Zylinderkopfmutter zieht den Bolzen raus - oder wie viel Nm sind genug?

Mahlzeit,

oben müsste Sackloch sein, sonst täts Öl ja direkt ins innere laufen.
Meine Zugankers zieh ich mit 32Nm an.

Gruß Vitus


Hm... Wenn man oben auf die Hutmutter im dritten Durchgang 35 Nm gibt und unten nicht schon bereits mehr als diese 35, naja, Dann ist doch nicht sichergestellt, dass beim Lösen der Mutter wirklich die Mutter und nicht der Zuganker losgedreht wird. In den meisten Fällen wird es wohl darauf hinaus laufen, aber nicht in allen. Also ich glaube, das macht schon Sinn, wenn an dem Zuganker selbst mehr Moment anlag als auf der Mutter.
 
Das KÖNNTE sein, aber ich würd sie dennoch vorsichtshalber erneuern.
Wenn Du die ganze Mimik abziehst, kann es durchaus gut sein, dass der Kopf sich leicht vom Zylinder löst.

Hallo Miteinander,
auch wenn die Gefahr besteht, dass ich gesteinigt werde, hab schonmal die alten Kopfdichtung weiterverwendet, obwohl der Kopf vom Zylinder getrennt war.

Übrigens, wenn man die beiden Muttern, die die Stehbolzen im Zylinder mit dem Kopf zusammenhalten ( Lage ist 6 Uhr und 12 Uhr ) nicht löst, dann passiert nichts.
 
Hallo Miteinander,
auch wenn die Gefahr besteht, dass ich gesteinigt werde, hab schonmal die alten Kopfdichtung weiterverwendet, obwohl der Kopf vom Zylinder getrennt war.

Übrigens, wenn man die beiden Muttern, die die Stehbolzen im Zylinder mit dem Kopf zusammenhalten ( Lage ist 6 Uhr und 12 Uhr ) nicht löst, dann passiert nichts.

Die Weiterverwendung alter Dichtungen ist ja auch ganz ok (nur wenn ich es einmal auseinander habe, dann mach ich diese Kleinigkeiten eigentlich immer neu...)
Aber nur die Beiden mittigen Schrauben angezogen zu lassen wäre mir zu bedenklich. Ich meine, dass die zu einem Verzug des Kopfes führen KANN..

Belegen kann ich das nicht, aber warum sollen die Schrauben nach Schema und in Schritten wieder angezogen werden, wenn nicht um Verzug zu verhindern ?
 
Hallo

Wenn ich irgendwo in Afrika bin oder in der hintersten Mongolei, und ich muß den ZK (Zylinderkopf) abbauen oder das ZR (Zylinderrohr), dann nehme ich natürlich die alte ZKD (Zylinderkopfdichtung) wieder bzw. baue ZK und ZR zusammen aus, soll heißen löse nicht die beiden kurzen Stehbolzen, wenn ich keine ZKD dabei habe.

Aber das fällt under die Rubrik "Notreparatur"!
Wie auch einen defekten O-Ring mit Sekundenkleber zu reparieren, Kühlerdicht zu verwenden, oder ähnliches!

Und wir sind hier in Deutschland und Aachen gehört meines Wissens nach weder zu Afrika, noch zur hintersten Mongolei....

Der ZK und das ZR verziehen sich durch das Anziehen Lösen der Zuganker/Stehbolzen definiert. Und bei unserem hoch geschätzten 2V-Aggregat ist beides aus Alu, also rel. weich im Vergleich zu Graugußauführungen beider Bauteile.
Wenn ich da nur die Zuganker löse und beides zusammen abnehme besteht die erhebliche Gefahr der Undichtigkeit nach Wiederstart, und wenn nicht gleich, dann bestimmt nach kurzer Fahrtstrecke.
Und dann darf man wieder alles lösen um doch die neue ZKD einzubauen, und zu allem Überfluß auch noch das Zylinderrohr wieder abbauen weil man auch den Zylinderfuß nach dem Lösen der Zuganker wieder neu (mit Dreibond) abdichten muß.

Außerdem hatten wir ja schon weiter vorne festgestellt, das es bei der Laufzeit des Motors um den es hier geht angesagt ist die Ventilführungen überpüfen und ggfs. austauschen zu lassen.....
Und das geht eh nur wenn der ZK vom ZR runter ist!

Die ZKD kosten echt kein Geld.
Deshalb, egal bei welchem Motor:"Immer neu machen wenn man den Kopf löst!"

