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Ohne Vergaser

Euklid55

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27. Okt. 2007
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Frankfurtam Main und Neustadt a.d. W
Hallo,

jetzt endlich läuft die Q auch ohne Vergaser.

Eine elektronische Einspritzung treibt den Motor an. Ein langer Weg bis Heute zum dem ersten Knaller aus dem Hoske Auspuff.

Nach langem suchen für eine mech. Einspritzung, K-Jet, Kugelfischer bin ist bei der Elektronik gelandet. Die "Wanderbaustelle" hat gezeigt das es möglich ist eine Einspritzung in die Q einzubauen, nur BCD liefert keine Steuereinheiten mehr. Zum Auswahl standen letztendlich die Einspritzung von MegaSquirt, Bosch, Trijekt und Ignitech. Die freiprogrammierbare Box von Bosch mit 4600 Euro und Trijekt für 1250 Euro für den Anfang schieden aus Kostengründen aus. MegaSquirt zum Selberlöten aus Mangel an Löterfahrung und so blieb Ignitech übrig. Irgendwelche Nachteile gibt es immer, wie sich nachher herausstellt. Auf dem Datenblatt wird nicht alles verraten und selbst hat man zum Anfangszeitpunkt zu wenig Ahnung. Bei Ignitech ist u. A. eine Lachgaseinspritzung und Gangwechsel ohne Kupplung vorhanden aber keine Drehzahlstabilisierung im Leerlauf.

Die Zentraleinheit ist komplett mit den Steuerrelais und Sicherungen in der Werkzeugbox eingebaut. Das hat den Vorteil, dass Verdrahtungsarbeiten/Überprüfungsarbeiten nicht direkt am Motorrad ausgeführt werden müßen. Alle benötigten Teile sind hier zusammengefasst und an den Aufnehmern mit Steckern versehen. Fest verdrahtet ist nur der Plus, Minus Anschluss zur Batterie und die Leitung grün/blau vom Zündschloß.
Eine komplette Untereinheit bildet die Benzinaufbereitung. Sie besteht aus der Benzinpumpe, einem Benzinfilter und einem Druckregler. Dazu habe ich die Teile von der R1150 genommen und mit Schläuchen an die Q angepasst. Das Benzin wird aus einem Benzinhahn angesaugt und das nicht benötigte Benzin über den 2. Benzinhahn zurück in den Tank befördert.

Das Steuergerät verbraucht mit den Relais 200 mA, nicht der Rede wert. Die Ladezeit bei der Zündspule liegt bei 5msec. Das ist erheblich weniger Stromverbrauch als bei einer Kontaktzündung in niederen Drehzahlen. Nur die Benzinpumpe schlägt mit 3A richtig zu. Eine kleinere außen liegende Benzinpumpe habe ich nicht gefunden, alle Benzinpumpen werden heute in den Tank eingebaut.

Im Einzelnen wurden verbaut:

Lufttemperaturmesser aus der R1150, wird ständig abgefragt
Motortemperatur aus der K1100/Audi A3, wird nur zur Ermittlung der Warmlaufzeit benötigt
Drehwinkelgeber (TPS) am Einspritzkörper von der R1150 mit 45mm Ansaugdurchmesser, für die Kennfeldzündung und Einspritzzeitdauer und Einspritzwinkel
Drehzahlgeber/OT Punktgeber, als zentrales Steuerelement z. Z. noch auf der KW als induktiver Aufnehmer der sich nicht von Magnetfeld der Lichtmaschine beeinflussen läßt
Breitbandlambda Sonde, nur für Abstimmung das Mischungsverhältnisses von TPS, Einspritzzeitdauer und Drehzahl. Die Lage der Lambda Sonde am Stutzen vom hinteren Auspuffquerrohr ist nicht optimal. Der Hauptständer geht nicht voll hoch und schleift in den Kurven
Atmosphärischer Luftdruckgeber aus der Ducati 750, für den Luftdruck im Gemisch zu berücksichtigen. Die Höhen bis ca. 3500m sollen ausgeglichen werden
Benzinpumpe vom BMW E30, 3 bar Konstanddruck
Druckregelung Benzin und Verteilung von der R1150
Ignitech Einspritzung mit Laptop als Programmiergerät
Ignitech Doppelzündspule weil kein Platz mehr für die alten runden Zündspulen vorhanden war, dort sitzt jetzt die Benzinpumpe und der Benzinfilter
Benzinfilter aus einem MB

