Puh, also ich muss sagen, als Elektrotechnik-Ing., der selbst bereits beruflich Zündspulen beidseitig vermessen hat, fällt es mir schwer den gezeigten Messergebnissen und Interpretationen zu folgen.
Was mir spontan auffällt:
- Was soll hier überhaupt herausgefunden werden?
Im ersten Schritt versuche ich zu verstehen, was da überhaupt abgeht, d.h. Grundlagen für mich aufbauen
- Drehzahl wirklich in 1/s?![]()
1/min - im Bild geändert
- Schaltzeit entspricht exakt einer Kurbelwellenumdrehungsdauer bei den jeweiligen Drehzahlen..?
Hier gebe ich dir Recht, ich sollte die Beschreibungen schärfen. Mit Schaltzeit ist eigentlich die max. theoretische Zeit zwischen zwei Zündungen gemeint. Habe es mal mit max. Zeitschlitz umgeschrieben.
- Ladezeit + Schaltzeit vor Zündung != Schaltzeit
Schaltzeit : Ladezeit der Spule plus (Halte-)Zeit, in der das Steuergerät den Strom begrenzt. Passiert keine Strombegrenzung durch das Steuergerät: Schaltzeit : Ladezeit
Auch hier kann man ggf. die Begrifflichkeiten ändern, habe leider keine wirklichen gefunden.
- Wieso und vor allem wie soll das Zündsteuergerät die Bestromungsdauer oberhalb 6000upm kappen (kappen bedeutet in dem Fall ja Zünden - ZZP passt also nicht mehr) - sinnvoller wäre wohl eher unterhalb einer gewissen Drehzahl (<=0)
Das Zünden passiert ja durch den Impuls des Hallgebers, d.h. ZZP wird nicht durch das Steuergerät gesteuert
- Wie soll die verbaute Endstufe sich ohne darin vorhandene prozessorgesteuerte Logik selbsttätig auf die angeschlossene Spule einstellen?
Das war die Interpretation aus alten Bosch-Unterlagen. Für die Telefunkenteile scheint das nicht zu gelten, bei den Temic-Teilen scheinen je nach Spule andere Verhältnisse durch das Steuergerät vorgegeben zu werden.
- Das einzig logische ist: Schließwinkel ist konstant und wird durch die Fenster auf dem Geberrad definiert - außer im Stillstand, dort erfolgt eine Abschaltung nach einer definierten Zeit.
- Gesehen habe ich außerdem Messungen von unplausibel niedrigen Sekundärspannungen an der Zündkerze.
Die Messungen wurden mit Zündkerzen unter normalem Druck erstellt, im Labor mit 8 bar Druck kamen wir auf Spannungen von über 1.000 bis 1.500 Volt im Bereich der Brennspannung. Die Überschlagspannung (sollte ja über 10 kV sein) dürfte mit dem Equipment, das vorhanden ist, vermutlich nicht erfassbar sein.
- Wie wurden die die hier gezeigten Funkenbrenndauern/Zündenergien ermittelt, wenn ausschließlich auf der Primärseite gemessen wurde?
Wir haben ja Messungen sowohl von den sekundären Spannung als auch von den primären aufgenommen (ich kann derzeit keine sekundären aufnehmen) und an mehreren unterschiedlichen Spulen gesehen, dass die Brenndauer sowohl auf primärer als auch an sekundärer Seite ablesbar ist.
- Ladezeit vs. max. Strom vor allem bei der SH Spule @2000upm völlig unplausibel - wie soll der Primärstrom in kürzerer Zeit auf einen höhen Wert steigen?
Hier liegt ein Ablesefehler (Spizte/Spitze) vor, sollte 4,50 heißen
Leider bedarf es zur Klärung dieser Fragen definitiv ausführlicherer Gespräche als es hier schriftlich möglich wäre. Wäre aber für alles offen, um zu helfen
Grüße,
Steven
Dank dir schon mal vorab
Hans