Liebe 2-Ventiler-Freunde,
erst einmal herzlichen Dank für die überwältigende Anzahl an mails, PNs und Beiträge.
Wir haben viel Zuspruch erfahren, noch mehr Interesse geweckt und einige interessante Hinweise bekommen. Über 6000 Zugriffe gab es auf diese kleine Vor-Präsentation.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Und so gab es Mecker - vom Meister !
Warum ich denn nicht auf die qualitative Auswahl der Komponenten eingegangen sei.
Sorry !
Wenn man sich seit 3 Jahren mit einem solchen Thema derart intensiv beschäftigt, wird man natürlich ein wenig betriebsblind und hält einiges inzwischen für selbstverständlich.
Ist es aber wohl eher nicht.
Also erzähle ich noch ein wenig von Anfang an:
Zuerst haben wir wirklich - wie man sich so etwas vorstellt - auf einem weißen Blatt Papier unsere Vorstellungen des Funktionsumfanges notiert. Und als wir auf die Einzelteile und deren Qualität kam habe ich handschriftlich darüber „Läuft immer“ geschrieben. Ernsthaft !
Für uns hieß das, noch vor allen Funktionen, allen „Features“ (neudeutsch), sollte die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen.
Jeder von uns hat sich sicher schon mehrfach über Teile geärgert, bei denen der Rotstift des Controllers „billiges Gelumpe“ die von den Technikern geplanten Qualität ersetzt hatte.
Genau DAS war klar, würde bei uns anders laufen.
Wir beschlossen, keinerlei Kompromisse einzugehen. Wenn ein teureres Bauteil technische Vorteile hatte gegenüber dem billigeren, haben wir eben das bessere genommen - fertig.
Natürlich ist eine Kunststoff-Kabelverschraubung mit Klemmring technisch ausreichend. Besser ist aber die Edelstahl-Ausführung mit hochdruckresistenter Viskodichtung.
Und man kann ein Gehäuse auch fertig kaufen, wirklich wasserdicht ist es dann aber nicht.
Also haben wir ein eigenes gebaut. Mit über 2 mm Wandstärke und präzise CNC-gefrästen und eloxierten, stabilen Aluminium-Deckeln.
Zusammen montiert mit spezieller Dichtung und versenkten Edelstahlschrauben.
Für
alle mechanischen Bauteile wurden Edelstähle und hochfestes Alu verwendet, wo möglich.
Die Auswahl der elektronischen Bauteile ist übrigens - im Gegensatz zur landläufigen Auffassung - auch weit aufwendiger.
Vor allem wenn man nicht Massenware mit entsprechend großen Toleranzen verbauen will. Bauteile, die EMV-stabil, temperaturresistent und vibrationsfest sind, dabei auch noch geringste Toleranzen aufweichen, bekommt man nicht an jeder Ecke.
So war die Beschaffung der Komponenten ein Feld, was auch wir zeitlich erheblich unterschätzt hatten. ( Wer will kann sich ja mal bei automotive- und military-Komponenten umsehen)
Ansonsten wird alles - soweit möglich - in Deutschland produziert, eben
made-in-germany !
Meist von mittleren, flexiblen Betrieben, die sowohl über das entsprechende Know-How als auch viel Erfahrung verfügen.
So können wir jedes Einzelteil der Zündmeister (nach einem Unfall z.B.) einzeln austauschen. Dies gilt auch für einen evtl. Bauteilausfall auf der Platine, alle Bauteile sind austauschbar weil diese eben nicht vergossen wurde.
Zur Qualität wie wir sie uns vorgestellt haben gehört auch , alles zur Montage notwendige, was nicht sowieso in jeder Werkzeugkiste liegt, in den Lieferumfang zu integrieren. Also haben wir das entsprechende USB-Kabel ebenso dabei gelegt wie den praktischen Stirnlochschlüssel in passender Größe.
Und für Notfallschrauber unterwegs ist es möglich, das Geberad auch mit dem Inbusschlüssel aus dem Bordwerkzeug festzuhalten.
Apropos unterwegs:
Wenn jemand in Afrika gerade den 42-Liter-HPN-Tank gefüllt hat und dann skeptisch wird bzgl. der Oktanzahl, kann er nicht mal schnell den Tank abnehmen und an den Drehwahlschalter kommen. Also wird es für Fernreisende die Option geben, auch ohne den Drehwahlschalter unter dem Tank, eine Zündkurve für Klingelsprit zu aktivieren.
Wenn auf einer solchen Fernreise eine Zündspule abrauchen sollte, kann der Fahrer einfach am Straßenrand eine aus den alten Peugots ausbauen, diese mit Gewebeband am Rahmenrohr befestigen und die Kabel anschließen.
Die Zündmeister kalibriert sich automatisch auf die neue Zündspule, so daß auch diese wieder genau so geladen wird, wie es für einen sicheren Funken notwendig ist. Ohne Strom zu verschwenden oder die Spule permanent in die überflüssige Sättigung zu bringen - dank der Zündhybride.
Und für solche Extrembelastung ist eben die Auswahl der Hallsensorik gedacht. Die haben einen regulären Einsatzbereich von über 150° und halten auch noch mehr aus ohne auszufallen.
Und bei einem Gangspringer oder wenn das Gas klemmen sollte, überdreht der Motor eben nicht mehr bis er den Geist aufgibt. Der integrierte Drehzahlbegrenzer rettet auch hier die Weiterfahrt.
Und wenn der E-Starter ausfällt kann er die Maschine immer noch sicher ankicken durch Smart-Start.
Was nützt das mir als Normalfahrer ?
Genau DAS besprechen wir im letzten Teil unserer Vorstellung.
Danke für´s viele Lesen und Euer Interesse.
Sollten detaillierte Fragen technischer Art bestehen, nur zu. Wir werden , abgesehen von Betriebsgeheimnissen, möglichst alles beantworten.
Schöne Grüße
Stephan