Das schwarze Museum

Wie ja einige Wissen, mache ich ja schon viele Jahre Getriebe.

Gefühlt seit 25 Jahren höre ich immer wieder von "geplatzten" Abtriebslager bei den Paralever GSen.

Also das 6304 Lager am Abtriebsflansch des Getriebes.

Ich habe in den letzten 30 Jahren schon alles gehabt/gesehen, aber noch nie ein "geplatztes" Lager am Flansch.


Taaaadaaaaa, es gibt es wirklich.

Hallo,

das Lager hatte Dichtscheiben?

Gruß
Walter
 

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Hallo,

nachdem ich gestern meine zur RS umgerüstete Monolever-RT erfolgreich durch den TÜV bringen konnte, ging es heute zum Warmfahren (gestern regnete es aus Kannen...) zwecks korrekten Einstellens. Doch nach zehn Kilometern nahme die Fahrt ein jähes Ende: Deutlich hör- und sichtbar blies es zwischen dem rechten Zylinder und Kopf!

Der Motor ist ein BBK-Motor mit strömungsoptimierten Brennräumen. Ich hatte die diesem Motor beigelegten Kopfdichtungen aus Aluminium montiert. Selbstverständlich waren die sechs Schrauben vorschriftsmäßig bis zum End-Drehmoment von 35 Nm angezogen.

Die ersten drei Fotos dokumentieren den Schaden. Zuerst fiel die Rußspur zum Einlasstrakt auf. Die Gummimuffe war in diesem Bereich verbrannt. Die Dichtung hatte sich hier quasi aus dem Spalt gebogen :entsetzten:!

Da ich nun die Siebenrock-Kopfdichtungen montieren wollte, nahm ich auch den linken Kopf ab. Auch hier begann sich die Dichtung ebenfalls zum Vergaser hin zu verbiegen. Zusätzlich zeigte auch sie eine Durchblasstelle zur Stößelstangenbohrung des Auslassventils.

Wie kann es zu einem solchen Schaden kommen? Ich bin mir, wie gesagt, keines Versäumnisses bewusst. Als zusätzliches plastisches Dichtmaterial verwendete ich sparsam aufgetragenes Omnivisc 1050.

Jedenfalls ist mein Aluminium-Kopfdichtungs-Abenteuer nun beendet :schock:.

Beste Grüße, Uwe
 

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Ja, sind sie. Du kennst die Teile ja. Es waren wegen der exzentrischen Einschläge in beide Kolben neue Ventile und Führungen nötig, zudem bekamen die Kolben größere Taschen. In diesem Zug wurden beide Köpfe um 0,1 mm geplant.

Anbei noch ein Bild vom linken Kopf.

Bis zum Schaden lief der Motor jedoch super gut :D!

Beste Grüße, Uwe
 

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Hi Uwe,
wenn mich mein Glaskugelgucken nicht täuscht, dann war der Innendurchmesser der 'Aludichtung' kleiner als der der Quetschkante vom Zylinder. Sehe ich da eine Bördelung vom Zylinder/Kolben im OT-Punkt?
Durch das Einbördeln der Kante wird die Dichtung in der Dicke kleiner und kann dann keine Wärme an den Kopf und Zylinder abgeben, weil der flächige Verbund fehlt.

Gruss HJ
 
Das ist ein recht hoch verdichteter Motor, ich würde sogar soweit gehen und sagen sehr grenzwertig hoch verdichtet, wenn nun noch von den Köpfen Material abgenommen wurde, kann ich nur hoffen das Maß der Quetschkante kontrolliert wurde.
Die Dichtungen waren ja gebraucht, hast Du die weich geglüht?

Für den wieder zusammenbau würde ich vermutlich die Verdichtung etwas reduzieren.
 
Hallo,


" Als zusätzliches plastisches Dichtmaterial verwendete ich sparsam aufgetragenes Omnivisc 1050."

Jedenfalls ist mein Aluminium-Kopfdichtungs-Abenteuer nun beendet :schock:.

Beste Grüße, Uwe

Zylinderkopfdichtung + Dichtmittel (egal in welcher Form und Qualität)

Ist das der neueste Stand der Technik?

Bei wassergekühlten Köpfen könnte man sowas ev. noch im Bereich der Wasserkanäle machen, aber nicht im Zylinderbereich.

Kein Hersteller macht sowas bzw. schreibt sowas bei Kopfreparatur vor.

Gruß
mr.foss
 
Moin Herr Voss,

vorgeschrieben ist es ja auch nicht, ist ja ebenso nicht original wie die Dichtungen aus Alu selber.

Die Tuner die solche Dichtungen verkaufen, "empfehlen" rund um die Bohrungen der Stößelführungen dünn ein Dichtmittel aufzutragen.

Das war es auch schon ...


