Euklid55
Urgestein
Hallo,
jetzt endlich läuft die Q auch ohne Vergaser.
Eine elektronische Einspritzung treibt den Motor an. Ein langer Weg bis Heute zum dem ersten Knaller aus dem Hoske Auspuff.
Nach langem suchen für eine mech. Einspritzung, K-Jet, Kugelfischer bin ist bei der Elektronik gelandet. Die "Wanderbaustelle" hat gezeigt das es möglich ist eine Einspritzung in die Q einzubauen, nur BCD liefert keine Steuereinheiten mehr. Zum Auswahl standen letztendlich die Einspritzung von MegaSquirt, Bosch, Trijekt und Ignitech. Die freiprogrammierbare Box von Bosch mit 4600 Euro und Trijekt für 1250 Euro für den Anfang schieden aus Kostengründen aus. MegaSquirt zum Selberlöten aus Mangel an Löterfahrung und so blieb Ignitech übrig. Irgendwelche Nachteile gibt es immer, wie sich nachher herausstellt. Auf dem Datenblatt wird nicht alles verraten und selbst hat man zum Anfangszeitpunkt zu wenig Ahnung. Bei Ignitech ist u. A. eine Lachgaseinspritzung und Gangwechsel ohne Kupplung vorhanden aber keine Drehzahlstabilisierung im Leerlauf.
Die Zentraleinheit ist komplett mit den Steuerrelais und Sicherungen in der Werkzeugbox eingebaut. Das hat den Vorteil, dass Verdrahtungsarbeiten/Überprüfungsarbeiten nicht direkt am Motorrad ausgeführt werden müßen. Alle benötigten Teile sind hier zusammengefasst und an den Aufnehmern mit Steckern versehen. Fest verdrahtet ist nur der Plus, Minus Anschluss zur Batterie und die Leitung grün/blau vom Zündschloß.
Eine komplette Untereinheit bildet die Benzinaufbereitung. Sie besteht aus der Benzinpumpe, einem Benzinfilter und einem Druckregler. Dazu habe ich die Teile von der R1150 genommen und mit Schläuchen an die Q angepasst. Das Benzin wird aus einem Benzinhahn angesaugt und das nicht benötigte Benzin über den 2. Benzinhahn zurück in den Tank befördert.
Das Steuergerät verbraucht mit den Relais 200 mA, nicht der Rede wert. Die Ladezeit bei der Zündspule liegt bei 5msec. Das ist erheblich weniger Stromverbrauch als bei einer Kontaktzündung in niederen Drehzahlen. Nur die Benzinpumpe schlägt mit 3A richtig zu. Eine kleinere außen liegende Benzinpumpe habe ich nicht gefunden, alle Benzinpumpen werden heute in den Tank eingebaut.
Im Einzelnen wurden verbaut:
Lufttemperaturmesser aus der R1150, wird ständig abgefragt
Motortemperatur aus der K1100/Audi A3, wird nur zur Ermittlung der Warmlaufzeit benötigt
Drehwinkelgeber (TPS) am Einspritzkörper von der R1150 mit 45mm Ansaugdurchmesser, für die Kennfeldzündung und Einspritzzeitdauer und Einspritzwinkel
Drehzahlgeber/OT Punktgeber, als zentrales Steuerelement z. Z. noch auf der KW als induktiver Aufnehmer der sich nicht von Magnetfeld der Lichtmaschine beeinflussen läßt
Breitbandlambda Sonde, nur für Abstimmung das Mischungsverhältnisses von TPS, Einspritzzeitdauer und Drehzahl. Die Lage der Lambda Sonde am Stutzen vom hinteren Auspuffquerrohr ist nicht optimal. Der Hauptständer geht nicht voll hoch und schleift in den Kurven
Atmosphärischer Luftdruckgeber aus der Ducati 750, für den Luftdruck im Gemisch zu berücksichtigen. Die Höhen bis ca. 3500m sollen ausgeglichen werden
Benzinpumpe vom BMW E30, 3 bar Konstanddruck
Druckregelung Benzin und Verteilung von der R1150
Ignitech Einspritzung mit Laptop als Programmiergerät
Ignitech Doppelzündspule weil kein Platz mehr für die alten runden Zündspulen vorhanden war, dort sitzt jetzt die Benzinpumpe und der Benzinfilter
Benzinfilter aus einem MB
Der KW Aufnehmer versorgt zunächst die Kennfeldzündung und hat eine Ladezeitkontrolle für die Zündspulen zusätzlich wird die Einspritzung damit getaktet. Des weiteren wird über ein Relais die Benzinpumpe angesteuert. 4 sec. Anschaltdauer beim Start und max. 10 sec. wenn kein Zündimpuls mehr vorhanden ist als Sturzsicherung.
