Das schwarze Museum

Tach Ton,
es sind immer diese :schimpf:-Bauplätze-:schimpf:
Wir haben auch den Verdacht, das Claudias GS sich die Schraube auf so einem Platz, während unserer Schottlandfahrt, eingefangen hat.

Gruß ins Nachbarland.
 
Ein Schmankerl zum Ventiltrieb, scheint nicht ganz unüblich zu sein.

r80gs Basic, 90tkm, Erstbesitz, Wartung anfangs beim Freundlichen dann daheim, 20W50

ein Stößel ohne Befund, 3 sind Schrott

Nockenwelle hat am Auslassnocken rechts deutlichen Abtrag - ist Schrott

Motor lief ohne besonders schlimme Geräusche, aufgefallen ist es beim Abnehmen der Ölwanne zur Stiftkontrolle - da hab ich die Nockenwelle angesehen.

Ursache keine Ahnung - sonst war der Ventiltrieb unauffällig, getauscht würde aber auch Kette und Kettenrad
 

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Nockenwelle hat am Auslassnocken rechts deutlichen Abtrag - ist Schrott

Danke für die Bilder. Paßt zur Diskussion, die wir kürzlich hatten.

Man sieht hier sehr deutlich, daß die Nocken an der Spitze kaputt gehen (wo sie bei niedrigen Drehzahlen die höchste Flächenpressung auszuhalten haben) und eben nicht dort, wo bei hohen Drehzahlen die höchste Flächenpressung auftritt - am Ende der Anlauframpen.

Diagnose also ganz klar: "unterdreht" ;)
 
Ein Schmankerl zum Ventiltrieb, scheint nicht ganz unüblich zu sein.

r80gs Basic, 90tkm, Erstbesitz, Wartung anfangs beim Freundlichen dann daheim, 20W50

ein Stößel ohne Befund, 3 sind Schrott

Nockenwelle hat am Auslassnocken rechts deutlichen Abtrag - ist Schrott

Motor lief ohne besonders schlimme Geräusche, aufgefallen ist es beim Abnehmen der Ölwanne zur Stiftkontrolle - da hab ich die Nockenwelle angesehen.

Ursache keine Ahnung - sonst war der Ventiltrieb unauffällig, getauscht würde aber auch Kette und Kettenrad

So ganz ohne Befund scheint der vierte aber auch nicht zu sein......
 
So ganz ohne Befund scheint der vierte aber auch nicht zu sein......

Stimmt, aber weniger als es auf dem Bild scheint - er hat eine kleine Pittingstelle, im Vergleich zu den anderen mehr als harmlos - getauscht habe ich ihn natürlich.

Untertourig ist meine Fahrweise über die Jahre sicher gewesen - aber warum geht dann eine Nocke flöten und bei den anderen tut sich nix?

Dominik
 
Stimmt, aber weniger als es auf dem Bild scheint - er hat eine kleine Pittingstelle, im Vergleich zu den anderen mehr als harmlos - getauscht habe ich ihn natürlich.

Untertourig ist meine Fahrweise über die Jahre sicher gewesen - aber warum geht dann eine Nocke flöten und bei den anderen tut sich nix?

Dominik

Keine wirkliche Ahnung, aber vielleicht Fehler beim härten?? :nixw:
 
Der Ordnung halber:
Zu untertourig fahren ist Materialermüdung in Vollendung? :rolleyes:
Nur bei den Mittelgroßen oder bei allen Motorgrößen?

Oster
 
...Alles unter 5.500 1/min ist niedrtourig. Drüber bin ich nie unterwegs.

Hans

..kann ich zwar nun beim besten Willen nicht behaupten (betrifft den Teil von wegen nie unter 5.500 Touren unterwegs) :-)
aaber:

Der Hinweis von williwedel/Guido ist da nach meiner Erfahrung nicht ganz unpassend:


"Aus Freude am Sparen" hat sich wohl nicht erst in den späten 80ern, aber offenbar besonders da deutlich bemerkbar gemacht:

Von drei 1.000er Motoren zeigte ein 95er RT-Motor (60 PS-Version) mit unter 60.000km bei drei von vier Stösseln zum Teil deutliche Pitting-Spuren - inklusiv schon ersatzbedürftiger Nockenwelle!
So ein ausgeprägtes Schadensbild sah ich bei zwei stärkeren 1.000ern der Bauahre 81 - 84 mit Laufleistungen von bis zu annähernd 90.000 km (bei Motoröffnung) bisher noch nicht.


