Motorschaden R80GS Stößel explodiert???!!!

2VB

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Moin moin,
Ich möchte mich erst einmal Vorstellen , da dies mein 1. Beitrag in diesem Forum ist.

Bin der Brian, 29 Jahre jung, komme aus Brandenburg und Gummikuh Liebhaber.

Dem Titel könnt ihr ja entnehmen das ich, bzw. mein Kumpel, ein Problemchen mit der seiner Kuh haben.

Zum Tathergang: Wir waren am Wochenende mit den Mopeds im beschaulichen Haddeby auf einem Open Air Festival. Hinfahrt alles wunderbar leicht erhöhte Temperatur kurzzeitig mal bei 130 Grad am Ölpeilstabthermometer ( bei Autobahn fahrt und 28 Grad Außentemperatur) keine Öldruck probleme nichts weiteres. Alles i.O sonst.
Zwei Tage später bei einer Fahrt zur Toilette gabs dann einen mächtigen Knall, ähnlich einer Fehlzündung und nichts ging mehr. Haben das Motorrad ins Camp geschleppt und erstmal alles durchgecheckt. Zündung, Benzin etc... .
Dann Ventildeckel abgenommen und prompt machte sich Ernüchterung breit. Ventilspiel Einlassseitig ca 1,5cm. Beide Zylinder.:schock:

Also Motorrad weitestgehend zerlegt in ein Auto geladen und am Sonntag dann nachhause.

Gestern Abend haben wir dann die Zylinderköpfe demontiert. Beide Einlassventile stehen offen. Schei.... dachten wir Steuerkette gerissen. Wie kann das sein.. wir haben doch vor ca. 2000Km erst Siebenrock 1000ccm kit mit Nockenwelle ( Asymetrisch), Sportstößel und Steuerkette eingebaut. Alles nach EBA und mit Drehmoment angezogen. Nach 500km Ventilspiel kontrolliert und Schrauben nochmal mit Drehmoment kontrolliert. Das selbe dann nochmal nach 1000km.
Also Stirndeckel ab Lima raus etc... Siehe da, Kette noch drauf und gespannt. Steuerzeiten stimmen auch über ein, Kurbelwellenmarkierung zur Nockenwellenmarkierung zu Markierung am Schwungrad. Also Nockenwelle raus und siehe da die Auslassstößel sehen aus als wenn sie explodiert wären. Nockenwelle hat nur an einem Einlassnocken eine kleinen kratzer.
Die werde ich morgen mal in die Drehbank einspannen und gucken ob sie noch rund läuft. Ihr könnt ja alles den Bilder entnehmen.

So nun endlich zu meiner Frage: Hat das schonmal jemand gehabt, bzw. kann mir erklären welche umstände dazu geführt haben??(:schock:
Bin da ziemlich Ratlos...

Frage zwei:
Ich nennen Sie mal Laufbuchsen für die Stößel..
Diese haben tiefe Riefen und Krater. Hat sowas schonmal jemand instandgesetzt bzw. kennt ihr jemanden der einen kennt der einen kennt?
Oder muss ein neuer Motorblock her?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Beste Grüße Brian und Kevin ( der Mann mit dem schaden) am Motor.:P






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Für mich sehen die zerstörten Stösselbecher auf den ersten Blick wie ein Folgefehler eines wie auch immer blockierten Ventiltriebs und nicht wie die eigentliche Ursache aus.

Warum gehen die Einlassventile auch nach der Demontage nicht zu? Krumm?
 
Für mich ein klarer Favorit auf einen Platz auf dem Siegertreppchen des "Schwarzen Museums" 2022 :pfeif:

Stößelverschleiss der letzten Baujahre ist ja hinlänglich bekannt, aber so ein Grad der Zerstörung ist schon beachtlich. Oder die Dinger haben sich wie auch immer im Bereich der Nockenwellenauflage in der Stößelgasse verkantet und sind abgeschert ?(

Nachher ist man immer schlauer (oh ja, wie oft ich das schon selbst erlebt habe), aber ihr hättet bei dem Umbau auf 1000 ccm auch mal die Stößel rausnehmen und begutachten können. So ein Schaden kündigt sich an ...