Gruß

Klaus-Peter
 
So die Herren, heute ging es endlich los, ich hab den Kopf gezogen:

17631994fj.jpg



Also die Vermutungen waren alle richtig, den Helicoil hats ziemlich zerlegt.

17632001tz.jpg


17631995ej.jpg


17632393sw.jpg


17632391dq.jpg



Ein Bisschen Gewindeeinsatz steckt leider noch, den werde ich morgen rauspopeln müssen. Was mich wundert ist die Bohrung: Diese ist weder richtig Durchgang noch Sackloch. Hat der Azubi da damals einfach ein Bisschen zu weit gebohrt, oder ist dieser schräge Kanal Absicht? Führ der wohl direkt wieder in die Wanne?

Dann scheint mir in der Bohrung auch noch ein kleines Löchlein (in der Mitte nach unten gerichtet) zu sein. Hat das eine Funktion?

17631999fy.jpg



Was kann man an Stößeln beurteilen? Wenn man nichts sieht, sind sie dann gut?

17632392og.jpg




Mit einem Schneideisen nachziehen oder neu kaufen? Ich glaub das Schneideisen kommt mich günstiger. :P

17631998ux.jpg




Und dann habe ich nochmal eine Frage zur Materialkunde - wie genau wird der Stahl aus dem die Stehbolzen, die Muttern, die Muttern vom Zylinderkopfdeckel (die, die so schlecht zugänglich sind) etc. bezeichnet bzw. wie wird der Stahl behandelt? Für gewöhnlich rostet da ja nicht all zu viel, verzinkt ist es aber auch nicht. Edelstahl schließe ich auch aus... also?
 
Was kann man an Stößeln beurteilen? Wenn man nichts sieht, sind sie dann gut?

17632392og.jpg




Mit einem Schneideisen nachziehen oder neu kaufen? Ich glaub das Schneideisen kommt mich günstiger. :P

17631998ux.jpg

Hallo,

Bei dem Stehbolzen würde soweit auf dem Foto erkennbar mal mit dem Schneideisen drübergehen.

Die Stößelstangen kann man den angeriebenen Stellen, wenn es nicht zu tief ist, etwas aufpolieren. Die angeriebenen Stellen entstehen normalerweise durch eine falsch montierte Zylinderkopfdichtung, evtl auch durch normale Durchbiegung im Betrieb.

Man kann die Stößelstangen auch auf Verzug/schiefe Köpfe prüfen (bei viel gelaufenen Motoren werden selten auch mal die Stahlköpfe locker), das braucht dann aber ein paar Messmittel:
6330633566616136.jpg


Was Du unbedingt rausziehen solltest sind die Stößel selbst! Einfach mit einem starken Magnetheber rausziehen, die kleben vom Öl oft gut drin.

So wie die rechten drei auf dem Foto sollten sie nicht ausschauen, dann sind sie nämlich hin (Ausbrüche, Pitting). Oft mit Kollateralschaden an Nocke und Ölpumpe (Ausbrüche, Riefen) wie am Bild darunter.

6439373264323832.jpg

6666376332623035.jpg


Und, Grundregel: Gelaufene Teile markieren und wieder an der gleichen Stelle und in der gleichen Richtung einbauen. Also nicht mit den Stoßstangen Mikado spielen und dann irgendwie wieder einbauen;)

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, und mist. Hab ich natürlich nicht dran gedacht...


So schlimm ist das auch wieder nicht. Der Motor fällt deswegen nicht auseinander. Aber Ich finde es immer schöner und "besser", gelaufene Teile so zu markieren, dass man sie beim Zusammenbau wieder genau so einbauen kann wie sie vor der Demontage verbaut waren.

Grüße
Marcus
 
[...]
Was Du unbedingt rausziehen solltest sind die Stößel selbst! Einfach mit einem starken Magnetheber rausziehen, die kleben vom Öl oft gut drin.
[...]