Zylinderkopfdichtung + Dichtmittel (egal in welcher Form und Qualität)

Ist das der neueste Stand der Technik?

Bei wassergekühlten Köpfen könnte man sowas ev. noch im Bereich der Wasserkanäle machen, aber nicht im Zylinderbereich.

Kein Hersteller macht sowas bzw. schreibt sowas bei Kopfreparatur vor.

Gruß
mr.foss
 
Ok. Im Berich der Stößelbohrungen kann man das ev. noch machen.
Aber im Bereich Übergang Zylinder zu Kopf eher nicht.

Laut der Beschreibung von Vix_Noelopan liest sich das aber so, als ob er die ganze Dichtflächen omnivisciert hat.
 
Hallo,

nachdem ich gestern meine zur RS umgerüstete Monolever-RT erfolgreich durch den TÜV bringen konnte, ging es heute zum Warmfahren (gestern regnete es aus Kannen...) zwecks korrekten Einstellens. Doch nach zehn Kilometern nahme die Fahrt ein jähes Ende: Deutlich hör- und sichtbar blies es zwischen dem rechten Zylinder und Kopf!

Der Motor ist ein BBK-Motor mit strömungsoptimierten Brennräumen. Ich hatte die diesem Motor beigelegten Kopfdichtungen aus Aluminium montiert. Selbstverständlich waren die sechs Schrauben vorschriftsmäßig bis zum End-Drehmoment von 35 Nm angezogen.

Die ersten drei Fotos dokumentieren den Schaden. Zuerst fiel die Rußspur zum Einlasstrakt auf. Die Gummimuffe war in diesem Bereich verbrannt. Die Dichtung hatte sich hier quasi aus dem Spalt gebogen :entsetzten:!

Da ich nun die Siebenrock-Kopfdichtungen montieren wollte, nahm ich auch den linken Kopf ab. Auch hier begann sich die Dichtung ebenfalls zum Vergaser hin zu verbiegen. Zusätzlich zeigte auch sie eine Durchblasstelle zur Stößelstangenbohrung des Auslassventils.

Wie kann es zu einem solchen Schaden kommen? Ich bin mir, wie gesagt, keines Versäumnisses bewusst. Als zusätzliches plastisches Dichtmaterial verwendete ich sparsam aufgetragenes Omnivisc 1050.

Jedenfalls ist mein Aluminium-Kopfdichtungs-Abenteuer nun beendet :schock:.

Beste Grüße, Uwe
Ich hab die gleichen Dichtungen drin.
Als ich die Köpfe das letzte mal abgenommen hatte war die Dichtung ebenfalls verformt. Ich hatte die Dichtungen auch mit Omnivisc montiert. So wie es der Vertreiber vorsah.....

Hat denn die Kopffläche oder der Zylinder Schaden genommen?

Grüße
Ulli
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein Nachtrag:

Es waren bei mir nicht die Kopfdichtungen aus der Forumsaktion (Blue Q).

Die Dichtungen kamen von einem Tuner.
BITTE fragt nicht von wem:oberl::oberl::oberl::oberl::oberl::oberl:

Ich vermute, dass das Problem mit dem Omnivisc zusammenhängt.
Leider wurde mir seinerzeit vorgeschrieben es so einzubauen.

Grüße
Ulli
 
Früher gab es Zylinderfußdichtungen aus Alu zur Reduzierung der Kompression. Wieso muss die Aludichtung unter den Zylinderkopf und nicht eine bewährte normale Kopfdichtung?
Gruß
Wed
 
Ich weiß nicht genau wie viele Alu-Dichtungen ist schon montiert habe, es waren einige.

Reklamationen / Undichtigkeiten sind mir bisher nicht zu Ohren gekommen.

Aber!

Hier geht es um einen recht stark in der Verdichtung erhöhten Siebenrock-Satz, an dem vorher bereits 2 Tuner dran waren und nun abermals die Köpfe geplant wurden.

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich denke ich schrieb in dem Angebot damals etwas von 115,5 oder 115,75 mm langen Zylindern.

Das ist schon recht krass entfernt von der Serie, da ist vermutlich nicht nur Omnivisc schuld.
 
Wie Patrick schon bemerkte scheint der Motor ziemlich weit vom Serienzustand entfernt.
Ventile "tiefer gelegt" in Rennsportmanier
Kolben nachgearbeitet
Verdichtung erhöht
etc.

Da bleiben Fragen offen:
- Maß Kolbenrückstand an Quetschfläche(n)
- Abstand Ventile Kolbentaschen (Knetform)
- Welche NW ist verbaut, welchen Hub i.OT.?
- originale Werte beim auslitern
- daraus resultierend: statisches Verdichtungsverhältnis
- Höhe Feuersteg (falls die Quetschfläche dort angepaßt wurde)
- Auflistung der Arbeiten bei der Überholung der ZK. Fläche(n) geplant ?

