Das schwarze Museum

Gestern abend meinem R60/6-Motor die "Ohren" abgebaut, es kommen neue Zylinder drauf. Schon bei den Vorarbeiten am Montag erster Ärger, am linken Kopf kam bei der Krümmerflügelmutter das Gewinde mit runter. ;(
Die Köpfe gehen also zu unserem "Kopfmann", dann ist die Baustelle erst mal keine mehr. :coool:

Aber gestern war ich dann doch etwas geflasht.
Fünf der acht Zuganker wiesen deutliche Spuren von Gewaltanwendung auf, bis zu 2 mm tiefe Quetschmarken, vermutlich vom Einsatz einer Rohrzange, die als Krönung des Ganzen dann noch beigeschliffen waren, damit die erhabenen Anteile des Kunstwerks nicht beim Einfädeln stören. :entsetzten: Hab gleich Ersatz geordert...
Am rechten Züllinder waren drei von vier Kipphebelbockmütterchen falsch herum (Bund nach außen) montiert.
Die rechte Zylinderkopfdichtung war auch verkehrt herum drin. :schock:Erstaunlicherweise haben hier die Stößelstangen keinen Kontakt gehabt, die sahen noch toll aus.
Die linken Stößelstangen hingegen (insbesondere die am Auslass) waren im Bereich der Zylinderkopfdichtung wie poliert, allerdings ist da kein Absatz fühlbar. Ich denke, die kann ich weiterverwenden.
Die Zylinder sind definitiv austauschwyrdig, man sieht zwar noch Honspuren, aber auch Korrosion (stand wohl mal länger feucht), und arg dicht war da nix mehr, der Motor hat gut Öl verbrannt (wenn er auch noch nicht rauchte), die Ablagerungen im Brennraum sprechen Bände. Hatte ich anhand der Kerzen schon geahnt, aber es war doch nochmal schlimmer als befürchtet. Überraschend, wie gut der Motor trotz alledem lief die letzten 7 Jahre. :gfreu:
Erfreulich: Die Pleuel sind ohne Befund, alles schön spielarm. Der Rumpfmotor kann also weitermachen. :hurra:

Insgesamt eine Bestätigung der These, dass der schlimmste Feind des Mopeds der Vorbesitzer ist. :pfeif:
 
Zuletzt bearbeitet:
Anhang anzeigen 252093

Fast schon ein Kunstwerk, diese Komposition von uraltem zähflüssig-schillerndem Motoröl mit wahllos arrangierten Aluminiumbruchstücken.

Warum mache ich eigentlich bei gebrauchten Motoren die Ölwanne ab und suche Spuren der Vergangenheit?

Hier ein Hinweis auf einen nachhaltig zertrümmerten Kolben, dessen damaliger Besitzer aus unerfindlichen Gründen den Aufwand zur Demontage eben jeder Ölwanne anscheinend scheute.

Der Motor lief danach so rund 25 bis 30 Jahre relativ problemlos.
Da der Motor überall etwas undicht und das Getriebe schon raus ist, wird der Motor einmal komplett gestrippt, ich mag keine unangenehmen Überraschungen beim Fahren.

Gruss vom Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie nervte mich die quietschende Schwenksattelbremse an der /7 schon länger, also seit dem Kauf der Kuh vor einem Jahr.
Ich dachte aber nicht im Traum daran, dass diese so dermassen mies eingestellt sein könnte.
Heute an einer Ampel über die Vergänglichkeit des Seins sinnierend, fiel dann der Blick aus optimalem Winkel auf das Vorderrad.

Anhang anzeigen 252346
Bei allem Verständnis für unterdurchschnittlich begabte Schrauber: Warum lässt man nicht einfach die Finger von Sachen, die man nicht versteht?

Ich werde, glaube ich, am Wochenende die /7 auch mal bezüglich Vergaser und Zündung durchprüfen, nicht dass da noch mehr dran herumgepfuscht wurde.
Neben verstopften Benzinhähnen und kaputten aber eingeklebten Hauptständerschrauben.
Aber schön geputzt war sie.

Gruss vom Frank
 
Hallo Frank,

die Beläge sind schon ab Werk "schief". Oder schleift an der "flachen" Stelle schon Metall auf Metall?

Viele Grüße

Stefan
 
Irgendwie nervte mich die quietschende Schwenksattelbremse an der /7 schon länger, also seit dem Kauf der Kuh vor einem Jahr.
Ich dachte aber nicht im Traum daran, dass diese so dermassen mies eingestellt sein könnte.
Heute an einer Ampel über die Vergänglichkeit des Seins sinnierend, fiel dann der Blick aus optimalem Winkel auf das Vorderrad.

