Der Vollständigkeit halber noch der Klassiker: lahme Ventilfeder, Montagefehler.
Ventilfedern werden normalerweise so gerechnet (weil sie so leicht wie möglich sein müssen), daß sie bei vollem Ventilhub (ganz zusammengedrückt) nahe an der Belastungsgrenze des Materials sind. Mindestens einmal in ihrem armseligen Leben muß so eine Feder aber noch ein bißchen weiter zusammengedrückt werden: bei der Montage (sonst kriegt man die Keile nicht raus oder rein). Der Konstrukteur rechnet deshalb noch den Federweg dazu, der gerade so zur Keilmontage ausreicht. Wer hier nicht aufpaßt und der Bequemlichkeit halber mehr zusammendrückt als unbedingt notwendig (möglicherweise sogar auf Block), hat u.U. schon die Feder kaputt gemacht.
Was soll man da sagen? Schade.
Als Schwabe fällt einem natürlich sofort ein: "womeglich hot's au nex koschta derrfa?"
Hallo Markus,
nun eine interessante Sache so ein Zylinderkopf. Leider ist man nun auch nicht schlauer, wenn man alle Fred’s so durchliest.
Völlig unvorbelastet, einfach machen lassen und fahren!
Je mehr man liest, desto verrückter kann man sich machen. Es hat nämlich fast den Anschein, dass die gemachten Köpfe immer wieder verrecken. Gut, von denen die gehalten haben, hört man ja weniger.
Folgende Fragen sollten zumindest mal besprochen werden:
Wann ist der Kopf denn so weit ? ?
Ventilsitz, Ventil, Ventilführung, Federn
Wann muss man an die Köpfe rann?
50.000;70.000; 100.000; 150.000 Km usw.
Wichtige Frage, wer dreht wie hoch, dies scheint schon was zu bewirken, oder auch nicht?
2 Beispiele:
Umgebaute R100RT 205.000km Umgebaut zur Boxerkunst wird max. gedreht bis 7.500 U/min Original Motor ungeöffnet.
Meine R100R 142.000km max. gedreht 6.5000m meist 5.000/6000 U/min, bei 100.000km Stößelgummi erneuert, Kontrolle der Führungen, Stoßspiel der K.-Ringe, Zylinderlaufbahn, hätte ich mir sparen können.
Bei anderen Z.B. MM hat es früher gekracht, andere lassen sie alle 50.000 / 70.000km machen.
Ventilsitz:
Wann muss er raus, reicht auch das Nachfräsen, ca. 1mm mehr Öffnungsquerschnitt könnte man zumindest bei der Sitzbreite Einlassventil erreichen, ohne ein größeres schwereres Ventil einzubauen.( Auf der Ventildrehbank könnte man noch etwas nacharbeiten, in Verbindung mit dem Einlasskanal ist da was zu holen). Am stärker belasteten Auslassventil würde ich es beim Läppen in der Kehle zwischen Ventilschaft und Teller belassen.
Warum fallen neu gemachte aus ihrem Sitz?
Ventil:
Hier scheint sich ja an der Qualität was geändert zu haben. Wer hat gutes Material und kann damit umgehen. Habe krumme neue Ventile hier, an der Führung angefressene (Boxer), auch ein Beispiel an dem die Panzerung weggebrochen ist (LKW)
Ventilführung:
Oh, das Original ist nicht gut, zu weit, zu lang, kann aber halten (siehe oben).
Wer fertigt ein neues, dass auch zu den Ventilen passt, baut dann alles so, dass der Ventilteller satt und gleichmäßig ohne Versatz auf/im Ventilsitz liegt.
Ventil-Federn:
Wie du sagst, das ist so eine Sache, kaum einer hat die Möglichkeit sich unter 20-30 Federn die passenden zu finden. (vorgegebene Länge, richtiger Druck, z.B.
Bei 38mm Höhe, 77 bis 88 Kilo)
Auch neue Federn würde ich auf Winkligkeit und „Arbeitsdruck“ prüfen.
Doppelte oder viel stärkere Ventilfedern sind meist nicht nötig, da sich der Verschleiß an Nockenwelle, Stößel und Kipphebel schnell erhöhen kann.
In dem Beispiel 38mm, bei 77 bis 88 Kilo erhöht eine Scheibe von ca. 0,5mm den Druck auf 100kg. Natürlich ist immer auch der Ventilhub zu berücksichtigen
Also einfach machen lassen?
Grübel, grübel, Gruß Beem.