VG,
DZ
 
Zuletzt bearbeitet:
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"Aus Freude am Sparen" hat sich wohl nicht erst in den späten 80ern, aber offenbar besonders da deutlich bemerkbar gemacht:

Von drei 1.000er Motoren zeigte ein 95er RT-Motor (60 PS-Version) mit unter 60.000km bei drei von vier Stösseln zum Teil deutliche Pitting-Spuren - inklusiv schon ersatzbedürftiger Nockenwelle!
So ein ausgeprägtes Schadensbild sah ich bei zwei stärkeren 1.000ern der Bauahre 81 - 84 mit Laufleistungen von bis zu annähernd 90.000 km (bei Motoröffnung) bisher noch nicht.


VG,
DZ

Es gab offensichtlich bei den späteren Baujahren eine erkennbare Häufung von Stößelschäden.
 
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Von drei 1.000er Motoren zeigte ein 95er RT-Motor (60 PS-Version) mit unter 60.000km bei drei von vier Stösseln zum Teil deutliche Pitting-Spuren - inklusiv schon ersatzbedürftiger Nockenwelle!
So ein ausgeprägtes Schadensbild sah ich bei zwei stärkeren 1.000ern der Bauahre 81 - 84 mit Laufleistungen von bis zu annähernd 90.000 km (bei Motoröffnung) bisher noch nicht.


VG,
DZ

Hab nur den Vergleich 800 Bj 96 zu 1000 Bj 93 - beide Originalzustand und nahezu gleicher km Stand - NW und Stössel bei der 800 waren hinüber, bei der älteren ist alles i.O.

Dominik
 
Niedertourig ist bei unseren Boxern ohne Mittellager der Kurbelwelle sehr kritisch zu sehen, da wenig Drehzahl = wenig Öldruck, dann viel Gas = viel Last auf die Kurbelwelle = biegen und damit hohe Belastung der Gleitlager bei wenig Öldruck.
Und "untertourig" ist alles, was den Motor zum Schütteln bringt. Soll heißen 1500 1/min beim Gleiten mit 1000cm3 ist ok, zum Gasgeben nicht.
Gruß Thomas
 
Niedertourig ist bei unseren Boxern ohne Mittellager der Kurbelwelle sehr kritisch zu sehen, da wenig Drehzahl = wenig Öldruck, dann viel Gas = viel Last auf die Kurbelwelle = biegen und damit hohe Belastung der Gleitlager bei wenig Öldruck.
Und "untertourig" ist alles, was den Motor zum Schütteln bringt. Soll heißen 1500 1/min beim Gleiten mit 1000cm3 ist ok, zum Gasgeben nicht.
Gruß Thomas

So wie ich das verstehe, dient der Oeldruck hauptsaechlich zur Ueberwindung der Fliehkraft (und diversen Widerstaenden bzw. Verlusten), um vom KW-Lager in das Innere der Kurbelwelle und damit zu den Pleuellagern zu gelangen. Das Lager zieht das Oel dann durch die Drehbewegung selbst hinein, es muss nur bis zum Lager gelangen.

Natuerlich kann es sein, dass der Oeldruck bei niedrigen Drehzahlen irgendwann auch dafuer nicht mehr ausreicht, aber das sollte bei Drehzahlen ueber 1000 1/min eigentlich nicht passieren, oder taeusche ich mich da?

Gruss,
--Christian
 
... Natuerlich kann es sein, dass der Oeldruck bei niedrigen Drehzahlen irgendwann auch dafuer nicht mehr ausreicht, aber das sollte bei Drehzahlen ueber 1000 1/min eigentlich nicht passieren, oder taeusche ich mich da?

Der Reibbeiwert bei hydrodynamischer Schmierung ist drehzahlabhängig; im An- und Auslaufbereich der Welle ist der Ölfilm nicht stabil genug -soweit sicher ohne Diskussion.
Nun gibt es m. E. zwei Dinge, die bei niederen Drehzahlen negativen Einfluss haben:
- Durch Toleranzen oder Verschleiß läuft nicht jedes Gleitlager im optimalen Bereich. Da ist die Fördermenge der Ölpumpe ev. nicht ausreichend um die Leckverluste zu decken.
- Wird der Motor ab Leerlauf voll rangenommen, drücken die Kolbenkräfte über die Pleuel die Kurbelwelle abwechselnd nach links und rechts. Ist hier der hydrodynamische Druck über längere Zeit nicht ausreichend, geht es auch an die Lager.

Beschleunigt man wie vorgesehen über Gangwechsel, ist man jeweils schnell aus dem kritischen Bereich heraus. Ziehe ich dagegen aus 1000 1/min. im größten Gang voll auf, dauert es viel länger, bis die Drehzahl steigt.
Mein Fazit:
Bummel ich im größten Gang und will moderat beschleunigen, geht das ohne Schalten. Brauche ich mehr, ist das Runterschalten nicht nur für den Motor besser.
 