Sind die Zylinder unten, so können auch gleich die Stössel einer Sichtprüfung unterzogen werden. Am einfachsten bekommt man die Stössel mit einem stabilen, am vorderen Ende entgrateten und ummantelten starren Stromdraht heraus. Hierzu durch die gegenüberliegende Rumpföffnung oberhalb der Nockenwelle die Stössel vorsichtig herausdrücken. Link

Hans
 
moinsen.
die stössel solltest du nicht durcheinander bringen, die sollten schon da wieder rein wo sie her kamen. auch die kipphebel sollen wieder an den alten platz.
wenn du die kolben aus den zylindern gezogen haben solltest, auch die bitte wieder in den gleichen zylinder! und in die richtige richtung, wenn da ein pfeil drauf ist muss der nach vorne.
das geht, wie ich finde, am besten auf der werkbank. erst wenn der kolben im zylinder steckt, beides zusammen auf das pleuel stecken.
netten gruss
jan
 
Also vorerst habe ich nur einen Zylinder gezogen, der andere ist zwar auch irgendwann fällig, aber das hat hoffentlich noch ein Wenig Zeit.

Der Kolben ist auch erstmal im Zylinder geblieben. Das mit den Kipphebeln hab ich natürlich auch nicht bedacht, aber ich schau gleich mal, vll gelingt mir die Zuordnung noch (sollte ja anhand der Körnerpunkte).

Sicherlich wäre es klug, alles auseinander zu pflücken und die Köpfe überholen zu lassen. Aber Ich hab die Karre erst vor 3500km gekauft, seitdem ist die Vorderradbremse Generalüberholt worden, das Getriebe ausgetauscht, der Ölfilterbypass repariert worden und sonst der restliche Standartwartungskram erfolgt. Wenn die Köpfe mir also noch 10 tkm Zeit lassen, dann würde ich jetzt erstmal gerne fahren. :)
Hätte ich die 115tkm auf den Tacho gefahren, dann würde ich das jetzt auch als guten Zeitpunkt erachten, der Dicken mal was gutes zu tun. Aber so ist's grade nicht, also nicht, dass ich ihr nichts gutes tun wollt, aber draussen lacht die Sonne und es kribbelt verdammt im rechten Handgelenk. :)

Also die Stössel ziehe ich auf jeden Fall raus, entweder mit Draht oder Neodym-Magnet.

Kann denn noch jemand was zu der Bohrung sagen? Warum ist die nach hinten offen und warum ist da ein vermeintliches Loch in der Mitte nach unten gerichtet?
 
[...]
Der Kolben ist auch erstmal im Zylinder geblieben. Das mit den Kipphebeln hab ich natürlich auch nicht bedacht, aber ich schau gleich mal, vll gelingt mir die Zuordnung noch (sollte ja anhand der Körnerpunkte).

Da du nur eine Seite gezogen hast, ist die Identifizierung einfach: Die Kippphebelachse mit Körnerpunkt nach oben, bzw. Kipphebel mit Römisch I rechts, Römisch II links

Hans
 
So, hab grad die Stößel rausgezogen. Auslass/vorne sieht meines Erachtens nach super aus:

17637993dz.jpg



17637994zl.jpg



17637995sc.jpg




Einlass/hinten hat leider leichtes Pitting, aber das ist wohl nicht beängstigend, oder? Vor dem Einbau mal mit ganz feinem Schleifpapier rüber gehen?


17638002kq.jpg



17638003px.jpg



17638004ry.jpg



17638005sg.jpg



17638006sw.jpg





Übrigens, wenn nur einseitig ein Zylinder gezogen wird, dann kriegt man die Stößel ganz hervorragend mit einem Neodym-Scheibenmagnet gezogen. :)
 
Der Einlassstößel hats hinter sich und muss neu gemacht werden. Die Teile sind oberflächengehärtet und haben eine definiert ballige Oberfläche. Schleifen is da nicht. Kauf nen Satz gute gebrauchte. Die sind nicht teuer. Und schau auf jeden Fall die anderen auch noch an. Wenn das Pitting weiter fortschreitet gibts teure Folgeschäden durch Späne (wenn nicht schon passiert).
 
Zuletzt bearbeitet:
entschuldigt das ich mich erst jetzt einklinke aber ich wollte gerade meine
ventile nachstellen und siehe da der eine kipphebelbock ist lose.....
nachdrehen mit drehmomentschlüssel, schraube wird immer länger !!
nun habe ich eure ausführungen gelesen und noch folgende frage,
wenn ich die gehäusebohrung aufbohre und ein helicoil setze, was passiert dann mit der ölbohrung ?? die ölversorgung für den ventiltrieb geht doch über diese bohrung.
übrigens meine R ist bj 89 und hat bereits über 130´km ohne
jegliche reparatur an motor und geriebe.
gruß q1949
 
so gewährt mir die Bitte, last mich sein in euerm Bunde der Dritte.