Ob die Stößelgassen wirklich so in Mitleidenschaft gezogen wurden, lässt sich auf den Bildern nicht wirklich gut erkennen. Und ob da gespindelt werden kann oder muss, wird der eine oder andere Profi hier noch sicherlich zu Kunde tun.

Wenn Ihr schon so weit seid, den Block fast auseinander genommen zu haben, dann würde ich alles rausholen und komplett spülen. Dann 4 neue Stößel von Wank rein und nach Kontrolle der restlichen Bauteile im Motor mich wieder auf den Neustart freuen.

Gruß,
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke imfür die Antworten. 2022 ist ja noch lang aber ich denke wir sind bei den obersten Plätzen mit dabei;)

Stößel sind ebenfalls mit neu gekommen beim Umbau. Die originalen Einlassstößel sind gebrochen gewesen. Es sind Sportstößel von Siebenrock verbaut worden, wo der Hersteller meines erachtens nach Wank ist.

Ich mache morgen noch Bilder von den Stößelgassen. Ja Motor wird komplett zerlegt kann ja auch sein das die Ölpumpe sich schon Überreste angesaut hat.
 
Für mich sehen die zerstörten Stösselbecher auf den ersten Blick wie ein Folgefehler eines wie auch immer blockierten Ventiltriebs und nicht wie die eigentliche Ursache aus.

Warum gehen die Einlassventile auch nach der Demontage nicht zu? Krumm?

Ja einlassventile sind Krumm. Frage ist halt was blockiert haben soll... ?(
 
Hallo,

du fährst die 800er Köpfe und ne Assy-Sportnockenwelle!
Hast Du bei der Montage die Freigängigkeit der Ventile geprüft?
Mir kommt, ohne Spezialist zu sein, auch eher eine kurzfristige Blockade des Ventiltriebs in den Sinn. Ich glaube nicht an einen Fertigungsfehler deiner neuen Sportstößel. Nicht bei gleich zwei defekten Stösseln!
Da hat entweder ein Ventil einen Schlag vom Kolben bekommen und hat dann kurz die Nockenwelle blockiert oder die Stössel haben im Gehäuse "gefressen" und die Ventile blieben zu lange offen (wie immer so was passieren kann ....):schock:

Gruß

Kai
 
Also das die Stößelstangen beschädigt waren kann ich mir nicht vorstellen. Haben die Stangen mit nem Satz verglichen den ich noch rum zu liegen hatte. In Sachen Länge und Abnutzung etc. Sind auch jetzt noch gerade und die Kugelliegen Köpfen weisen ebenfalls keine riefen Kratzer oder abnutzungsspuren auf.

Die Originalen Stößen habe ich schon bei diversen R80 oder R100 gewechselt mit immer dem selben bruchbild. Die Maschinen sind ohne erkennbare Mängel oder Beanstandungen gelaufen. Viel halt nur beim Umbau der Zylinder auf. Ich kontrolliere die Stößen dann immer mit.

Natürlich kannst du die 800er Köpfe auf dem Siebenrock 1000er kit fahren ohne Probleme sind ja dafür gedacht.

Wenn die Gassen beschädigt gewesen wären, denke ich wäre uns das aufgefallen. Zumal die Maschine jetzt erst 36000km runter hat. Wir haben sie mit 25000km von nem älteren Herren gekauft der der 1. Besitzer war. Die Maschine war auch ab Werk gedrosselt.
 
Ich habe mal eine Frage zu dem Bild:

Motor-Stoesselschacht.jpg

Ist da die Führung des Stössels ausgebrochen? Wenn ja, ist der Block vermutlich "hin". Und wenn ja Teil 2, dann sieht es für mich so aus, als ob die Paarung Stössel und Stösselbohrung nicht passt. Vielleicht kannst du mal ein Bild von Seiten des Zylinders in die Bohrung machen.

Spekulation: Passung klemmt, Nockenwelle "drückt" den Stössel rein, Stössel gibt etwas nach, aber bricht dann -> Ventile bleiben geöffnet und bekommen einen Schlag vom Kolben (kann dazu aber keine Spuren am Ventill auf Anhieb finden), Ventilschaft wird krumm und Ventil bleibt offen.

Hans
 
Soll jetzt natürlich nicht heißen das ich oder wir nicht auch Fehler machen aber ich denke das mir das aufgefallen wäre. Aber möglich ist alles.