Der KW Aufnehmer versorgt zunächst die Kennfeldzündung und hat eine Ladezeitkontrolle für die Zündspulen zusätzlich wird die Einspritzung damit getaktet. Des weiteren wird über ein Relais die Benzinpumpe angesteuert. 4 sec. Anschaltdauer beim Start und max. 10 sec. wenn kein Zündimpuls mehr vorhanden ist als Sturzsicherung.

Die Einspritzdüsen werden zur Zeit noch parallel betrieben und sitzen in den Gehäusen von BMW R1150. Die offenen Ducati Einspritzkörper mit 50mm Ansaugdurchmesser sind elektrisch identisch und kommen später erst zum Einsatz. Beim Start wird zunächst 10 msec. Benzin angespritzt und dann auf Grund der Motortemperatur das Gemisch automatisch angefettet. Das geht zeitlich bis ca. 50° C im Deckelkasten erreicht sind.
Die Einspritzzeiten sind nach Gasgriffstellung und Drehzahl fest vorgegeben. Die Gemischzusammensetztung wird ständig über die Lambda Sonde angezeigt. Eine feste Regelung mit Lambda = 1 ist hier nicht angestrebt da kein KAT vorhanden ist. Eine Optimierung nach gewünschter Leistung/Drehmoment wird hierbei von Hand vorgenommen.

Mit der Einstellung und Endmontage wird es noch eine Weile dauern, da mir ein Motorprüfstand nicht mehr zur Verfügung steht. Im Winter werde ich nochmals die Kabellängen von dem Kabelbaum überarbeiten. In welchem Motorrad die Einspritzung letztendlich landet weiß ich noch nicht, in der R90/6 sicher nicht, diese ist fahrwerksmäßig schon mit den Dellorto Vergasern mit 67 PS am Ende ihrer Möglichkeiten. Im Rahmen hielten sich die Erstellungskosten durch die Verwendung von gebrauchten Einspritzkörpern. Das Ganze hat ca. 700 Euro gekostet und liegt damit in der Größenordnung einer Lackierung. Bei dem Preis ist zu berücksichtigen, dass eine Kennfeldzündung und ein Ersatz für die Vergaseranlage mit enthalten ist.

Ich danke Detlev, für die Tipps und Hinweise die ich als Laie auf dem elektrischen Sektor, nicht hatte aber haben könnte, wenn ich vor langer Zeit in Physik besser aufgepasst hätte.

Gruß
Walter
 

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Hallo Walter,

jetzt offiziell nochmal mein Kompliment an Dich !

Ich wünsche Dir den erhofften Erfolg. Natürlich "rechnet" sich so etwas für den Otto Normal (äehm Super-) Verbraucher nicht, denn der Einsatz an Geld, Nerven, Zeit und Material, ist ja nicht unerheblich.
Wenn bei Dir aber alles passt braucht man ja, sofern du kein Copy right drauf hast :D, das Rad auch nicht mehr neu erfinden.

Prima, Chapeau )(-:

Gruß
Herbert
 
Hallo Walter,

wie Du Dein zuviel an Zeit für völlig überflüssige Dinge wieder in den Alltag gepackt hast. Einfach genial)(-: Demnächst brauche ich Deine Hilfe beim Rollenlagermotor verstehen. Bis Freitag Abend in Katlenburg.
 
Howdy Walter,

gratuliere dir zum Erfolg. Es ist immer wieder eine Wucht zu lesen was du so an Umbauten machst.


Gruß
der Indianer
 
karin ist bestimmt auch ganz begeistert.:D

hut ab vor deinem basteltrieb und ehrgeiz, walter! :respekt:

HM
 
Hallo Walter,

Lob und Anerkennung von meiner Seite. :respekt:
Ich habe mir für diesen Winter vorgenommen mit dem Megasquirt Bausatz eine Einspritzung und Zündansteuerung für den /S Motor zu bauen. Allerdings mitdem Ziel weniger Sprit zu verbrauchen und aus reiner Feude am Basteln. Kann in etwa ermessen wieviel Zeit Du in das Projekt gesteckt hast.