Jetzt gehts an die Bolzen.

Ich wollte nur kurz die Kopfdichtung kannibalisieren, und was sehe ich ?

zuganker.jpg
Ich weiß, was mich erwartet :evil:

Den Motor habe ich mir gebraucht gekauft, als neues Aggregat für die EMMA
war mal wieder die Katze im Sack

Gruß Holger
 
also ohne in die glaskugel zu schauen, glaub ich das wird wohl ein längerer fred:pfeif:
anscheinend tauchen gewisse defekte turnusmäßig in haufen auf.
ich bin mir mittlerweile sicher, die beste möglichkeit auszuschliessen, daß sowas ausgerechnet dann passiert wenn die saison vor der tür steht, ist sich mindestens 2 wenn nicht sogar mehr von den 2ventilern ins wohnzimmer zu stellen. auch auf die gefahr hin, daß dadurch die preise durch die decke gehen. mir egal ich hab ja ein paar...
:&&&:
 
Der Einlassstößel hats hinter sich und muss neu gemacht werden. Die Teile sind oberflächengehärtet und haben eine definiert ballige Oberfläche. Schleifen is da nicht. Kauf nen Satz gute gebrauchte. Die sind nicht teuer. Und schau auf jeden Fall die anderen auch noch an. Wenn das Pitting weiter fortschreitet gibts teure Folgeschäden durch Späne (wenn nicht schon passiert).

echt? Nur wegen dieser kleinen Stellen? Verdammt.

Ist die Nockenwelle dann auch Fritte?
 
Schau Dir mit Hilfe einer Taschenlampe einfach die Nocken durch die Öffnungen der Tassenstößel im Motorgehäuse an. Dabei langsam durchdrehen. Wahrscheinlich ist die Welle aber ok, Pitting dort ist sehr selten zu beobachten.
 
Das nervt mich jetzt total. Dann muss die Operation auf der anderen Seite auch zeitnah erfolgen. Ätzend.

Würde ich den Stößel so wieder einbauen riskiere ich, die Welle auch zu versauen, richtig?
 
Ja keine falsche Sparsamkeit. Das breitet sich weiter aus. Und wenn die Späne die Ölpumpe ruinieren kanns richtig teuer werden. Gute gebrauchte Stößelsätze gibts mit ein bissal Glück für ganz kleines Geld. Hab für meine 20€ bezahlt. Wenn du die Zylinder ziehst (musst du ja eh wegen den Stehbolzen) kannst du ja mal nen Blick auf die Nockenwelle werfen. Erstmal keine Angst die Stößel an meinem Motor haben ähnlich ausgesehen und da war die Nockenwelle noch einwandfrei.
 
Ich habe auch schon total vermackte Stößel ausgebaut und weder die Nockenwelle noch die Ölpumpe hatte was abbekommen.
Wer weiß, wieviele ungeöffnete Motoren völlig problemlos durch die Lande fahren, bei denen die Stößel heftiges Pitting vorweisen könnten, wenn man sie mal herausziehen würde.

Klar, wenn ich Pitting vorfinde, werden die Stößel getauscht.
 
Unabhängig von der Suche nach neuen (gebrauchten) Stößeln, werde ich mich morgen auf Beschaffungstour begeben und dann hoffentlich spätestens am Wochenende das Gewinde ersetzt haben.

Kann sich denn noch jemand zu den beiden Fragen hier äußern?

Was mich wundert ist die Bohrung: Diese ist weder richtig Durchgang noch Sackloch. Hat der Azubi da damals einfach ein Bisschen zu weit gebohrt, oder ist dieser schräge Kanal Absicht? Führ der wohl direkt wieder in die Wanne?

Dann scheint mir in der Bohrung auch noch ein kleines Löchlein (in der Mitte nach unten gerichtet) zu sein. Hat das eine Funktion?

17631999fy.jpg



Und dann habe ich nochmal eine Frage zur Materialkunde - wie genau wird der Stahl aus dem die Stehbolzen, die Muttern, die Muttern vom Zylinderkopfdeckel (die, die so schlecht zugänglich sind) etc. bezeichnet bzw. wie wird der Stahl behandelt? Für gewöhnlich rostet da ja nicht all zu viel, verzinkt ist es aber auch nicht. Edelstahl schließe ich auch aus... also?

Ich möchte/muss die beiden schlecht zugänglichen Muttern vom Deckel ersetzen.
 
Zurück
Oben Unten