Ich prüfe morgen nochmal Nockenwelle Stößelstangen und werde mal auch die Ölwanne ausbauen und alles Fotodokumentieren und mit euch teilen.
 
Moin Hans Danke für den Ansatz. Stößen sind beim Einbau anstandslos rein und raus geflüstert. Ich mach dir morgen ein Foto. Habe mir das Foto in besserer Auflösung angesehen und meine das die Führung nicht rausgebrochen ist.

Wenn dann klingt dein Ansatz doch sehr plausibel. Ich mache ebenfalls detail Fotos vom Kolben und Ventile in Hochauflösend und stelle das in eine Dropbox und schicke den Link hier rein.

Es freut mich zu lesen das dass Thema doch so viel Interesse weckt.
 
Natürlich kannst du die 800er Köpfe auf dem Siebenrock 1000er kit fahren ohne Probleme sind ja dafür gedacht.

.

Na klar, mach ich ja auch. Die Frage bezog sich eher auf die Sportnockenwelle, da es da einige Variationen davon gibt.
Ich tendiere aber immer mehr zur "Stösseltheorie" bzw. zum Fressen der Stösseltassen im Gehäuse.

Gruß

Kai
 
Moin Hans Danke für den Ansatz. Stößen sind beim Einbau anstandslos rein und raus geflüstert. Ich mach dir morgen ein Foto. Habe mir das Foto in besserer Auflösung angesehen und meine das die Führung nicht rausgebrochen ist.

Wenn dann klingt dein Ansatz doch sehr plausibel. Ich mache ebenfalls detail Fotos vom Kolben und Ventile in Hochauflösend und stelle das in eine Dropbox und schicke den Link hier rein.

Es freut mich zu lesen das dass Thema doch so viel Interesse weckt.

Hi,
alles was neu und wenig bekannt ist, stösst hier auf viel Interesse. Zu meinen Aussagen: Bin kein Profi, eher im elektrischen Bereich unterwegs. Drum bin ich gespannt, was unsere Profis sagen, wenn du die Bilder einstellst.

Gruss Hans
 
Moin Hans Danke für den Ansatz. Stößen sind beim Einbau anstandslos rein und raus geflüstert. Ich mach dir morgen ein Foto. Habe mir das Foto in besserer Auflösung angesehen und meine das die Führung nicht rausgebrochen ist.

[...]

Habe dir nochmal ein Bild mit den Führungen: Auf deinem sieht man den Stössel. Ich bin der Meinung, dass im Führungsbereich der Bohrung das Material komplett umschlossen ist.

Bohrung.jpg

Hans
 
Was genau passiert ist, kann man vermutlich nur raten.

Aber, wenn Ihr schon mehrfach "gebrochene" original Stößel hattet, würde ich die Fahrweise oder die Zusammenstellung des Materials überdenken.

Ich hatte bei unzähligen Motoren erst einmal einen doppelten Bruch zweier original Stößel, die sind ganz klar auf Überdrehen weil verschaltet zurück zuführen.

Im aktuellen Fall, würde ich die Fa. Wank mit einbeziehen.

Wenn das wirklich Wank Stößel sind, sollten die Kenntnis davon bekommen und sich ggf. auch zur Ursache äußern dürfen.

Ich habe ja auch schon viel gesehen, aber das übersteigt dann doch meinen Erfahrungsschatz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind nach dem Zusammenbau die Ölkanäle auf Durchgängigkeit überprüft worden?
 
Wie verbindest Du Deine Frage mit dem Bruch der beiden Stößel? ?(:nixw:

Vielleicht habe ich ja falsche Vorstellungen von der Schmierung der Stössel im Ölkreislauf. Nach meiner bisherigen Annahme werden die Stössel durch das rücklaufende Öl in den Schutzrohren geschmiert (läuft natürlich auch großteils durch die Bohrung ab) und vielleicht auch ein wenig von unten benetzt durch das panschende Öl der Ölwanne. Einen separaten Ölkreislauf sehe ich nicht, auch nach jetzt nochmaligem Ansehen des Ölkreislaufschemas.

Ich lasse mich aber gerne korrigieren wenn ich Blödsinn annehme. 😉
 
Ich behaupte mal, dass die Schmierung nicht das Problem gewesen ist.

