Das schwarze Museum

Moin Uwe,

das sieht doch sehr ordentlich dokumentiert aus. Ich denke auch es lag an der Dichtmasse. Was mich aber verwundert, ist die Angabe zu Schaftdichtungen. Nach meiner Kenntnis sollte dies bei Luft gekühlten Motoren nicht gemacht werden......
Nachtrag: Ist dir die Verdichtung bekannt? Das du geschrieben hast, ging echt gut, freut micht. Habe eine ähnliche Konfiguration, Köpfe und Kolben angepasst, aber noch nicht gestartet;)
 
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Hallo HJ,

nein, da ist nichts gebördelt. Abgesehen von den lateralen Verformungen sehen die Aludichtungen normal aus, die Kanten zu den Brennräumen sind in derselben Ebene wie das gesamte Material.

Hallo Phil,

Jürgen Fischer aus Volkach/Main, der die Köpfe überholte, modifiziert gerne die Schaftdichtungen, indem er Kappen aufsetzt. Bereits die Köpfe meiner ersten R 80 RT modifizierte er derart, als ich sie ihm ca. 2003 zum Einbringen der zweiten Kerzenbohrung gab. Das Fahrzeug hatte bis dato immens viel Öl gebraucht, was ich zuerst auf den Schek-Satz schob, der nur zwei Ringe pro Kolben besaß. Der Verbrauch ging allerdings auch beim Umrüsten auf Power-Kit kaum zurück. Erst die frisch überholten Köpfe beseitigten den Ölverbrauch nachhaltig. Insoweit vertraue ich dieser Maßnahme.

Und nein, die Verdichtung meines Motors kenne ich nicht.

Beste Grüße, Uwe
 
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Seit Loriot kennen wir ja die Steinlaus.

Loriots-legendaere-Steinlaus-Loriot-Katalog-1993-2003-125217h.jpg

Ich habe inzwischen Fraßschäden einer neuen Tierart entdeckt, der Tachomotte:

Schneckentrieb Rost.jpg

Das seltene Tierchen hat hier im Stillen einen Schneckentrieb aus Stahl angefressen; die Markierungen zeigen, wie das mal durchgehend aussah.
 
Ich habe hier auch mal was schickes: Dieser eigentlich nahezu unkaputtbare Boschanlasser tat sich mächtig schwer.

Der Grund: Die vordere Lagerbuchse, die die Anlasserwelle gegen das Schwungrad abstützt, war durch die einseitige Belastung und mangelnde Schmierung stark abgenutzt. Dadurch verkeilt sie sich und läuft immer schwerer. Der Effekt ist selbstverstärkend, im Extremfall ist die Buchse irgendwann durch.

20200613_185352.jpg

Die eine Wand der Buchse war messerdünn.

20200613_191555.jpg

Das Bronzematerial der Buchse hatte sich in der Befestigungsglocke des Anlassers verteilt. Daran, dass das so gut erkennbar ist sieht man, dass dieser Vorgang wohl recht schnell passiert war, bei einem langsamen Verschleiß verschwindet der Abrieb unter der üblichen Verschmutzung.

20200613_185343.jpg

Eine neue Lagerbuchse wirkt Wunder.

20200613_191704.jpg

Ob die auch wieder 40 Jahre hält?
 
Und dabei hatte der ein leichtes Leben in einer R65

Ich habe hier auch mal was schickes: Dieser eigentlich nahezu unkaputtbare Boschanlasser tat sich mächtig schwer.

Der Grund: Die vordere Lagerbuchse, die die Anlasserwelle gegen das Schwungrad abstützt, war durch die einseitige Belastung und mangelnde Schmierung stark abgenutzt. Dadurch verkeilt sie sich und läuft immer schwerer. Der Effekt ist selbstverstärkend, im Extremfall ist die Buchse irgendwann durch.

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Die eine Wand der Buchse war messerdünn.

Anhang anzeigen 258545

Das Bronzematerial der Buchse hatte sich in der Befestigungsglocke des Anlassers verteilt. Daran, dass das so gut erkennbar ist sieht man, dass dieser Vorgang wohl recht schnell passiert war, bei einem langsamen Verschleiß verschwindet der Abrieb unter der üblichen Verschmutzung.

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Eine neue Lagerbuchse wirkt Wunder.

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Ob die auch wieder 40 Jahre hält?
 
So sieht das aus, wenn der Öldruck durch falsch montierten Ölfilter zusammenbricht.
Alle KW Lagerflächen im A...h. Kolben/Zylinder gerettet.
 

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Hallo Frank,

neugierige Frage zu Bild 2: Wie hast Du denn die KW mit nicht abgezogenem Steuerkettenritzel rausgekriegt?

Ehrlich baff,
Florian
 
So sieht das aus, wenn der Öldruck durch falsch montierten Ölfilter zusammenbricht. Alle KW Lagerflächen im A...h. Kolben/Zylinder gerettet.
Wow! Dürfen diese Bilder in die DB-Beschreibung zum Ölfilterwechsel?

