Das schwarze Museum

Hallo Ralf,

"sauber", das war wohl eindeutig ein Montagefehler. Wie sieht das Umfeld aus? Kipphebel, Stössel...
Mit ein wenig Glück hast du Lola bald wieder rennen.:wink1:

Gruß

Kai
 
Diese art Schaden lassen sich beheben, man braucht dazu ein Fachmann der sich auskennt.

Ist bei mir leider auch passiert aber gut repariert.
Immer wieder kommt es darauf an gute Fachleute zu finden.


Paul
 
Oder: Vom Nicht-Könner getauschte Sitze...

Du bist zu nett.
Rosstäuscher hat man solche Leute früher genannt und am nächsten Baum aufgehängt...

Mich wundert aber gar nichts mehr, hier in Schleswig-Holstein gibt es auch so eine Köpfe-Verpfuschbude, die gutes Geld verdient.
Eingeklebte Ventilführungen, 3,5mm-Sitze am Einlassventil, von der Geometrie nicht zu reden. Alles schon gesehen.

Ehrliche Handwerksarbeit will eben auch keiner mehr bezahlen:

Köpfe reinigen und vorbereiten: 2h
Ausziehen alte Führungen und Reiben Grundbohrungen: 1h
Drehen neue Führungen: 1h
Ausdrehen Ventilsitzringbohrungen x 4: 2h
Drehen Ventilsitzringe:1h
Einschrupfen Ventilsitze und Führungen: 0,5h
Ventilsitzbearbeitung und Führungen bearbeiten: 3h
geg. Zylinderköpfe flachschleifen: 0,5h

So, dann rechnet mal 60-80E/h damit sich das auch lohnt...
 
Ralf, Du bist mutig Namen zu nennen...

...ich trau mich nicht... bei den Erfahrungen die ich gemacht habe!

Gruß - Thomas
 
der auslöser der verärgerung



....hm, ob Auslöser oder bloßer Anlass, hier haben wir zunächst einmal zwei Bilder eines Schadens, aber damit allein noch kein wirklich klares Schadensbild.

Unreflektiert zwei Bilder in's Forum stellen und dazu Namen nennen (Neudeutsch: "Fingerpoiniting") mag Ausdruck einer nachzuempfindenden Verärgerung sein, man sollte darüber aber nicht die (Er-) Klärung der Ursache(n) aus den Augen verlieren.
Weitere Details (etwa: Welche Arbeiten wurden denn konkret beauftragt) und eine Einschätzung des Kopfmanns wären sicher hilfreich - einen gesonderten Beitrag als geeigneten Ort dafür hattest Du ja schon eröffnet.


VG
DZ


Edit hätte da noch eine Lernfrage zu den "fachlichen Rückmeldungen":
Kann man wirklich aufgrund der beiden Bildchen so eindeutig erkennen, ob hier schlechtes Material oder/und schlechte Arbeit (und vom wem?) oder/und besondere Umstände bzw. der Umfang des Auftrags ursächlich für das Herausfallen des Auslass-Sitzes (sehe ich das richtig?) waren?
 
Zuletzt bearbeitet:
"Edit hätte da noch eine Lernfrage zu den "fachlichen Rückmeldungen":
Kann man wirklich aufgrund der beiden Bildchen so eindeutig erkennen, ob hier schlechtes Material oder/und schlechte Arbeit (und vom wem?) oder/und besondere Umstände bzw. der Umfang des Auftrags ursächlich für das Herausfallen des Auslass-Sitzes (sehe ich das richtig?) waren? "
Das Bild Zeigt ein unfeste Ventilsitz. Ich würde so was als schlampige Arbeit bezeichnen.

Den Schaden lässt sich korrigieren.
Manchmal muss ein Ventilsitz angepasst werden.
Das Loch wo der sitz sich befindet ist beschädigt, wird grosser gebohrt.
So ist meinen rechten Zylinderkopf gerettet. Der linke hat auch einen grosseren Ventilsitz bekommen.
Motor dreht seitdem gut. Ventilspiel (Auslass) war nach 15.000 km etwa 0,02 mm zu knapp.


Paul
 
der auslöser der verärgerung

Hatte ich auch schon mal in Händen - leider auf Korsika. War 1500 km zuvor überholt worden.... Und ich fragte noch nach dem Grund für diesen einen Körnerschlag nben dem Sitz !!!! Antwort "Markierung, dass der Sitz gewechselt wurde " :lautlach:

Fand ich damals nicht zum Lachen !