Anhang anzeigen 252346
Bei allem Verständnis für unterdurchschnittlich begabte Schrauber: Warum lässt man nicht einfach die Finger von Sachen, die man nicht versteht?

Ich werde, glaube ich, am Wochenende die /7 auch mal bezüglich Vergaser und Zündung durchprüfen, nicht dass da noch mehr dran herumgepfuscht wurde.
Neben verstopften Benzinhähnen und kaputten aber eingeklebten Hauptständerschrauben.
Aber schön geputzt war sie.

Gruss vom Frank

Welchen Fehler erkennst du denn aus dieser Perspektive?
 
Den unwesentlich schiefen Verschleiß der Beläge mangels Ausrichtung des Schwenksattels.

Für Kuhtreiber mit Festsattelbremse ein unbekanntes Detail beim Service.

Gruss vom Frank

@ Stefan: das kann kein gewollter Schiefstand sein, das ist fast maximal diagonal durch den Belag, beidseitig.
Erstens quietscht es beim Bremsen, zweitens schleift es ab und zu ganz leicht metallisch einfach so beim Fahren.
Aber ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen, die Bremswirkung ist auch noch ganz gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
109450~2.jpg


Ich kann den evtl. Verschleiss auf deinem Bild nicht erkennen. Da ist die Scheibe im Weg.
 
Hat schon einen Grund bei so einem Alteisen nach der Übernahme mal alles durchzusehen, was einem so einfällt, alle Flüssigkeiten neu, alle Gummiteile prüfen, als was man schmieren kann schmieren und auf Leichtgängikeit prüfen usw. Einfach fahren ist bei einem Alter jenseits der 30 oder mehr einfach zu riskant.
Nach Übernahme brauche ich meist 6 Monate bis ich so weit bin dass ich fahre, unglaublich was man da manchmal findet, dafür ist nachher Ruhe und das Ding läuft.

Doxer
 
Irgendwie nervte mich die quietschende Schwenksattelbremse an der /7 schon länger, also seit dem Kauf der Kuh vor einem Jahr.
Ich dachte aber nicht im Traum daran, dass diese so dermassen mies eingestellt sein könnte.
Heute an einer Ampel über die Vergänglichkeit des Seins sinnierend, fiel dann der Blick aus optimalem Winkel auf das Vorderrad.

Anhang anzeigen 252346
Bei allem Verständnis für unterdurchschnittlich begabte Schrauber: Warum lässt man nicht einfach die Finger von Sachen, die man nicht versteht?

Ich werde, glaube ich, am Wochenende die /7 auch mal bezüglich Vergaser und Zündung durchprüfen, nicht dass da noch mehr dran herumgepfuscht wurde.
Neben verstopften Benzinhähnen und kaputten aber eingeklebten Hauptständerschrauben.
Aber schön geputzt war sie.

Gruss vom Frank

Ich hätte jetzt erstmal gefragt, ob das so gehört....

 
Da ich genau so eine Bremse schonmal über 60.000km an einer RS warten durfte und sich diese im Laufe der Zeit so halbwegs parallel abnutzte, kann ich mir da schon ein Urteil erlauben.
 
@ Doxer, bei einem Restaurationsobjekt ist das kein Thema, da mache ich das auch so.
Wenn ich von jemanden, der passionierter Hobbyschrauber an den 2 V ist, eine wirklich schön hergerichtete Kuh kaufe, stelle ich nicht Alles in Frage.
So ein bisschen Glauben an die Menschheit möchte ich mir behalten.
Im wesentlichen ist die ja auch wirklich gut, nur in diesem Detail vom Vor-Vorbesitzer oder seiner Werkstatt halt falsch gewartet.

Gruss vom Frank
 
Klarer Verpackungsfehler. Die beim Pakettransport auftretenden Beschleunigungen werden oftmals krass unterschätzt. Test haben bis zu 9g (neunfache Erdbeschleunigung) ergeben. Und das wird nicht das "Ende der Fahnenstange" sein.

Wie war das Teil denn verpackt?

Grüße

Stefan

PS: Ich hab schon große Power-Macs zur Begutachtung hier gehabt, da war das massive Alu-Gehäuse (3mm stark!) um fast 1 cm in der Diagonalen verzogen! Loses Papier oder Styropor bringen so gut wie nichts. Was funktioniert, ist (geschlossenporiger?) PE-Schaumstoff, egal, ob als Formstück oder als grobe Flocken. Luftpolsterfolie (in genügend Lagen) geht auch noch.
 