Hallo und wie montiert MANN einen Ölfilter falsch ???:nixw:
Kennst du das DB-Dokument zum Ölfilterwechsel? Wenn nein, hast du in der Vergangenheit vermutlich viel Glück gehabt (oder eine /5 oder /6). Bei allen Motoren ab /7 kann man an dieser Stelle viel falsch machen.
 
Wow! Dürfen diese Bilder in die DB-Beschreibung zum Ölfilterwechsel?


Kennst du das DB-Dokument zum Ölfilterwechsel? Wenn nein, hast du in der Vergangenheit vermutlich viel Glück gehabt (oder eine /5 oder /6). Bei allen Motoren ab /7 kann man an dieser Stelle viel falsch machen.

Danke für die Info ,ja /5 hab ich.

Motoren /5 und /6 (1969 bis 1976)
Bei den Motoren der /5 und /6 Baureihe wurde ein flacher Ölfilterdeckel sowie ein zusätzlicher Innendeckel verbaut. Der Innendeckel dichtet den Ölfilterraum ohne eine weitere Dichtung ab. Der Ölfilterdeckel wird mit einer Papierdichtung montiert. D.h. der Innendeckel gewährleistet die innere Dichtungsfunktion, die Papierdichtung dichtet nach außen.


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Filter und Dichtungen:
Filter: OX37D
Papierdeckeldichtung
Alu-Dichtring Ölablassschraube


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Ölfilterdeckel /5, /6
Dichtungsmontage

Ölfilterdeckel /5, /6
Dichtung montiert


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Einbau: Filter einführen (Ausrichtung beliebig), Innendeckel einschrauben, Deckel inkl. Deckeldichtung mit den drei Schrauben befestigen (10 Nm).
:P


 
das geht, knapp, das KW Lager ist zum Wegwerfen.
Da das Lager ja hin war, kommts auf die möglichen Kratzer durch die Zahnspitzen auch nicht mehr an.
Danke für die Aufklärung; daß man den Lagerträger „spanabhebend” über das Ritzel bekommt, habe ich weder gewußt noch gar je probiert.

Aber ob man den Abzieher vor oder nach Ausbau der KW ansetzt, macht ja auch keinen sooo großen Unterschied… :gfreu:

Wieder etwas klüger,
Florian
 
Moin,
was mich immer wieder wundert ist, dass bei 1000den Ölfilterwechseln die in irgendwelchen Garagen und Schuppen die letzten 30 Jahre, von Amateurschraubern wie ich auch, ohne dieses Wissen durchgeführt wurden, so wenig passiert ist. Eigentlich müssten alle Kühe schon längst tot sein. ?(?(
Da gehört doch irgendwie ne ziemliche Ignoranz dazu so was richtig nachhaltig zu verjagen!!!!

Gruß

Kai
 
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Hallo Frank,

neugierige Frage zu Bild 2: Wie hast Du denn die KW mit nicht abgezogenem Steuerkettenritzel rausgekriegt?

Ehrlich baff,
Florian

Hi Florian, das geht schon ohne Beschädigung des KW Lagers. Wenn man von den Zahnspitzen 2-3 Zehntel mm abnimmt, etwas Tesaband um das Kettenrad, bekommt man das Lagerschild abgezogen, ohne die Lagerflächen zu beschädigen.
 
Moin,
was mich immer wieder wundert ist, dass bei 1000den Ölfilterwechseln die in irgendwelchen Garagen und Schuppen die letzten 30 Jahre, von Amateurschraubern wie ich auch, ohne dieses Wissen durchgeführt wurden, so wenig passiert ist. Eigentlich müssten alle Kühe schon längst tot sein. ?(?(
Da gehört doch irgendwie ne ziemliche Ignoranz dazu so was richtig nachhaltig zu verjagen!!!!

Gruß

Kai

Hallo Kai,
ich denke, es müssen schon einige Punkte zusammenkommen - ansonsten wären die Ausfallmengen deutlich größer. In den meisten Fällen dürfe es gut gehen.

Wir können einfach nur mantrahaft darauf hinweisen, denn auch viele Werkstätten haben oder hatten dieses Know-How nicht.

Hans
 
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Hallo Florian,
schau mal hier ein unbearbeitetes Kettenrad im KW Lager.
Hier sind 0,3 mm Luft. Wenn ich jetzt noch minimal etwas von den Zahnspitzen wegnehme, das Kettenrad mit Tesa umwickle, geht das ohne Beschädigung des KW Lagers.
 

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Hallo Florian,
schau mal hier ein unbearbeitetes Kettenrad im KW Lager.
Hier sind 0,3 mm Luft. Wenn ich jetzt noch minimal etwas von den Zahnspitzen wegnehme, das Kettenrad mit Tesa umwickle, geht das ohne Beschädigung des KW Lagers.
Hallo Frank,

besten Dank für die präzise Information.

Gruß,
Florian
 
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