Mit freundlichen Grüßen aus dem "Norden"

Uwe
 
)(-: gratuliere Walter )(-:

Klasse, was du da bewerkstelligst!

Kannste denn die Ansaugrohre genauso schön abschießen, wie ich meine Vergaser in Hohlenfels :---)
 
Kannste denn die Ansaugrohre genauso schön abschießen, wie ich meine Vergaser in Hohlenfels :---)
Ja, das muss er halt vorher programmieren :D

Walter, höchsten Respekt vor der Umsetzung dieser Arbeit und vor allem vor der Ausdauer, mit der Du Deine Ziele verfolgst :applaus:
 
())))

Deine berühmte Ausdauer hab ich ja schon erwähnt ;)

Denk an Karl, der sagt: Des werd scho!
 
Hut ab !! Sowas an meiner G/S, das wär´s ! :D

Beim Druck der E30 Pumpe weiß ich nicht ob der reicht. Die Pumpen der 4-Ventiler machen 6bar, die mit dem Druckregler im Verteiler auf 3 gebracht werden. Ob der Vordruck höher sein muss weiß ich nicht.

Ich freu mich auf mehr von Dir ! :respekt:
 
Klasse Walter,
:applaus:

was wäre das traurig, wenn wir nicht mehr spielen dürften!

So ein Druckaufnehmer ist doch kein Gegner. A%!
 
RESPEKT, Walter!!! Obwohl ich persönlich ja nicht verstehen kann, wieso einer die wunderschönen Vergaser durch seelenlose Rohre ersetzt.

Aber: nix für ungut! :D
 
Beim Druck der E30 Pumpe weiß ich nicht ob der reicht. Die Pumpen der 4-Ventiler machen 6bar, die mit dem Druckregler im Verteiler auf 3 gebracht werden. Ob der Vordruck höher sein muss weiß ich nicht.

Hallo,

den fehlenden Druck kann ich über längere Öffungszeiten der Einspritzdüsen kompensieren.

Gruß
Walter
 
Moin Walter,

wer sowas macht (und immer wieder macht) MUSS Buddhist sein, um's Ergebnis kann's dabei ja nicht gehen.
Außerdem bist Du eine Art perpetuum mobile, das die Probleme, die es sich selbst schafft, immer wieder löst. :applaus:
 
hallo walter,

hut ab, vor dem was Du da wieder mal baust. das zuverlässigste an den ducs ist mittlerweile die elektronik. also lieber nen druckgeber, als die desmodromik an der q verbauen.

grüße aus mainz
claus
 
Hallo Walter,
Glückwunsch auch von mir. Darauf sollten wir nächste Woche in Mußbach das eine oder andere Glas trinken, sofern es deine kostbare Zeit erlaubt.
Gruß
Klaus:schoppen:
 
Glückwunsch Walter! :applaus::applaus::applaus:

Was Du baust ist schon der Wahnsinn. Für einen Laien wie mich kaum nachvollziehbar, aber einfach nur schön und spannend anzuschauen.

Optisch paßt die Anlage freilich besser in Deine schnelle GS. Bin schon auf die weiteren Berichte gespannt. Bitte mehr davon. :sabber:
 
Hallo,

man kann nur sagen "Magnet Marelli" hat nichts in einer Q zu suchen. Wird im Fiat verbaut. "FIAT" für Italiener ausreichende Technik. Durch eine MB Teil ersetzt und der Motor läuft stabil. Leider ist der Druckaufnehmer für ein Diesel Turbo und ich habe weder ein Diesel noch zur Zeit ein Turbo.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

an der frischen Luft sieht nur das geübte Auge Veränderungen. Der Druckregler hat noch keinen festen Platz, soll hinter der Batterie verschwinden. Die Verdrahtung sieht nach den letzten Änderungen noch etwas wild aus, die Ordnung kommt noch. Kann man die Edelschrotteile in den Hausmüll geben oder ist Sondermüll angesagt? Mal sehen wo ich den Sondermüll entsorge.

Gruß
Walter
 

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