Da wird etwas beim Zusammenbau/Zusammenspiel der Komponenten nicht gepasst haben. Wank Stößel fahre ich seit 3 Jahren unauffällig im Rennsport.
Deswegen wird der Fehler wohl im Bereich Kolben, Ventiltaschen, Nockenwellenhub liegen.

Dort würde ich die Ursache suchen.

Immer vorausgesetzt dass die Passungen der Stößel im Block beim Zusammenbau den Maßen und Vorgaben des Herstellers noch entsprochen haben.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bei meiner 7Rock-Umrüstung seinerzeit natürlich die Stössel angeschaut. Sie waren tadellos nach 75.000 km... Ich spekuliere jetzt mal: Wenn aus irgendeinem Grund die Stössel schwergängig sind oder blockieren, dann auf halber Höhe festhängen und dann die Nocke - ohne schön über die Flanke anheben zu können - mit Anlauf und Wumms von unten gegen die Stirnfläche des Stössels hämmert, dann könnte das schnell so aussehen.
Merkwürdig nur, dass das bei zwei Stösseln gleichzeitig mit identischem Schadensbild geschieht.

Ehrlichgesagt hatte ich beim Betrachten der Fotos den Eindruck, es könnte sich um eine Schnurrpfeiferei handeln...
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

ist jetzt aus den Gefilden der Spekulation und da ich keine Glaskugel habe tippe ich darauf, dass unser Ventiltrieb nicht Hochdrehzahl fest ist. Wahrscheinlich Gang rausgerutscht, Vollgas und das Ventil prellt, weil die Feder nicht mehr nachkommt... dann erledigt die Nockenwelle den Rest.

Aber das ist reine Spekulation und ein klitzklein wenig Erfahrungswerte. Wissen tut es nur der Fahrer, der dringend zur Toilette musste.

Aber vielleicht ist es auch was ganz was anderes gewesen.

Gruß
der Indianer
 
Hmmmm,
wie passt denn das zusammen:
Ventilspiel Einlassseitig ca 1,5cm. Beide Zylinder.:schock:
und dann
die Auslassstößel sehen aus als wenn sie explodiert wären.


Stehe ich auf dem Schlauch?? ?(:nixw:

Gruß, Hans-Jürgen
 
Ich denke die Ursache liegt an den verbogenen Ventilen und nicht an den Stößeln. Diese sind das Ergebnis.

Möglich dass es ähnlich passiert ist wie von Jan in #23 beschrieben.
Aber nicht die Stößel sind in ihren Führungen durch Schwergängikeit stecken geblieben sondern durch die krummen offen steckengebiebenen Ventile und den dann fehlenden Federdruck kamen die Stößel nicht schnell genug auf Kontakt zur Nockenwelle und bekamen seitlich an der Kante einen Schlag durch die Nockenrampe.

Motor überdreht? :nixw:
 
Hmmmm,
wie passt denn das zusammen:
Ventilspiel Einlassseitig ca 1,5cm. Beide Zylinder.:schock:
und dann
die Auslassstößel sehen aus als wenn sie explodiert wären.


Stehe ich auf dem Schlauch?? ?(:nixw:

Gruß, Hans-Jürgen

Sind halt Schreibfehler, sei der Aufregung und dem Ärger geschuldet ;)
 
Hmmmm,
wie passt denn das zusammen:
Ventilspiel Einlassseitig ca 1,5cm. Beide Zylinder.:schock:
und dann
die Auslassstößel sehen aus als wenn sie explodiert wären.


Stehe ich auf dem Schlauch?? ?(:nixw:

Gruß, Hans-Jürgen

Die Ventile stecken krumm in den Führungen Hans Jürgen,
die hatten somit Kontakt mit den Kolben wahrscheinlich alle. ... Die Frage ist nur der Ablauf. Entweder erst die Ventile aufgrund von Überdrehzahl, zu geringen Freigang, zu schwachen Ventilfedern etc.etc. und dann die Stössel oder umgekehrt... :nixw:

Gruß

Kai
 
So wie das untere Ende der defekten Stößel aussieht wirkte eine deutlich erhöhte Druckwirkung von der Nockenwelle auf den (fixierten ?) Stößel, sonst wäre kein nach aussen gebördelter Rand auf den Bildern zu erkennen.
Oder stimmt in meiner Denkweise was nicht ?
 
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