Ich bin erst spät dazu gestoßen -warum?
1980 Fahrschule auf der G/S - prima.
Aber - viel zu teuer.
20 Jahre später:
Höhere Ansprüche an die Offroadtauglichkeit,
Liebäugeln mit einem Umbau aus Seibersdorf - wieder zu teuer.
24 Jahre später - eine Saison mit der R80GS Basic.
Spaß ohne Ende aber sie tat mir leid. Endurofaher brauchen
mehr Bodenfreiheit, kürzere Übersetzung und und mehr Federweg.
33 Jahre nach Erlangung des Führerscheins
und Moppedfahren ohne Pause:
Eine G/S gefunden, an der der Basteltrieb voll ausgelebt wurde.
Immerhin hatten die Bastler Ahnung, alle Ansprüche werden erfüllt
und seither haben meine anderen Moppeds fast nur noch Pause.
Ohne den Basteltrieb einiger Verstrahlter wäre ich heute nur auf
aktuellem Material aus Österreich oder Italien
bzw. den BMW-Einzylindern unterwegs,
so treibe ich mich hier im Forum herum.
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Ein anderes Beispiel.
Eine grüne
1971er R75/5.
Im Alter von
10 Jahren wurde diese auf R60/5 Zylinder und Vergaser
umgerüstet.
Im Alter von
12 Jahren dann ein Sturz.
Tank und Kotflügel wurden durch Gebrauchtteile im Originalfarbton ersetzt
und die Sitzbank einer R90/6 montiert.
Der Sturz blieb im Gedächtnis.
Die R75/5 bzw motorisch gesehen R60/5 wurde daher im Juli 1983
vorübergehend stillgelegt.
Wiederbelebung unterblieb - "zu altmodisch" / "zu lahm" und
schließlich zu aufwändig, sie wieder zu beleben.
(Kerze am rechten Kopf sollte Anfang des Jahrtausends mal raus - abgerissen - Linksausdreher rein - abgerissen - Basteltrieb erloschen.)
Gestern - nach 31 Jahren Dornröschenschlaf
habe ich die Grüne zu mir geholt und gesichtet.
Endschalldämpfer sind durchgerostet.
Tacho- und Drehzahlmessernadel wandern langsam Richtung Tachoglas.
Reifen steinhart. Rechter Kopf unbrauchbar (siehe oben)
Batterie tot, eine Hauptständerfeder fehlt, Tankzustand innen ?,
Zustand der Gummis im Alter von 43 Jahren sehr fraglich.
Und da kommt bestimmt noch Einiges zusammen.
Ich selbst spiele mit dem Gedanken,
der Hübschen nun neue Endschalldämpfer verpassen (wegen Optik),
MM die krummen Tachonadeln vorbeugend machen zu lassen,
eine schöne Öldusche verpassen und sie brav in die Reihe
zu meinen anderen Moppeds stellen.
Nicht fahrbereit, aber sehr zeitgeistig, ein wirklich schöner Farbtupfer
in meiner Sammlung.
Andererseits durfte sich die Grüne nur rund 75000km bewegen,
bevor die Frührente kam. Sie ist zwar optisch seriennah, jedoch
keineswegs original und auch nicht im Sammlerzustand.
Was macht man mit so etwas?
Wäre es nicht besser, ein Liebhaber mit Bastelgelüsten hängt sich rein,
wiederbelebt die Kleine
und verwirklicht seine ganz eigenen Vorstellungen eines Traumbikes?
Konservieren und wegstellen ist für mich erst einmal unaufwändig
und das wahrscheinlichste Schicksal.
Ausschlachten und Teile verkloppen wäre wirtschaftlich sinnvoll,
aber IMHO ein Frevel.
Gefallen tut mir die /5 sehr gut, aber fahren werde ich immer
meine hochbeinigen G/S-Umbauten bzw. meine Eintöpfe.
By the way: Restaurieren kommt für mich auch nicht in Frage,
da ich bereits genügend GS-Baustellen für die nächsten Jahre habe
und noch erwarte. (Cybercity lässt sich Zeit)
Gruß aus Franken - Ray


