Guten Abend Michael,
wir schreiben das Jahr 1935. Hier wurde unser Motorrad das erste mal verkauft. Damals war man froh, dass die Reifen aus luftgefülltem Gummi waren. Das Profil war bei allen Herstellern ähnlich. An Fahrwerken wie sie heute bei den Gespannen gefahren werden, war nicht zu denken.
Die Höchstgeschwindigkeit unserer Motorräder war der schiere Wahnsinn. Es gab Feldwege, Schotterpisten, Kopfsteinpflaster und die ersten Reichsautobahnen wurden gebaut bzw. eröffnet. Vorne hatten die Motorräder Gabeln die mit Reibungsdämpfer die etwas federten. Hinten war alles starr.
Unsere R12 hatte die erste hydraulisch gedämpfte Federgabel der Welt. Das war Fortschritt!
Dennoch wo sollte man 85km/h im Gespannbetrieb oder 110km/h im Solobetrieb fahren?
2011 in Unterfranken:
Also wie schon heute geschrieben, bin ich ca. 28000km mit meiner R12 als Gespann gefahren. Glaube es mir: Die Reifen werden ganz von alleine eckig. Der einzige feststellbare Unterschied ist, dass die neuen Reifen sehr schnell an Profil verlieren bis sie eckig werden. Dann geht es etwas langsamer, weil die Auflagefläche größer ist und natürlich der Reifen dann schon etwas härter, weil er älter ist.
Ich bin bisher nur Barum und Mitas gefahren.
Mach Dir keinen Kopf - mache es wie unsere Väter und fahre einfach.
Die Gummi´s werde ich morgen messen. Aber das Maß ergibt sich von selbst, da der Tank auf jeweils 2 Filzstreifen pro Seite aufliegt. Der Abstand, den die Befestigungslaschen zum Rahmen haben ist das vorgespannte Gummi-Maß.
Übrigens habe ich diese Gummi´s aus den Dichtungen der Gartenwasserhähne gebaut.
R12 weil´s Spass macht!