Der Reibbeiwert bei hydrodynamischer Schmierung ist drehzahlabhängig; im An- und Auslaufbereich der Welle ist der Ölfilm nicht stabil genug -soweit sicher ohne Diskussion.
Nun gibt es m. E. zwei Dinge, die bei niederen Drehzahlen negativen Einfluss haben:
- Durch Toleranzen oder Verschleiß läuft nicht jedes Gleitlager im optimalen Bereich. Da ist die Fördermenge der Ölpumpe ev. nicht ausreichend um die Leckverluste zu decken.
- Wird der Motor ab Leerlauf voll rangenommen, drücken die Kolbenkräfte über die Pleuel die Kurbelwelle abwechselnd nach links und rechts. Ist hier der hydrodynamische Druck über längere Zeit nicht ausreichend, geht es auch an die Lager.

Beschleunigt man wie vorgesehen über Gangwechsel, ist man jeweils schnell aus dem kritischen Bereich heraus. Ziehe ich dagegen aus 1000 1/min. im größten Gang voll auf, dauert es viel länger, bis die Drehzahl steigt.
Mein Fazit:
Bummel ich im größten Gang und will moderat beschleunigen, geht das ohne Schalten. Brauche ich mehr, ist das Runterschalten nicht nur für den Motor besser.
Eigentlich ganz einfach.
 
Der Reibbeiwert bei hydrodynamischer Schmierung ist drehzahlabhängig; im An- und Auslaufbereich der Welle ist der Ölfilm nicht stabil genug -soweit sicher ohne Diskussion.
Nun gibt es m. E. zwei Dinge, die bei niederen Drehzahlen negativen Einfluss haben:
- Durch Toleranzen oder Verschleiß läuft nicht jedes Gleitlager im optimalen Bereich. Da ist die Fördermenge der Ölpumpe ev. nicht ausreichend um die Leckverluste zu decken.
- Wird der Motor ab Leerlauf voll rangenommen, drücken die Kolbenkräfte über die Pleuel die Kurbelwelle abwechselnd nach links und rechts. Ist hier der hydrodynamische Druck über längere Zeit nicht ausreichend, geht es auch an die Lager.

Beschleunigt man wie vorgesehen über Gangwechsel, ist man jeweils schnell aus dem kritischen Bereich heraus. Ziehe ich dagegen aus 1000 1/min. im größten Gang voll auf, dauert es viel länger, bis die Drehzahl steigt.
Mein Fazit:
Bummel ich im größten Gang und will moderat beschleunigen, geht das ohne Schalten. Brauche ich mehr, ist das Runterschalten nicht nur für den Motor besser.


Hallo Miteinander,
alles richtig Michael,
aber jetzt: Die Ölpumpe ist von einem Vierzylinder PKW übernomme, da ist bestimmt genügend Ölfördermenge vorhanden. Bei den Vierventilern BMW Motorradmotoren wird die Durchbiegung der Kurbelwelle erst ab ca. 150 PS Abgabeleistung so stark, dass als Gegenmassnahme der Öldruck erhöht wird.
Mit anderen Worten, die Ölversorgung der Kurbelwelle und die Kurbelwelle selbst sind weit über den bei uns üblichen Belastungen gesichert.
 
...
aber jetzt: Die Ölpumpe ist von einem Vierzylinder PKW übernomme, da ist bestimmt genügend Ölfördermenge vorhanden...

Das ist bekannt. Das ist die Konstruktion, die im BMW 1600 von 1966 steckte und ab /5 übernommen wurde:

Pumpe 1600.jpg

Die Förderleistung dieser Pumpe ist drehzahlproportional. Ihr Problem in unseren 2V ist in der Tat, dass sie bei hohen Drehzahlen zu viel liefert.
Dennoch kann es bei niedrigen Drehzahlen knapp werden.

...Bei den Vierventilern BMW Motorradmotoren wird die Durchbiegung der Kurbelwelle erst ab ca. 150 PS Abgabeleistung so stark, dass als Gegenmassnahme der Öldruck erhöht wird.
Mit anderen Worten, die Ölversorgung der Kurbelwelle und die Kurbelwelle selbst sind weit über den bei uns üblichen Belastungen gesichert.

Bitte beachte, dass ich nicht von Durchbiegung der KW sprach, sondern von Lagerbelastungen durch den verbrennungsdruckbedingten Seitenschub.
 
Ich habe inzwischen drei Motoren mit nur noch 12mm breiten Ölpumpen laufen.
Von einem (R100ST) gibt es hier sogar sehr positive Rückmeldungen im Forum.

Wenn alles andere in den Motoren passt, ist die Ölpumpe das kleinste Problem.
 
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