Die Einspritzdüsen werden zur Zeit noch parallel betrieben und sitzen in den Gehäusen von BMW R1150. Die offenen Ducati Einspritzkörper mit 50mm Ansaugdurchmesser sind elektrisch identisch und kommen später erst zum Einsatz. Beim Start wird zunächst 10 msec. Benzin angespritzt und dann auf Grund der Motortemperatur das Gemisch automatisch angefettet. Das geht zeitlich bis ca. 50° C im Deckelkasten erreicht sind.
Die Einspritzzeiten sind nach Gasgriffstellung und Drehzahl fest vorgegeben. Die Gemischzusammensetztung wird ständig über die Lambda Sonde angezeigt. Eine feste Regelung mit Lambda = 1 ist hier nicht angestrebt da kein KAT vorhanden ist. Eine Optimierung nach gewünschter Leistung/Drehmoment wird hierbei von Hand vorgenommen.
Mit der Einstellung und Endmontage wird es noch eine Weile dauern, da mir ein Motorprüfstand nicht mehr zur Verfügung steht. Im Winter werde ich nochmals die Kabellängen von dem Kabelbaum überarbeiten. In welchem Motorrad die Einspritzung letztendlich landet weiß ich noch nicht, in der R90/6 sicher nicht, diese ist fahrwerksmäßig schon mit den Dellorto Vergasern mit 67 PS am Ende ihrer Möglichkeiten. Im Rahmen hielten sich die Erstellungskosten durch die Verwendung von gebrauchten Einspritzkörpern. Das Ganze hat ca. 700 Euro gekostet und liegt damit in der Größenordnung einer Lackierung. Bei dem Preis ist zu berücksichtigen, dass eine Kennfeldzündung und ein Ersatz für die Vergaseranlage mit enthalten ist.
Ich danke Detlev, für die Tipps und Hinweise die ich als Laie auf dem elektrischen Sektor, nicht hatte aber haben könnte, wenn ich vor langer Zeit in Physik besser aufgepasst hätte.
Gruß
Walter
jetzt endlich läuft die Q auch ohne Vergaser.
Eine elektronische Einspritzung treibt den Motor an. Ein langer Weg bis Heute zum dem ersten Knaller aus dem Hoske Auspuff.
Nach langem suchen für eine mech. Einspritzung, K-Jet, Kugelfischer bin ist bei der Elektronik gelandet. Die "Wanderbaustelle" hat gezeigt das es möglich ist eine Einspritzung in die Q einzubauen, nur BCD liefert keine Steuereinheiten mehr. Zum Auswahl standen letztendlich die Einspritzung von MegaSquirt, Bosch, Trijekt und Ignitech. Die freiprogrammierbare Box von Bosch mit 4600 Euro und Trijekt für 1250 Euro für den Anfang schieden aus Kostengründen aus. MegaSquirt zum Selberlöten aus Mangel an Löterfahrung und so blieb Ignitech übrig. Irgendwelche Nachteile gibt es immer, wie sich nachher herausstellt. Auf dem Datenblatt wird nicht alles verraten und selbst hat man zum Anfangszeitpunkt zu wenig Ahnung. Bei Ignitech ist u. A. eine Lachgaseinspritzung und Gangwechsel ohne Kupplung vorhanden aber keine Drehzahlstabilisierung im Leerlauf.
Die Zentraleinheit ist komplett mit den Steuerrelais und Sicherungen in der Werkzeugbox eingebaut. Das hat den Vorteil, dass Verdrahtungsarbeiten/Überprüfungsarbeiten nicht direkt am Motorrad ausgeführt werden müßen. Alle benötigten Teile sind hier zusammengefasst und an den Aufnehmern mit Steckern versehen. Fest verdrahtet ist nur der Plus, Minus Anschluss zur Batterie und die Leitung grün/blau vom Zündschloß.
Eine komplette Untereinheit bildet die Benzinaufbereitung. Sie besteht aus der Benzinpumpe, einem Benzinfilter und einem Druckregler. Dazu habe ich die Teile von der R1150 genommen und mit Schläuchen an die Q angepasst. Das Benzin wird aus einem Benzinhahn angesaugt und das nicht benötigte Benzin über den 2. Benzinhahn zurück in den Tank befördert.