Um das zu fabrizieren würde ich nen Vorschlaghammen benötigen-
und den großen Rundschwung:entsetzten:

Die Verpackung möchte ich sehen, die das abkann:---)

Herzliches Beileid

Axel
 
Hallo,

die Antwort von DHL hierzu: Die Verpackung entsprach nicht unseren Verpackungsrichtlinien.
Anhang anzeigen 252703

Gruß
Walter

Moin,

kann ja sein mit den Richtlinien. Aber, der Inhalt wird für sich betrachtet, NICHT das die Verpackung es aus zu halten hat, wenn was schweres drauffällt, was hier ja wohl passiert ist. Muss Verpackungen öfter auf ihre Verwendbarkeit prüfen.......
 
Das erinnert mich an den ersteigerten Honda Rasenmähermotor. Der !gewerbliche! Verkäufer hatte ihn ohne jegliche Luftpolsterfolie oder Papier/Karton einfach in einen großen Karton gepackt. Bei mir kam er dann mit DHL Klebeband und "Nachverpackt" Hinweis an, die KW hatte den Karton natürlich durchschlagen. :schock:
 
Davon gehe ich erst einmal nicht aus, mein Bild entstand im Februar, das vom Krippekratz heute...

Aber wie gesagt, da steckt auf seiner Seite noch weit mehr dahinter, bei mir war es ja nur die eine Kurbelwelle, danach kam der Covid-Kram und ich hab auf eine erneute Bestellung erstmal verzichtet...

Also dies war die 3. Kurbelwelle die BMW Classic mir so geschickt hat. Bei den ersten beiden habe ich die Annahme verweigert, weil die Welle in einem winzigen, dünnen Karton kam und halb aus diesem herausguckte.
Verpackungsmaterial: 1 Tüte, 2 Blatt zerknülltes Packpapier.
Jeweils habe ich den Support dazu angerufen und mir wurde versichert ich man würde das mit dem Logistikdienstleister klären, ich solle neu bestellen (Retouren werden grundsätzlich nur gutgeschrieben und nicht Ersatz neu versendet). Mit jeder neuen Bestellung zahlt man dann auch neu im voraus mit Kreditkarte (geht nicht anders).
Eine dritte Kurbelwelle kam dann endlich in ordentlicher Verpackung, hatte aber leider einen untermaßigen Hubzapfen. :applaus:
Also das Spiel nochmal. Nochmal neu bestellt - sie hatten das mit der Verpackung ja nun scheinbar gelernt - NICHT. Ergebnis Kurbelwelle Nr. 4 vom Bild weiter oben. Diese kam dann gänzlich ohne BMW Verpackung in einem DHL Nachverpackungskarton an. Nur noch der Kartonfetzen mit der Adresse lag drin.

Wer sich jetzt fragt warum ich sie nicht einfach woanders kaufe:
Im BMW Classic Shop gab eine Aktion mit 24% Rabatt - also ca. 300€.
Außerdem sollte es der Ersatzteilvertrieb eines deutschen Premium OEMs doch wohl hinbekommen ein teures Ersatzteil einwandfreier Qualität so zu liefern, dass man es auch verwenden kann?!

Es war übrigens immer eine andere Kurbelwelle die bei mir ankam, erkennbar an unterschiedlichen Wuchtbohrungen.

Hier noch Fotos der, natürlich völlig ungeeigneten, Verpackung (das gelbe ist die Tüte in der die Kurbelwelle steckt):

WhatsApp Image 2020-02-29 at 13.12.10.jpgWhatsApp Image 2020-02-29 at 13.12.10 (1).jpg

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
<<Im BMW Classic Shop gab eine Aktion mit 24% Rabatt - also ca. 300€.>>

Jetzt weisste auch warum :D
 
"weil die Welle in einem winzigen, dünnen Karton kam und halb aus diesem herausguckte.
Verpackungsmaterial: 1 Tüte, 2 Blatt zerknülltes Packpapier"

Ich weiss schon warum ich für Teile die ich verschicke ( meistens zur Reparatur) in selbstgebauten Holzkisten ( dünnes Sperrholz ) verpacke.
Eine dieser Kisten gefiel einem nahmhaften BMW-Spezialisten so gut, das er sie behalten hat und mein R50/2 Motorgehäuse in einem Pappkarton zurück geschickt hat.
Gruss Frank
 
Zurück
Oben Unten