Grüße
Claus
 
Ein Beitrag zum leidigen Thema Stößel

Anhang anzeigen 185169

'88 GS, Laufleistung 175tkm. Seit einiger Zeit markantes Ventilrasseln, das nicht zu kurieren war. Nockenwelle hat Abdrücke, kein Pitting. Ölpumpe nicht untersucht.



Lieber Frank
175tkm sind ja auch eine ganze Menge. Da dürfen solche Teile auch mal sterben...
LG aus Ostbelgien
Zoltán

PS.: Bei im Schnitt 65 kmh und 3500 Touren (wobei viele zügiger unterwegs sind) sind das etwa 600.000.000 Kurbelwellenumdrehungen, also halb so vielen (Nockenwellenumdrehungen). Das ist schon eine beeindruckende Zahl...
 
Kann man wirklich aufgrund der beiden Bildchen so eindeutig erkennen, ob hier schlechtes Material oder/und schlechte Arbeit (und vom wem?)

Ob eine Namensnennung (auch bei der Frage nach Nachbesserung/Schadensregulierung) eine gute Idee ist oder nicht, lasse ich mal dahingestellt.

Herausfallende Ventilsitze kurz nach einer Kopfüberholung sind jedenfalls entweder auf Murks/Ahnungslosigkeit bei der Ausführung oder ungeeignetes Material zurückzuführen. Weder das eine noch das andere darf einem Fachbetrieb (der sicher anständiges Geld für die Arbeiten haben wollte) passieren.
 
?..175tkm sind ja auch eine ganze Menge. Da dürfen solche Teile auch mal sterben...

Hallo Zoltán, die Laufleistung ist relativ hoch für ein Motorrad, das stimmt. Die Stößel unterliegen aber normalerweise "keinem" Verschleiß im herkömmlichen Sinn, sondern gehen aufgrund eines Materialfehlers kaputt. Bei anderen Maschinen sah es schon mit <50tkm ähnlich schlimm aus. Blöd daran ist, dass man den Schaden überhaupt nur mit Aufwand feststellen kann.

Ich hoffe jetzt, dass die neuen Stößel keinen Fehler haben und es nicht noch Folgeschäden an Ölpumpe oder Nockenwelle gibt.
 
....
Rosstäuscher hat man solche Leute früher genannt und am nächsten Baum aufgehängt...

Mich wundert aber gar nichts mehr, hier in Schleswig-Holstein gibt es auch so eine Köpfe-Verpfuschbude, die gutes Geld verdient.
Eingeklebte Ventilführungen, 3,5mm-Sitze am Einlassventil, von der Geometrie nicht zu reden. Alles schon gesehen.

Ehrliche Handwerksarbeit will eben auch keiner mehr bezahlen....

Hallo Wolfo!

mir treibt es die Zornesröte ins Gesicht, wenn ich sehe, dass sogenannte "Profis" für gutes Geld Pfusch abliefern. Leider oft selbst erlebt. Die beiden von Ralf genannten Schrauber gehören beide sicher nicht zu den Billigheimern, bei denen der böse, weil geizige Kunde eine Mitschuld am Nichtgelingen trägt. Was hier im konkreten Fall beim Ralf seiner Lola vorgekommen ist, bleibt leider anhand der unpräzisen und bruchstückhaften Sachverhaltsschilderung nebulös. "Explodierter Motor" ist genauso interpreationsbedürftig wie ein herausgeflogener Ventilsitz bei einem Motor mit "Kopfrevision" (entscheidende Frage: wurden im Rahmen der Kopfrevision die Sitze erneuert?).

Hatte ich auch schon mal in Händen - leider auf Korsika. War 1500 km zuvor überholt worden.... Und ich fragte noch nach dem Grund für diesen einen Körnerschlag neben dem Sitz !!!! Antwort "Markierung, dass der Sitz gewechselt wurde "

UNGLAUBLICH! Da würde ich zu der im ersten Satz von Wolfos Beitrag vorgeschlagenen Maßnahme tendieren.

und aus dem "Parallelfred":

Was ich nicht ganz verstehe, bitte helft mir da mal weiter...

