebracht habe:

20150411_125116_kl.jpg

Ist es beliebig, ob diese Bohrung vorhanden ist oder nicht?

Beste Grüße, Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin gespannt!

Bei den vielen Änderungen, die BMW bzw. Bing im Laufe der Zeit an den Vergasern vorgenommen haben, frage ich mich, welchen Einfluss die Federn grundsätzlich haben. Schließlich sind nicht in allen Gleichdruckvergasern welche zu finden. Vorstellen könnte ich mir durchaus, dass eine weiche Feder, also die mit 30 Windungen, eine höhere Schieberstellung bei gleicher Druckdifferenz und Membranfläche bewirkt - was den höheren Verbrauch der ST gegenüber der Monolever erklären könnte.

Bei den 94/40-Vergasern gab es auch Unterschiede in den Vergaserdomen dergestalt, dass welche eine Ausgleichsbohrung zum Innenraum des Führungsrohrs haben, andere wiederum nicht, hier mal dargestellt anhand eines Dompaares, bei dem ich diese Bohrung am rechten Teil nachträglich angebracht habe:

Anhang anzeigen 323895

Ist es beliebig, ob diese Bohrung vorhanden ist oder nicht?

Beste Grüße, Uwe

Ob die Bohrung vorhanden ist, ist nicht egal. Es zeigt, wieviel Detailarbeit Bing in die Optimierung der Vergaser gesteckt hat, wahrscheinlich auch, um den Abgastest für Modelle nach 1989 bei gleichzeitig guter Fahrbarkeit zu erfüllen.
Gruß
Helmut
 
Danke! Dann war ich mit der Nachrüstung, äh, Nachbohrung also grundsätzlich auf dem richtigen Weg, denn die 123/124 haben sie. Aber vermutlich nur in Verbindung mit den steiferen Federn?

Fragt sich, weshalb die Innenseiten der älteren, kugeligen Deckel bereits so gegossen waren, dass da eine Bohrung angebracht werde konnte, siehe das linke Exemplar auf meinem Foto.

Beste Grüße, Uwe
 
... Vorstellen könnte ich mir durchaus, dass eine weiche Feder, also die mit 30 Windungen, eine höhere Schieberstellung bei gleicher Druckdifferenz und Membranfläche bewirkt - was den höheren Verbrauch der ST gegenüber der Monolever erklären könnte.
...

Andersrum: eine längere oder härtere Feder bewirkt eine Anfettung (in der Hochdreh-Phase des Motors). Der Kolben bleibt länger unten, und jetzt kommt der Venturi-Effekt: kleinerer Querschnitt => höhere Strömungsgeschwindigkeit => mehr Unterdruck => mehr Sprit wird mitgerissen - und zwar trotz kleinerem Ringspalt von DN/ND.
 
... Entspannt sind die Windungsabstände zueinander nicht gleichmäßig was im vorgespannten Zustand noch besser sichtbar wird.
Beide Federn sind mit 112 und 106 mm auch unterschiedlich und zu kurz.
Gegeneinander vorgespannt habe ich 70 und 63 mm, stärker vorgespannt 59 und 54 mm gemessen.
...
...

Ich habe nun die 120 mm Federn eingebaut und bin schon neugierig ob hier ein Unterschied bemerkbar ist.
Probefahrt steht noch aus ...

Hallo Fritz,

eine interessante Entdeckung!

Bin auf das Ergebnis Deiner Probefahrt gespannt.
 
HAllo, Frank,

eine leicht erhöhte Verdichtung hat keinen Einfluss auf die Teillastabstimmung. Über eine Rückmeldung über den Erfolg der Umbedüsung wäre ich und weitere Interessierte dir dankbar.
Für die R80/7 müßtest du mir die genaue Bezeichnung der verbauten Vergaser nennen. Erst dann kann man entscheiden, ob und welche Umbedüsung in Frage kommt.

Gruß
Helmut

Hallo Helmut,

es handelt sich um das Modell 64-2 mit dem flachen Deckel der R80/7 von 1978.

Mehr Infos habe ich derzeit nicht, ohne den Vergaser zu demontieren.


Herzliche Grüße
Frank
 
Hallo Uwe,

das Fahrzeug steht derzeit etwas bedängt durch die Stoppelhopser unterm Dach und ergo mit schlechter Zugängigkeit.
Beim gestrigen höchsten Feiertag der Hausherrin wollte ich nicht anfangen Tetris zu spielen.
Das wird sich aber an meinem Feiertag in 3 Tagen ändern.;)

Gruß, Frank
 
... steht bei diesen älteren Vergasern etwa die Typbezeichnung nicht gut lesbar in einen Anguss eingeschlagen? ...

Und das sogar mit einer Unterscheidung für den linken und den rechten Vergaser.

Die linken Vergaser haben immer eine ungerade Kennzahl, die rechten dann entsprechend eine gerade.
 
Von R80N auf R80S so in etwa.

Also zumindest in meinem Fall.

Gruß, Frank
 
Hallo Uwe,

das müsste in etwa hinkommen.
Mangels verfügbarer Kolben wurden die Zylinder um das entsprechende Maß eingekürzt.:pfeif:

Also alles im ganz zahmen Bereich und als vorausschauende Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel und das sich beim tanken zunehmend leerende Portemonaie.