Das Steuergerät verbraucht mit den Relais 200 mA, nicht der Rede wert. Die Ladezeit bei der Zündspule liegt bei 5msec. Das ist erheblich weniger Stromverbrauch als bei einer Kontaktzündung in niederen Drehzahlen. Nur die Benzinpumpe schlägt mit 3A richtig zu. Eine kleinere außen liegende Benzinpumpe habe ich nicht gefunden, alle Benzinpumpen werden heute in den Tank eingebaut.
Im Einzelnen wurden verbaut:
Lufttemperaturmesser aus der R1150, wird ständig abgefragt
Motortemperatur aus der K1100/Audi A3, wird nur zur Ermittlung der Warmlaufzeit benötigt
Drehwinkelgeber (TPS) am Einspritzkörper von der R1150 mit 45mm Ansaugdurchmesser, für die Kennfeldzündung und Einspritzzeitdauer und Einspritzwinkel
Drehzahlgeber/OT Punktgeber, als zentrales Steuerelement z. Z. noch auf der KW als induktiver Aufnehmer der sich nicht von Magnetfeld der Lichtmaschine beeinflussen läßt
Breitbandlambda Sonde, nur für Abstimmung das Mischungsverhältnisses von TPS, Einspritzzeitdauer und Drehzahl. Die Lage der Lambda Sonde am Stutzen vom hinteren Auspuffquerrohr ist nicht optimal. Der Hauptständer geht nicht voll hoch und schleift in den Kurven
Atmosphärischer Luftdruckgeber aus der Ducati 750, für den Luftdruck im Gemisch zu berücksichtigen. Die Höhen bis ca. 3500m sollen ausgeglichen werden
Benzinpumpe vom BMW E30, 3 bar Konstanddruck
Druckregelung Benzin und Verteilung von der R1150
Ignitech Einspritzung mit Laptop als Programmiergerät
Ignitech Doppelzündspule weil kein Platz mehr für die alten runden Zündspulen vorhanden war, dort sitzt jetzt die Benzinpumpe und der Benzinfilter
Benzinfilter aus einem MB
Der KW Aufnehmer versorgt zunächst die Kennfeldzündung und hat eine Ladezeitkontrolle für die Zündspulen zusätzlich wird die Einspritzung damit getaktet. Des weiteren wird über ein Relais die Benzinpumpe angesteuert. 4 sec. Anschaltdauer beim Start und max. 10 sec. wenn kein Zündimpuls mehr vorhanden ist als Sturzsicherung.
Die Einspritzdüsen werden zur Zeit noch parallel betrieben und sitzen in den Gehäusen von BMW R1150. Die offenen Ducati Einspritzkörper mit 50mm Ansaugdurchmesser sind elektrisch identisch und kommen später erst zum Einsatz. Beim Start wird zunächst 10 msec. Benzin angespritzt und dann auf Grund der Motortemperatur das Gemisch automatisch angefettet. Das geht zeitlich bis ca. 50° C im Deckelkasten erreicht sind.
Die Einspritzzeiten sind nach Gasgriffstellung und Drehzahl fest vorgegeben. Die Gemischzusammensetztung wird ständig über die Lambda Sonde angezeigt. Eine feste Regelung mit Lambda = 1 ist hier nicht angestrebt da kein KAT vorhanden ist. Eine Optimierung nach gewünschter Leistung/Drehmoment wird hierbei von Hand vorgenommen.
Mit der Einstellung und Endmontage wird es noch eine Weile dauern, da mir ein Motorprüfstand nicht mehr zur Verfügung steht. Im Winter werde ich nochmals die Kabellängen von dem Kabelbaum überarbeiten. In welchem Motorrad die Einspritzung letztendlich landet weiß ich noch nicht, in der R90/6 sicher nicht, diese ist fahrwerksmäßig schon mit den Dellorto Vergasern mit 67 PS am Ende ihrer Möglichkeiten. Im Rahmen hielten sich die Erstellungskosten durch die Verwendung von gebrauchten Einspritzkörpern. Das Ganze hat ca. 700 Euro gekostet und liegt damit in der Größenordnung einer Lackierung. Bei dem Preis ist zu berücksichtigen, dass eine Kennfeldzündung und ein Ersatz für die Vergaseranlage mit enthalten ist.
Ich danke Detlev, für die Tipps und Hinweise die ich als Laie auf dem elektrischen Sektor, nicht hatte aber haben könnte, wenn ich vor langer Zeit in Physik besser aufgepasst hätte.
Gruß
Walter
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