Der Motor stammt von einer 1991er GS, ist also ab Werk bleifreitauglich. Es gibt also normalerweise keinen Grund, warum der Kopfmann die Ventilsitzringe austauscht, oder?

Ich lasse die meist mit tauschen und die Sitzwinkel am Auslass von den BMW 30 Grad auf 45 Grad ändern. Mir wurde glaubhaft versichert, dass es inzwischen besseres Sitzmaterial gibt, als das damals bei BMW für die Bleifreisitze verwendete. Köpfe habe ich bisher beim Wank und beim Rolf machen lassen Beide Adressen haben einwandfrei gearbeitet und meinen höchsten Respekt für die Handwerksleistung.

Grüße
Marcus
 
Vielleicht noch ergänzend von mir. Tuner und Instandsetzter waren sehr bekannte Namen aus der 2V Branche. Waren - weil ist schon 20 Jahre her und beide sind nicht mehr aktiv.

Also Murks ist keine neuzeitliche Erfindung !

Gruss
Claus
 
Hallo,

gebe auch mal meinen Senf zum "Schwarzen Museum" dazu. So sieht ein Zylinder mit abgeblätterter Nikasilbeschichtung aus. Laufleistung 50.000km.
Damit lief die R 100 aber noch, nur die Leistung war eben bescheiden. Eine Ursache könnte natürlich auch Überhitzung gewesen sein. R100 ohne Ölkühler. Behoben wurde der Schaden mit einem Siebenrocksatz und einem Ölkühler von Motoren-Israel.

Gruß Easyq
 

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.............
Die Kopfrevision hatte ich Herrn Mader im Jahr 2012 in Auftrag gegeben und war bis dato ausgezeichnet zufrieden mit seiner Arbeit. Gelaufen sind die Köppe in dieser Zeit ca. 80.000 KM und das nicht immer im sog.Blümchenpflückermodus.
Was zum Ölverbrauch und zu den anderen Baustellen des Motors zu sagen ist, kennen einige von Euch per PN bzw. email, einige wiederum aus persönlichen Gesprächen. Alle anderen müssen mit dem dort geschriebenen an Information leben.

.......

Die beschädigten Ventilsitzringe stammen aus Köpfen die vor 5 Jahren überholt wurden und seitdem 80.000 km gelaufen haben.

Genaueres zu den bisher nebulös dargestellten Problemen dürfen nur Eingeweihte erfahren.

:---)
 
... Eine Ursache könnte natürlich auch Überhitzung gewesen sein. R100 ohne Ölkühler. ...

Ich sehe da keinen Zusammenhang mit dem fehlenden Ölkühler. Der Zylinder ist luftgekühlt, "kälteres" Öl würde an der Stelle kaum mehr Wärme abführen. Dazu ist die Ölmenge zu gering. Für mich stellt sich die Frage, wo das abgetragene Material verblieben ist. Nikasil ist ziemlich hart ...
 
Hallo,

gebe auch mal meinen Senf zum "Schwarzen Museum" dazu. So sieht ein Zylinder mit abgeblätterter Nikasilbeschichtung aus. Laufleistung 50.000km.
Damit lief die R 100 aber noch, nur die Leistung war eben bescheiden. Eine Ursache könnte natürlich auch Überhitzung gewesen sein. R100 ohne Ölkühler. Behoben wurde der Schaden mit einem Siebenrocksatz und einem Ölkühler von Motoren-Israel.

Gruß Easyq


Nee, das Bild kenne ich - eine GS, die ich vor ein paar Jahren aus 10-jährigem Dornröschenschlaf geholt hab, zeigte das gleich Bild - zu lange feucht gestanden, ein paar Tropfen Kondenswasser im Zylinder haben die Beschichtung von der Kopfseite her unterwandert und abgelöst - eindeutig.
Möglich, dass es dazu keine 10 Jahre benötigt.

Gruß - Thomas
 
Ein Ventilsitz der nach 1500 Km ein eigenes Leben anfängt deutet auf schlampige Arbeit.

Wenn es nach 80.000 Km passiert würde ich eher denken an Materialfehler.

Normalerweise bleiben Ventilsitze da wo sie gehören: im Kopf.
Bei mir hat es nach 3500 km passiert, also schlampige Arbeit.


Sei froh es gibt immer noch Leute die antständige Arbeit leisten.