Gruß, Frank
 
Hallo Helmut,

es handelt sich um das Modell 64-2 mit dem flachen Deckel der R80/7 von 1978.

Mehr Infos habe ich derzeit nicht, ohne den Vergaser zu demontieren.


Herzliche Grüße
Frank


Hallo, Frank,
die 64-2 Vergaser waren eine verunglückte Variante der Bing Gleichdruckvergaser und wurden nach kurzer Bauzeit eingestellt. Grund war die unzureichende Führung des Schiebers und damit oft schlechte Fahrbarkeit(Ruckeln beim Beschleunigen).
Deshalb würde ich an diesen Vergasern nichts umbedüsen. Solltest du Probleme mit der Fahrbarkeit und Synchronisation haben, würde ich auf die 64-3 Vergaser der späteren Modelle umbauen und bei der Bedüsung die R75/7 Werte übernehmen (HD 145, ND 2,66, Nadel 2.Kerbe von oben). Das wäre ein gute Ausgangsbasis für eine weitere Feinoptimierung.

Gruß
Helmut
 
Allerliebst geschildert. :respekt:

VG :D
Guido

Mit dem verbliebenen Nachwuchs Brötchen und Blumen geholt und dann mit einem Sektfrühstück gestartet welches sich in Folge aus noch unerfindlichen Gründen so über den Tag hingezogen hat.

Auch aus diesem Grund war Tetris nicht besonders angeraten und der geschärfte Blick zum Erkennen der Vergasernummern leicht getrübt.

Heute Morgen klingelte der Wecker irgendwie besonders früh.

Herzliche Grüße
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Frank,
die 64-2 Vergaser waren eine verunglückte Variante der Bing Gleichdruckvergaser und wurden nach kurzer Bauzeit eingestellt. Grund war die unzureichende Führung des Schiebers und damit oft schlechte Fahrbarkeit(Ruckeln beim Beschleunigen).
Deshalb würde ich an diesen Vergasern nichts umbedüsen. Solltest du Probleme mit der Fahrbarkeit und Synchronisation haben, würde ich auf die 64-3 Vergaser der späteren Modelle umbauen und bei der Bedüsung die R75/7 Werte übernehmen (HD 145, ND 2,66, Nadel 2.Kerbe von oben). Das wäre ein gute Ausgangsbasis für eine weitere Feinoptimierung.

Gruß
Helmut

Hallo Helmut, danke für die Information.

Bisher habe ich nur eine Überführungsfahrt gemacht, die war angenehm problemlos.

Sollte es hier Probleme geben, weiss ich nun wo anzusetzen ist.

Herzliche Grüße, Frank
 
Siehe #61

Ich habe nun die erste Probefahrt nach dem Tausch der Federn gemacht.
Erst mal sachte warmgefahren und unterwegs die Gemischregulierschrauben eine klein wenig magerer und nach Gehör und Gefühl zweimal nachsynchronisiert.

Mir scheint das Laufverhalten nun schon besser, aber vor allem das schon davor relativ gute Ansprechverhalten hat sich verbessert.
Die ST reagiert nun geradezu bissig auf die kleinste Gasgriffbewegung und das Vorderrad steigt im Zweiten noch müheloser als davor. :D

Zuhause, nicht weil ich es für nötig hielt, sondern aus Interesse noch mal die Synchronisation mit dem synX in allen vier Modi nachkontrolliert.
Passte und ich musste nichts mehr nachstellen -
hätte ich auch nicht weil ich meinem Gefühl mehr als dem Gerät vertraue. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
... Die ST reagiert nun geradezu bissig auf die kleinste Gasgriffbewegung und das Vorderrad steigt im Zweiten noch müheloser als davor. :D

Hallo Fritz,

vielen Dank für die Rückmeldung! Also war der Tausch der Federn ein voller Erfolg.

Steigt das Vorderrad einfach so beim Gasgeben? Also bei meiner G/S steigt da nichts.
Hast Du den Hubraum bei der ST angehoben?
 
Hallo Fritz,

vielen Dank für die Rückmeldung! Also war der Tausch der Federn ein voller Erfolg.

Steigt das Vorderrad einfach so beim Gasgeben? Also bei meiner G/S steigt da nichts.
Hast Du den Hubraum bei der ST angehoben?

Hallo Wolfram

Fahre in der ST den 1000er Powerkit und einigen Modifikationen. Der Durchzug des leichten Ding ist fulminant.

Ich habe hier den direkten Vergleich mit meiner R 100R, 1070 BBK die in dieser Disziplin nicht so sehr viel besser ist.
Serienmäßig war die davor eine lahme Krücke. :pfeif:

Die ST macht Spaß ohne Ende und hat sich zu meiner liebsten BMW gemausert. :gfreu:
 
Fritz, welche Vergaser hast Du an Deiner ST, 64/32/349 & 350 oder 305 & 306?

Interessant zum Vergleich wäre auch, wenn Du neue 30er Federn verbaut hättest anstatt den 20er Federn. Wahrscheinlich hätten diese den gleichen Effekt, weil die alten 30er Federn einfach verschlissen waren.

Beste Grüße,
Gerhard
 
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