Ventil spiel Rätsel

Kein Thema Ton.
Du bist der Erste der das mal zugibt :respekt:.
Nur ich hatte damals schon geschrieben, dass ich das auch ausprobiert habe. Was mir an dem Prüfstandslauf von Rowi gefällt, ist dass nun auch bewiesen ist, dass bei maximaler Öltemperatur das Ventilspiel nicht wieder kleiner wird, wie von Jan und Hubi und vielleicht anderen behauptet...wieso auch klingt unlogisch.
Vielen Dank an Rowi !!

moinsen allemitteinander
ich hab das nicht behauptet, ich find das nur sehr unlogisch. aber wenn es denn wirklich so ist, erklärt sich auch, warum die japaner in den 80 und 90zigern immer kreise um uns gefahren sind. da hat bmw für uns wohl einen bauernmotor konstruiert.
bei einer 900ss wird das ventilspiel mit sicherheit nicht grösser, dafür brauchts aber auch 6 volle stunden um sie alle einzustellen.
bei meinem eisencotten mit graugusszylindern und seitlich stehenden ventilen wird das spiel auch grösser, allerdings relativ wenig, weil die ja mit im zylinder stecken, und sich da nicht so viel dehnt.
aber noch mal zur klapperdiskussion:
häufig ist das gar nicht das ventilspiel selbst. meist ist das, das kipphebelaxialspiel, die lose steuerkette, ausgelutschte ventilführungen, das ausgenuddelte nockenwellenlager, in der regel in dieser reihenfolge, oder zur not auch alles zusammen :D

mich würde mal der prüfstandslauf und aufbau von rowi genauer interessieren. beschreib doch mal wie und unter welchen bedingungen das vonstatten ging und du wann was gemessen hast, ich fänd das interessant.
netten gruss
jan
 
Moinsen,

nochmal zurück zum Thema:

Ich hab das Rennerle mit 0 Ventilspiel zum Husten gebracht und auf den Prüfstand gestellt.

Ergebnis waren 4,3 PS weniger und eine Öltemperatur zum Fürchten:entsetzten:

Grüsse

Rowi

***

Hallo Rowi

Bei null oder viel zu wenig Spiel werden die A-Ventile über die Nockenrampe langsam und über einen längeren Zeitraum nur wenig geöffnet.
Die heißen Verbrennungsgase die nun durch den schmalen Spalt von Ventil und Sitz strömen heizen diese Teile so stark auf daß es hier zu Verbrennungen kommen kann.
*
Dazu auch ein interessanter älterer Beitrag von Dipl.Ing.Gert Fischer,BMW-Vorentwicklung:

"Die Öffnungsquerschnitte sind im Rampenbereich relativ klein;bei niedrigen Drehzahlen steht dem Gas jedoch viel Zeit zur Verfügung,geruhsam auch durch die engsten Querschnitte hindurchzuschlüpfen,so daß hier der Einfluss am größten ist.
Es verblüfft selbst den Fachmann immer wieder,daß eine Spielvergrößerung den Kompressionsdruck durchaus um eine Einheit anheben kann,zum Beispiel von 9 auf 10 bar.Bei dieser Messung ist auf eine konstante Starterdrehzahl zu achten.
Viele Motoren,die im unteren Drehzahlbereich außergewöhnlich schwach sind,werden vielfach mit zu geringem Spiel gefahren.Eine kontinuierliche Abnahme tritt besonders bei neuen Motoren durch Setzvorgänge am Ventilteller und am Ventilsitz auf.Neben einer zähen Kraftentfaltung äußert sich dieser Vorgang durch ein zunehmend schlechteres Leerlaufverhalten,das viel zu häufig dem Vergaser angelastet wird.
Abweichend von den vorgeschriebenen Wartungsintervallen sollte deshalb bei neuen Motoren das Ventilspiel häufiger kontrolliert werden,bis man sich einer gewissen Konstanz sicher ist.
Es empfiehlt sich,die obere Grenze auszuloten,das Spiel also beispielweise um 20 Prozent zu vergrößern,solange das Geräuschniveau nicht merklich ansteigt."
*
Es sind mir auch einige Ältere Motorräder bekannt bei denen das Ventilspiel auf Drehluft,also fast null Ventilspiel bei leicht drehbaren Stösselstangen und kalten Motor eingestellt wird.
Wie z.B.NSU OSL,Matchless G3,Rudge Ulster,Ariel OHV,um nur einige zu nennen.
Eine einzige mir bekannte Ausnahme stellt die Englische Panther 100 und 120 dar.Hier wurden die Ventile bei heißem Motor auf Drehluft eingestellt.
*
Demnach kann man keine generelle Empfehlung zur Größe des Ventilspieles geben.
Dies hängt ganz von der Bauart und Konstruktion des Motors ab.
 