Paul
 
... Gelaufen sind die Köppe in dieser Zeit ca. 80.000 KM

Dann läßt sich Pfusch allerdings schlecht konstruieren. Vermurkste Köpfe halten nicht so lange.

Ich würde mir den Sitzring mal ganz genau anschauen, ob dir evt. ein microverschweißtes Ventil einfach den Sitzring rausgezogen hat. Dann trifft den Instandsetzer eher keine Schuld.
 
Nee, das Bild kenne ich - eine GS, die ich vor ein paar Jahren aus 10-jährigem Dornröschenschlaf geholt hab, zeigte das gleich Bild - zu lange feucht gestanden, ein paar Tropfen Kondenswasser im Zylinder haben die Beschichtung von der Kopfseite her unterwandert und abgelöst - eindeutig.
Möglich, dass es dazu keine 10 Jahre benötigt.

Hallo,

Das wäre auch meine erste Vermutung gewesen (weil so schon mal gesehen).

Da ich auch einige "Langzeitstilllegungen" (mehrere Jahre) habe, mache ich da immer folgendes:
  • Nach der letzten Fahrt bei abgekühltem Motor eine ordentliche Ladung Korrosionsschutzöl durch die Kerzenlöcher sprühen.
  • Die KW dann 2-3x durchdrehen und am Ende auf "OT" positionieren. Dadurch sind dann die Ventile (weitgehend) geschlossen -> wenig Austausch mit Außenluft und kleiner Totraum in den Zylindern.

Grüße
Marcus
 
Dann läßt sich Pfusch allerdings schlecht konstruieren. Vermurkste Köpfe halten nicht so lange.

Ich würde mir den Sitzring mal ganz genau anschauen, ob dir evt. ein microverschweißtes Ventil einfach den Sitzring rausgezogen hat. Dann trifft den Instandsetzer eher keine Schuld.
Genau. Und auch mal den Kopf auf Haarrisse prüfen. Nach 80.000 km ist die Hebamme sicher nicht mehr schuld.
 
Nee, das Bild kenne ich - eine GS, die ich vor ein paar Jahren aus 10-jährigem Dornröschenschlaf geholt hab, zeigte das gleich Bild - zu lange feucht gestanden, ein paar Tropfen Kondenswasser im Zylinder haben die Beschichtung von der Kopfseite her unterwandert und abgelöst - eindeutig.
Möglich, dass es dazu keine 10 Jahre benötigt.

Gruß - Thomas


Ja. Das ist ein (ziemlich eindeutiger) Standschaden.
 
Ob eine Namensnennung (auch bei der Frage nach Nachbesserung/Schadensregulierung) eine gute Idee ist oder nicht, lasse ich mal dahingestellt.

....



..nur zur Vermeidung von Fehlinterpretationen:
Es sollte doch hinreichend deutlich geworden sein, dass meine Frage gerade nicht auf ein weiteres mit-dem-Finger-auf-jemand-zeigen abzielt ?!?

Ganz im Gegenteil lautete meine Frage ja vielmehr, wie man denn aufgrund dieser Bilder so einfach und absolut eine Schadensursache und gleich dazu den dazu passenden Schuldigen nennen kann.

Hätte nicht gedacht, dass man das anders interpretieren könnte und hoffe, es nun wirklich ausreichend klargestellt zu haben...


VG
DZ
 
........, wie man denn aufgrund dieser Bilder so einfach und absolut eine Schadensursache und gleich dazu den dazu passenden Schuldigen nennen kann.

.....

Das ist hip und In.
Die grossen machen's ja vor.
Nur sehr bedenklich, wenn sich die kleinen auch dazu hinreissen lassen.
Den Rest, den ich jetzt schreiben wollte, erspare ich mir.
Wer es hören will, gerne per PN :D
 
Moin,

Hier wie versprochen die Bilder meiner Kupplung.

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Aufgefallen ist mir der Schaden vor ein paar Wochen, nach einer längeren Autobahnetappe. Zuhause gab die Kupplung beim ziehen, bei stehendem Motor, ein knarzendes Geräusch von sich.

Druckplatte hat sich vom Blech gelöst, und die Feder hat sich in die Druckplatte eingearbeitet.
Laufleistung ist so um die 130000km, war sowieso mal fällig.
Hab jetzt erstmal paar brauchbare Altteile eingebaut um zum Forumstreffen zu kommen. Werde im Winter dann mal alles kpl neu machen.
 
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