Alle diese Angaben sollten bei einem seriösen Motorenbauer als Dokument dem Kunden ausgehändigt werden.
Ansonsten hol Dir die Angaben, eine Rechnung über die Arbeiten wirst Du ja haben.
 
Moin Herr Voss,

vorgeschrieben ist es ja auch nicht, ist ja ebenso nicht original wie die Dichtungen aus Alu selber.

Die Tuner die solche Dichtungen verkaufen, "empfehlen" rund um die Bohrungen der Stößelführungen dünn ein Dichtmittel aufzutragen.

Das war es auch schon ...

Da ich nun auch endlich kurz davor stehe die Aludichtungen montieren zu müssen/können: Wo genau soll das Omnivisc jetzt überall hin? - Nur ganz dünn ist ja eh klar.

Grüße,
Steven
 
Hallo,

vielen Dank für Eure Anregungen!

Ja, dieser Motor hat um geschätzt 2-3 mm gekürzte BBK-Zylinder. Die Kolben wurden zum Feuersteg hin und die Köpfe an der Kalotte mit dem Ziel einer - hoffentlich - optimierten Quetschkante ab- bzw. ausgedreht. Das ist der Zustand, in dem ich den zerlegten Motor letztes Jahr im April kaufte.

Es hat sich später bei der Sichtung der Teile gezeigt, dass die Einlassventile heftigst Kontakt mit den Rändern der Ventiltaschen aufgenommen hatten, siehe Foto 1, wobei ich mich frage, weshalb das im Betrieb niemandem aufgefallen war. Das muss schließlich ordentlich Geräusche verursacht haben?!? Aus diesem Grund gab ich die Köpfe und Kolben zum Winter hin zur Instandsetzung. Es wurden neue Ventile und Führungen montiert und die Köpfe um 0,12 mm geplant, siehe Protokoll (Bild 2).

Um Ostern herum baute ich den Motor zusammen. Ich verwendete die den Teilen beigelegten Alu-Kopfdichtungen, die ich zuvor nicht nachgeglüht hatte, und bestrich alle Dichtflächen gemäß der bis heute nie hinterfragten oder gar widerrufenen Empfehlung komplett, aber dünn (!) mit Omnivisk 1050. Das Nachglühen ersparte ich mir in der Annahme, dass hierdurch die Festigkeit des Materials sicher nicht verbessert wird.

Gestern Abend musste ich die Arbeiten aus Zeitgründen unterbrechen. Der derzeitige Zustand ist: Die Köpfe sind unter Verwendung von Siebenrock-Dichtungen wieder montiert, desgleichen Auspuffanlage und Vergaser. Ich müsste eigentlich nur noch die Ventile justieren und die Ventildeckel aufsetzen.

Zur Frage einer Verdichtungsverringerung: An Material stehen mir zur Verfügung jeweils vier Stück Alu-Fußdichtungen in den Stärkern 0,5 und 0,7 mm, alle bereits montiert gewesen, teilweise sogar mehrfach, und vier Stück neue Alu-Kopfdichtungen aus Manfreds (Blue-QQ) Aktion vor einigen Monaten. Naheliegend wäre die Verwendung der Fußdichtungen. Allerdings hätte ich damit ein Problem: Bei einem der Zylinder steht noch der Rand, der beim Abdrehen übrig blieb. Hier wäre die Montage kein größeres Problem, die Fußdichtungen ließen sich über diesen Rand schieben, der Zylinder wäre dennoch ausreichend zentriert. Am anderen Zylinder war jedoch bereits beim Erwerb ein großer Teil dieses Rands weggebrochen, inzwischen fehlt mindestens ein Halbkreis. Diesen Zylinder hatte ich unter Verwendung der Siebenrockschen Zentrierhülsen montiert. Den Kolben bekomme ich nicht von unten in die Bohrung, sonden nur von oben. Natürlich muss hierzu der Kopf ab. Kann ich die noch neue, aber nie in Betrieb gewesene Kopfdichtung dann wieder verbauen?

Beste Grüße, Uwe
 

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Hallo,

warum nimmt man dort eine Aludichtung und keine Kupferdichtung?

Gruß
Walter

Alu ist ein gängiges Dichtmittel bei Zylko-Dichtungen ( Wärmedilatation und keine elektrochemiche Reaktion an der Dichtfläche, weil gleicher Werkstoff ). Wenn aber der Kolben im oberen Todpunkt in den (Durchmesser falschen) Dichtring einschlägt und eine Bördelung im Feuersteg macht zieht er die Dichtung lang und damit wird die Dicke der Dichtung kleiner, was ein Einblasen des Verbrennungsdruckes ermöglicht. Und damit zerstört die Brennraumflamme das Alu am Dichtspalt.

Gruss HJ
 
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