Moinsen,

nochmal zurück zum Thema:

Ich hab das Rennerle mit 0 Ventilspiel zum Husten gebracht und auf den Prüfstand gestellt.

Ergebnis waren 4,3 PS weniger und eine Öltemperatur zum Fürchten:entsetzten:

Grüsse

Rowi

***

Hallo Rowi

Bei null oder viel zu wenig Spiel werden die A-Ventile über die Nockenrampe langsam und über einen längeren Zeitraum nur wenig geöffnet.
Die heißen Verbrennungsgase die nun durch den schmalen Spalt von Ventil und Sitz strömen heizen diese Teile so stark auf daß es hier zu Verbrennungen kommen kann.
*
Dazu auch ein interessanter älterer Beitrag von Dipl.Ing.Gert Fischer,BMW-Vorentwicklung:

"Die Öffnungsquerschnitte sind im Rampenbereich relativ klein;bei niedrigen Drehzahlen steht dem Gas jedoch viel Zeit zur Verfügung,geruhsam auch durch die engsten Querschnitte hindurchzuschlüpfen,so daß hier der Einfluss am größten ist.
Es verblüfft selbst den Fachmann immer wieder,daß eine Spielvergrößerung den Kompressionsdruck durchaus um eine Einheit anheben kann,zum Beispiel von 9 auf 10 bar.Bei dieser Messung ist auf eine konstante Starterdrehzahl zu achten.
Viele Motoren,die im unteren Drehzahlbereich außergewöhnlich schwach sind,werden vielfach mit zu geringem Spiel gefahren.Eine kontinuierliche Abnahme tritt besonders bei neuen Motoren durch Setzvorgänge am Ventilteller und am Ventilsitz auf.Neben einer zähen Kraftentfaltung äußert sich dieser Vorgang durch ein zunehmend schlechteres Leerlaufverhalten,das viel zu häufig dem Vergaser angelastet wird.
Abweichend von den vorgeschriebenen Wartungsintervallen sollte deshalb bei neuen Motoren das Ventilspiel häufiger kontrolliert werden,bis man sich einer gewissen Konstanz sicher ist.
Es empfiehlt sich,die obere Grenze auszuloten,das Spiel also beispielweise um 20 Prozent zu vergrößern,solange das Geräuschniveau nicht merklich ansteigt."
*
Es sind mir auch einige Ältere Motorräder bekannt bei denen das Ventilspiel auf Drehluft,also fast null Ventilspiel bei leicht drehbaren Stösselstangen und kalten Motor eingestellt wird.
Wie z.B.NSU OSL,Matchless G3,Rudge Ulster,Ariel OHV,um nur einige zu nennen.
Eine einzige mir bekannte Ausnahme stellt die Englische Panther 100 und 120 dar.Hier wurden die Ventile bei heißem Motor auf Drehluft eingestellt.
*
Demnach kann man keine generelle Empfehlung zur Größe des Ventilspieles geben.
Dies hängt ganz von der Bauart und Konstruktion des Motors ab.

Hallo Fritz,
diese Panther waren ja richtige Langhuber. Deswegen konnte man die auch nicht gerade in den Rahmen einbauen. Wirkliche Dampfhämmer. Ideale Gespannmotorräder. Wenn nur dieser hohe Ölverbrauch nicht gewesen wäre...
Gruß
Pit
 
Da war der Zylinder und Kopf ein Teil des Rahmens.
Ich ärgere mich noch heute.Vor über 25 Jahren hätte ich eine Panther 120 (649ccm Einzylinder,Bohrung 87mm,Hub 110mm :D, 28PS,4500/min) im hervorragenden Zustand bei einer Auktion hier vor Ort zu einem Schnäppchenpreis ersteigen können. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fritz,
das wärs gewesen.
Alleine die Öptik einer solchen Maschine ist schon ihr Geld wert.
Der Zylinder musste ja geneigt eingebaut werden, sonst hätte das stehend garnicht gepasst. Schade, dass sowas nicht mehr gebaut wird...
Gruß
Pit
 
Ich muss nochmal aufwärmen das Thema.
Bei mir hat sich das Ventilspiel warm verringert bzw. ist unverändert.
Ich hatte kalt auf 0,15 und 0,20 eingestellt (75/5).

Warm:
Einlassventil links wie rechts ist gleich geblieben

Auslassventil links zwischen 0,15 und 0,20.
Auslass rechts auf 0,15!

Versteh ich nicht!
Zylinderkopfschrauben sind schon nachgestellt worden. Auch wenn sich die Fussdichtung gesetzt hätte, wäre das Spiel ja auch größer geworden.
 
Ha Joachim,

Genau anders herum, wenn die Dichtung sich setzt, wird das Ventilspiel geringer.

Grüße, Ton :wink1:

Ich muss nochmal aufwärmen das Thema.
Bei mir hat sich das Ventilspiel warm verringert bzw. ist unverändert.
Ich hatte kalt auf 0,15 und 0,20 eingestellt (75/5).

Warm:
Einlassventil links wie rechts ist gleich geblieben

Auslassventil links zwischen 0,15 und 0,20.
Auslass rechts auf 0,15!

Versteh ich nicht!
Zylinderkopfschrauben sind schon nachgestellt worden. Auch wenn sich die Fussdichtung gesetzt hätte, wäre das Spiel ja auch größer geworden.
 
Eigentlich meinte ich,
das alles schon gemacht zu haben.
Die Dichtungen sind nicht mehr neu und es dürfte sich nichts mehr setzen.
Ich werde noch mal nachziehen und später kontrollieren.

Eine andere Ursache für verringertes Ventilspiel/warm wäre auch nicht möglich, oder?
 
Doch, der Zylinder samt Kopf dehnt sich aus und dadurch wird das Spiel größer. Dafür dehnt sich die Stößelstange auch aus, wodurch das Spiel wieder kleiner wird. Dann werden die Ventilschäfte aber auch noch länger, speziell das Auslassventil, weil es ja heißer wird.
Stelle das vorgeschriebene Spiel kalt ein (0.10 für den Einlass und 0.20 für den Auslass) und vergiss den Rest.
 
Wenn die Ventilsitze nicht auf bleifrei umgebaut sind (=härterer Stahl) dann können die Ventile einschlagen und somit das Ventilspiel geringer werden.

Grüße, Ton :wink1:
 
Doch, der Zylinder samt Kopf dehnt sich aus und dadurch wird das Spiel größer. Dafür dehnt sich die Stößelstange auch aus, wodurch das Spiel wieder kleiner wird. Dann werden die Ventilschäfte aber auch noch länger, speziell das Auslassventil, weil es ja heißer wird.
Stelle das vorgeschriebene Spiel kalt ein (0.10 für den Einlass und 0.20 für den Auslass) und vergiss den Rest.

Die Köpfe sind auf Bleifrei umgerüstet.
Ich habe nochmals neu (0.15 und 0.20) eingestellt. Dann warm gefahren und überprüft. Das Ventilspiel ging auf Null.
Also wird warm das Ventilspiel geringer, oder etwa nicht?!
 
Die Köpfe sind auf Bleifrei umgerüstet.
Ich habe nochmals neu (0.15 und 0.20) eingestellt. Dann warm gefahren und überprüft. Das Ventilspiel ging auf Null.
Also wird warm das Ventilspiel geringer, oder etwa nicht?!

Darüber gibt's beliebig viel Streitpotential.

Ich behaupte: Du kannst das Ventilspiel in dem Fahrzustand, bei dem's darauf ankommt (Vollgas Autobahn mit glühenden Auslassventilen, möglicherweise im Starkregen) gar nicht messen.

Bis Du stehst, die Deckel abgebaut und die Fühlerlehre ausgepackt hast, ist der kritische Zustand schon zuende. Ventilspiel muß in *jedem* beliebigen Fahrzustand zwischen kalt und warm (schnell heissgefahren, schnell abgekühlt, draußen kalt oder heiß, ...) vorhanden sein.

Ich denke, BMW hat(te) gute Gründe, warum das Ventilspiel so sein muß, wie sie's angegeben haben.
 
Hi

Ich hab noch eine Überlegung die ich hier mal zur Diskussion stellen möchte:

Speziell die Auslassventile werden im Betrieb ja bis zu 600 Grad heiss (so zumindest mein Kenntnissstand / man möge mich korrigieren falls das nicht stimmt). D.h. die damit verbundene Wärmeausdehnung ist nicht gerade gering, solange der Motor läuft und die Ventile immer wieder "nachheizt".
Wenn ich den Motor aber abstelle und bis ich den Ventildeckel abgebaut habe um zu messen hatten diese Ventile genug Zeit über den Ventilschaft bzw den Ventilsitz wieder einiges an Hitze abzugeben, respektive die Temperatur der Ventile an die Kopftemperatur anzugleichen.
Ich kann mir also schon vorstellen das bei heissem laufenden Motor das Ventilspiel tatsächlich geringer ist als wir es messen.

mfg GS_man

EDIT: Hergebrannt, da war tasächlich noch eine Seite an Posts die ich nicht gesehen habe (blind wie ich manchmal bin) und da sind dann andere vor mir auf die gleichen Ideen gekommen. Ärgerlich dass ich das nicht bemerkt habe, tröstlich ich bin nicht der einige der das für möglich hält.
 
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